ADAC GT Masters: Mikaela Åhlin-Kottulinsky im Interview
Mikaela Åhlin-Kottulinsky, wurde 1992 in Karlstad geboren. Sie ist die Enkelin von Freddy Kottulinsky, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Winfried Philippe Adalbert Karl Graf Kottulinsky Freiherr von Kottulin hieß und 1932 als Sproß eines österreichisch-schlesischen Adelsgeschlechts in München geboren wurde. Seit 1953 lebte er in Schweden, wo er 2010 in Karlstad starb. Hauptsächlich in den 70iger Jahren machte er sich als Renn- und Rallyefahrer im internationalen Motorsport einen Namen.
Mikaela war von ihrem 12. bis zum 19. Lebensjahr im Kartsport unterwegs. Ab 2012 folgten drei Jahre im Volkswagen Scirocco R-Cup Deutschland. 2015 schließlich absolvierte sie eine Saison im Audi Sport TT Cup, dann erfolgte der Wechsel in das ADAC GT Masters.
Im vergangenen Jahr startete Mikaela im Team von Frank Aust und steuerte einen Audi R8 LMS, gemeinsam mit Audi Werksfahrer Marco Bonanomi, der über Le Mans-Erfahrung im Audi LMP1 verfügte.
Während der Vorsaisontests des ADAC GT Masters in Oschersleben sprachen wir mit ihr.
WK: Mikaela wie war 2016, Deine erste Saison im GT3-Rennwagen und war die Umstellung vom Audi Sport TT Cup groß?
MÅK: Ich bin sehr zufrieden mit meinem Wechsel in die neue Kategorie, auch wenn die Gewöhnung zunächst nicht einfach war. Der R8 ist ein Fahrzeug, dass aerodynamisch deutlich anspruchsvoller als ein Audi TT ist. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Das braucht einfach Zeit. Zum Glück habe ich tatkräftige Unterstützung, wie jetzt auch hier in Oschersleben, durch das Coaching und die Erfahrung von Audi Werksfahrer Pierre Kaffer.
WK: Dein letztjähriger Teamkollege bei Aust Motorsport war kein geringerer als Audi LMP1-Pilot Marco Bonanomi. Hast Du von seiner Erfahrung profitieren können?
MÅK: Ja, natürlich. Marco ist im Vergleich zu mir ein sehr erfahrener Rennfahrer, der sich bereits im LMP1-Auto in Le Mans bewiesen hat. Der Fokus unserer Zusammenarbeit lag aber hauptsächlich auf der Entwicklung des Fahrzeugs und dem Datenabgleich. Unser Fahrstil war zwar grundsätzlich ähnlich, aber ich tendiere doch eher zu einer weicheren Fahrweise, während Marco tendenziell eine Spur aggressiver zu Werke geht.
WK: Welche Erwartungen hast Du für 2017?
MÅK: Zu allererst möchte ich in diesem Jahr viel fahren und mich an meinen neuen Teamkollegen Ricardo Feller gewöhnen. Darüber hinaus ist ja auch mein Team, Audi Sport racing academy, neu, auch wenn ich die Jungs von Audi natürlich schon etwas länger kenne. Ich hoffe, dass sich spätestens zur Jahresmitte alles soweit eingespielt hat. Im Gesamtklassement aufs Podium zu fahren, ist meiner Meinung nach aber eher unwahrscheinlich. In der Junior-Wertung sieht das aber anders aus. (Lächelt vielsagend)
WK: Wie verlaufen die Tests bisher?
MÅK: Mit dem Auto gibt es praktisch keine Probleme. Wir sind sehr zufrieden. An meiner persönlichen Performance muss ich noch arbeiten.
WK: Wie passt das Setup des Autos mit Deinem neuen Partner Ricardo Feller?
MÅK: Erstaunlich gut. Es ist bezeichnend, dass wir bezüglich der Aussagen über das Fahrverhalten unseres Autos fast immer das gleiche Feedback geben.
WK: Mikaela, vielen Dank für Deine Zeit und das interessante Gespräch. Wir wünschen Dir eine gute und erfolgreiche Saison 2017!
MÅK: Vielen Dank.