VLN vor grundlegender Neugestaltung?

Wie unsere geschätzten Kollegen von Motorsport-Total Anfang der Woche berichteten, steht die VLN Langstreckenmeisterschaft offenbar vor einer grösseren Restrukturierung. Demnach gibt es hinter den Kulissen zwischen der VLN-Veranstaltergemeinschaft, dem ADAC Nordrhein als Veranstalter des 24 Stunden Rennens am Nürburgring und den Streckenbetreibern am Ring Bestrebungen die Top-Events auf der Nürburgring-Nordschleife unter einem gemeinsamen Dach zu veranstalten. Das Ergebnis der Gespräche, an denen auch die von Olaf Manthey geleitete Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN) und die wichtigsten am Ring vertretenen Hersteller involviert sind würde dem Bericht zur Folge das Gesicht der VLN Langstreckenmeisterschaft gründlich verändern.

Als hauptsächlicher Punkt soll das 24 Stunden Rennen am Nürburgring wohl in den Kalender der VLN-Serie eingebunden werden, womit eine gemeinsame Punktewertung für die überarbeitete Serie entstehen würde. Auch soll die bisherige Laufdistanz der VLN-Rennen auf dem Prüfstand stehen. So soll die neue, mit dem 24h-Klassiker 10 Events umfassende Serie zumindest ein weiteres Highlight mit einer Renndistanz von mehr als 6h bekommen, das dann entweder als 12h, 10h oder 1000km-Rennen über die Bühne gehen könnte. Bislang ist das 6h Ruhrpokalrennen der VLN Langstreckenmeisterschaft das einzige das vom Standard-Format der 4h-Läufe abweicht. Das geänderte Format soll sowohl den Bedürfnissen der Breitensportteams als auch dem der Hersteller Rechnung tragen.

Als gravierendste Änderung ist demnach der Ablauf des Kalenders im Gespräch: so soll die Saison als Wintersaison angelegt sein und im Juni/Juli anfangen und dann mit dem 24 Stunden Rennen am Nürburgring als Schlussevent mit voraussichtlich höherer Punktevergabe enden. Damit wäre die VLN Langstreckenmeisterschaft die erste bedeutende Motorsportserie, die eine solche Änderung vollzieht. Der ACO hatte ähnliche Pläne bezüglich der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und des 24 Stunden Rennen von Le Mans zwar kürzlich diskutiert, diese dann aber doch in letzter Konsequenz fallen gelassen.

Preview Motorsport Festival Lausitzring - ADAC GT und DTM

Am kommenden Wochenende findet zum zweiten Mal das Motorsport Festival auf dem EuroSpeedway Lausitz bei Klettwitz statt (der Link führt direkt zum Rennbericht). Es ist genau wie im letzten Jahr, einer der Höhepunkte im Kalender des ADAC GT Masters. Außerdem ist es das einzige Mal in der Saison, dass die Rennsport-Fans die Sportwagen des ADAC GT Masters und die Tourenwagen der DTM in einer Veranstaltung zu sehen bekommen.

Beim Saisonauftakt vor drei Wochen wurde bereits klar, dass dieses Jahr wahrscheinlich eines der am härtest umkämpften in der Geschichte des ADAC GT Masters werden wird. Vier der sieben teilnehmenden Hersteller und sechs der insgesamt für die Meisterschaft eingeschriebenen 18 Teams standen auf dem Podium bei einem der beiden Rennen.

Porsche ist die erfolgreichste Marke im ADAC GT Masters auf dem Lausitzring. Von den 20 bisher ausgetragenen Rennen, haben die Fahrzeuge aus Zuffenhausen acht mit verschiedenen Varianten des 911ers gewonnen.
Im vergangenen Jahr war es Precote Herberth Motorsport die das Samstagrennen gewannen. In Oschersleben holte Robert Renauer, der sich das Cockpit des 911 GT3 R in diesem Jahr mit Porsche-Junior Sven Müller teilt, Platz drei am Sonntag. Roberts Zwillingsbruder Alfred ist der Manager des Teams aus Jedenhofen.
Für die beiden Schütz Motorsport Piloten Klaus Bachler und Alex MacDowall lief es noch besser. Sie wurden am Samstag sogar Zweite.
Und das KÜS Team75 Bernhard, mit Mathieu Jaminet und Michael Ammermüller, schrieb die Porsche Erfolgsgeschichte mit einem Sieg im ersten Rennen am Samstag fort.
Auch Callaway Competition mit Jules Gounon und Daniel Keilwitz hofft, nach einem dritten Platz und einem Sieg im letzten Jahr, auf ein gutes Abschneiden in der Lausitz.

Genau wie Ricky Collard und Philipp Eng vom BMW Team Schnitzer, die mit ihrem BMW M6 GT3 mit nur einem Punkt Vorsprung vor Jaminet / Ammermüller die Meisterschaftswertung anführen.
Die Vorjahreschampions Connor De Phillippi und Christopher Mies im Audi R8 LMS des Teams von Wolfgang Land erreichten beim Saisonstart in Oschersleben einen dritten Platz und damit den Sprung auf das Podest.
Stark präsentierten sich auch die Lamborghini Huracán. Marco Mapelli und Norbert Siedler (HB Racing Team WDS Bau) verpassten am Sonntag mit einem vierten Platz nur knapp das Podium. Markenkollege Rolf Ineichen (GRT Grasser-Racing-Team) führt nach zwei Siegen die Trophy-Wertung an. Das Team von Gottfried Grasser ist übrigens in der Blancpain GT Endurance Series weiter auf Erfolgskurs. Am vergangenen Wochenende gab es beim 3 Stunden Rennen im englischen Silverstone den dritten Sieg in Folge. Hut ab! Wir erinnern uns an die misslungenen Testfahrten Anfang / Mitte April in Oschersleben ...

Für die Saisonrennen drei und vier auf dem 3,478 km langen EuroSpeedway erhalten alle Mercedes-AMG GT3 im Rahmen der Anpassung der Balance of Performance (BoP) einen 1 mm größeren Air Restrictor. Im Gegenzug müssen die Sportwagen aus Affalterbach 10 kg Zusatzgewicht einladen. BMW muss zusätzliche 20 kg im M6 GT3 unterbringen. Und schließlich wurden für den Nissan GT-R NISMO GT3 die Pressure Boost Ratios im Drehzahlbereich zwischen 4.000 und 5.500 1/min. erhöht.

Keyfacts, Lausitzring, Klettwitz, Saisonläufe 3 und 4 von 14

Streckenlänge:
3.478 Meter
Layout: 12 Kurven (fünf Rechts-, sieben Linkskurven), gegen den Uhrzeigersinn befahren
Sieger 2016, Rennen 1: Robert Renauer / Martin Ragginger (Precote Herberth Motorsport, Porsche 911 GT3-R)
Sieger 2016, Rennen 2: Jules Gounon / Daniel Keilwitz (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R)
ADAC GT Masters auf dem Lausitzring im TV: Beide Rennen werden live bei SPORT1 am Samstag (Rennstart 12:45 h) und am Sonntag (Rennstart 13:08 h) übertragen.

Keating-Riley LMP2 in der Vorbereitung

Das keatingrileyamerikanische Keating Motorsport-Team von Ben Keating bereitet zur Zeit das Debüt seines Riley Mk.30 Gibson LMP2 für das 24 Stunden Rennen von Le Mans vor. Dort wird Keating das erste Rennen mit dem neu erworbenen Chassis bestreiten, von dem unsere Kollegen von Sportscar365 just erste Fotos veröffentlichten. Als Copiloten für den Einsatz kommen neben dem Viper-Händler, der unter anderem schon die Dodge Viper GTE und im letzten Jahr den Murphey-Prototypes Oreca O03R an der Sarthe pilotierte, Jeroen Bleekemolen und Ricky Taylor zum Einsatz. Als Bereifung wird man als eines von 4 LMP2-Teams mit Michelin ausrücken, während das Gros der Mannschaften in der Klasse auf Dunlops ausrückt.

Das Rennen an der Sarthe ist der erste Event in dem alle 4 approbierten LMP2-Chassis-Hersteller - Oreca, Ligier , Dallara und Riley-Multimatic – aufeinander treffen. Derzeit sind lediglich 3 Teams mit Riley-Chassis ausgestattet; Neben Keating Motorsport vertrauen noch die Speedsource Mazda DPi-Mannschaft und die Visit-Florida.com Truppe aus den USA auf die einzige nicht-europäische LMP2-Konstruktion.

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