Gelungene Premiere in Most

Eine mehr als beachtenswerte Premiere hat das ADAC GT-Masters beim ersten Antreten auf der tschechischen Strecke in Most (der Link führt zum wie immer ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) hingelegt. Vor etwa 7000 Zuschauern pro Rennen lieferten die beiden Läufe auf dem 21 Kurven umfassenden und 4148m langen Kurs die Saisonsieger #3 und #4 ab.

Da auf dem engen kurvigen Kurs das Überholen der annähernd gleich starken Boliden schwer fielund zudem jeweils in den beiden Qualifyings 24 Fahrer innerhalb einer Sekunde agierten, setzten sich in den beiden Läufen die Polesetter durch. Lauf 1 gewann das BWT Mücke Motorsport-Duo Jeffrey Schmidt und Stefan Mücke. In Lauf 2 war das Mann-Filter HTP-Motorsport-Duo Maximilian Götz und Markus Pommer erfolgreich. Den zweiten Platz belegte in beiden Läufen die Callaway Competition Corvette von Marvin Kirchhöfer und Daniel Keilwitz, die damit nach der Nullrunde beim Saisonauftakt in Oschersleben endlich auch die Punktejagd im Masters eröffneten. Mit jeweils 2 dritten Plätzen eroberte sich das Herberth Motorsport-Duo Robert Renauer und Mathieu Jaminet die Tabellenführung. Die beiden Porsche-Piloten reisten am Ende mit einem 15 Punkte Vorsprung aus Most ab und gelten nach 4 soliden Top-5 Resultaten nun als Meisterschafts-Geheimfavoriten.

Die fahrerisch anspruchsvolle Strecke in Most fand trotz eher geringer Überholmöglichkeiten viel Anklang bei den Piloten. Von der Charakteristik her eher mit vielen IMSA-Kursen oder den meisten britischen Club Circuits zu vergleichen forderte der Kurs speziell im Qualifying die volle Konzentration der Piloten. Die offiziell über das ganze Wochenende gezählten14.000 Zuschauer bekamen ein offenes Paddock wie zu besten DRM/DTM-Zeiten bei familienfreudlichen Preisen geboten. Auch die Medienvertreter waren ob des fotogenen Layouts voll des Lobes über den Kurs. Lediglich bei den Organisatoren fiel auf das die Betreiber der Strecke wohl schon längere Zeit keine professionelle Veranstaltung mehr beherbergt hatten, was aber dank tschechischem Improvisationstalent am Rennwochenende einigermassen gelöst werden konnte. Sollten diese letzten Punkte im Laufe der Saison von den Streckenbetreibern angegangen werden, dann stünde einem erneuten Antreten im kommenden Jahr nichts mehr entgegen.

SCC-Auftakt 2018 in Hockenheim

Seit 1996 scc4ahockstartgeht die Sports Car Challenge auf verschiedenen europäischen Rennstrecken an den Start. Keine Serie für offene Sportprototypen besteht so lange und konstant. Wie im vergangenen Jahr setzt Walter Pedrazza auf die Kooperation mit der P9 Challenge .

Sports Car Challenge – das bedeutet in erster Linie Geschwindigkeit pur. Denn die offenen Sportprototypen der Division 1 verfügen bei nur um die 800 kg Gewicht über eine Leistung von an die 500 Pferdestärken. In den Chassis von Herstellern wie PRC oder Norma werkeln verschiedene Triebwerke. So sind Turbo Motoren genauso verbaut wie etwa seriennahe BMW V8 Motoren. Im Endeffekt darf jeder Sportprototyp antreten, der mehr als 2-Liter Hubraum hat. Außerdem bietet die Serie den immer weiter verbreiteten LMP3 Boliden ein interessantes Betätigungsfeld.

Solch einen LMP3 bringt Julien Schell an den Hockenheimring. Der Franzose startet mit einem Ligier JS P3 LMP3 auf der badischen Grand Prix Strecke. In der Division 1 gibt es dieses Jahr zudem einige neue Gesichter. So warten auf Vorjahresmeister Siegmar Pfeifer mit seinem pfeilschnellen Norma-BMW interessante Gegner. Jacques Breitenoser wird nach seinem Comeback im Vorjahr wieder eine komplette Rennsaison absolvieren. Der Eidgenosse steuert einen PRC Audi Turbo beim Auftakt in Hockenheim. Simon Bernd (PRC BMW) und Stephan Brintziger (Radical SR8 RX) werden zudem erstmals in der Sports Car Challenge antreten.

Die Division 2, für die sogenannten Sportprototypen-Light, ist den Fahrzeugen bis 2 Liter Hubraum vorbehalten. Dabei wiegen die Chassis der Marken PRC, Ligier, Norma und Wolf samt Motor nur 600 kg, während die 2-Liter Triebwerke um die 280 PS leisten. Seit diesem Jahr sind nun auch Turbo-Triebwerke mit von der Partie. Gerade bei feuchten Witterungsbedingungen oder auf kurvigen Strecken können die Kleineren weit nach vorne fahren und den großen Boliden aus der Division 1 ein Schnippchen schlagen. Benjamin Hotz im Ligier-Turbo und Stephan Rupp (Wolf Turbo) werden genau solche Fahrzeuge pilotieren. Mike Denzl tritt dagegen mit einem klassischen Ligier-Honda an.

Los geht es für die Piloten der Sports Car Challenge am Samstag um 10.30 Uhr mit einem Freien Training, ehe es um 13.25 Uhr zum ersten Quali geht. Das erste Rennen wird um 16.05 Uhr gestartet. Um 17.55 geht das 60 Minuten Rennen über die Bühne. Am Sonntag findet das zweite Quali um 9.35 Uhr statt. Das Rennen wird um 13.35 Uhr gestartet.

GT-Masters-Neuland in Most

Mit mostluftbilddem ADAC GT-Masters-Wochenende in Most tritt die deutsche GT3-Topserie nur 2 Wochen nach dem Saisonauftakt in Oschersleben erneut zu einer Meisterschaftsrunde an. Auf der Strecke 20km hinter der deutschen Grenze im Norden Tschechiens feiert man dabei eine Premiere. Nicht nur das Tschechien als bislang sechste Austagungsnation der Serie erstmals in der Liste auftaucht. Die 4148m lange Strecke ist auch die 13. Strecke in der Seriengeschichte auf der das deutsche GT3-Championnat antritt.

In Bezug auf das Feld gibt es nur wenige Änderungen zu berichten: Dieselben 35 Mannschaften die schon den Saisonauftakt bestritten sind auch auf dem Autodrom Most wieder zu finden. Bei Honda Racing/Schubert Motorsport haben sich die Hoffnungen auf eine Besatzung für das zweite Auto immer noch nicht realisieren lassen. Fahrerumbesetzungen werden insgesamt 3 mal im Feld notiert. So ersetzt Christer Jöns bei Aust Motorsport Frederik Vervisch an der Seite von Nikolai Rovigue auf dem #3 Audi . Stefan Mücke ersetzt Jeffrey Schidts Partner Jamie Green auf dem BWT Mücke Motorsport Audi R8 LMS GT3 mit der #26. Und Ivan Lukashevich springt für Oscar Tunjos Partner Jake Dennis bei Phoenix Racing auf dem #6 Audi ein.

Eher sommerliche Temperaturen mit wenig Regenwahrscheinlichkeit sind für das Wochenende angesagt. Zudem gibt es für die anreisenden Fans noch eine mglicherweise zukunftsweisende Premiere in Most zu erleben. Denn das ADAC-Wochenende ist gleichzeitig die Auftaktveranstaltung der GT4 Central Serie de SRO, die in Zukunft als ein Sammelbecken für deutsche GT4-Teams agieren soll. Mit knapp über einem Dutzend Autos sind die Rennen zwar bescheiden besetzt, dürften aber in Zukunft der deutschen Szene eine weitere Bühne für den GT-Sport bieten.

Die erste freie Trainingssession am als Testtag eingestuften Donnerstag konnte das Mann Filter Team HTP-Motorsport mit den beiden Mercedes AMG GT von Dontje/Buhk und Pommer/Götz vor der Callaway Competition-Corvette von Kirchhöver/keilwitz für sich entscheiden. In der zweiten Sesssion hatte der AutoArenA-Mercedes AMG GT von Assenheimer/Schmid die Haube vorne vor dem MRS GT-Racing-BMW M6-GT3 von Zöchling/Klingmann und der erneut starken Callaway-Corvette. Most scheint somit den Mercedes gut zu liegen während die Audi-Teams dahinter eher um das richtige Setup kämpfen. Als Bestzeit am Donnerstag staeht eine 1:32.138 für die Autoarena-Mannschaft auf der Uhr.

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