Preview ADAC GT Masters – Red Bull Ring

Am kommenden Wochenende findet auf dem Red Bull Ring in der Steiermark das dritte Rennwochenende der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Es ist das zweite von drei Auslandsrennen dieser Meisterschaft. Das dritte, Zandvoort an der niederländischen Nordseeküste nahe Amsterdam, wird die nächste Station, allerdings erst im August, sein.

Insgesamt 30 GT3-Fahrzeuge von acht verschiedenen Herstellern treten zu den Läufen 5 und 6 der aktuellen Saison an.

Bei den bisherigen vier Rennen im Jahr 2019, haben wir anders als in den beiden letzten Jahren, nur drei verschiedene Sieger gesehen. Wir erinnern uns. Lauf 1 bei der Saisoneröffnung in Oschersleben ging an die Callaway Competition Mannschaft von Marvin Kirchhöfer und Markus Pommer in der Corvette #77. Den 2. Lauf am Sonntag dann sicherte sich das amtierende Meisterteam mit Champion Robert Renauer und Porsche Werksfahrer Thomas Preining im 911 GT3 R #1. Sieger des 3. Laufs im tschechischen Most wurden zur Überraschung vieler aber nicht aller, Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser im HCB Rutronik Audi R8 #31. Und schließlich setzten sich Kirchhöfer / Pommer in der Callaway Competition CR7 am Sonntag in Szene und errangen den zweiten Saisonsieg für die Truppe um Ernst Wöhr und Mike Gramke.

Es ist also wie in den letzten Jahren äußerst spannend und eine echte Prognose zum jetzigen Zeitpunkt kaum zu stellen.

In Österreich werden wir auch wieder Umbesetzungen in einigen Teams sehen. Beispielsweise hat sich Newcomer T3 Motorsport nach nur vier Rennen von seinem jungen österreichischen Piloten Simon Reicher getrennt. Neuer Partner von Maximilian Paul wird der erst 19-jährige Brite William Tregurtha, der 2017 die britische GT4-Meisterschaft gewann und bei der European GT4 auf Endrang zwei landete.

Beim Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing wird Lucas Auer den wegen der Le Mans-Vorbereitungen verhinderten Jeroen Bleekemolen ersetzen. Ex-DTM-Pilot Auer ist ja in diesem Jahr hauptsächlich als Red Bull Junior in der japanischen Super Formula engagiert.

In der Tabelle führen derzeit die Newcomer von HCB Rutronik mit Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser, die bisher einen blitzsauberen Job gemacht haben. Auf P2 folgen Marvin Kirchhöfer und Markus Pommer von Callaway Competition, vor den beiden punktgleichen Mannschaften Dries Vanthoor und Ricardo Feller von Montaplast by Land-Motorsport sowie den saustarken Sven Barth und David Jahn in der Corvette C7 GT3-R von Gerd Beisels RWT Racing.

Das erfolgreichste Team am Red Bull Ring, (8 Siege in 12 Rennen), Callaway Competition, weiß natürlich um die Stärken der Corvette auf dem Kurs in der Steiermark und strebt ganz klar die Führung in der Meisterschaft an. Apropos erfolgreichstes Team, der erfolgreichste Fahrer ist Daniel Keilwitz (genau, 8 Siege aus 12 Rennen), dieses Jahr in Diensten von PROpeak Performance und Aston Martin. Er teilt sich das Lenkrad ja mit AMR Werkspilot Maxime Martin. Die #99 der beiden wird der einzige Aston Martin in Österreich sein. Um die Weiterentwicklung zu beschleunigen, hat die Mannschaft um Christoph Esser entschieden, sich in der Steiermark ausschließlich auf die Top-Besetzung des Teams zu konzentieren und die #98 von Hugo de Sadeleer und Valentin Hasse-Clot im Teamsitz in Wiesemscheid, nahe des Nürburgrings, zu lassen.
Für ausreichend Spannung ist also wie immer gesorgt.

Keyfacts, Red Bull Ring, Spielberg, Saisonläufe 5 und 6 von 14

Streckenlänge: 4.318 Meter
Layout: 10 Kurven (sieben Rechts-, drei Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren
Sieger 2018, Rennen 1: Marvin Kirchhöfer/Daniel Keilwitz (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R)
Sieger 2018, Rennen 2: Marvin Kirchhöfer/Daniel Keilwitz (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R)
ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring im TV: Beide Rennen werden live bei SPORT1 am Samstag (Start um 14.45 h) und am Sonntag (Start um 13:00 h) übertragen. Alle Rennen des ADAC GT Masters auch im Livestream auf SPORT1.de, adac.de/motorsport und unter youtube.com/adac.

Gute Perspektiven für HCB-Rutronik Racing

HCB Rutronik Racing ist in dieser Saison die Überraschungs-Einsteigermannschaft im ADAC GT-Masters. Nach 2 Rennwochenenden führt man mit dem Duo Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde sowohl die Fahrer- als auch die Teamwertung an. Wie Teamchef Fabian Plentz uns bei der 2. Meisterschaftsrunde in Most erzählte sind mit dem Masters allerdings die langfristigen Profi-Ambitionen der Mannschaft noch lange nicht gedeckt.

„Das ist für uns hier ein wichtiger grosser Schritt, nämlich der Einstieg in den Profisport. Das fahrerische Level im Masters ist schon brutal eng. Umso mehr freut es uns das wir auf diesem hohen Level hier an der Spitze mithalten können.“, erzählte Plentz uns am Samstag mittag beim Rennwochenende in Most - da hatten seine beiden Kutscher ihren Premierensieg für die Mannschaft noch gar nicht eingefahren.

Langfristig möchte Plentz seine Mannschaft sowohl im Amateur als auch im Profibereich etablieren und so eine Brücke zwischen beiden Bereichen schlagen. „Wir betreuen in dieser Saison bis zu 10 verschiedene Chassis des Audi R8 LMS GT3 sowie auch ältere R8-ultra GT3. In der DMV-GTC setzen wir bis zu 5 Autos ein. Im Masters hier sind es 2 und 3 weitere werden für ambitionierte Fahrer bei Trackdays betreut. Letztes jahr hatten wir schon 8 Audi in der Betreuung. Wir sind damit nach dem Belgian Audi Club Team WRT wohl eine der grössten Kundenmannschaften für Audi im GT3-Sport. Langfristig wollen wir zwar nun auch im Profibereich weiter wachsen, dabei aber den Bezug zum Gentleman-Sport nicht verlieren. So können wir interessierte Privatiers von Einsätzen im Clubsport-Bereich bis hin zum Profisport interessante Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Mögliche weitere Schritte für unsere Kunden sind zum Beispiel im Sprintbereich der Blancpain Sports Cup oder im Langstreckenbereich die Creventic 24 Stunden-Serie, wobei bei den 12h von Spa-Francorchamps schon einer unserer Kunden letzten Monat mitgefahren ist, wenngleich auch bei einem anderen Team. Aber hier könnte sich durchaus ein weiteres Einsatzfeld ergeben.“

Die 24 Stunden-Serie ist beileibe nicht das einzige internationale Einsatzfeld das Plentz sich für die Zukunft seiner Truppe vorstellen kann. „Wir haben auch gute Beziehungen nach Asien, von daher wären wir einem Engagement in der Blancpain GT Series Asia durchaus nicht abgeneigt. Was mich auch schon immer gereizt hat ist die Vorstellung bei den 24h von Daytona teilzunehmen. Und schliesslich entwickelt sich im Augenblick auch die Intercontinental GT Challenge sehr stark. Besonders diese Serie mit ihren wenigen aber prestigeträchtigen Rennen bietet langfristig eine sehr attraktive Perspektive. Das sind aber alles Pläne die wir bestimmt nicht schon nächstes Jahr angehen werden. Ich möchte das Team sich lieber in kleinen, nachhaltigen Schritten entwickeln lassen und da steht für uns erst mal auf der Agenda sich hier im Masters zu etablieren. Das dürfte weit länger als nur ein Jahr dauern !“

GT & Prototype Challenge Zolder

Imgtpc Zolder1 Rahmen des Zolder Super Prix fand das zweite Rennwochenende der GT & Prototype Challenge statt. Bei 15 Teilnehmern kann man allerdings behaupten dass der Split mit der Supercar Challenge für dieses Wochenende wenig Sinn machte.

Im Zeittraining sicherten sich Luc de Cock und Tim Joosen im Deldiche Racing Norma die Pole Position für das erste 60 minütige Rennen am Samstag. Hier sah es lange Zeit nach einem Zweikampf um den Sieg zwischen den beiden LMP3 Boliden aus. Doch die beiden Deutschen waren leider nicht vom Glück verfolgt. Max Aschoff parkte seinen Ginetta G58 in der 24 Runde im Kiesbett von Kurve 1 und Laurents Hörr im Ligier LMP3 verlor am Ende auf Grund von Benzindruck Problemen viel Zeit. Es sollte nur zu Platz 2 für ihn reichen.

Nach gtpc Zolder237 Runden siegte der Deldiche Racing Norma von de Cock / Joosen vor Hörr und dem Norma von Tom Boonen und Thomas Piessens. Mit dem vierten Gesamtplatz gewann John de Wilde im Speedlover Porsche die GT Klasse vor seinem Markenkollegen Jos Jansen und dem Lamborghini von Max Weering. Es folgten Alain Berg im Radical, Ward Sluys im BMW, Bob Herber im Porsche und Matteo / Gouraud im Radical.

Und täglich grüßt das Murmeltier könnte man im zweiten Rennen am Sonntag gedacht haben. Denn das Podium hatte die exakt gleiche Konstellation wie am Samstag. Es gewann erneut der Deldiche Racing Norma von Luc de Cock und Tim Joosen vor Laurents Hörr im Ligier LMP3 und dem Norma von Tom Boonen und Thomas Piessens.

Den vierten Platz sicherten sich Bouillon / de Witt im Norma. Als fünfter gewann Bob Herber im Porsche die GT Klasse vor seinen beiden Markenkollegen Jos Jansen und John de Wilde. Max Aschoff musste seinen Ginetta G58 LMP3 nach erneuter  anfänglicher Führung,  mit technischen Problemen vorzeitig abstellen.

Das nächste Rennen der GT & Prototype Challenge findet am 22/23 Juni in Spa Francorchamps beim alljährlichen Euro Race statt. Hier wird man wieder in einem gemeinsamen Feld mit der Supercar Challenge starten.

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