GT-Eins-Langstreckenteam Rennpremiere

Das 24hOleben morgenstimmung2GT-Eins Langstreckenteam by Juchteracing hat am vergangenen Wochenende (29-30.11) bei der 4.Ausgabe der 24h von Oschersleben seine Rennpremiere absolviert. Der Rennableger der seit 20 Jahren im Langstreckenmotorsport bekannten Motorsport Website und -Community war beim derzeit grössten und längsten Rennevent für Elektroautos weltweit mit 2 Piloten auf 2 Wagen am Start. Pilot Harald Gallinnis (54/D) ging mit einem 482 PS starken Tesla Model 3 Longrange Performance (Startnummer #15) zusammen mit Teamchef Jürgen Konrad und dessen Sohn Colin Konrad ins Rennen. Thomas Bauer (25/D) war auf dem 2. Wagen der Mannschaft - einem 691 PS starken Tesla Model S P85D (#14) - mit seinem Teamkollegen Steve Tilinski als einziges Fahrerduo im Feld unterwegs. Nach 24 Stunden unter wechselnden, teils herausfordernden Wetterverhältnissen erreichten die beiden Teams am Samstag nachmittag um 16 Uhr unbeschadet die Ziellinie. Die #15 kam im 40 Wagen starken Starterfeld nach 418 absolvierten Runden auf Gesamtrang 23 (P8 in der Model 3-Klasse) ins Ziel. Der #14 Tesla wurde nach 409 Runden auf Gesamtrang 26 ebenfalls auf Rang 8 seiner Klasse gewertet.

GT-Eins hatte Anfang April die Gründung eines eigenen Langstreckenrennteams auf seinen Seiten angekündigt. Als Einstiegsserie hatte man sich dafür die eco-GP Serie ausgesucht, die in Oschersleben seit dem letzten Jahr das weltweit längste Langstreckenrennen veranstaltet, das ausschliesslich für Elektroautos absolviert wird. Die Serie wird mit strassenzugelassenen elektrobetriebenen Serienwagen ausgetragen und hat ein attraktives, breitensportfähiges Kostenniveau das aus Sicht der Mannschaft ein ideales Basiskonzept für den Einstieg in den Langstrecken-Motorsport bietet.

Pilot Harald GallinnisJuchteracing 15 Colin Juergen Harald (auf dem Foto 1.v.r) : "Der Event hat unsere Erwartungen an das Debüt mehr als erfüllt! Danke an Jürgen Konrad und seine Leute die uns mit dem Juchteracing-Team wirkungsvoll unterstützt und diesen Einsatz ermöglicht haben! Meine Stints waren ein klassisches Langstrecken-Hardcoredebüt für einen Motorsport Neuling: 2 Mal musste ich nach Problemen beim Aufladen vorzeitig ins Auto springen und habe beide Stints bei völliger Dunkelheit in der Nacht und teilweise bei Regen und Glatteis im dichten Verkehr absolviert. Das war anspruchsvoll und hat dennoch viel Spass gemacht. Leider hat mein Tempo zugegebener massen nicht gepasst. Mit einem Schnitt von 66km/h in meinem ersten Stint war ich rückblickend viel zu schnell unterwegs. Aber bei einem Event wie diesem, der sich in einigen Punkten grundlegend vom uns bekannten Langstreckensport unterscheidet, muss man wohl zuerst etwas Lehrgeld zahlen. Wir werden bei den nächsten Rennen sicher anders und erfolgreicher agieren."

Pilot Thomas Bauer Juchteracing 14 Steve Thomas(auf dem nebenstehenden Foto rechts) : "Das war ein aussergewöhnlicher Rennevent. Speziell als ich in die hereinbrechende Morgendämmerung gefahren bin war das ein besonderes Erlebnis. Ich habe vor dem Rennen nur gedacht '..hoffentlich blamieren wir uns nicht und sind zu langsam oder bauen einen Unfall..`. Aber trotz der ein oder anderen haarigen Situation in der dunklen Nacht habe ich schnell in den Rennfluss gefunden. Gefährlich wurde es dann am frühen Morgen als sich massiv Glatteis auf der noch dunklen Strecke bildete. Wenn man bedenkt wie preiswert der Event war und was ich dafür an Fahrzeit auf dem Auto bekommen habe dann ist das Konzept unschlagbar. Der Nachteil war bei unserer Mannschaft halt das wir durch die Fahrzeitlimitierung auf 8h pro Pilot und bei nur 2 Fahrern zusätzliche Standzeit in Kauf nehmen mussten. Das hat uns rückblickend auch einige Runden und Plätze gekostet. Daher ist das Ergebnis erst mal nur zweitrangig für mich; was zählt ist das wir gut durchgekommen sind. Überhaupt ist der Event so anders als die meisten Langstreckenrennen das man die taktischen Finessen die man hier braucht normalen Rennfahrern und -Fans erst mal vermitteln muss ."

AsLMS kommt nach Suzuka

Die Asiatischen Le Mans Serie circuit suzukahat eine Woche nach dem Start der aktuellen Saison 2019/20 eine Rückkehr nach Japan für den Beginn der kommenden Saison 2020/21 angekündigt. Dabei soll die Serie zum Start in ihre 7.Saison erstmals den 5,8km langen F1-Kurs von Suzuka für ein 4h-Rennen nutzen. Bislang waren als japanische Kurse lediglich Okayama (einmalig 2009) und Fuji (bis letztes Jahr) zum Einsatz gekommen, wobei die japanische Runde in der laufenden Saison aufgrund der neu hinzugekommenen Runde in Australien mit dem 7km langen Circuit „The Bend“ ausgesetzt wurde.

Das eine japanische Runde wieder im Kalender ist wird hoffentlich die Attraktivität der Serie für die japanische Rennszene wieder steigern. Von den 24 in dieser Saison eingeschriebenen Teams kommen immerhin derzeit 4 von 10 asiatischen Mannschaften – JLOC (Lamborghini), D`station-Racing (Aston Martin ), Car Guy Racing (Ferrari) und K2 Uchino Racing (Oreca) aus dem Reich der aufgehenden Sonne. Die restlichen 14 Teams stammen aus dem europäischen Gaststarter-Pool. Die Serie auf ein breiteres Fundament asiatischer Mannschaften aufzustellen wäre aus gesamtwirtschaftlicher Sicht eine dringende langfristige Aufgabe des ACO, der mittlerweile auch in Japan im GT3- und LMP3-Bereich mit einer Reihe einheimischer Serien konkurriert.

Der komplette Kalender der Asiatischen Le Mans Serie 2020/21 soll in den kommenden Wochen fixiert und verkündet werden. Nicht ausgeschlossen ist dabei derzeit auch eine Erweiterung des Kalenders von 4 auf 5 Runden, was allerdings dann die Kosten für die beteiligten europäischen Mannschaften entsprechend erhöhen würde.

24h Oschersleben vor dem Start

Am24hoschersleben sunrise heutigen Tag startet die (mindestens) vierte Ausgabe der 24h von Oschersleben. Der bereits 2004, 2006 und 2018 ausgetragene Event findet zum 2.Male in Folge als reine Elektro-Auto-Veranstaltung im Rahmen der eco-GP-Serie statt. Gegenüber dem Rennen im vorangegangenen Jahr ist das Feld noch einmal weiter gewachsen. 42 Teams  stehen auf der Nennliste des Events, der ein etwas anderes Rennkonzept ausweist, als man es aus dem Langstreckensport her kennt, doch dazu gleich mehr...

42 Teams (fast alle aus Deutschland) stehen mit 13 verschiedenen Konstruktionen in 13 entsprechend eingeteilten Klassen von 9 Herstellern am Start: Insgesamt starten 23 Tesla (mit 4 Modellen: 12 Model S, 9 Model 3, 1Model X und 1 Tesla Roadster), 4 Renault Zoe, 4 KIA (2 e-Niro und 2 e-Soul), je 2 Volkswagen e-Golf, Jaguar i-Pace und Opel Corsa-e sowie je ein Hyundai Ionic, Mitsubishi i-MIEV und Peugeot I-On. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen Teilnehmer der Hersteller Smart, BMW, Nissan Twike und E-Wolf. Dafür sind Jaguar, VW, Peugeot  und Mitsubishi erstmals neu mit dabei.

Bei den Fahrzeugen handelt es sich durchweg um strassenzugelassene Fahrzeuge ohne Rennmodifikationen. Die teilnehmenden Teams sind durchweg Amateurmannschaften. Die startenden Piloten sind auf der eco-GP-Seite noch nicht veröffentlicht worden – letztes Jahr starteten unter anderem Volker Strycek und Jutta Kleinschmidt im Rahmen des Wettbewerbs. Weitere spektakuläre Fahrernews können daher erst gegen Beginn des Rennens erwartet werden...

Wie im vergangenen Jahr kommt es beim Rennen konzeptionell weniger auf puren Speed sondern bedingt durch die langen Ladezeiten auf eine effizient ausgenutzte gleichmässige Geschwindigkeit an. Im Prinzip gilt aber das selbe Erfolgskriterium wie bei jedem normalen 24h-Rennen: wer am Ende vorne ist gewinnt! Das gilt ebenso in den einzelnen Modell-Klassen.

Das Rennen startet heute um 16 Uhr. Der Wettbewerb kann auf der Livetiming-Seite von Raceresults.nu live verfolgt werden. Wer mehr spektakuläre, visuelle Rennaction braucht (letztes Jahr gewann das Tesla Roadster Classic-Team mit einer 24h-Durchschnittsgeschwindigkeit von 50,22 km/h) kann auch den Youtube-Livestream auf der Website der eco-GP-Serie verfolgen.

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