Vorschau auf die STT in Salzburg

So langsam biegen die Fahrer der STT auf die Zielgerade der Saison 2006 ein. Zum vorletzten Meisterschaftslauf geht es vom 16.-17.09. nach Österreich auf den Salzburgring, wo man erneut zu Gast bei der Beru Top 10 ist - insgesamt 35 Fahrzeuge wollen dort auf Zeitenjagd gehen. Gejagt wird Tabellenführer Michael Irmgartz (Porsche 964 RSR), der, wie schon in Spa, eine stark besetzte Klasse hat. Die neu geschaffene GT Klasse bis 4000 ccm für luftgekühlte GT ist schon in ihrem ersten Jahr ein voller Erfolg. Auf dem zweiten Irmgartz-Porsche kommt erneut Georg Berlandy zu Einsatz, der in Spa mit zwei zweiten Plätzen aufhorchen ließ.  Ebenfalls wieder mit dabei die holländischen Porschefreunde, vor allem Peter Stox (964 RSR) hat gute Chancen den ersten holländischen Sieg in der Klasse einzufahren. Außerdem werden Sjaco Griffieon (993 RS), Marc Engelhart (964 RS), Johan Beekman (964 RSR) und Ton Griffieon (993) nach Österreich reisen.

Um den Gesamtsieg bei den beiden Rennen am Sonntag werden aber eher die Fahrer der großen Klasse mitreden. Mit vier Siegen sind es bis jetzt die Tourenwagenpiloten der Klasse über 3000 ccm, die mit vier Gesamtsiegen durch Willi Herold (dreimal) und Michi Besler (einmal) am erfolgreichsten sind. Der 530 PS starke Audi S2 von Willi Herold ist bereits seit 1998 in der STT am Start. Klaus Hackl (V8 STAR) wird hoffen seinen ersten Klassensieg in Spa-Francorchamps wiederholen zu können, was aber bei der starken Konkurrenz sicher keine einfache Aufgabe sein wird. Als vierter Starter wird Stefan Wieninger im Seat Leon Supercopa seinen STT Einstand geben.

In der großen GT Klasse kommt es zum Aufeinandertreffen der PS-Giganten von Porsche und Chevrolet. Die drei bärenstarken Turbo Porsche von Rolf Rummel (911 GT2), Lars Schönemann (993 GT2)  und Daniel Schrey (dp 935) werden mit den hubraumstarken Amerikanern von Michael Überall (Corvette C4) und Ernst Gschwender (Callaway Corvette) zu kämpfen haben. Dabei hat auch Michael Überall aufgerüstet, da dessen Teamchef Peter Artinger der Corvette einen neuen und deutlich leistungsstärkeren Motor verpasst hat. Vor allem freut es Serienorganisator Rolf Krepschik, dass er mit Ernst Gschwender wieder einen alten und langjährigen STTler begrüßen kann. Der zweimalige deutsche Superbike Meister will mit seiner 650 PS starken Callaway Corvette der Turbokonkurrenz ein Schnippchen schlagen. Auch Maximilian Kuypers schaut nach zweijähriger Abwesenheit bei der STT vorbei. Dabei bringt er einen richtigen Exoten an den Start. Ein mit einem 500 PS Rover Motor bestückter Marcos LM 500 wird die große GT-Klasse bereichern. Die PS-starken GT's und Tourenwagen werden in Österreich alle ein Ziel haben, Dr. Klaus Nesbach im Stealth B6 Sport zu schlagen. Eine schwere Aufgabe, denn bei seinem Heimspiel wird der dreimalige Saisonsieger besonders motiviert sein. Nicht vergessen darf man auch René Snel , der mit seinem Porsche 996 GT3-RS immer für einen Gesamtsieg gut ist. In der GT Klasse bis 4000 ccm trifft der Holländer auf die beiden Cup Porsche von Robert Römer und Stefan Duscher.

LMP1-Punkte nach Donington Park

Eines war schon vor Donington Park klar: Henri Pescarolo (2. v.l. auf dem Foto) würde wohl so oder so den LMP1-Team- und Piloten-Titel sicher verteidigen. Dass man es mit Stil und einem überlegenen Sieg machen würde hatten die Gegner wohl schon befürchtet. Allerdings ist auch nach Donington das Rennen um den 2 in der Serie zu vergebenen Startplatz für LeMans 2007 weiterhin offen. Hinter der Pescarolo-Mannschaft, die mit 40 Punkten die Maximalausbeute in der Tasche hat und die durch die Verpflichtung von Didier André sich nun die Mittel für die Einsätze in Donington und Jarama sichern konnte, haben rein rechnerisch noch 6 Teams eine mathematische Chance den 2. Platz in der Meisterschaft zu erlangen. Mit 15 Punkten hat die Chamberlain-Mannschaft derzeit die beste Ausgangslage um ihren Lola im kommenden Jahr an der Sarthe einsetzen zu können. Die beiden Zielankünfte am Nürburgring und in Donington waren für das Creation-Team eminent wichtig, da man nun mit 14 Punkten lediglich einen Zähler weniger auf dem Konto hat. Auch Swiss Spirit ist mit 11 Punkten noch nicht von der Rechnung zu streichen , wobei die Mannschaft von Harold Primat und Marcel Fässler für die nächste Runde schon ein Top-Ergebnis beim Saisonabschluß in Jarama braucht.

Mathematische Chancen haben alle für die Serie fest eingeschriebenen Teilnehmer, die mehr als 5 Punkte haben. Darunter fallen also auch Lister (8 Punkte) der Courage #12 (7 Punkte) und der Creation #10 (8), der allerdings für Jarama definitiv nicht genannt werden wird. Die fallweisen Teilnehmer wie RfH oder Zytek sind nicht für eine Qualifikation über die LMS vorgesehen.

Protran 2007 nicht mit LMP1

Das britische Protran-Team tut sich derzeit noch schwer mit dem Ex-Noel del Bello Reynard 2KQ-Hybrid-Umbau, der von KW Motorsport, dem auch bei Creation involvierten Technikpartner, durchgeführt wurde. Das gab man in Donington Park unumwunden zu. Die zusätzlichen Aufwendungen die man durch die Unfälle zu Saisonbeginn zu verkraften hatte haben das Budget der aus der Thundersport-Meisterschaft stammenden Mannschaft zusätzlich belastet. Ein als Option zur Verfügung stehender Umbau zum vollwertigen LMP1 wird daher aus Budgetgründen nicht durchgeführt.

Teambesitzer Paul Cope sieht sich daher bei einigen britischen Herstellern für die nächste Saison nach einem LMP2-Chassis um. Auch wenn man es in Donington nicht offiziell zugeben wollte, verdichten sich die Hinweise, dass es sich bei Protran um jenes Team handelt, das mit Mike Pilbeam in Verhandlungen über den Aufbau des zweiten MP93 LMP2 steht. Aber auch Radical und Lola dürften zu den Herstellern gehören, die Paul Cope und seine Truppe für die nächste Saison in Betracht ziehen. Mehr wird man wahrscheinlich erst nach Ende der Saison in Erfahrung bringen können.

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