Belcar Magny Cours

belcar tootalplanlamboIm französischen Magny Cours fand der zweite Saisonlauf der Belcar auf dem ehemaligen Formel 1 Kurs in der Nähe von Nevers statt. Gerade einmal 18 Fahrzeuge hatten sich im Départment Nievre für das dreistündige Rennen eingefunden. Im Zeittraining sicherte sich der PK Carsport Audi GT2 von Bert und Stienes Longin sowie Peter Guelinckx die Pole Position.

Nach 100 Runden auf der 4,4 Kilometer langen Strecke musste man sich allerdings dem Totalplaan Racing Lamborghini von Cedric Wauters und Brent Verheyen um knapp drei Sekunden geschlagen geben und sich mit Platz zwei begnügen. Den dritten Platz sicherte sich der Belgium Racing Porsche von Derdaele / Cools. In der GTB Klasse gewann der Tip Top Rent Porsche Cayman GT4 von Peters / Gulicher. Der Stevens Motorsport BMW M2 siegte in der großen Tourenwagen Klasse. In der kleinen war der Simtag Racing BMW erfolgreich.

Das dritte Rennen findet am 17.07.2022 beim Euro Race in Spa Francorchamps statt.

GT3 und LMP2 - die Zukunft in Le Mans

Der ACO hat im Rahmen seiner alljährlichen Pressekonferenz bei den aktuellen 24h von Le Mans (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) die kommenden Reglementsänderungen in seinen relevanten Rennklassen für die LMP2 und die GT skizziert. Während es bei den Hypercars und LMDh angesichts einer nach Plan laufenden Entwicklung keine Änderungen zu vermelden gab, gab es nun endlich Klarheit bezüglich der Entwicklungen in den beiden Kundensport-Schwerpunktsklassen zu vermelden, die immerhin als Feldfüller für den Klassiker an der Sarthe eine wichtige Rolle einnehmen.

Endgültig verabschieden muss man sich am Ende der laufenden Saison von den GTE-Pro. Angesichts des parallelen Wechsels von Porsches und Ferraris Werksengagements in die Top-Klasse (die Zuffenhausener testen ihren LMDh bereits, Ferrari arbeitet noch am LMH) sah man keinen Grund eine lediglich von Corvette bestrittene Soloklasse auszuschreiben. Damit werden die 8h von Bahrain am Ende der Saison den letzten Lauf darstellen in dem eine GTE-Pro-Klasse bislang ausgeschrieben worden ist. Diese hatte zu Beginn ihrer Ausrichtung 2011 18 Wagen von 6 verschiedenen Herstellern an der Sarthe gestellt – eine Zahl die seitdem nur 2018 und 19 (17) erst ansatzweise wieder erreicht wurde.

Während nun 2023 lediglich die GTE-Am in ihrer jetzigen Form die GT-Klasse bevölkern werden, soll dann 2024 die Ära der GT3 in Le Mans endgültig anbrechen - wobei hier eher von einer GT3-plus oder gemäß den Worten der ACO-Verantwortlichen von einer “GT3-Premium“ die Rede ist. (Warum die Kategorie nicht gleich „Hyper-GT3“ genannt wurde, will dem Autor dieser Zeilen nicht so recht einleuchten) Um sich nämlich von so schnöden und langweiligen GT3-Konstruktionen die selbst in Spa-Francorchamps oder am Nürburgring ein 24h Rennen gewinnen können signifikant abzuheben, sollen die in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und in Le Mans zugelassenen Boliden ein spektakuläres „Premium-Aerokit“ bekommen das die Boliden signifikant optisch abhebt und das für einen Discountpreis von lediglich maximal 50-100T€ zusätzlich angeboten werden soll. Zulässig wären für eine Teilnahme im Prinzip alle GT3-zugelassenen Hersteller wobei auf Nachfrage unserer französischen Kollegen von Endurance-Info.com der ACO andeutete, Kundenteams mit Fahrzeugen der in der Top-Klasse engagierten Hersteller bevorzugt zuzulassen.

Man darf sich also jetzt schon auf das Hickhack um die Homogogationsprozeduren der GT3 Konstruktionen von Glickenhaus oder Peugeot freuen. Abgesehen davon das die Idee einer GT3 plus schon in der DTM auf mässige Begeisterung bei den Herstellern (um nicht zu sagen „heftigen Widerstand“) stiess, dürfte das letzte Wort bezüglich der technischen Konfiguration noch nicht gesprochen sein.

Fest steht lediglich das die neue Klasse keine Werksteams sondern lediglich „Pro-Am“-Besatzungen mit mindestens einem Bronce-Pilot erlaubt. Dies wird sowohl Corvette als auch Ford dazu zwingen ihre geplanten GT3 Kundensportprogramme zu beschleunigen, wenn man denn in Le Mans noch weiter an der Geschichte mitschreiben will.

Das zweite grosse Thema waren die geplanten Änderungen in der LMP2-Klasse. Dort soll die kommende vierte Generation der LMP2-Wagen nun erst 2025 auf den Markt kommen, obwohl die darauf basierenden LMDh schon ab dem kommenden Jahr 2023 im Wettbewerb zugelassen sind. Dies gibt (neben der Gewinnmaximierung für die derzeit dominanten Oreca) den 3 anderen Herstellern Ligier , Dallara und Multimatic Zeit ihre von den LMDh-Werken finanzierten Entwicklungsschritte in Ruhe weiter an das von Oreca gehaltene Level heranführen zu können.

Danach soll ab 2025 eine „Adjustment of Performance“ (AoP) genannte Prozedur darüber wachen, das nicht wieder ein Hersteller den anderen durch Überlegenheit davon fährt. Anders als die bei jedem Rennen angepasste „BoP“ soll die „AoP“ nur 2 mal in der Saison geändert werden und für eine langfristige Anpassung der Performances sorgen. Ein Vorgehen das man sich auch schon für die aktuelle Generation der LMP2 gewünscht hätte. Optional sollen auch die LMP2 irgendwann auf ein Hybridsystem zugreifen können – wahrscheinlich sobald genügend Erfahrungen mit dem für die LMDh vorgesehenen Einheitssystem vorliegen.

Testtag-Bestzeit für Toyota

TesttagToyota hat am gestrigen Sonntag beim Testtag in Le Mans beide Trainingssessions mit der Bestzeit abgeschlossen. Jose Maria Lopez erzielte eine 3:29.986 in der zweiten Nachmittagssession und war damit 0,208s schneller als Glickenhaus-Pilot Romain Dumas auf dem #708 SCG 007 LMH.

Während die beiden Toyota und Glickenhaus-Hypercars in etwa auf selbem Speedniveau fuhren, hatte die Alpine Crew mit einem Top-Speed-Defizit zu kämpfen und musste am Ende 2,5s Rückstand auf die Hypercars notieren lassen.

Damit wurde man noch hinter den schnellsten LMP2 notiert, die vom United Autosports Oreca von Felipe Alburquerque mit einer 3:32.099 angeführt wurden. Die Liste der LMP2 beschloss wie erwartet der CD Sport Ligier dem am Ende 10,6s auf die schnellste Oreca-Zeit fehlte.

Bei den GTE-Pro markierte die Corvette Crew auf der #64 mit einer durch Alexander Sims erzielten 3:54.001 die schnellste Zeit. Die GTE-Am-Bestzeit markierte Mikkel Jensen im Kessel Racing Ferrari mit einer 3:54.827.

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