Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Wir schulden euch noch einen kurzen Rückblick auf den dritten (bzw. eigentlich vierten) Lauf der Nürburgring Langstrecken Serie, dem 45. RCM DMV Grenzlandrennen, (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) das am vergangenen Samstag auf der Nordschleife mit einem 120 Wagen grossen Starterfeld über die Bühne ging.
Nach 4 Stunden und 6 Minuten sowie 29 absolvierten Runden gab es beim dritten Saisonrennen einen Sieg durch ein drittes verschiedenes Fabrikat zu feiern. Nach dem Manthey Sieg beim Saisonauftakt und dem BMW-Dreifachsieg mit dem siegreichen Rowe-Team bei NLS3 (NLS2 fiel den Witterungsbedingungen zum Opfer) siegte dieses Mal die 24h Siegermannschaft von Phoenix Racing auf deren Audi R8 LMS GT3 sich René Rast und Kuba Giermaziak ihren ersten Sieg auf der Nordschleife als Kerbe ins Lenkrad schnitzen konnten.
Das Duo hatte im Ziel, das Rast als erster erreichte, einen Vorsprung von nur 4s auf den von der Pole gestarteten Walkenhorst Motorsport BMW M4-GT3 von Christian Krognes und Sami Matti Trogen zu Buche stehen. Krognes und Rast hatten sich in der letzten Stunde ein intensiv geführtes Duell auf der Strecke geliefert das am Ende der deutsche ex-DTM-Champion auf seinem Michelin-bereiften Audi des Scherer Sport Team Phoenix vor dem Yokohama bereiften M4 des Norwegers Krognes für sich entscheiden konnte.
Auf dem dritten Platz war lange der Haupt Racing Team Mercedes AMG GT3 von Hubert Haupt und Luca Stolz unterwegs. Ein Reifenschaden warf den AMG aus dem kampf um den Sieg so das am Ende der zweite Phoenix Audi von Frank Stippler und Vincent Kolb sich gegen den Landgraf AMG von Luca-Sandro Trefz, Patrick Assenheimer und Julien Apotheloz als Dritter auf dem Podium durchsetzen konnte.
Wie gut die AMG unterwegs waren unterstrich auch die Schnitzelalm Racing Mannschaft deren beide AMG (Marchewicz/Born vor Terting/Schreiner) die Plätze 5 und 6 hinter dem Landgraf AMG belegten. Die Top-10 komplettieren der #35 Walkenhorst BMW, der Gestspeed AMG von Janine Schoffner und Moritz Kranz als Pro-Am-Sieger, der CUP2-Porsche #102 von Black Falcon und dem CUP2 Porsche von Mathol Racing Racing, der nach einer Strafe gegen den Prosport Aston Martin Vantage AMR den letzten Top-10 Platz erbte.
Bestes Wetter sorgte für ein Rennen mit Rekordpotential. 2 Minuten fehlten am Ende um eine neue Rekorddistanz von 30 Runden zu erzielen. Ob die NLS es noch dieses Jahr schafft diese neue Marke in Angriff zu nehmen muss die laufende Saison zeigen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Am vergangenen Freitag hat Porsche in Goodwood den neuen LMDh-Prototypen offiziell vorgestellt und dabei letzte Einzelheiten zu Technik, Fahrerbesatzungen und ersten Kundenteams verlauten lassen. In Anbetracht des vergangenen Rennwochenendes kommen wir erst jetzt zu einer Zusammenfassung die dabei allerdings auch das gesamte Bild beleuchtet.
In Anlehnung an einen der erfolgreichsten Porsche Kundensport-Prototypen des letzten Jahrhunderts hat der LMDh die simple Bezeichnung 963 bekommen. An den erfolgreichen Porsche 962 aus Gruppe C-Zeiten erinnert unter anderem das Scheinwerfer-Frontdesign. Befeuert wird der 963 von einem 4,2l Biturbo V8 der auf dem Triebwerk des Porsche 918 Spyder Hybrid basiert, der seinerseits auf dem Triebwerk des Porsche RS Spyder LMP2 basierte. Damit hat man eine deutlich andere Basis als den Porsche 919 Hybrid herangezogen, der als letzter Top-Prototyp von Porsche einen 2l V4-Motor mit einem zentralen Turbo als Befeuerung aufwies. Ausgestattet wird der Antriebsstrang des 963 mit dem vorgeschriebenen Einheits-Hybridsystem das einen Motor-Generator von Bosch, eine Batterie von Williams Advanced Engineering und ein X-Trac 7-gang-getriebe umfasst. Die Maximale Ausgangsleistung ist auf 670PS begrenzt.
Das Chassis stammt wie bereits seit längerem bekannt von Multimatic und wird auch die Basis des neuen LMP2-Gerätes der kanadischen Schmiede bilden. Michelin wird die Reifen für das neue Gefährt liefern. Weitere Partner sind ExxonMobil mit der Marke Mobil1, Softwarespezialist Ansys, die Penske Corporation, TAG-Heuer als offizieller Timing-Partner, Hugo Boss und Puma.
Zum LMDh-Programm der Weissacher ist bereits im Vorfeld bekannt gegeben worden, das Penske das offizielle Werksteam mit einem Doppelprogramm in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship mit je 2 Wagen bestreiten wird. Dazu wird das WEC-Team in Mannheim in einem ehemaligen Porsche-Zentrum von Penske Automotive und das IMSA-Team in Mooresville im US-Bundesstaat North Carolina seine Basis finden.
Das offizielle Renndebüt soll in der IMSA im Rahmen der 24 Stunden von Daytona 2023 steigen. Inoffiziell peilt man einen ersten Piloteinsatz des Wagens beim FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Finale der laufenden Saison in Bahrain an. Dort soll der 963 erste Daten für die Hypercar BoP 2023 liefern und einen ersten, noch nicht punkteberechtigten Einsatz in der WM absolvieren.
Für das Werksprogramm steht ein 8-köpfiger Fahrerkader bereit. Neben den beiden Penske-Stammpiloten Dane Cameron und Felipe Nasr sowie dem aus dem Formel E-Programm wechselnden André Lotterer, der bereits im letzten LMP1-Jahr Porsches Teil des Werksfahrerkaders war, wechseln Kévin Estre, Michael Christensen, Laurens Vanthoor, Matt Campbell, Mathieu Jaminet und Frederic Markowiecki aus dem GTE-Programm in die gesamtsiegfähige LMDh-Klasse. Fred Markowiecki war dabei als Entwicklungsfahrer von Anfang an in die ersten Rollouts und die gesamte Fahrzeugentwicklung eingebunden.
Das Team in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wird von General Manager Bernhard Demmer und Teammanager Francis Schammo geleitet. In der IMSA zeichnet Joel Svensson als Teammanager verantwortlich. Als Managing Director des Werksteams Porsche Penske Motorsport fungiert Jonathan Diuguid.
Was Porsche von allen anderen Mitbewerbern in der Hypercar-Kategorie und der neuen LMDh-Subklasse abhebt ist die Tatsache das man von Anfang an neben dem Werks-Programm durch Porsche Penske Motorsport auch Kundenprogramme mit dem 963 plant. In der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft wird gleich im ersten Jahr mit dem Team Jota eine weitere hoch potente Mannschaft die Top-Klasse beleben in der dann bis zu 4 Porsches Toyota , Glickenhaus, und Peugeot Paroli bieten sollen. Die Mannschaft der beiden Teammanager Sam Hignett und David Clark spannt dabei mit Porsches bisherigem Hauptsponsor Hertz und dem Haushaltswarenkonzern Singer Group als Sponsoren zusammen um ein 2-Wagen-programm in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft auf die Räder zu stellen. In der IMSA hat sich bereits JDC Miller Motorsports als Einsatzteam eines priivaten 963 geoutet. Ein weiteres in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship 2023 engagiertes Team, bei dem es sich laut in der Regel gut informierten Quellen um eine europäische Mannschaft handeln soll, soll in den kommenden Tagen als Einsatzmannschaft des vierten und letzten privaten 963 für 2023 bekannt gegeben werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Die Nennliste für den geplanten vierten Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken Serie (eigentlich den dritten), dem 45. RCM DMV Grenzlandrennen ist am Dienstag veröffentlicht worden. Von 160 Teilnehmern bei Lauf 3, der ja noch von vielen Teilnehmern in Vorbereitung des 24 Stunden Rennen am Nürburgring bestritten werden musste schrumpft das Feld auf nur noch 122 angekündigte Wagen zusammen. Dies ist allerdings für das jeweils erste Rennen nach den 24h nichts ungewöhnliches.
Von 25 GT3 beim letzten Lauf schrumpft die Top-Klasse auf 15 Autos zusammen. 5 Mercedes AMG GT3 der Teams Schnitzelalm (2 Autos - u.a mit dem Duo Schreiner/Terting auf einem AMG), GetSpeed Performance, Haupt Racing Team und Landgraf gehen gegen 5 Audi (2* Phoenix, 2* Lionspeed und RaceIng), 4 BMW (3*Walkenhorst und ein Werks-BMW für Jens Klingmann und Sheldon van der Linde) sowie ein Prosport Racing Aston Martin mit leicht eingebremsten BoP-Kennzahlen (+5kg, -15PS) bilden das Top-Feld.
Bezüglich der Sportwagenrelevanten Top-Klassen ist einiges an Fluktuation zu verzeichnen. So startet zum Beispiel kein eiziges SPX-Fahrzeug mehr während mit einem SP-Pro Lexus LC von Toyota Gazoo-Racing erstmals auch diese Klasse wieder in diesem Jahr besetzt ist. In der SP2T startet ein Peugeot RCZ. In der SP4-klasse wird erstmals ein Toyota GR86 erwartet während die H4-Klasse gleich ein Duell zweier BMW-Teams erwartet. Bei den SP7-Porsches sind 3 Wagen am Start. Hinzu kommt noch lediglich ein SP8T BMW M4 GT4 für die BMW-Junioren Hesse, Verhagen und Harper. 3 SP10 GT34 (Black Falcon Cayman vs. Prosport Racing Aston Martin vs. Waldow-AMG) werden ein GT4-Triell im Rahmen des Wochenendes austragen.
Bei den Produktionswagen erwartet man 4 V6 Caymans, 6 V5 Caymans, einen VT3 Cayman, 10 (VT2F) und 9 (VT2H) Wagen in den beiden VT2-Klassen und den AT Subaru des Teams von Tim Schrick als einzigen teilweise alternativ angetriebenen Wagen im Feld. Bei den CUP-Klassen beträgen die Kontingente bei Lauf 4 14 CUP2-Porsches, 14 Cup3-Caymans, 8 BMW M240i, 4 M2-CS, 3 TCR und 2 CUPX-KTM´s. OPC-Opels sucht man bei dieser Veranstaltung vergebens.
Die Rennaction beginnt wieder am Samstag um 8.30 Uhr mit dem bis 10 Uhr angesetzten Qualifying. Um 12 beginnt das Rennen das sich wie gehabt über 4 Stunden Dauer erstreckt und auf der Nürburgring Langstrecken Serien-Webseite sowie auf Youtube live verfolgt werden kann.