Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Prototypen diverse
An diesem Wochenende steht im Rahmen des Truck GP die zweite Runde des Prototype Cup Germany an. Von 11 Autos beim Debüt in Spa-Francorchamps im April steigt die Teilnehmerzahl auf 13 LMP3 bei der zweiten Runde. Insgesamt sind sogar 3 neue Mannschaften am Start.
Gegenüber dem Entry in Spa-Francorchamps fehlt dieses mal der britische Nielsen Racing Ligier. Dafür kommen 2 Ligiers und ein Duqueine M30-D08 LMP3 ins Feld hinzu. Rinaldi Racing bringt neben dem Wochenspiegel Team Monschau Duqueine von Weiss/Kratz einen D08 unter eigener Nennung der mit dem Kolumbianischen Ex-STT-Meister Oscar Tunjo und dem 19jährigen Equadorianer Mateo Villagomez besetzt ist. Aus dem Elsass kommt die ehemalige ELMS-Meistermannschaft Pegasus Racing neu ins Feld hinzu, die derzeit nur den französischen Piloten Thibaut Erhart in der Nennliste für ihren Ligier genannt haben. Als Lokalmatador wird schliesslich Klaus Abbelen mit seinem Frikadelli Racing Team Ligier JS P320 LMP3 das Feld verstärken, wobei auch sein Co-Pilot bislang noch nicht aus der Nennliste hervorgeht.
Insgesamt geht also ein Feld von 6 Ligier JS P320 LMP3 , 5 Duqueine M30-D08 LMP3 und 2 Ginetta G61-LT-P3 zur 2. Runde der Serie an den Start. Die Rennen steigen am Samstag um 15.45 Uhr und Sonntag um 14.55 Uhr und können via der Youtube-Seite des ADAC live verfolgt werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Mit dem zweiten Saisonsieg des Alpine LMH-Trios André Negrao, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere sind die 6h von Monza (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Die französische Werksmannschaft triumphierte in der Hitzeschlacht im königlichen Park zu Monza nach 194 absolvierten Runden (1123,8km) mit einem knappen Vorsprung von 2,7s vor dem #8 Toyota von Sebastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa sowie 2 weiteren Runden vor dem zweiten GR010 von Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez. Nach dem Sieg beim Saisonauftakt, den 12h von Sebring war es der zweite Gesamtsieg für die Alpine-Crew, die damit ihre Tabellenführung in der WEC-LMH-Fahrerwertung mit einem Vorsprung von 10 Punkten (106) gegenüber dem zweitplazierten Le Mans-Siegertrio Toyotas erfolgreich verteidigen konnte.
Dabei war der Sieg keineswegs ausgemachte Sache. Vom Start weg dominierte das Glickenhaus 007 LMH Trio Olivier Pla, Romain Dumas und Luis Felipe Derani den bei Temperaturen über der 30°-Marke gestarteten Event. Die Glickenhaus-Mannschaft profitierte von einer günstigen BoP-Einstufung, die, nachdem man vorübergehende Bremsprobleme aus dem Training abgestellt hatte, den nun himmelblau lackierten Wagen unwiderstehlich an der Spitze davon ziehen liess. Bis zur Mitte des Rennens hatte man schon fast eine Minute Vorsprung herausfahren können, bis ein spektakulärer Unfall des TF-Sport Aston Martin von Henrique Chaves – der Vantage verharkte sich nach einem Bremsversagen in der zweiten Schikane an einem Sausage Curb und wurde in einen 2-fachen Überschlag gezwungen – das Feld wieder hinter dem Safety-Car zusammenstauchte. Eine folgende Durchfahrtsstrafe wegen eines Vergehens beim Stop unter dem Safty-Car und ein kurz danach auftretender Turbo-Schaden läuteten dann das Ende der Vorstellung des amerikanischen Hypercars ein, von dem noch nicht sicher klar ist, ob dies nicht die letzte Teilnahme an der laufenden WEC-Saison war.
Da die Peugeot beim offiziell als Testrennen deklarierten Premiereneinsatz der 9X8 noch an Kinderkrankheiten litten – Ladedruck- und elektrische Probleme brachten beide Wagen mehrfach zum Stop – lag es an Toyota und Alpine den Gesamtsieg untereinander auszufechten. Der enge Dreikampf eskalierte in Runde 153 als der führende Kamui Kobayashi in der #7 dem attackierenden Alpine-Pilot Vaxiviere zu eng vor den Frontflap fuhr und sich auf Start-Ziel dabei den rechten Hinterreifen aufschlitzte. Die Rennleitung schrieb die Schuld am Zwischenfall dem japanischen Werkspiloten zu, der im Endeffekt dadurch 2 Runden auf die Spitze durch den Zwischenfall verlor.
Für das Realteam by WRT-Trio Rui Andrade, Ferdinand Habsburg und Norman Nato zahlte sich ein früher Dreifachstint der Reifen aus. Trotz eines Positionsverlusts unmittelbar nach dem Stint fand man hinter dem SC wieder den Anschluss und sparte sich somit die entscheidenden 11 Sekunden die man dann am Ende dem #38 Jota-Oreca voraus war. Mit Rang 3 feierte das Vector Sport Trio Nico Müller, Ryan Cullen und Sebastien Bourdais einen ersten Erfolg in der Meisterschaft. Den Pro-Am-Klassensieg erring das Ultimate-Oreca Trio Jean-Baptiste Lahaye, Matthieu Lahaye und Franois Heriau auf Gesamtrang 10.
In der GTE-Pro sah es lange nach einer Neuauflage des spannenden Porsche vs. Ferrari-Duells aus dem Vorjahr aus. Porsche verlor sein aussichtsreichtes Auto – die von Estré/Christensen pilotierte #91 - wegen zu harter Fahrweise Estrés und einer folgenden Durchfahrtstrafe aus dem Spitzenkampf. Als gegen Ende schon alles nach einem Ferrari-Doppelsieg aussah mussten beide F488 kurz vor dem Ende noch einmal einen Splash&Dash einlegen und verloren damit den Sieg an die glückliche Corvette-Crew Nick Tandy und Tommy Millner. Damit holte Corvette zum ersten mal einen GTE-Pro-Klassensieg in einem WEC-Lauf ausserhalb von Le Mans.
Den GTE-Am-Klassensieg sicherte sich schliesslich das Dempsey-Proton Trio Christian Ried, Sebastian Priaulx und Harry Tincknell, nachdem lange der Iron Dames Ferrari des Trios Rahel Frey, Michelle Gatting und Sahra Bovy das Rennen angeführt hatte. Den letzten podiumsplatz sicherte sich hier die Project 1-Mannschaft mit dem #46 Porsche von Matteo Cairoli, Mikkel Pedersen und Nicolas Leutwiler.
Der vollständige Rennbericht mit vielen Bildern kann unter diesem Link auf unseren Seiten eingesehen werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Die 4. Runde der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2022, die an diesem Wochenende anstehenden 6h von Monza stehen ganz im Zeichen des Peugeot-Debüts in der Langstrecken-WM. Erstmalig tritt mit den beiden 9X8 Hypercars der Pilotentrios Paul Di Resta/Mikkel Jensen/Jean Eric Vergne und Loic Duval/Gustavo Menezes/James Rossiter der französische Hersteller in der WM an. Denn sämtliche Auftritte die man noch vor einem Jahrzehnt mit den 908 Diesel-LMP1 absolvierte wurden als Runden der LMS bzw. des WM-Vorgängerchampionnats ILMC bestritten. Kurz vor der ersten WEC-Runde 2011 stellten die eigentlich schon bereit stehenden Franzosen das Rennprogramm ein und lösten die Rennabteilung aus offiziell wirtschaftlichen Gründen auf.
Das ist nun Schnee von gestern. Mit den heutigen Trainingssessions hat man ein neues Kapitel aufgeschlagen das man mit einer radikalen Konstruktion und einem Debüt unter Rennbedingungen in Angriff nimmt. Damit steigt die Zahl der engagierten Top-Prototypen wieder auf 6 Autos an.
Anders als die beiden Toyota dürfen die 9X8-Hypercars dabei ihre Hybridenegrie schon ab 150Kmh auf die Hinterräder anlegen, was die FIA mit den unterschiedlichen Reifendurchmessern (Peugeot vorne&hinten 13 Zoll, Toyota: vorne 12 und hinten 14) begründet. Der einzige Glickenhaus 007 LMH - nun in hellblau foiliert - hat dafür ein Leistungsplus von 17 PS bekommen und darf auf dem Highspeed-Kurs in Monza mit 715 PS herum pflügen. Alpine verzeichnet 574PS, Toyota darf leicht auf 688 PS aufrüsten und Peugeot fängt zum Einstieg mit 690 PS in etwa auf dem Leistungslevel von Toyota an.
In der LMP2 treten erneut 14 Oreca-Mannschaften gegeneinander an, wobei 4 Teams in der Pro-Am-Klasse starten. Bei den GTE-Pro musste Porsche die Besatzung des #91 911´ers angesichts einer COVID Erkrankung von Richard Lietz umbauen; hier unterstützt nun Frederic Makowiecki Gianmaria Bruni. Ferrari darf dagegen ein paar extra-PS freisetzen und hat dank einer BoP-Anpassung nun in der Pro-Klasse 0,06bar Ladedruck mehr und 3l Sprit mehr zur Verfügung. In der GTE-Am beträgt das Ladedruck-Plus für die 488ér immerhin noch 0,04Bar. Was dies an PS ausmacht wurde nicht bekannt. Porsche bekommt für alle 911 RSR-19 2 Liter Sprit mehr im Tank zugestanden.
Bei den Besatzungen hat Iron Lynx die Besatzungen auf die Zusammenstellungen zum Saisonstart in Sebring zurück gewechselt. Auf dem #88 Proton Competition Porsche kehrt Patrick Lindsay ins Linup zurück nachdem er in Le Mans von Max Root ersetzt worden war.
Am morgigen Samstag steigt neben den beiden freien Trainingssessions #2 und #3 auch das Qualifying ab 17.30 Uhr. Sonntag startet das 6h Rennen um 12 Uhr Ortszeit. Ein Rennbericht ist auf unseren Seiten geplant.