NLS 4 erwartet 122 Starter

Die Nennliste für den geplanten vierten Saisonlauf der Nürburgring Langstrecken Serie (eigentlich den dritten), dem 45. RCM DMV Grenzlandrennen ist am Dienstag veröffentlicht worden. Von 160 Teilnehmern bei Lauf 3, der ja noch von vielen Teilnehmern in Vorbereitung des 24 Stunden Rennen am Nürburgring bestritten werden musste schrumpft das Feld auf nur noch 122 angekündigte Wagen zusammen. Dies ist allerdings für das jeweils erste Rennen nach den 24h nichts ungewöhnliches.

Von 25 GT3 beim letzten Lauf schrumpft die Top-Klasse auf 15 Autos zusammen. 5 Mercedes AMG GT3 der Teams Schnitzelalm (2 Autos - u.a mit dem Duo Schreiner/Terting auf einem AMG), GetSpeed Performance, Haupt Racing Team und Landgraf gehen gegen 5 Audi (2* Phoenix, 2* Lionspeed und RaceIng), 4 BMW (3*Walkenhorst und ein Werks-BMW für Jens Klingmann und Sheldon van der Linde) sowie ein Prosport Racing Aston Martin mit leicht eingebremsten BoP-Kennzahlen (+5kg, -15PS) bilden das Top-Feld.

Bezüglich der Sportwagenrelevanten Top-Klassen ist einiges an Fluktuation zu verzeichnen. So startet zum Beispiel kein eiziges SPX-Fahrzeug mehr während mit einem SP-Pro Lexus LC von Toyota Gazoo-Racing erstmals auch diese Klasse wieder in diesem Jahr besetzt ist. In der SP2T startet ein Peugeot RCZ. In der SP4-klasse wird erstmals ein Toyota GR86 erwartet während die H4-Klasse gleich ein Duell zweier BMW-Teams erwartet. Bei den SP7-Porsches sind 3 Wagen am Start. Hinzu kommt noch lediglich ein SP8T BMW M4 GT4 für die BMW-Junioren Hesse, Verhagen und Harper. 3 SP10 GT34 (Black Falcon Cayman vs. Prosport Racing Aston Martin vs. Waldow-AMG) werden ein GT4-Triell im Rahmen des Wochenendes austragen.

Bei den Produktionswagen erwartet man 4 V6 Caymans, 6 V5 Caymans, einen VT3 Cayman, 10 (VT2F) und 9 (VT2H) Wagen in den beiden VT2-Klassen und den AT Subaru des Teams von Tim Schrick als einzigen teilweise alternativ angetriebenen Wagen im Feld. Bei den CUP-Klassen beträgen die Kontingente bei Lauf 4 14 CUP2-Porsches, 14 Cup3-Caymans, 8 BMW M240i, 4 M2-CS, 3 TCR und 2 CUPX-KTM´s. OPC-Opels sucht man bei dieser Veranstaltung vergebens.

Die Rennaction beginnt wieder am Samstag um 8.30 Uhr mit dem bis 10 Uhr angesetzten Qualifying. Um 12 beginnt das Rennen das sich wie gehabt über 4 Stunden Dauer erstreckt und auf der Nürburgring Langstrecken Serien-Webseite sowie auf Youtube live verfolgt werden kann.

ADAC GT Masters 2022 – Preview Zandvoort

Am kommenden Wochenende, vom 24. bis 26. Juni, findet das dritte Event des diesjährigen ADAC GT Masters auf dem niederländischen Kurs von Zandvoort, unweit Amsterdam, statt.
GTM RBR Q2 Schubert10 revGenau wie beim letzten Rennwochenende in Spielberg, haben wir auch in den Dünen von Zandvoort, neue und zugleich überraschende Tabellenführer: Niklas Krütten und Ben Green, Piloten des #10 Team Schubert Motorsport BMW M4 GT3.
Aber die Abstände zur Konkurrenz sind gering. Nur drei Punkte dahinter liegt Jusuf Owega, der für Montaplast by Land-Motorsport wieder mit Ricardo Feller im Audi R8 LMS GT3 Evo II #29 startet.
Der aktuelle Titelverteidiger aus der Schweiz, der am letzten Sonntag seinen Premierensieg bei der DTM in Imola feiern konnte, hat im vergangenen Jahr mit Christopher Mies, das Samstagsrennen in Zandvoort gewonnen. Mit fünf Siegen ist Audi ganz nebenbei, die erfolgreichste Marke in Zandvoort. Drei der vergangenen vier Rennen gingen an die Ingolstädter.

Dahinter dann Jonathan Aberdein und Raffaele Marciello mit dem Mercedes-AMG GT3 Evo #48 vom MANN-FILTER Team Landgraf.
Gefolgt werden die beiden in der Punktetabelle vom zweiten Schubert BMW, der #20 mit Nicky Catsburg und Jesse Krohn.
Die Gesamtfünften, Christian Engelhart und Ayhancan Güven, im Porsche 911 GT3 R #91 vom Team Joos Sportwagentechnik, wollen nach zwei Podiumsplatzierungen auf dem Red Bull Ring auch in Zandvoort wieder kräftig punkten.
Erstaunlich ist, dass die ersten fünf Piloten innerhalb von nur zehn Punkten liegen. Ein Beweis für die Ausgewogenheit und das sehr hohe Niveau in der Internationalen Deutschen GT-Meisterschaft.
Zandvoort Arie Luyendyk BochtDer Circuit Zandvoort ist auch nach seinem, durch den Erfolg von Max Verstappen in der Formel 1 getriggerten Umbau im Jahr 2020, ein Kurs alter Schule geblieben. Fehler werden hier noch gnadenlos bestraft. Ein Ausritt endet fast immer in einem Kiesbett.
Besonders spektakulär sind aber auch die beiden um 18 Grad überhöhten Steilkurven „Hugenholtz Bocht“, hinter dem Fahrerlager und „Arie Luyendyk Bocht“, die auf die Start- und Zielgerade führt.Vermeulen 33


Zwei Fahrer bestreiten in Zandvoort ihr Heimrennen. Nicky Catsburg, BMW Werksfahrer in Diensten von Torsten Schubert und Thierry Vermeulen, dem 19-jährigen Sohn von Verstappen Manager Raymond Vermeulen, der sich den Car Collection Motorsport Audi R8 LMS GT3 evo II mit Audi Sport Fahrer Mattia Drudi teilt.

Maxi Götz Champion 2012


Seine Rückkehr in das ADAC GT Masters feiert ein ehemaliger Champion. Maximilian Götz, Meister von 2012, wird im Mercedes-AMG GT3 Evo von Madpanda Motorsport an den Start gehen. Er ersetzt den bisherigen Stammfahrer Jannes Fittje und soll mit seiner großen Erfahrung, dem in diesem Jahr neu ins GT Masters eingestiegenen spanischen Team um Ezequiel Perez Companc, bei der Weiterentwicklung helfen.

Madpanda #90
Keyfacts, Circuit Zandvoort, Zandvoort, Saisonrennen 5 und 6 von 14
Streckenlänge: 4.259 Meter
Layout: 14 Kurven (zehn Rechts-, vier Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren
Sieger 2021, Rennen 1: Ricardo Feller/Christopher Mies (Montaplast by Land-Motorsport, Audi R8 LMS Evo)
Sieger 2021, Rennen 2: Charles Weerts/Dries Vanthoor (Team WRT, Audi R8 LMS Evo)


ADAC GT Masters in Zandvoort im TV und im Stream:
Alle Rennen des ADAC GT Masters starten um 13 Uhr.
Der TV-Sender NITRO präsentiert die Läufe ab 12:30 Uhr live.
Auf RTL+, der führenden Streaming Plattform Deutschlands, können die Rennen live verfolgt oder anschließend in der Mediathek abgerufen werden.
Die Qualifyings sind bei sport.de und adac.de/motorsport zu sehen.

LM #90 - die Bilanz

Mit eventbedingt über einer Woche Abstand wollen wir noch einmal auf die 90.te Ausgabe der 24h von Le Mans (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) zurück blicken, die am vergangenen Sonntag vor einer Woche mit dem 5. Toyota-Sieg in Folge durch Sebastian Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa endeten. Es war mit Sicherheit nicht die spannendste Ausgabe des Langstreckenklassikers, aber auch wiederum eine bemerkenswerte. Angesichts der eher kleinen Spitze aus nur 5 Hypercars die alle unterschiedliche taktische Ziele verfolgten war der Sieg für Toyota ausgemachte Sache. Dennoch stellte das gesamte Feld einen neuen Rekord auf.

In der Top-Klasse gelang dem Toyota-Trio Sebastian Buemi, Brendon Hartley und Ryō Hirakawa der fünfte Toyota-Sieg in Folge. Dies war vor Toyota nur Audi (gleich 2 mal) Porsche und Ferrari (letztere sogar 6 Siege in Folge) gelungen. Dabei war es der vierte Doppelsieg für Toyota. Beide GR010 der Werksmannschaft lieferten sich bis zum frühen Sonntag morgen einen intensiven Kampf um die Spitzenpositionen der sich erst auflöste als José Maria Lopez im #7 Toyota am frühen Morgen ein noch nicht genau bestimmtes elektrisches Problem bekam, das ihm und seinen Teamkollegen Kamui Kobayashi und Mike Conway 5 Minuten Rückstand aufgrund mehrerer nötiger Resets des Wagens einbrachte. Danach konnte das am Ende siegreiche Trio etwas Tempo rausnehmen und den Vorsprung bis ins Ziel verwalten.

Das Glickenhaus-Team zeigte sich im Qualifying zwar fast auf Augenhöhe mit den Toyotas, aber für das Rennen schlug man eine gänzlich andere Strategie an. Im festen Bewusstsein a) Toyota nicht herausfordern zu können und b) im nächsten Jahr gegen die dann involvierten Werke einen viel schwereren Stand zu haben, hatte die Mannschaft offensichtlich die Devise herausgegeben hinter den Toyota den verbleibenden Podiumsplatz gegen Alpine abzusichern. Nachdem der Französische Werkswagen schon nach 4 Stunden aufgrund eines Zündspulen-Problems fast eine Stunde in den Boxen verlor, kam es für die Glickenhaus nur noch darauf an problemfrei durchzurollen. Da die #708 nach einem Unfall in der Tertre Rouge und einem Aufhängungs- und Reifenschaden für längere Zeit in der Box verschwand, oblag es der Crew der #709 – durch einen Sensorwechsel ebenfalls mit einem Rückstand versehen – am Ende mit Ryan Briscoe, Franck Mailleux und Richard Westbrook das erste Le Mans Podium für Glickenhaus Racing zu erringen. Während die LMH somit ein übersichtliches Rennen boten musste die Spannung erneut aus den anderen Klassen kommen.

Die Oreca-Cup-Klasse (formerly known as LMP2) bot zu Beginn besten Markenpokal-Rennsport wobei sich im Laufe der Zeit das später siegreiche Jota-Trio Roberto Gonzalez, Antonio Felix da Costa und Will Stevens absetzen konnte. Als am frühen Morgen nach dem unfallbedingten Ausscheiden der Werks-Corvette die einzige SC-Phase des Rennens ausgerufen wurde zementierte das den Vorsprung der Jota-Truppe derart das der Konkurrenz nur noch der Kampf um Platz 2 bleib. Dabei hatte am Ende das Prema Team mit Robert Kubica, Louis Deletraz und Lorenzo Colombo das bessere Ende für sich vor dem zweiten Jota-Wagen von Oliver Rasmussen, Edward Jones und Jonathan Aberdein. Für das Team Jota war es der dritte Le Mans Klassensieg nach 2014 und 2017.

In der Pro-Am-Wertung der LMP2 gab es mit dem Algarve Pro Oreca von Steven Thomas, James Allen und dem Österreicher René Binder einen deutschsprachigen Gesamtsieger auf dem Podium. Feiern dürfte hier auch die Luxemburger DKR Engineering Mannschaft mit Pilot Laurents Hörr , die bei ihrem Debüt in Le Mans gleich mit P3 hinter dem Nielsen Racing Oreca auf das Podium klettern konnte.

Bei der Abschiedsvorstellung der GTE-Pro-Klasse zeigten sich trotz aller BoP-Diskussionen im Vorfeld alle 3 Hersteller vom Tempo her prinzipiell bei der Musik. Porsche hatte im Dreikampf am Ende mit der #91 von Gianmaria Bruni, Richard Lietz und Fred Makowiecki das bessere Ende für sich und gewann nach 3 Jahren wieder an der Sarthe. Dabei profitierte man von einem späten Reifenschaden am konkurrierenden AF Corse Ferrari von Alessandro Pier Guidi, James Calado und Daniel Serra, der sich am Ende nur um 42 Sekunden geschlagen geben musste. Der Schwester-Ferrari von Miguel Molina, Antonio Fuoco und Davide Rigon komplettierte am Ende das Podium. Corvette verlor beim letzten Rennen der Werksmannschaft in Führung liegend den letzten Wagen nach einem Unfall mit LMP2-Privatier Francois Perrodo, nachdem man kurz zuvor die #63 schon wegen Handlings-Problemen abstellen musste. Der Unfall löste die einzige Safetycar-Phase des Rennens aus. Porsches #92 musste nach einem Reifenschaden eine längere Reparatur über sich ergehen lassen und wurde Vierter, während dem fünftplazierten Riley Motorsport-Ferrari schlicht der Speed fehlte um in den Kampf um das Podium mit eingreifen zu können.

In der GTE-Am-Klasse ging der Sieg an das TF Sport Aston Martin Trio Ben Keating, Henrique Chaves und Marco Sörenson. Die Besatzung des roten Astons setzte sich trotz eines schleichenden Plattfusses zu Rennbeginn am Ende dank eines während der einzigen Safety-Car Phase erlangten Runden-Vorsprungs gegen den mit 44s Rückstand einlaufenden Weather Tech Racing Porsche von Cooper McNeil, Julian Andlauer und Thomas Merrill durch. Für Ben Keating , der seinen 2019´er Sieg mit dem Ford GT kurz nach dem Rennen wegen eines technischen Verstosses aberkannt bekommen hatte war es eine späte Genugtuung. TF Sport gewann damit zum 2.Male in den letzten 3 jahren die GTE-Am-Wertung. Das Podium in der Klasse komplettierte mit dem Northwest Aston Martin von Paul Dalla Lana, David Pittard und Nicki Thiim ein zweiter Vantage. Die Aston Martin setzten sich am Ende gegen die Porsche durch, die in Summe mit einer Reihen von Aufhängungsschäden zu kämpfen hatten.

Bemerkenswert war in diesem Jahr der Gesamteindruck der fahrerischen Disziplin und die technische Zuverlässigkeit der Autos. Insgesamt 53 der 62 Teilnehmer erreichten am Ende das Ziel und nahmen die Zielflagge in Empfang. Damit konnten 85% der Teilnehmer das Rennen beenden. Dies ist eine Zahl die in den letzten 23 Jahren seit wir hier bei GT-Eins das Rennen detailliert verfolgen noch nie erreicht wurde. Die bislang beste Leistung der letzten 20 Jahre vollbrachte das Feld bei der Ausgabe 2017 als 49 von 60 Autos (82%) das Rennen beendeten. Jedenfalls hat seit dem Umbau der LMP2-Klasse in eine Markenpokalklasse diese Quote deutlich zugelegt - zwischen 1999 und 2012 lag die Quote der Zielankünfte immer zwischen 62 und 44 %.

Ein neuer Rekordwert waren allerdings die 85% nicht: 1923 beim allerersten Rennen erreichten 30 von 33 gestarteten Wagen (91%) das Ziel. Die schlechteste Zielankunftsquote gab es 1969 und 71: dort kamen nur 14 Wagen ins Ziel.

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