Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Die Firma Zakspeed-Racing ist entgegen aller anders lautenden Gerüchte 2007 auch noch aktiv. Dies hat uns Zakspeed- Marketing-Koordinator Stefan Rota persönlich bestätigt.
„Wir sind auf jeden Fall mit zwei Viper wieder auf der Nordschleife beim 24h-Rennen präsent, wobei beide Viper zur Zeit generalüberholt werden. Bei der C52 ist ein Komplett-Neuaufbau im Gange so dass man hier schon nicht mehr von einem Vorjahresfahrzeug sprechen kann. Das Fahrzeug wurde bis auf den Rahmen gestrippt. Dieser wurde dann gesandstrahlt und geröntgt. Anschließend haben wir begonnen die Dodge-Viper von Grund auf neu aufzubauen, so dass wir ein perfekt vorbereitetes Fahrzeug im kommenden Jahr zur Verfügung haben werden. Zusätzlich kommt unsere Kundensport-Viper dort zum Einsatz, die auch alle VLN-Läufe bestreiten soll.“
Das zweite große Engagement wird wie bereits gemeldet in der FIA-GT geplant. „Hier stehen wir in letzten Verhandlungen bezüglich der Zusammenarbeit mit dem Racing 4 You-Team bezüglich des technischen Supports beim Einsatz der GT3-Ford Mustang. Auch das Thema GT1-Saleen ist noch nicht ganz abgeschlossen, hier möchten wir aber vor dem Ende der Verhandlungen keine weiteren Details verlautbaren.“ Ein potenzielles LMS-Engagement mit dem Saleen wird derzeit eher ausgeschlossen. „Wir betreiben Motorsport, um mit unseren Wagen auch regelmäßig auf der Strecke präsent zu sein und dort zu gewinnen. Die LMS bietet zwar eine interessante Motorsportbühne, dort wird man aber in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Das wird in der FIA-GT-Meisterschaft in diesem Jahr anders sein. Es war schon immer die Strategie des Hauses, eigene Fahrzeuge für Rennen zu entwickeln und dann, wenn sie in unseren Augen siegfähig sind, auch einzusetzen. Das haben wir im vergangenen Jahr mit dem Saleen wieder einmal bewiesen, der ja den Ruf hatte, schnell aber nicht zuverlässig zu sein.“ Andeutungen bezüglich eines weiteren Projektes im Sportwagenbereich wollte Rota nicht weiter kommentieren – hier sei man noch zu weit in der Evaluierungsphase. Möglich dass es hier noch interessante News aus dem Hause Zakspeed im Laufe der Saison 2007 zu vermelden gibt.
Verfasst von Oliver Müller. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Das lange Warten hat nun endlich ein Ende. Am kommenden Wochenende erwacht die ACO-Sportwagenwelt und startet in eine sicher spannende und fulminante Saison 2007. Zum Beginn steht auch gleich ein Sahnehäppchen vor der Tür: Die 12h von Sebring.
Der Klassiker im Herzen Floridas ist schon seit je her der Einstieg in die Sportwagensaison und gilt als Prüfstein für die 24h von Le Mans. In den vergangenen Jahren nutzten viele Teams das Rennen auch, um sich beim Le Mans Veranstalter ACO ins Gedächnis zu rufen, da kurz nach den Rennen die Le Mans Starterliste bekannt gegeben wurde. Dies fällt dieses Jahr jedoch flach, da die Le Mans Starter schon seit einiger Zeit feststehen. Dennoch wird sich ein stattliches Feld von 35 Fahrzeugen (darunter 13 LMPs) auf den Weg nach Zentralflorida begeben.
Die LMP1-Klasse ist dieses Jahr mit nur vier Fahrzeugen von der Quantität her etwas dünn besetzt. Favorit auf den Klassensieg sind sicherlich die beiden Audi R10 TDI, die von Audi über den Winter einen Feinschliff erhalten haben. Der weiter entwickelte Audi R10 TDI unterscheidet sich nicht nur durch ein neues Design von seinem erfolgreichen Vorgängermodell, das vor genau einem Jahr mit einem Triumph in Sebring seinen Siegeszug begann und seitdem ungeschlagen ist. Damit er auch 2007 das Auto bleibt, das es zu schlagen gilt, wurde der LMP1-Sportwagen in zahlreichen Details optimiert. Das Kohlefaser-Monocoque des R10 TDI blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert. An der Außenhaut gab es nur minimale aerodynamische Retuschen, die auf den ersten Blick nicht auffallen. Der gesamte Antriebsstrang wurde reibungs- und gewichtsoptimiert. Auch die beiden Diesel-Partikelfilter sind nun kleiner und leichter. Reifenpartner Michelin lieferte neue Mischungen und Konstruktionen, um die Balance zwischen Vorder- und Hinterachse zu verbessern. Weiterentwickelt wurden zudem das Fahrwerk und die Stoßdämpfer des R10 TDI.
Nicht viel Neues gibt es bei den Piloten der Ingolstädter Boliden. Mit Dindo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish im Wagen Nr. 1 sowie dem Le Mans 2006 Siegertrio Frank Biela, Emanuele Pirro und Marco Werner im Wagen Nr. 2 will man die seit dem Jahre 2000 andauernde Audi Siegesserie fortsetzen.
Ebenfalls in der LMP1 Kategorie tritt das kleine Autocon Motorsports Team mit seinem schon etwas betagten Lola B01/60 an. Das Fahrzeug wurde vor der Saison 2006 von Dyson Racing erworben und wurde für die 2007er Saison einem neuen Design unterworfen. Ohne große Probleme das Ziel zu erreichen, wird sicherlich der Hauptaugenmerk des kleinen sympathischen Teams sein.
Vierter und letzter Starter der großen Klasse ist ein ganz besonderes Highlight. Intersport Racing um Papa und Sohn Field hat sich einen der beiden Creation CA06 unter den Nagel gerissen. Das Chassis ist das neuere Creation Chassis, welches in der Saison 2005 noch als Zytek unter dem Team Jota in der Le Mans Series und in Le Mans lief. Das Fahrzeug vor kurzem in Empfang genommen und bereits in den bekannten Intersport Farben lackiert. Neben den beiden Fields ist Sponsor Richard Berry auf den Wagen genannt.
Ein Stelldichein der amerikanischen Motorsportszene steht uns in der LMP2-Kategorie ins Haus. Neun Fahrzeuge stellen sich dem Kampf um die LMP2 Krone. Sage und Schreibe acht von diesen fahren mit direkter oder indirekter Werksunterstützung. Porsche tritt dieses Jahr mit vier Fahrzeugen an, die allesamt nach neusten RS Spyder Evo Spezifikationen laufen werden. Zum einen wird Penske wieder zwei der Wagen betreuen. Zu den altbekannten RS Spyder Piloten kommen diese Jahr „Spyderman“ Helio Castroneves (wie passend) und Ryan Briscoe dazu. Ryan Briscoe ist seit diesem Jahr offizieller Porsche Werksfahrer. Die anderen beiden RS Spyder werden von Dyson Racing eingesetzt.
Die Truppe aus dem Bundesstaat New York ist über den Winter in die kleine Klasse gewechselt. Nach dem James Weaver letzten Herbst in den wohlverdienten Rennfahrer Ruhestand gegangen ist, wurde Andy Wallace wieder als vollwertiger Pilot für die ganze Saison ins Team zurückgeholt.
Acura startet mit drei Teams in seine erste ALMS Saison. Fernandez Racing wird einen Lola Acura für Teamchef Adrian Fernandez himself sowie für Luis Diaz und David Martinez einsetzen. Das Team fuhr letzte Saison noch in der konkurrierenden Grand- Am. Die Acura Teams Highcroft Racing und Andretti Green Racing setzen auf ein französisches Courage Chassis. Bei Highcroft werden die Haudegen Stefan Johansson und David Brabham neben Teamchef Duncan Dayton am Steuer sitzen. Für AGR werden die Formel Asse Bryan Herta, Dario Franchitti und Tony Kanaan um den Sieg streiten.
Mit großen Ambitionen geht Mazda in die neune Saison. Um näher bei der Musik in der Klasse zu sein, hat man mit der englischen Motorenschmiede AER zusammen einen neuen vier Zylinder Turbo Motor entwickelt. Außerdem wurde das alte Courage Chassis gegen einen neuen Lola B07/40 ausgetauscht, der letzte Woche seinen Shakedown in England fuhr.
Einziges Privatteam der Klasse ist der Lola der Schweizer Horag Truppe, die mit ihren Stammfahrern Fredy Lienhard, Didier Theys und Eric van de Poele antreten wird.
Erste Kilometer werden bereits am Montag und Dienstag bei mehrstündigen Testfahrten unter die Räder genommen, bevor man dann ab Mittwoch ins freie Training geht. Qualifying ist am Donnerstag, das Rennen am Samstag. Motors TV überträgt ab 15 Uhr live.
Verfasst von Wolgang Sievernich. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Die neue Fahrerpaarung im Captain-Porsche-Team aus der BfGoodrich Langstreckenmeisterschaft 2007 lautet: Jörg Otto und Christopher Gerhard. Die beiden Piloten vertrauen in diesem Jahr auf den bekannt schnellen Porsche 996 GT3 Cup, der in der gesamten Saison der Langstreckenmeisterschaft und dem ADAC 24h-Rennen von Kilian-Tuning eingesetzt wird. Mit der Verpflichtung des 39-jährigen Christopher Gerhard aus Viersen gelang Captain Racing ein erfreulicher Schachzug im Kampf um den Klassensieg.
Der ex Zakspeed-Racing-Pilot ist als erfahrener Nordschleifenspezialist bekannt. Er kann dabei auf eine eindrucksvolle Karriere und zahlreiche Siege zurückblicken. Bereits im Jahr 2001 gelangen ihm auf dem schwierigen Eifel-Kurs mit einem Renault Megane vier Siege der Cup-Klasse. Am Saisonende zudem die beste Platzierung in der Cup-Wertung. Das Jahr 2003 krönte er mit dem, von Renault in diesem Jahr offiziell ausgeschriebenen Meistertitel im Clio-Cup. Im Jahr darauf stieg der ehemalige Diskuswerfer vom Renault Fronttriebler auf Audi-Quattro-Power um. Das letzte Rennen 2004 stand ganz im Licht eines von Zakspeed eingesetzten Jaguar-V8Star. Spektakulär erreichte er mit seinem Teamkollegen Dirk Riebensahm gleich Gesamtrang fünf. 2005 sogar mit Rang drei der erste Schritt auf das Podium. Das Jahr 2006 krönte er mit einem dritten Gesamtrang beim prestigeträchtigen ADAC 24h-Rennen auf einer Zakspeed-Dodge Viper GTR hinter den beiden Porsche von Manthey und Alzen Motorsport. Das bisher beste Ergebnis erreichte der Viersener mit Gesamtrang zwei beim achten Lauf der VLN 2006.
Die Saisonvorbereitung überlässt Captain Racing dabei nicht dem Zufall. Das erste Rollout unternahm das Team am 01. März mit einem Funktionstest im belgischen Zolder. Bei frühlingshaft warmen Temperaturen spulten beide Piloten über 70 Runden auf dem verwinkelten Kurs nahe der deutschen Grenze ab. Insbesondere Christopher Gerhard zeigte sich begeistert von der Performance des Zuffenhausener Sportwagens: „Der leistungsschwächere Cup 996 fährt sich aufgrund des um 200 Kg niedrigeren Gewichts – verglichen mit V8Star und Viper, sehr agil. Allerdings war so wenig Abtrieb für mich schon sehr ungewohnt. Trotz dessen kam ich von Runde zu Runde besser damit klar und war mit dem ersten Test sehr zufrieden. Der Porsche war super vorbereitet und lief perfekt. Danke ans Team.“