Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Australische GT
Schon das Ergebnis des ersten Trainings für die Läufe der Australischen GT in Bathurst gab die aktuelle Hackordnung in dieser Meisterschaft wieder: Allan Simonsen (Ferrari F360) und David Wall (Porsche 996 RSR) erzielten 2:13er-Zeiten, hinter den beiden GT2-Autos platzierten sich Bryce Washington und Ian Palmer mit ihren von Reiter Engineering aufgebauten Lamborghini Gallardo GT3. Washington verlor etwas mehr als zwei Sekunden auf die Bestzeit.
Wie massiv auf der klassischen Berg- und Tal-Bahn des Mount Panorama Raceway die Leistungsunterschiede zum Tragen kommen können, zeigt, dass Ian Palmer mit dem für ihn ungewohnten Gallardo sehr vorsichtig zur Sache ging und trotzdem mit 8,3 Sekunden (!) Rückstand auf die Bestzeit als Vierter immer noch schneller war als der stärkste Cup-Porsche im Feld.
Edit: Bryce Washington belehrt den Autor dieser Zeilen umgehend eines Besseren - er holte sich im Qualifying mit 2:13,28 die Pole-Position für das erste Rennen vor Wall (-0,6s zurück), Simonsen (-1,5s) und Palmer (-5,9s).
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
Letzte Woche testete der neue Ford GT40 GT3 von Matech Racing erstmals öffentlich am Nürburgring. Testfahrer Thomas Mutsch drehte dabei erste Runden mit dem noch ganz in jungfräulichen schwarz gehaltenen Boliden. (Danke für die Fotos an Marius Althof, der auf seiner Website auch ein Video des Tests online hat). Der Test erfolgte mit dem ersten Prototypen des Wagens, der nur die Vorstufe zu den weit reichenden Plänen von Matech ist.
Hinter Matech steckt Ex-PSI-Teammanager Christian Schumacher. Dieser hat sich von dem 1994 von ihm mit gegründeten Team getrennt, nachdem das angedachte Projekt mit dem GT3-GT40 nicht die Unterstützung des neuen Besitzers Phillipe Tillie fand. Derzeit ist die unter schweizer Flagge laufende Unternehmung von Matech in den ehemaligen Hallen des nun nach Wien umgezogenen Race Alliance-Teams im Gewerbepark am Nürburgring untergebracht, allerdings plant man noch in diesem Juni den Umzug in eine neue Halle bei Mendig.
Dieser wird auch notwendig werden, da das Projekt besser als zunächst gehofft läuft, wie uns Teamsprecher Vincent Franssen auf Anfrage erläuterte. Derzeit ist der Prototyp im intensiven Testeinsatz, um bis zum offiziellen Trackdebüt bei der FIA-GT3-EM in Silverstone ausgereift zu werden. Parallel ist das Team damit beschäftigt die zwei zusätzlich in der EM geforderten Wagen aufzubauen. Darüber hinaus liegen bei Matech aufgrund der Popularität des Projektes nun schon acht Bestellungen für weitere aufzubauende Chassis vor, die teils von Sammlern kommen, teils aber auch von interessierten Rennteams, welche dann mit den Wagen in diversen nationalen Meisterschaften auftauchen wollen. Da Matech derzeit nur Fertigungskapazitäten für 5-6 Wagen im Jahr hat, ist die Produktion bis in das nächste Jahr hinein ausverkauft.
Damit ergibt sich für Christian Schuhmachers Mannschaft eine logistische Herausforderung. Ford hatte von dem neuen GT40 nämlich nur eine limitierte Auflage von 4000 Stück gefertigt, von denen gerade mal 100 den Weg nach Europa fanden. Sämtliche Rennwagen müssen durch den Umbau von existierenden Strassenfahrzeugen erstellt werden. Derzeit verhandelt Schuhmacher noch mit Ford über die Lieferung von neuen Rohkarossen, die den Aufbau vereinfachen würden. Eine weitere Baustelle ist der Rennbetrieb der bis zum 6. Mai beim Debüt in Silverstone organisiert werden muß. Hier arbeitet man neben den Fahrerverhandlungen auch an der Verpflichtung mit einem traditionell mit Ford in Verbindung stehendem Sponsor, der für ein ansprechendes Design der Wagen sorgen wird.
Verfasst von Johannes Gauglica. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Die Suche nach Ostereiern und Osterhasen muss Norbert Siedler heuer wohl ins schöne Burgund verlegen, wo der 24jährige am Montag zu den letzten Testfahrten vor dem Saisonstart in Monza (13.-15. April) antreten wird. Bevor sein Team, Kruse Motorsport, allerdings in Dijon den „Ernstfall“ proben kann, soll am Samstag am Nürburgring erst einmal ein Shakedown mit dem neuen Pescarolo Judd V8 erfolgen.
„Wenn alles plangemäß verläuft, sollten wir einen Schritt nach vorn machen“, gibt sich der junge Wildschönauer bereits zuversichtlich, um noch ein paar tiefgründigere Blicke in Richtung Saisonstart zu werfen: „Die Kooperation mit dem Team von Henri Pescarolo ist für unser junges Team ganz sicher ein Vorteil, weil wir ständig mit den Franzosen in Kontakt sind und somit direkt von ihrer Erfahrung profitieren können. Außerdem hat sich auch die Mannschaft von Kruse Motorsport entscheidend verstärkt, da arbeiten jetzt sogar drei Ingenieure auf dem einen LMP2.“
Gibt es für den ehemaligen Formel 3000 Champion auch ein paar Unsicherheitsfaktoren? „Wie gut wir gegenüber der Konkurrenz dastehen, kann man heute natürlich noch nicht ganz einschätzen. Und zwar auch deshalb nicht, weil ein paar neue Autos dabei sind und weil wir noch nicht wissen, was sich am Reifensektor getan hat. Unser koreanischer Reifenpartner, Kumho, hat über den Winter jedenfalls hart gearbeitet, um uns auch über längere Distanzen schnell zu machen, “ Auf der Fahrerseite setzen Rennstallbesitzer Ian Mitchell und Team Manager Kai Kruse wieder auf eine Mischung aus Speed und Erfahrung, wobei Norbert nicht nur für bestmögliche Startplätze des kanadisch-französisch-österreichischen Fahrertrio sorgen soll. „Hier geht’s ein bisserl mehr und den Teamgeist, deshalb freu’ ich mich auch schon auf die Zusammenarbeit mit meinen beiden Teamkollegen. Jean (de Pourtales) kenne ich ja noch bestens aus der Formel 3000 und mit Tony Burgess werde ich mich dann erstmals am Wochenende treffen.“
Dass die Le Mans Serie und vor allem die 24 Stunden von Le Mans wieder einen deutlichen Popularitätsschub verzeichnen, beweist übrigens die stolze Zahl von 120 Medienvertretern, die bei der jüngsten Pressekonferenz anlässlich der offiziellen Tests in Paul Ricard gezählt wurden.