Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
Letzte Woche testete der neue Ford GT40 GT3 von Matech Racing erstmals öffentlich am Nürburgring. Testfahrer Thomas Mutsch drehte dabei erste Runden mit dem noch ganz in jungfräulichen schwarz gehaltenen Boliden. (Danke für die Fotos an Marius Althof, der auf seiner Website auch ein Video des Tests online hat). Der Test erfolgte mit dem ersten Prototypen des Wagens, der nur die Vorstufe zu den weit reichenden Plänen von Matech ist.
Hinter Matech steckt Ex-PSI-Teammanager Christian Schumacher. Dieser hat sich von dem 1994 von ihm mit gegründeten Team getrennt, nachdem das angedachte Projekt mit dem GT3-GT40 nicht die Unterstützung des neuen Besitzers Phillipe Tillie fand. Derzeit ist die unter schweizer Flagge laufende Unternehmung von Matech in den ehemaligen Hallen des nun nach Wien umgezogenen Race Alliance-Teams im Gewerbepark am Nürburgring untergebracht, allerdings plant man noch in diesem Juni den Umzug in eine neue Halle bei Mendig.
Dieser wird auch notwendig werden, da das Projekt besser als zunächst gehofft läuft, wie uns Teamsprecher Vincent Franssen auf Anfrage erläuterte. Derzeit ist der Prototyp im intensiven Testeinsatz, um bis zum offiziellen Trackdebüt bei der FIA-GT3-EM in Silverstone ausgereift zu werden. Parallel ist das Team damit beschäftigt die zwei zusätzlich in der EM geforderten Wagen aufzubauen. Darüber hinaus liegen bei Matech aufgrund der Popularität des Projektes nun schon acht Bestellungen für weitere aufzubauende Chassis vor, die teils von Sammlern kommen, teils aber auch von interessierten Rennteams, welche dann mit den Wagen in diversen nationalen Meisterschaften auftauchen wollen. Da Matech derzeit nur Fertigungskapazitäten für 5-6 Wagen im Jahr hat, ist die Produktion bis in das nächste Jahr hinein ausverkauft.
Damit ergibt sich für Christian Schuhmachers Mannschaft eine logistische Herausforderung. Ford hatte von dem neuen GT40 nämlich nur eine limitierte Auflage von 4000 Stück gefertigt, von denen gerade mal 100 den Weg nach Europa fanden. Sämtliche Rennwagen müssen durch den Umbau von existierenden Strassenfahrzeugen erstellt werden. Derzeit verhandelt Schuhmacher noch mit Ford über die Lieferung von neuen Rohkarossen, die den Aufbau vereinfachen würden. Eine weitere Baustelle ist der Rennbetrieb der bis zum 6. Mai beim Debüt in Silverstone organisiert werden muß. Hier arbeitet man neben den Fahrerverhandlungen auch an der Verpflichtung mit einem traditionell mit Ford in Verbindung stehendem Sponsor, der für ein ansprechendes Design der Wagen sorgen wird.
Verfasst von Johannes Gauglica. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Die Suche nach Ostereiern und Osterhasen muss Norbert Siedler heuer wohl ins schöne Burgund verlegen, wo der 24jährige am Montag zu den letzten Testfahrten vor dem Saisonstart in Monza (13.-15. April) antreten wird. Bevor sein Team, Kruse Motorsport, allerdings in Dijon den „Ernstfall“ proben kann, soll am Samstag am Nürburgring erst einmal ein Shakedown mit dem neuen Pescarolo Judd V8 erfolgen.
„Wenn alles plangemäß verläuft, sollten wir einen Schritt nach vorn machen“, gibt sich der junge Wildschönauer bereits zuversichtlich, um noch ein paar tiefgründigere Blicke in Richtung Saisonstart zu werfen: „Die Kooperation mit dem Team von Henri Pescarolo ist für unser junges Team ganz sicher ein Vorteil, weil wir ständig mit den Franzosen in Kontakt sind und somit direkt von ihrer Erfahrung profitieren können. Außerdem hat sich auch die Mannschaft von Kruse Motorsport entscheidend verstärkt, da arbeiten jetzt sogar drei Ingenieure auf dem einen LMP2.“
Gibt es für den ehemaligen Formel 3000 Champion auch ein paar Unsicherheitsfaktoren? „Wie gut wir gegenüber der Konkurrenz dastehen, kann man heute natürlich noch nicht ganz einschätzen. Und zwar auch deshalb nicht, weil ein paar neue Autos dabei sind und weil wir noch nicht wissen, was sich am Reifensektor getan hat. Unser koreanischer Reifenpartner, Kumho, hat über den Winter jedenfalls hart gearbeitet, um uns auch über längere Distanzen schnell zu machen, “ Auf der Fahrerseite setzen Rennstallbesitzer Ian Mitchell und Team Manager Kai Kruse wieder auf eine Mischung aus Speed und Erfahrung, wobei Norbert nicht nur für bestmögliche Startplätze des kanadisch-französisch-österreichischen Fahrertrio sorgen soll. „Hier geht’s ein bisserl mehr und den Teamgeist, deshalb freu’ ich mich auch schon auf die Zusammenarbeit mit meinen beiden Teamkollegen. Jean (de Pourtales) kenne ich ja noch bestens aus der Formel 3000 und mit Tony Burgess werde ich mich dann erstmals am Wochenende treffen.“
Dass die Le Mans Serie und vor allem die 24 Stunden von Le Mans wieder einen deutlichen Popularitätsschub verzeichnen, beweist übrigens die stolze Zahl von 120 Medienvertretern, die bei der jüngsten Pressekonferenz anlässlich der offiziellen Tests in Paul Ricard gezählt wurden.
Verfasst von Hans Theis Schmidt. Veröffentlicht in DMV-GTC
Die Motorsportbegeisterung reicht bei Vater und Sohn Noll bis in die frühesten Jugendjahre zurück. „Beim meinem Sohn ist das ja auch nicht weiter verwunderlich“, so Vater Rüdiger Noll. War er es doch selber der den Filius schon bei seinen ersten Autorennen mit dabei hatte. Rüdiger Noll denkt noch nicht an die Rente im Rennsport. Bis Mitte der 70er Jahre bewegte er ein FIAT 128 Coupé bei Langstreckenrennen recht erfolgreich. Dann aber, nach einem tödlichen Rallyeunfall seines Freundes und Langstreckenpartners Ulrich Schneider, beendete Rüdiger seine Aktivitäten von einem Tag auf den anderen abrupt. Der Schock über den Verlust des Freundes saß tief. Berufliche Aktivitäten rückten dazu mehr und mehr in den Vordergrund. Als Speditionskaufmann baute er in den 80ern eine eigene Firma auf. Sohn Klaus, inzwischen KFZ-Meister, übernahm die Leitung der firmeneigenen Technik.Trotz wachsenden Aufgaben im Unternehmen blieb noch etwas Zeit für den Aufbau des einen oder anderen historischen Tourenwagens.
1998 erwarb Rüdiger Noll eine EX-DTM-Sternschnuppe. „Das Auto war eine Art Ausstellungsfahrzeug“, so Rüdiger Noll. „Rennen konnten erst nach einer entsprechenden Überarbeitung durch meinen Sohn und seine Technikabteilung bei uns im Unternehmen bestritten werden. Im UHSport-DIVINOL-Cup-99 kam das gute Stück schließlich zum Einsatz. „Der Klaus hat den Wagen nebenbei hobbyhalber aufgebaut“, so Rüdiger Noll. 2000 fuhr Klaus Noll den Wagen im Cup. Vater Rüdiger Noll ging in der Saison 2000 in einem völlig neu aufgebautem AUDI Quattro Coupé, dem Ex-Heubacher Meisterauto (Foto), im Cup an den Start. Und das mit mächtig Feuer am Endrohr. Der Wagen wurde relativ spät fertig. Bei den ersten Einsätzen gab es einige technische Schäden. „Aber das von meinem Freund Bröker wunderschön lackierte Gerät ging, auch Tuner Heinz Lehmann sei Dank, echt absolut bestialisch“, so Rüdiger Noll nach seinem ersten Einsatz in Hockenheim.
In der Saison 2007 geht Rüdiger Noll mit einem perfekten Sahnestück der Tourenwagentechnik an den Start zum 18.UHSport-DIVINOL-Cup. Nach einer V8-Einlage 2005 nun im Audi Urquattro. „Wenn keine Probleme auftreten werden, dürften Erfolge für Rüdiger nur eine Frage der Zeit sein“, so DIVINOL-Cup-Manager Gerd Hoffmann.