ELMS Kalender 2020 V.3 - Corona-Update

Auch der Europäischen Le Mans Serie bleibt zur Zeit nichts anderes übrig, als ihre Kalenderdaten der augenblicklichen weltweiten Situation anzupassen. Die europäische ACO-Serie will mit ihren Events nun Mitte Juli starten und dann in diesem Jahr lediglich 5 statt 6 Events ausrichten. Der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen ist dabei die Runde im britischen Silverstone, die wie ebenso auch die britische FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Runde gestrichen worden ist. Die 5 restlichen Termine in Frankreich, Italien, Spanien Belgien und Portugal sollen hingegen stattfinden, wurden jedoch allesamt auf andere Termine – die nun bis in den November herein reichen - verlegt.

Die augenblickliche Version des Kalenders der ELMS lautet nun wie folgt:
13-14.7 – Circuit Paul Ricard in Le Castellet - Tests
19.7 – 4h von Le Castellet
9.8 – 4h von Spa-Francorchamps
29.8 – 4h von Barcelona
11.10 – 4h von Monza
1.11 – 4h von Portimao

FK Performance DTM-Trophy-Programm

fkperfgt4Das in Bremen ansässige Rennteam FK Performance hat die Teilnahme mit 2 BMW M4-GT4 in der für dieses Jahr neu geplanten DTM Trophy bestätigt. FK Performance ist das zweite Team, dass den Einsatz von BMW-Rennautos in der Serie fixiert, nachdem Walkenhorst Motorsport ebenfalls ein 2 Wagen-Programm bestätigt hatte. Einer der Wagen soll bereits fix besetzt sein. Für den zweiten befindet sich die Mannschaft von Teamchef Martin Kaemena noch in letzten Auswahlgesprächen.

Die 2013 gegründete Mannschaft hatte dieses Jahr eigentlich vor, mit bis zu 7 Fahrzeugen in der Nürburgring Langstrecken Serie zu starten. Zwar hat die DTM mittlerweile auch einen modifizierten Kalender veröffentlich – dessen 10 Termine (wovon 6 gemeinsam mit der DTM-Trophy stattfinden) stehen aber selbstredend unter Corona-bedingtem Vorbehalt.

WEC kippt den "Winterkalender"

Die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft beendet 2021 das Experiment mit dem Winterkalender und Le Mans als Saisonfinale und kehrt 2021 zu einem Sommerkalender mit dem Saisonstart im Frühling und einem Saisonende im Spätherbst zurück. Das hat WEC-Serienchef Gerard Neveu in einer Videopressekonferenz anlässlich der gestrigen Bekanntgabe der Resttermine der laufenden WEC-Saison (wir berichteten) verkündet. Damit werden auch unsere gestrigen Spekulationen hinfällig, ob auch die kommende Saison aus Kostengründen auf 1 ½ Jahre gestreckt werden könnte.

ACO und FIA erwarten, das der im Nachgang der augenblicklichen Corona-Krise zu erwartende globale Wirtschaftseinbruch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Hersteller und Teams derart gravierend ändert, das der erst 2018 im Rahmen der Superseason erstmals eingeführte Winterkalender – mit einer analog einer Fussballsaison 2 Monate nach Le Mans im Herbst startenden und beim Klassiker an der Sarthe endenden Saison – nun mehr Nach- als Vorteile brächte. Die Privatteams hatten bereits von Anfang an mehr Schwierigkeiten vermeldet bei potentiellen Sponsoren von einem Geschäftsjahr abweichende Saisonbeträge einzusammeln.

Auch würde die parallele Einführung neuer Fahrzeugklassen in mehreren Meisterschaften des ACO (FIA Langstrecken Weltmeisterschaft, IMSA-WeatherTech SportsCar Championship und Europäischen Le Mans Serie) durch die Rückumstellung vereinfacht. So sollen die LMH-Hypercars potentiell auch in der IMSA zugelassen werden (eine Entscheidung darüber steht auf Seiten des amerikanischen Verbandes noch aus) und die LMDh im Gegenzug auch in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft starten können. 2022 könnten nunmehr die LMDh parallel in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und der IMSA an den Start gehen und die Einführung der neuen LMP2 2023 könnte man ebenfalls synchronisieren. Schliesslich nimmt die Entscheidung auch den potentiellen Hypercar-Konstrukteuren etwas Druck aus der Pipeline, die angesichts der Krise und des weltweiten Lockdowns nun mit ihren Projekten in arge Zeitnöte gekommen waren.

Neveu bestätigte ferner das auch Überlegungen im Gange wären den Kalender der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft ab 2021 um mindestens ein Rennen auf dann nur noch 7 Läufe zu straffen. Auf Einschätzungen der Veranstaltungsorte (Sebring als Saisonstart?) wollte sich der Serienchef angesicht der dynamischen Situation der Corona-Krise und ihrer derzeit unvorhersagbaren potentiellen Auswirkungen auf den Rennbetrieb nicht festlegen lassen.

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