Schwere LMP1-Abflüge in Monza

Creation-Wrack Gleich 3 schwere Unfälle während der 1000km von Monza bei denen LMP1-Autos Unterluft bekommen hatten und aufgestiegen waren geben den Fans und Aktiven zu denken. Im Qualifying war es Jamie Campbell-Walter im Creation CA 07 AIM der beim Anbremsen der ersten Schikane den Wagen quer stellte, abhob, und dann unter dem Reifenstapel durchtauchend in die Leitplank anschlug. Der Brite trug einen angebrochenen Rückenwirbel davon und hinterliess ein zerstörtes Chassis. Im Rennen war es dann zunächst Rinaldo Capello, der nach zu frühem Einscheren hinter der Ascari-Schikane am Pescarolo von Vanina Icks hängen blieb und dann seinen Audi R10 in die Luft katapultierte , dabei aber gottlob auf den Rädern zu landen kam. Schließlich wurde die letzte Gelbphase vom Abflug von Stephane Ortelli im Oreca ausgelöst, der seinen 6 fachen Überschlag , bei dem er den wieder hergestellten Audi von Rinaldo Capello knapp verfehlte, mit einem gebrochenen Knöchel relativ glimpflich überstand. Dieser Unfall war so spektakulär das er es bis in die Tagesnachrichten schaffte.

Das alle beteiligten Piloten noch einmal Glück gehabt haben steht ausser Zweifel. Zumindest auf die beiden zerstörten LMP von Creation und Oreca-Courage wird man bei der nächsten Lemans Serie -Runde in Spa-Francorchamps in 2 Wochen verzichten müssen. Eine andere Frage stellt sich nun: werden die Autos nun wieder zu schnell und sind sie den Erfordernissen der gestiegenen Geschwindigkeiten gerecht?

Ralf Jüttner, technischer Direktor des Joest-Teams sieht momentan noch keinen akuten Handlungsbedarf. „Ich denke das das 2004'er Reglement nach wie vor gut funktioniert. Die Autos sehen zwar von der Seite betrachtet mit ihrer hohen Bodenfreiheit für meinen Geschmack potthässlich und eher wie ein Dakar-Auto aus, aber die Empfindlichkeit gegenüber Abflügen hat sich sehr effektiv verringert. Als LMP900 wären die Autos die heute abgehoben sind so stark aufgestiegen - so hoch hätte keiner schauen können. Es gibt aber aerodynamische Grenzen. Ein Wagen von 2m*5m hat nun mal sprichwörtlich gesehen 10qm Segelfläche. Und bei den in Monza üblichen Tempi werden diese dann auch irgendwannn mal bei instabilen Zuständen wie einem Querstehen bei hohen Geschwindigkeiten empfänglich für Unterluft.“

In Monza ist man noch einmal davon gekommen. Dennoch gilt es nun die Zwischenfälle zu analysieren um daraus eventuelle technische Schlüsse zu ziehen. Allen 3 Unfällen ist gemeinsam das die Autos quer kamen und auf den an den Strecken angrenzenden Grasstreifen in einem aufsteigenden Winkel ausgehoben wurden. NASCAR hatte vor einigen Jahren zum Beispiel für solche Fälle bewegliche Klappen auf den Fahrzeugoberseiten vorgeschrieben die bei einem Dreher die Kräfte auf den falsch angeströmten Unterboden kompensieren sollten. Dies muss jetzt nicht unbedingt eine Lösung für die LMP sein. Dennoch gilt es aus Gründen der Sicherheit nun genau zu prüfen welche Lösungen für das Problem existieren könnten.

FIA GTC–TC `81 Hockenheim

Mit einem Feld von 39 Fahrzeugen gehörte die FIA GTC-TC’81 beim Jim Clark Revival zu den Serien mit den größten Starterfeldern. Der Polesitter des ersten Laufs, der Porsche 908 von Ulricgtc_81h Schumacher und Friedrich Kozka, gewann den ersten Lauf am vergangen Samstag. Die 908 Fahrer mussten zu Beginn gegen Manfred Freisinger im Porsche 917 ihre Führungsposition verteidigen, doch zwei Runden vor Schluss schied der Karlsruher aus und somit war der Weg für den 908 Sieg frei.

Hinter dem Prototypen kam auf die zweite Gesamtposition die Corvette von Timo Scheibner als bestes GTS Fahrzeug auf das Podium. Das Podium wurde im ersten Lauf von Daniel Schrey abgerundet. Der Porsche 3.0 RSR von Schrey konnte der Corvette im ganzen Rennen folgen. Auch der De Tomaso Pantera von Andreas Mirow gehörte zu Begin des Laufes zu dieser GTS Kampfgruppe, doch nach einem Verbremser musste sich Mirow mit der vierten Position begnügen. Auch tiefer im Feld gab es faszinierende Positionskämpfe so wurden die Fans vor allem durch Mikael Östberg im Chevrolet Camaro SS und Jorge Joaquium im Ford Escort unterhalten. Im Kamp David gegen Golliath sah man zwischen diesen beiden Fahrzeugen einen über die komplette Renndauer anhaltenden Positionskampf. Der Porsche 935 von Chris Stahl kam nur auf eine enttäuschende 16. Position. Marco Wagner, fuhr seinen BMW M1 von der letzten Startposition bis auf die 13. Position vor, dies bedeutete dann das er die beste M1 Platzierung hatte.

Der zweite Lauf zur Serie fand am Sonntag bei ebenfalls strahlendem Sonnenschein statt. Diesmal war es der Manfred Freisinggtc_81_2er in seinem Porsche 917 der die Siegertrophäe mit nach Hause nehmen durfte. Zweiter wurde Daniel Schrey vor Chris Stahl. Freisinger, der tief im Feld gestartet war schaffte innerhalb weniger Runden sich nach vorne zu fahren. Der Polesitter Timo Scheibner in seiner Corvette schied 2 Runden vor Schluss auf Podiumskurs aus.

Wieder überraschend war das Abschneiden des Ford Escort von Jorge Joaquium, der Portugiese fuhr seinen kleinen Amerikaner auf die siebte Position und kam mit nur drei Sekunden Rückstand auf Andreas Mirow ins Ziel. Der Sieger des Samstäglichen Laufs, der Porsche 908 von Friedrich Kozka und Ulrich Schumacher, kam nur auf die 23. Position.

Der nächste Lauf zur FIA GTC-TC’81 findet vom 17.-18. Mai im italienischen Misano statt

 

Farnbacher Racing: Doppelsieg in Monza mit 2 Fabrikaten

 Dieses Rennen wird sich Horst Farnbacher dick im Kalender anstreichen. Nach 4 Jahren Engagement in der Lemans Serie hat Farnbacher Racing nun endlich den ersten Klassensieg in der GT2 erzielt. Und dabei gelang gleich eine Serienpremiere: zum ersten Mal schaffte ein Team einen Doppelsieg mit 2 verschiedenen Fabrikaten. Lars-Erik Nielsen, Allan Simonsen und Richard Westbrook im Farnbacher Porsche 997 RSR GT2 und „Pierre & Pierre“ (Ehret & Kaffer) im Farnbacher-Ferrari F430 kassierten mit gerade einmal 10 s Abstand aufeinander das karierte Tuch bei den 1000km im königlichen Park von Monza .

Des einen Freud des anderen Leid: aus dem ersten Klassensieg für Richard Lietz und Raymond Narac wurde wieder einmal Nichts weil sich bei der Kontrolle im Ziel ein Datenkabel für die von der Rennleitung benötigte Telemetrie gelockert hatte. So blieb die feine Leistung des Österreichers wieder einmal unbelohnt und die deutsche Mannschaft erbte statt nur eines Doppel-Podiums den Doppelsieg. Für LMS-Routinier Lars Erik Nielsen und Richard Westbrook war es der erste Sieg. Allan Simonsen hatte schon aus der vergangenen Saison einen Sieg am Nürburgring 2007 im Virgo-Ferrari zu Buche stehen.

ehret_kaffer_portraitMit dem 2 Platz nach dem hart erkämpften 4. Rang in Barcelona mussten sich Pierre Kaffer und Pierre Ehret zwar aufgrund eine zusätzlichen Fahrerwechsels gegen Ende kurz vor dem Anbruch der letzten Gelbphase (aufgrund des Ortelli-Unfalls) ihren Teamkollegen geschlagen geben. Insgesamt übernahmen sie damit nun die Tabellenführung in der GT2-Klasse. Eine grosse Rolle spielte dabei der schon in Barcelona angedeutete Wechsel auf die Dunlop-Reifen, während der Porsche im Team nach wie vor auf Michelins unterwegs ist. Pierre Ehret: „Ein schöner Erfolg mit dem Ergebnis, dass wir nun die GT2-Tabelle anführen. Die Dunlop-Reifen haben ihren Teil dazu beigetragen und der Wechsel war sehr positiv. Ein Gewöhnungsproblem bleibt weiterhin die Sicht im Ferrari. Dadurch, dass die Außenspiegel sehr weit vom Auto weg stehen und wir keinen inneren Rückspiegel haben, hat man keine Orientierung, wo sich die anderen Autos der leistungsstärkeren Klassen gerade befinden. Die Frage ist immer: Schert der jetzt aus und überholt oder nicht...!“

Farnbacher Racing ist nach Proton-Felbermayr (3 Siege) und Freisinger Motorsport (2) die 3. deutsche Mannschaft der ein Sieg in der GT2-Klasse gelungen ist. Wenn es nach Horst Farnbacher geht dann wird es nicht der letzte Erfolg bleiben.

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