Verfasst von Sören Herweg. Veröffentlicht in Historische GT
Mit einem Feld von 39 Fahrzeugen gehörte die FIA GTC-TC’81 beim Jim Clark Revival zu den Serien mit den größten Starterfeldern. Der Polesitter des ersten Laufs, der Porsche 908 von Ulric
h Schumacher und Friedrich Kozka, gewann den ersten Lauf am vergangen Samstag. Die 908 Fahrer mussten zu Beginn gegen Manfred Freisinger im Porsche 917 ihre Führungsposition verteidigen, doch zwei Runden vor Schluss schied der Karlsruher aus und somit war der Weg für den 908 Sieg frei.
Hinter dem Prototypen kam auf die zweite Gesamtposition die Corvette von Timo Scheibner als bestes GTS Fahrzeug auf das Podium. Das Podium wurde im ersten Lauf von Daniel Schrey abgerundet. Der Porsche 3.0 RSR von Schrey konnte der Corvette im ganzen Rennen folgen. Auch der De Tomaso Pantera von Andreas Mirow gehörte zu Begin des Laufes zu dieser GTS Kampfgruppe, doch nach einem Verbremser musste sich Mirow mit der vierten Position begnügen. Auch tiefer im Feld gab es faszinierende Positionskämpfe so wurden die Fans vor allem durch Mikael Östberg im Chevrolet Camaro SS und Jorge Joaquium im Ford Escort unterhalten. Im Kamp David gegen Golliath sah man zwischen diesen beiden Fahrzeugen einen über die komplette Renndauer anhaltenden Positionskampf. Der Porsche 935 von Chris Stahl kam nur auf eine enttäuschende 16. Position. Marco Wagner, fuhr seinen BMW M1 von der letzten Startposition bis auf die 13. Position vor, dies bedeutete dann das er die beste M1 Platzierung hatte.
Der zweite Lauf zur Serie fand am Sonntag bei ebenfalls strahlendem Sonnenschein statt. Diesmal war es der Manfred Freising
er in seinem Porsche 917 der die Siegertrophäe mit nach Hause nehmen durfte. Zweiter wurde Daniel Schrey vor Chris Stahl. Freisinger, der tief im Feld gestartet war schaffte innerhalb weniger Runden sich nach vorne zu fahren. Der Polesitter Timo Scheibner in seiner Corvette schied 2 Runden vor Schluss auf Podiumskurs aus.
Wieder überraschend war das Abschneiden des Ford Escort von Jorge Joaquium, der Portugiese fuhr seinen kleinen Amerikaner auf die siebte Position und kam mit nur drei Sekunden Rückstand auf Andreas Mirow ins Ziel. Der Sieger des Samstäglichen Laufs, der Porsche 908 von Friedrich Kozka und Ulrich Schumacher, kam nur auf die 23. Position.
Der nächste Lauf zur FIA GTC-TC’81 findet vom 17.-18. Mai im italienischen Misano statt
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Dieses Rennen wird sich Horst Farnbacher dick im Kalender anstreichen. Nach 4 Jahren Engagement in der Lemans Serie hat Farnbacher Racing nun endlich den ersten Klassensieg in der GT2 erzielt. Und dabei gelang gleich eine Serienpremiere: zum ersten Mal schaffte ein Team einen Doppelsieg mit 2 verschiedenen Fabrikaten. Lars-Erik Nielsen, Allan Simonsen und Richard Westbrook im Farnbacher Porsche 997 RSR GT2 und „Pierre & Pierre“ (Ehret & Kaffer) im Farnbacher-Ferrari F430 kassierten mit gerade einmal 10 s Abstand aufeinander das karierte Tuch bei den 1000km im königlichen Park von Monza .
Des einen Freud des anderen Leid: aus dem ersten Klassensieg für Richard Lietz und Raymond Narac wurde wieder einmal Nichts weil sich bei der Kontrolle im Ziel ein Datenkabel für die von der Rennleitung benötigte Telemetrie gelockert hatte. So blieb die feine Leistung des Österreichers wieder einmal unbelohnt und die deutsche Mannschaft erbte statt nur eines Doppel-Podiums den Doppelsieg. Für LMS-Routinier Lars Erik Nielsen und Richard Westbrook war es der erste Sieg. Allan Simonsen hatte schon aus der vergangenen Saison einen Sieg am Nürburgring 2007 im Virgo-Ferrari zu Buche stehen.
Mit dem 2 Platz nach dem hart erkämpften 4. Rang in Barcelona mussten sich Pierre Kaffer und Pierre Ehret zwar aufgrund eine zusätzlichen Fahrerwechsels gegen Ende kurz vor dem Anbruch der letzten Gelbphase (aufgrund des Ortelli-Unfalls) ihren Teamkollegen geschlagen geben. Insgesamt übernahmen sie damit nun die Tabellenführung in der GT2-Klasse. Eine grosse Rolle spielte dabei der schon in Barcelona angedeutete Wechsel auf die Dunlop-Reifen, während der Porsche im Team nach wie vor auf Michelins unterwegs ist. Pierre Ehret: „Ein schöner Erfolg mit dem Ergebnis, dass wir nun die GT2-Tabelle anführen. Die Dunlop-Reifen haben ihren Teil dazu beigetragen und der Wechsel war sehr positiv. Ein Gewöhnungsproblem bleibt weiterhin die Sicht im Ferrari. Dadurch, dass die Außenspiegel sehr weit vom Auto weg stehen und wir keinen inneren Rückspiegel haben, hat man keine Orientierung, wo sich die anderen Autos der leistungsstärkeren Klassen gerade befinden. Die Frage ist immer: Schert der jetzt aus und überholt oder nicht...!“
Farnbacher Racing ist nach Proton-Felbermayr (3 Siege) und Freisinger Motorsport (2) die 3. deutsche Mannschaft der ein Sieg in der GT2-Klasse gelungen ist. Wenn es nach Horst Farnbacher geht dann wird es nicht der letzte Erfolg bleiben.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Wurde Audi in Monza um den Sieg betrogen? Wäre man parteiisch dann könnte man die Vorkommnisse in den letzten Runden der 1000km von Monza (der Link führt zum Rennbericht) so deuten. Objektiv betrachtet könnte man auch zu dem Schluss kommen, das eine kleine aber taktisch entscheidende Unaufmerksamkeit des sonst fehlerfreien Joest-Teams dazu führte das Mike Rockenfeller in der Schlussphase in den entscheidenden Zweikampf mit Pedro Lamy einstieg, der ihm beim Anbremsen der 1. Schikane eine gebrochene Felge einbrachte.
Dem amsonsten wieder einmal taktisch einwandfrei arbeitenden Joest-Kommandostand um Reinhold Joest und Ralf Jüttner war in der Hitze des packenden Schlussgefechtes entgangen das Pedro Lamy seine Stop&Go-Strafe nicht für das Abkürzen der Schikane bei seinem ersten Überholmanöver gegen Rockenfeller sondern für ein Überholen unter Gelb bei der Jagd auf den Deutschen (auf Höhe des abgeschleppten Embassy-LMP2) erhalten hatte. Diese winzige nachzusehende Kleinigkeit hätte genutzt werden können um dem Audipilot mitzuteilen sich hinter Lamy, der eine Stop&Go angezeigt bekam zurückfallen zu lassen. Auch Lamy war der Meinung das Abkürzen hätte ihm eine Stop & Go eingebracht und lies den Deutschen in den Lesmo-Kurven vorbei – um dann für diesen überraschend eine halbe Runde später den fatalen Angriff auszuführen.
Ralf Jüttner (Foto) in der Pressekonferenz: „Wir sind natürlich nicht glücklich über die Art wie der Ausgang des Rennens entschieden wurde. Wir haben in der Tat nach dem Rennen den Gang zur Rennleitung angetreten und dort nachgefragt ob man dort wegen der Aktion von Lamy weitere Konsequenzen einzuleiten gedenke. Uns wurde bedeutet das man dort den Zwischenfall als Rennunfall einstufen würde und keine weiteren Aktionen plane. Wir wollten dann das Rennen nicht mit einem Protest belasten. Ich will noch einmal betonen das der Zwischenfall einen bitteren Beigeschmack bezüglich des Ergebnisses hinterlässt. Was Pedro mit ‚Rocky‘ gemacht hat, war aus unserer Sicht nicht korrekt. Wir haben dadurch den Sieg verloren."
Bei Mike Rockenfeller überwog eher der Frust über den verlorenen Sieg als die Freude über die errungene Tabellenführung „Leider gab es ein kleines Missverständnis über Funk. Ich hatte die Info, dass der Peugeot eine Stop-and-Go-Strafe bekommt, nachdem er in der Schikane abgekürzt hat. Er hat mich dann aber wieder vorbeigelassen. Damit war mir eigentlich klar, dass er keine bekommt. Ich wusste nicht, dass er die Strafe für etwas ganz anderes bekommen sollte. Als er in der nächsten Runde am Ende der Start-Ziel-Geraden wieder außen ankam, habe ich erneut innen die Linie verteidigt. Aber er hat einfach eingelenkt und mir die Felge kaputtgefahren. ... Immerhin führen wir jetzt die Meisterschaft an. Trotzdem fand ich die Aktion nicht okay. Wir werden uns wehren und beim nächsten Mal richtig angreifen."
Auch Ralf Jüttner gibt sich nun kampfbewusst. „Die Tabellenführung zählt nicht. Ab jetzt wollen wir alle Rennen gewinnen. Wir haben wieder gesehen das wir die 908 vom Speed her nicht schlagen können, aber das wir bei Ausnutzen aller taktischen Finessen durchaus in Schlagdistanz sind. Technisch werden wir den Rückstand bis Le Mans nicht aufholen können. Wenn man jetzt verlangt das wir in den verbleibenden 2 Monaten 2s pro Runde finden würden, dann würde das heissen das wir in den letzten 2 Jahren beim Entwickeln des Wagens in der Nase gebohrt hätten. Wir haben aber noch einige Details im Köcher und die gilt es nun auszuspielen.“