Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Bei den 24 Stunden von Le Mans 2008 war es bereits vermeldet worden: Intersport Racing wird in Kürze zu einem 2-Wagen-Team aufgerüstet werden. Man hat vom Team Cytosport dessen ex-Dyson Racing-Lola erworben, der zusammen mit dem eigenen Ex-Dyson-Geschoss ein perfektes technisches Duo bilden soll. Nun hat man sich auch auf Fahrerseite verstärkt. Der Brite Ryan Lewis, zuletzt Fahrer in der der Champcar angeschlossenen Formular Atlantic unterwegs und ehemaliger Formular Palmer Audi-Meister, wird zusammen mit John Faulkner, in den letzten Jahren Pilot in der Star-Mazda-Formel-Serie, den neuen Lola steuern, während John & Clint Field und Richard Berry weiter auf dem bekannten Wagen des Teams antreten werden.
Die Aufrüstung soll ab dem Lauf in Mid Ohio in drei Wochen erfolgen. Beim nächsten Lauf auf der mittlerweile umgebauten Strecke von Lime Rock Park wird Intersport noch mit nur einem Lola in der LMP1-Klasse an den Start gehen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Harald Becker, Pilot im Argo-Racing Gallardo, kennt den Norisring noch aus DTM-Zeiten. Zusammen mit seinem Junior-Partner Frank Kechele rechnet er sich für die ADAC-GT-Masters Runde auf dem Nürnberger Stadtkurs allerdings nicht so gute Chancen wie noch beim letzten Rennen am Nürburgring aus, wo er in Lauf 1 mit auf das Podium steigen konnte:
"Unser Gallardo ist auf der Bremse stark, das ist auf dem Norisring sicher ein Vorteil, aber unterm Strich ist der Stadtkurs eine 'Leistungsstrecke', und da sehe ich den Ford GT und die Corvette vorn." Zudem rechnet Becker mit einem physisch anstrengenden Rennen wegen der vorausgesagten Hitze mit Temperaturen von um die 30 Grad an der Strecke: "Das ständige Bremsen und Beschleunigen auf dem Stadtkurs ist ohnehin anstrengend, wenn dann noch Hitze dazu kommt, kann das schon an der Substanz zerren", weiß Harald Becker. "Zum Glück gibt es auch längere Geraden, auf denen man sich etwas erholen kann.“
Becker steht derzeit in der Tabelle des ADAC-GT-Masters mit 15 Punkten gemeinsam mit Partner Kechele auf Rang 3, nur 7 Punkte hinter dem derzeitigen Leader Tim Bergmeister. Rang 2 teilen sich sechs weitere Piloten, so dass erst nach diesem Rennen mit einer Entzerrung der Meisterschaftstabelle gerechnet werden kann.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Zwar sind die 24 Stunden von Le Mans 2008 schon zwei Wochen her, aber die Zeit für eine Nachbetrachtung ist noch lange nicht vorbei, insbesonders wenn es sich um technische Aspekte handelt - wie zum Beispiel die Reifen:
Vergleicht man die diesjährige Ausgabe mit den vergangener Jahre, so fällt auf das heuer nur zwei Reifenhersteller ein ernsthaftes Engagement an der Sarthe zeigten. Das waren zum einen Michelin, die den Endurace-Sport seit jeher als Marketing-Instrument nutzen und Dunlop, die ihr Engagement in diesem Jahr deutlich verstärkt haben und schon einige Achtungserfolge in der Lemans Serie einfahren konnten. Die Koreaner von Kumho, letztes Jahr in der LMP2 mit dem Binnie-Lola erfolgreich, fehlten in diesem Jahr ganz. Pirelli und Yokohama rüsteten jeweils nur ein Auto aus (den BMS Scuderia Italia-Ferrari GT2 für den italienischen und den Tokai-Courage für den japanischen Hersteller), wobei Pirelli mit dem 2. GT2-Rang sogar einen Erfolg verbuchen konnte.
Die Ergebnisse der Pneulieferanten müssen nach Klassen beurteilt werden. So konnte in der LMP1 Michelin seinen Erfahrungsschatz ausspielen und die vordersten 9 Plätze belegen.
Zieht man die Werksdiesel ab, dann war der Rollcentre-Pescarolo der beste Dunlop ausgerüstete Wagen auf Rang 4 der Benziner-Wertung. Allerdings rüsteten die Briten nur drei ausgesprochene Privatiers-Wagen in der Klasse aus, wobei der AIM-befeuerte Creation und der Chamberlain- Lola nicht in der Lage waren, das Tempo an der Spitze der Klasse mitzugehen.
In der LMP2 wurde es interessanter. Das Porsche RS-Spyder Team Essex ist offizieller Entwicklungspartner von Dunlop und zeigte sich trotz der von Sascha Maassen diagnostizierten leichten Performance-Einbussen in der Anfangsphase als dem Michelin-bereiften van Merksteijn Spyder ebenbürtig. "Verglichen mit den Michelins, mit denen das Fahrwerk des RS-Spyder entwickelt worden ist, sind die Dunlops "spitzer". Der Haftungsbereich der Reifen ist enger. Die Michelins verzeihen doch mehr. Die Lücke ist aber kleiner, als ich zunächst gedacht habe." Wie immer waren allerdings nicht die Reifen sondern die Zuverlässigkeitsbilanz am Ende ausschlaggebend für den Sieg. Immerhin konnte das Team Essex am Ende P2 verbuchen. Michelin und Dunlop belegten im Endergebnis in der Klasse schön abwechselnd sortiert die Plätze.
Während die GT1-Klasse nur vom französischen Hersteller exklusiv ausgerüstet wird, tobte in der GT2 der einzige interessante Reifenkrieg mit mehr als zwei Herstellern.
Anders als in der Lemans Serie, wo Michelin nur Kundenreifen an die Strecke bringt, die hauptsächlich für die Porsche zugeschnitten sind, hatte man in Le Mans ähnlich wie in der ALMS auch jene weiterentwicklten Konstruktionen am Start, die auch auf den Ferrari gut funktionierten. Damit duellierten sich die Entwicklungsteams von Michelin (Risi Competitione), Dunlop (Virgo) und Pirelli (BMS Scuderia Italia) um den Sieg. Die britische Virgo-Mannschaft fiel leider 2 ½ Stunden vor Rennende mit einem Motorschaden auf P2 liegend aus. Somit war es das Farnbacher-Team, das für Dunlop, die ihre Entwicklung seit zwei Jahren auf Ferrari konzentrieren, am Ende auf dem Podest stand. Michelin, Pirelli und Dunlop hatten somit (in dieser Reihenfolge) je ein Auto auf dem Podium stehen.
Vier weitere Klassensiege für Michelin standen also am Ende der diesjährigen Ausgabe zu Buche. Die Gallier haben ihre Hausstrecke erfolgreich gegen den britischen Angriff verteidigt. Das wird man PR-mässig weiter verwenden können, ehe im kommenden Jahr die nächste Reifenschlacht an der Sarthe ansteht.