Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Wir schulden euch noch einen kurzen Blick auf das Ergebnis der 24 Stunden von Portimao: Mit je dem Klassensieg in der GT3 Pro/Am sowie der GT3 Am holt sich das Team Herberth Motorsport den Doppelsieg in der Gesamtwertung. Hierbei sichern sich Max Moritz, Vincent Kolb, Felix Neuhofer, Robert Renauer und Ralf Bohn mit ihrem Porsche 911 GT3 R (992) den Platz an der Sonne vor dem Schwesterteam mit Doppelstarter Ralf Bohn sowie Scott Noble, Jason Hart und Ian Loggie. Mit einem Kupplungsproblem zu Rennhalbzeit hat die Mannschaft Sainteloc Junior Team im Audi R8 LMS GT3 Evo II Zeit verloren, konnte sich schlussendlich dennoch Gesamtrang 3 sichern. Mit 743 konnte der Distanzrekord von 2020 (731 Runden) überboten werden, was auch an den vergleichsweise wenigen Code 60-Phasen von insgesamt unter einer Stunde lag.
Während sich der alleinige GTX-Starter Vortex V8 mit dem neuen Vortex 2.0 den Klassensieg zwar nach Problemen aber alleine schon mit der Zielankunft sichern konnte, sah es in der 992-Klasse zwischenzeitlich spannender aus: Das Red Ant Racing sicherte sicherte sich einen Doppelsieg mit der #903 vo der #904 und vor Red Camel-Jordans.nl. Nachdem erst die #904 mit einer kleinen Kollision und ABS-Problemen Zeit verloren hat, lag der Red Camel-Porsche dem Red Ant-Pendant bis nach 17 Stunden dicht auf den Fersen. Eine defekte Radnabe kostete aber Reparaturzeit und warf die Mannschaft auf den dritten Podiumsrang zurück. Der Sieg in der 992-Am ging an das deutsche Team RPM Racing: Durchhalten lohnt sich bei einem 24 Stunden Rennen, trotz Kühlerschaden und Getriebewechsel gelang der Klassensieg!
Buggyra ZM Racing im Mercedes-AMG GT4 holte sich den SIeg in der GT4-Klasse. Nachdem man selbst mehrfach mit kleineren und größeren Problemen gekämpft hat, profitierte man letzlich von einem Benzinpumpen-Defekt am bis dahin führenden Toyota GR Supra GT4 Evo von W Autosport. Der Peugeot 308 Racing Cup des Teams PR-V in der TCE rundet das Rennen ab.
Bild: www.24hseries.com
Verfasst von Timo Schumacher. Veröffentlicht in Creventic 24h Serie
Mit den 24 Stunden von Portimao steht die nächste Runde der 24h Serie am kommenden Wochenende auf dem Programm. Zum bereits 6. Mal gastiert die Serie an der Algarve. Nach 3 Siegen der Scuderia Praha mit ihrem Ferrari 488 GT3 in Folge ging der Sieg 2020 an Herberth Motorsport im Porsche 911 GT3 R, 2022 hat CP Racing mit ihrem Mercedes-AMG GT3 den ersten Sieg des Teams hier eingefahren. In diesem Jahr erwarten uns 23 Fahrzeuge auf der Entry List, diese teilen sich wie folgt auf:
Insgesamt 6 GT3s werden erwartet. 2x in der GT3 mit Grove Racing (Mercedes-AMG GT3 Evo) sowie Herberth Motorsport (Porsche 911 GT3 R 992), 2x in der GT3 Pro/Am mit Sainteloc Junior Team (Audi R8 LMS GT3 Evo II) und E2P Racing (Porsche 911 GT3 R 991 II) und nochmal 2x in der GT3 Am mit Hofor Racing (Mercedes-AMG GT3) und Herberth Motorsport (Porsche 911 GT3 R 992). Der Gesamtsieg dürfte hier an das Team mit den wenigsten Fehlern gehen, den beiden Herberth-Porsche sowie dem Sainteloc Junior Team sind die besten Chancen einzuräumen.
10 Starter mit einem Porsche 911 GT3 Cup in der Klasse 992 stellen das größte Kontingent. Diesmal ist die "Pro-Klasse" mit 6 Fahrzeugen am stärksten vertreten (mit u.a. HRT Performance), in der 992 Am sind es deren 4 (u.a. RPM Racing sowie MRS GT Racing).
Ein Vortex 2.0 startet in der GTX, in der GT4 werden je ein Ginetta, Mercedes-AMG, Porsche sowie Toyota Supra erwartet. Das Feld wird abgerundet von den beiden Fahrzeugen aus der zusammengelegten TCE/TCX: Die CWS-Ginetta G55 trifft auf einen Peugeot 308 Racing Cup.
Mit gewohnt viel Fahrzeit startet die Track Days am morgigen Mittwoch. Nach 16 Stunden Zeit in den Track Days, dem Private Test sowie dem freien Training findet das Qualifying am Freitag um 17:00 Uhr statt, ab hier wird auch live auf dem youtube-Kanal des Veranstalters gestreamt. Das Rennen über 24 Stunden startet dann am Samstag um 12 Uhr.
Verfasst von Jan Hettler. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Irgendwann musste es ja mal so kommen: Meine Akkreditierungsanfrage kam so spät, dass sie nicht mehr berücksichtigt wurde. Da spielt es auch keine Rolle, dass ich die ACO Sportwagenrennen seit 2004 regelmässig begleite. Was also tun? Zuhause bleiben? Ach was, ein Wochenende in Italien lass ich mir nicht entgehen. Vor Ort dann wie 75.000 Andere erstmal ein Ticket gekauft. Der Zugang zum Fahrerlager bleibt mir verwehrt. Egal, es gibt ja jede Menge schöne Tribünen in Imola.
Es ist sonnig aber mit 17 Grad nicht übermässig warm. Beim Start habe ich eine gute Sicht auf das 37 Wagen starke Feld (19 Hypercars von Toyota, Porsche, Ferrari, Alpine, BMW, Cadillac, Peugeot, Lamborghini und Isotta-Franchini , 18 GT3 von Porsche, BMW, Ferrari, Aston-Martin, Lamborghini, McLaren, Ford, Corvette und Lexus), wie es aus der zweiten Rivazza auf die Startgerade einbiegt. Beim Anblick der drei Ferrari in Front geraten die Tifosi in Verzückung. Nach der überlegenen Vorstellung im Training wird nicht weniger als ein Sieg erwartet
Noch vor der Startlinie wird Yasser Shahin im Manthey Porsche Nr. 91 angeschoben und biegt in Richtung Leitplanke ab. Dieser Zwischenfall wird aber kurz darauf mit einer Massenkarambolage vor der Variante Tamburello in den Schatten gestellt. Ein ganzer Pulk von Hypercars dreht sich von der Strecke, der Alpine Nr. 36 von Matthieu Vaxivière, der BMW Nr. 15 von Marco Wittmann und der Peugeot Nr. 94 von Paul di Resta müssen zum Reparaturstopp an die Boxen.
Ferraris dürfen auch gelb sein, Hauptsache sie sind schnell. Vor allem die Trainingszeiten von Robert Shwartzman beeindrucken, kann er doch in der Hyperpole mit dem AF Corse Ferrari die beiden Werks-Ferrari splitten. Der achte Schlussrang spiegelt nicht die tolle Leistung von Robert Kubica/Robert Shwartzman/Yifei Ye wider, als Trost bleibt immerhin der Pokal für das beste Privatteam.
Ich bin inzwischen in der Tosa Kurve angekommen, wo man von der Tribüne einen guten Blick von Tamburello bis Piratella hat. Überholen ist hier schwierig, es geht mehr darum, möglichst viel Schwung in die Bergauf-Passage mitzunehmen.
Im Park von Acque Minerali lässt sich das Rennen entspannt verfolgen. Hier ist immer was los. Auch die Tribünen sind das ganze Rennen über dicht besetzt. Das Publikum ist fachkundig und fair: Gute Aktionen auch von nicht-Ferraris werden mit Applaus honoriert. Zweitgrösste Gruppe hinter den Ferrari-"Rotkäppchen" sind die Rossi-Fans mit der gelben 46 als Erkennungszeichen.
Am anderen Ende der Strecke gilt es vor der Rivazza Kurve den richtigen Bremspunkt zu finden. Ansonsten führt der Weg durch den Kies. Hier sieht man besonders deutlich, wie nah die Strecke an die Wohngebiete grenzt. In Deutschland undenkbar.
Gegen vier Uhr ziehen sich die Wolken über Imola zusammen, ab fünf Uhr beginnt es leicht zu regnen und die Temperatur geht auf 11 Grad runter.
Die Bedingungen sind in der Acque Minerali besonders tückisch. Als erstes erwischt es Julien Andlauer im Proton Porsche Nr. 99.
Kurz darauf rutscht auch Paul-Loup Chatin im Alpine Nr. 35 von der Strecke. In dieser Phase entscheidet sich das Rennen: Toyota und Porsche wechseln früh auf Regenreifen, Ferrari wartet zu lange.
In der GT3 Klasse bleiben beide BMW auf Slicks und kommen so an die Spitze. Der rennentscheidende Moment: Maxime Martin verpasst seinen Bremspunkt in die Acque Minerali und Augusto Farfus kann innen durchstechen. Trotz umgekehrter Reihenfolge wird es ein triumphaler Doppelsieg für das WRT Team.
Dabei gewinnt am Ende der Team WRT BMW M4-GT3 von Darren Leung, Sean Gelael und Augusto Farfus am Ende mit 22,8s Vorsprung vor den Teamkollegen Maxime Martin, Valentino Rossi und Ahmed AlHarthy. Rang 3 soll am Ende der Manthey Pure Rxcing Porsche von Klaus Bachler, Joel Sturm und dem weißrussischen Piloten Aliaksandr Malykhin mit einer Runde Rückstand belegen.
Als die Ideallinie wieder abtrocknet, ist das Toyota Team wieder das erste, das auf Slicks wechselt. Die Schlussphase des Rennens ist an Spannung kaum zu überbieten, als sich Kevin Estre im Penske Porsche Nr. 6 immer näher an den führenden Kamui Kobayashi im Toyota Nr. 7 heranarbeitet. Der Porsche ist deutlich schneller, kommt am Toyota von Schlußfahrer Kobayashi und seinen Teamkollegen Mike Convay und Nyck de Vries aber nicht vorbei. In den letzten Runden gehen die Überrundungsmanöver immer zugunsten von Kobayashi aus, wodurch Estre im Ziel 2 Sekunden Rückstand hat. Wieder sind die Kontrahenten durch einen GT3 getrennt - diesmal ist es der Heart of Racing Aston Martin.
Die Fans haben sich weder von Wetter noch Rennverlauf die Stimmung vermiesen lassen. Fast alle sind geblieben und bilden eine imposante Kulisse vor dem Podium. Toyota hat das Rennen mit seiner Risikofreude gewonnen, Ferrari hat es durch Strategiefehler verloren. Antonio Fuoco versöhnt die Tifosi, als er in der letzten Runde am Toyota von Brendon Hartley vorbeigeht und Platz 4 erobert. Porsche-Penske baut mit den Plätzen zwei und drei die Führung in der Meisterschaft weiter aus. Ein extrem unterhaltsames Rennen mit vielen Wendungen. Hat es Spass gemacht, das Rennen von den Tribünen aus zu verfolgen? Auf jeden Fall, aber das nächste Mal nehme ich gerne wieder das Media Center!