Erste Entry List für die GT World Challenge

Für die GT World Challenge Europe wurden erste Infos zu den Entrys für den Sprint und Endurance Cup veröffentlicht, die wir hier einmal wiedergeben möchten.

Für die Saison haben sich im Sprint Cup 41 Fahrzeuge eingeschrieben; das erste Rennen findet aber ohne die Fahrzeuge aus dem Bronze Cup statt, macht dann dort 32 Fahrzeuge. Für den Endurance Cup sind 59 Fahrzeuge gemeldet - für das 24 Stunden Rennen in Spa wird die Zahl dann eher weiter wachsen.

Aston Martin Vantage AMR GT3 Evo erwarten uns 3 im Sprint Cup (Comtoyou Racing, Walkenhorst Motorsport) und 6 im Endurance Cup (Comtoyou Racing, Walkenhorst Motorsport, Verstappen.com Racing). Der altgediente Audi R8 LMS GT3 Evo II ist mit 6 Fahrzeugen im Sprint und 5 im Endurance Cup genannt (alle von Tresor Attempto Racing und Saintéloc Racing). Vom BMW M4 GT3 Evo sehen wir 5 im Sprint Cup (Team WRT, AlManar Racing by WRT, Paradine Competition) und 8 im Endurance Cup (Team WRT, AlManar Racing by WRT, Paradine Competition, ROWE Racing, BMW Italia Ceccato Racing, Century Motorsport). 2 Chevrolet Corvette Z06 GT3.R kommen von Steller Motorsport im Endurance Cup. Ferrari 296 GT3 sehen wir 7 im Sprint Cup (AF Corse Francorchamps Motors, Kessel Racing, Ziggo Sport Tempesta, Emil Frey Racing) und 7 im Endurance Cup (einer weniger von AF Corse, dafür zusätzlich Rinaldi Racing). 2 Ford Mustang GT3 bringt HRT Ford Performance im Sprint und Endurance Cup. Vor dem 2026 debütierenden Nachfolger sehen wir 2025 6 Lamborghini HuracáN GT3 Evo2 im Sprint Cup (Grasser Racing, Barwell Motorsport, Imperiale Racing, Paul Motorsport), ebenfalls 6 im Endurance Cup (Grasser und Imperial mit je einem Fahrzeug weniger als im Sprint Cup, dafür 2 Lambos von VSR). Die McLaren 720S GT3 Evo kommen zu fünft im Sprint Cup (Garage 59, Optimum Motorsport, CSA Racing) und mit 7 im Endurance Cup (Garage 59, Optimum Motorsport, CSA Racing, Team RJN). 4 Mercedes-AMG GT3 Evo im Sprint Cup (Winward Racing und Boutsen VDS) werden im Endurance Cup zu 8 Fahrzeugen (zusätzlich GetSpeed und Nordique Racing). Schließlich noch die Porsche 911 GT3 R (992): 3x im Sprint Cup (Rutronik Racing, Lionspeed GP) und 8 im Endurance Cup (Rutronik Racing, Lionspeed GP, Dinamic GT, Herberth Motorsport, Pure Rxcing, Schumacher CLRT).

Wie in den Vorsaisons erwartet wurde also wieder ein großes und hoffentlich großartiges Feld auf die Beine gestellt. Die Action auf der Strecke beginnt am kommenden Wochenende mit dem Prologue in Paul Ricard, erstes Saisonrennen ist an gleicher Stelle am zweiten April-Wochenende der Endurance Cup. Saisonhighlight ist wie immer das 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps am letzten Juni-Wochenende.

WEC 2025: Zahlenspiele aus Qatar

Das erste Rennen der FIA WEC 2025 ist vorbei, was haben wir gelernt? Die Hypercars scheinen noch enger beieinander zu liegen, und Ferrari kann neben Le Mans (und COTA) auch woanders siegen. Der Dreifachsieg erinnert an den Erfolg von Porsche in 2024, wo die Werksmannschaft die Plätze 1 und 3, und das Kundenteam JOTA Platz 2 erreicht hatte. BMW, Toyota und Cadillac scheinen die zweite Kraft zu sein. Cadillac hat sich durch einen teaminternen Auffahrunfall selbst geschlagen - auf P1 und P2 gelegen... Bei dem sich eingefangenen Rückstand war bei der Leistungsdichte mehr als P8 und P16 dann nicht mehr möglich. Peugeot und Alpine sind vom Speed her etwa gleichauf, leichter Rückstand für die drei Porsche, die nicht über P10 hinauskamen. Und Aston Martin: Die #007 wegen eines mechanischen Problems nicht angekommen, die #009 ins Ziel gebracht und gar nicht sooo weit weg vom Wettbewerb.

Porsche Motorsport 963 QatarDie aktuelle Reihenfolge gemessen am Durchschnitt der 50 besten Rundenzeiten je Fahrzeug lautet wie folgt:

Ferrari: Schnellste Rennrunden für die drei Ferrari 499P, auch der Durchschnittswert der 50 schnellsten Rennrunden ist am besten. Die Bestwerte der Topspeeds und auch die Mittelwerte liegen über dem Durchschnitt.

Cadillac: Hinter den Ferraris der beste Mittelwert der besten Rundenzeiten, obwohl die #12 bei den Topspeeds die rote Laterne trägt. 0,3 Sekunden hinter dem Ferrari. Konstante Rundenzeiten, die Abweichung zum Bestwert nach dem Porsche am geringsten.

BMW: Nur 0,02 Sekunden hinter Cadillac bei dem Durschnittswert der 50 schnellsten Runden. Der Mittelwert der Topspeeds über dem Durchschnitt.

Toyota: Nochmal nur 0,014 hinter BMW, auch hier sind die Runden konstanter als bei den Deutschen. Bei den Topspeeds liegt man im Mittelfeld.

Peugeot: 0,4 Sekunden hinter dem Toyota, also ein leichter Abriss. Auffällig sind die Tospeeds der #94 mit dem deutlichen Bestwert, es gab aber auch eine Runde mit 314 und einmal 313 km/h. Während bei der Konkurrenz jede Runde gewertet wurde, gibt es hier nur zu 281 von 317 Runden Daten - also evtl. ein Messfehler?

Alpine: Im französischen Duell nur 0,024 hinter den Peugeot, mit Topspeeds unter dem Durchschnitt.

Porsche: Nochmal 0,1 Sekunden hinter Alpine, hier man man sich sicherlich mehr ausgerechnet - auch bei den Topspeeds liegt man zurück. Die langsame schnellste Rennrunde zeigt beim genauen Blick: Es gab kein Ausbrecher der Bestzeit wie bei der Konkurrenz, die #6 mit konstanter Pace. Proton Competition auf dem Niveau der beiden Werkswagen.

Aston Martin: Erwartungsgemäß auf dem letzten Platz der Reihenfolge, war es doch der erste Renneinsatz für das Fahrzeug. Während man bei der Bestzeit noch 2,3 Sekunden hinten lag, sind es beim Durchschnitt "nur" noch 1,5 Sekunden; eine Basis, auf der man hoffentlich aufbauen kann, zumindest liegt man nicht meilenweit hinter dem Feld.

Statistiken FIA WEC Qatar

Hypercar Qatar FIA WEC 2025

Der nächste Saisonlauf wartet dann im April am Osterwochenende in Imola auf uns.

Bild: Porsche Motorsport

GT-Eins-LST gewinnt die 4. 24h von Hockenheim 2025

GT Eins LST JähnKrebsSprengerGallDoleschelDas GT-Eins Langstreckenteam (LST) hat den 1.Gesamtsieg seiner Teamgeschichte eingefahren. Beim ersten 2-Wagen-Einsatz der Elektroauto-Motorsport-Mannschaft bei den 24h von Hockenheim der e-Competition am 15-16.2.2025 kreuzte das Pilotenquintett Laurin Jähn, Matthias Krebs, Steffen Sprenger, Harald Gallinnis, und André Doleschel (Bild: v.l.n.r.) mit dem gemeinsam pilotierten Tesla Model 3 LR AWD die Ziellinie als erstes der 31 teilnehmenden Teams nach 263 absolvierten Runden. Dahinter kam der zweite Wagen der Mannschaft, der ebenfalls von 5 Piloten gefahrene VW e-Golf von Pierre Laudy, Daniel Wagner, Jürgen Mannshardt sowie Gert und Nils Hildebrandt auf dem 2. Platz in der Klasse A für Fahrzeuge mit Batteriekapazitäten bis 50 kWh ins Ziel.

GT Eins LST DanielGertNilsPierreJuergenDer lange geplante 4. Einsatz der Mannschaft bei einem Rennen der e-Competition begann zunächst mit einer großen Enttäuschung. Eigentlich sollte als Einsatzgerät ein Wagen eines bislang noch nicht beim Wettbewerb engagierten deutschen Herstellers zum Einsatz kommen. Da dessen Fahrzeug jedoch beim ersten Servicetermin vor Beginn der Saison aufgrund eines fehlgeschlagenen Softwareupdates zunächst 123 Tage in der Werkstatt verbrachte und anschließend in die Kaufrückabwicklung ging, stand der Wagen nicht für eine fundierte Rennvorbereitung oder gar einen Einsatz zur Verfügung.

Da das Team sich aus dem Umfeld der in der Elektro-Effizienz-Challenge fahrenden Teilnehmer zusammensetzt, wurde mit dem dort engagierten Tesla Model 3 LR von André Doleschel schnell ein Ersatzfahrzeug gefunden. Im Vorfeld schlossen sich weitere Motorsportler aus Schleswig-Holstein (Jürgen Mannshardt vom MSC Holstein) und Hessen (Gert und Nils Hildebrandt vom AMC Giessen) dem Team an, so dass sogar ein 2 Wagen-Einsatz organisiert werden konnte. Als zweites Einsatzfahrzeug wurde der VW e-Golf gewählt, mit dem GT-Eins LST bereits 2023 beim ersten Antreten bei den 24h von Hockenheim den Klassensieg in der Klasse A erzielen konnte. Da zudem ein Model 3 eines Konkurrenzteams im Vorjahr das Rennen gewonnen hatte und die GT-Eins-LST-Mannschaft dort mit einem VW eUp bis auf Gesamtrang 4 vorfuhr, lagen die Erwartungen hoch. Allerdings startete beim mittlerweile 7. Wettbewerb der e-competition mit 31 Autos eines der bislang größten Felder in das Rennen.

24hHheim25 GridVon der Pole-Position aus nahm Startpilot Doleschel das Rennen in Angriff. Mit einem konstanten Schnitt von um die 80 km/h ging die Mannschaft in den bei Temperaturen um die 2°C und trockener Strecke gestarteten Wettbewerb. Da beide GT-Eins-LST-Autos sich ein Ladegerät teilten, waren sowohl das Tempo als auch die genauen Stintlängen beider Wagen im Vorfeld aufeinander abgestimmt worden. Doleschel blieb bis zu seinem Boxenstopp innerhalb der Top-10 und ließ einige schnellere Teams passieren. Schon den 2. Stint von Steffen Sprenger beendete die Mannschaft dann in zwischenzeitlicher Führung, was ein erstes Indiz für ein erfolgreiches Vorgehen war. Das bestätigte sich dann auch beim folgenden ersten Stint von Matthias Krebs.

Ein erstes Drama musste das 2019 gegründete Team in der Nacht verzeichnen als nach Ende von Krebs´s Stint das vom Veranstalter gestellte Ladegerät seinen Dienst quittierte und ausgetauscht werden musste. Mit den 20 Minuten zusätzlicher Standzeit handelte sich das Team einen Verlust von 6 Runden ein. In seinem Nachtstint halbierte Team-Kaptain Harald Gallinnis diesen Rückstand. Der dann einsetzende Schneefall führte zu einer Umstellung der Strategie, indem der Tesla in der langsamen Phase der Strecke, auf der sich eine geschlossene Schneedecke bildete, so lange wie nur irgend möglich geladen wurde. Laurin Jähn musste dann am Morgen mit herausfordernden Streckenbedingungen klar kommen, bei denen das Durchschnittstempo der Nacht strategisch reduziert werden musste.

24hHheim25 GT Eins LST TeslaDie dadurch eingesparte Energie führte dann am Vormittag zu einer weiteren Strategieanpassung von Sprenger, der für die Taktik des Top-Autos verantwortlich zeichnete. Erneut wurde der Wagen maximal aufgeladen um ihm in den letzten 5 ½ Stunden auf der schneller und wieder energieintensiver werdenden Strecke einen Doppelstint bis zur Zielflagge zu ermöglichen. Matthias Krebs ging von Platz 14 aus in seinen 2. Stint ins Rennen. Er und und Schlussfahrer Doleschel setzten die aktualisierte Strategie dann mit konstanten Runden oberhalb des 80 km/h Schnitts perfekt um – einem Tempo dem in der Endphase des Rennens kein Konkurrent in den Top-10 etwas entgegen zu setzen hatte. 30 Minuten vor dem Rennende übernahm Doleschel die Spitze, die er dann bis auf 3 Runden Vorsprung ausbauen konnte. Das Team konnte sich dadurch erlauben in den letzten 2 Runden etwas Gas heraus zu nehmen um kurz nach Ende der 24h-Distanz die Start-Ziel-Linie zu kreuzen.

24hHheim25 GT Eins LST VWDas Rennen der Golf-Crew begann beim Start mit einem Vergehen von Team-Kaptain und Startfahrer Pierre Laudy, was dem Auto eine 8-Minuten Stop & Go und damit 2 ½ Runden Rückstand einbrachte. Auch hier wurde in der Folge ein konstantes, leicht unter dem Schnitt des Tesla liegendes Tempo angeschlagen. Die Hockenheim-Neulinge Daniel Wagner, Gert und Nils Hildebrandt sowie Jürgen Mannshardt überzeugten bei ihrem Debüt auf der badischen ex-Formel 1-Strecke mit durchgehend konstanten und effizienten Runden, wobei der Ladegerätausfall in der Nacht sicherlich auch seine Auswirkungen auf dieses Auto hatte. Zudem verlor man zusätzliche Zeit als der Stint von Daniel Wagner in die Zeit der schwierigsten Streckenbedingungen auf dem Kurs fiel. Nach dem technischen Ausfall des in der Klasse dominanten Hyundai in der Nacht wurde ein enger Kampf um den Klassensieg zwischen dem Golf und dem ebenfalls in der Klasse A startenden auf Elektroantrieb umgerüsteten Porsche 911 auf der Strecke ausgetragen. Am Ende musste sich das Golf-Team mit dem 2.Klassenrang zufriedengeben, den man 4 Runden hinter dem Klassensieger einfuhr.

24hHheim25 GT Eins LSTTeammanager Harald Gallinnis zeigte sich nach dem Rennen mehr als zufrieden mit dem End-Ergebnis: „Ich muß der gesamten Crew ein großes Lob machen! Alle, einschließlich der Piloten unseres 2. Autos, haben einen annähernd fehlerfreien Job gemacht und ihren Teil zum Gesamtsieg unseres Top-Autos beigetragen. Steffens Strategie mit der flexiblen Anpassung auf die Wetterverhältnisse hat sich rückblickend als goldrichtig erwiesen. Die gesamte Crew hat die taktische Marschroute diszipliniert verfolgt und so haben wir selbst das Lade-Problem in der Nacht und die herausfordernden Wetterbedingungen locker umschiffen können. Das Auto von André war zudem mit dem K&W-Fahrwerk und der guten Grundeffizienz das Beste, das unsere Mannschaft in Hockenheim bislang zur Verfügung hatte. Auch unser zweites Auto war im Prinzip nahe dran an einem Klassensieg, obwohl wir 4 Hockenheim-Rookies auf dem Fahrzeug hatten. Wir müssen hier noch mal in die Analyse gehen, an welchen Umständen es letztendlich gelegen hat, daß wir am Ende nur den zweiten Klassenrang erzielten. Der Erfolg war von langer Hand vorbereitet und ich traue uns zu, da noch eine Schüppe drauf zu legen. Unser nächstes Ziel lautet jetzt als erste Mannschaft in der Geschichte der 24h von Hockenheim unseren Gesamtsieg im kommenden Jahr zu verteidigen. Daneben planen wir auch bei den 24h Rund um Schotten und den 18h von Hockenheim im Rahmen des e-Testivals mit unserem Team an den Start zu gehen.“

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