Betrachtungen zur Michelin Energy Endurance Challenge

horaglammerssstoneDarf man die Michelin Energy Endurance Challenge als einen Erfolg bezeichnen? Ja, denn zum ersten Mal wurde ein signifikanter Wettbewerb mit ökologischem Hintergrund in eine Wertung für eine Sportwagenserie mit eingebunden und sogar mit einem Le Mans Startplatz und Preisgeld bedacht. Für Michelin, die den Wettbewerb nach ihrem erfolgreichsten Economy-Produkt für den Strassenverkehr - den Michelin Energy-Reifen - benannten, war es mit Sicherheit eine gelungene PR-Kampagne.

Auffällig: in der Endwertung (pdf-Download) belegten die drei Porsche RS-Spyder die jeweils vordersten Ränge. Lediglich bei der Auftaktrunde in Barcelona mussten sich die LMP2 dem Virgo Motorsport-Ferrari geschlagen geben. Ein zweiter Platz für den portugiesischen ASM- Lola und ein Dritter für die Pescarolo-Mannschaft in Spa waren die einzigen Gelegenheiten, bei denen Nicht-Porsche auf das imaginäre Podium der Wertung gelangen konnten. Zwei Wertungssiege für Horag-Racing in Spa und Silverstone sowie zwei für Van Merksteijn in Monza und am Nürburgring verbuchte Porsche für seine hocheffizienten RS-Spyder. Vor dem letzten Rennen lagen die schweizer und die niederländische Porsche-Crew nur um einen Punkt getrennt auseinander. Das Ergebnis in Silverstone bedeutete das die schweizer Truppe nun die Teilnahme am 24 Stunden Rennen von Le Mans 2009 erwägen kann.

VM-RS-SpyderDie Zuffenhausener LMP errangen diesen Erfolg trotz der Tatsache, dass der neue in der Mitte der Saison für Penske Racing entwickelte DFI-Motor, ein der FSI-Technik verwandter Treibsatz mit Benzin-Direkteinspritzung, noch nicht in der Le Mans Serie zum Zuge kam. Von daher sollten auch für 2009 die Kundenteams des deutschen Herstellers genügend im Köcher haben, um die Wertung abermals einstreichen zu können. Dagegen belegten die ob ihrer Effizienz gelobten Audi R10 Tdi nach der aktuellen Berechnungsformel maximal Top-10 Ränge.

Was bringt der Wettbewerb für die Zukunft? Sicherlich wird die Wertung 2009 fortgesetzt, um die Marketing-Kampagne für den französischen Reifenhersteller noch lohnender zu machen. Die ALMS hat mit der „Green Challenge“ die Idee aufgegriffen und eine vergleichbare Wertung eingeführt. Während sich technisch bei den konventionellen Triebwerken die Konkurrenz für Porsche in Grenzen hält, darf man gespannt sein, wie sich die angekündigten Hybrid-LMP-Projekte in Zukunft in der Wertung schlagen werden. Sollten auch weiterhin ein oder mehrere Startplätze an der Sarthe als Lohn winken, dann wird sich das eine oder andere Team neben der offizielle Punktewertung auch auf die MEEC als Challenge konzentrieren. Bei Horag-Racing war in Silverstone zu beobachten, dass die Schweizer trotz schnellen Durchschnittstempos die Effizienz ihres Wagens vorrangig im Auge behielten. Manchmal gewinnt man im Langstreckensport halt doch was, obwohl man nicht immer der Schnellste ist.

Der LMS-Kalender 2009

parkalgarveMit einigen Überraschungen wartet der erste offizielle Kalenderentwurf der Le Mans Serie für 2009 auf. Wie schon im vergangenen Jahr werden fünf Rennen den Kern der Serie bilden. Erhalten bleiben die 1000km-Rennen in Barcelona, Spa, am Nürburgring und in Silverstone. Gestrichen ist jedoch bis auf weiteres die Runde in Monza, die damit nach 2006 zum zweiten Mal nicht im Kalender der Serie vertreten ist. Dafür steht im August eine interessante Neuerung an. Zum ersten Mal wird ein Nachtrennen auf einem nicht nur für die Serie neuen Kurs abgehalten. Der portugiesische Algarve-Motorpark – eine derzeit im Bau befindliche Strecke (Bild) - soll Anfang August das dritte Rennen der Langstreckenserie beherbergen. Die 1000km der Algarve sollen am späten Nachmittag um 18 Uhr gestartet werden, um dann gegen Mitternacht ein spektakuläres Ende in bester Le Mans-Atmosphäre zu finden. Die Testsession auf dem HTTT in Le Castellet wird erstmals als Publikumsveranstaltung für normale Zuschauer geöffnet. Vom Tisch ist dagegen die in Überlegung befindliche Runde in Brünn – zumindest bislang.

Denn wie die offizielle Pressemeldung verlautet, ist dies nämlich noch nicht die offizielle Endfassung des Kalenders. Abgesehen vom nötigen FIA-Approval prüft man derzeit noch die Austragung eines sechsten Rennens, welches spätestens am 15. November verkündet werden würde. Ob hier nun erstmalig Brünn oder das traditionelle Monza, in dem bislang 29 1000km-Rennen stattfanden, zum Zuge kommen würde, bleibt offen. Darüber hinaus prüft man laut eigener Aussage eines der genannten 1000km-Rennen durch ein 2*500km Format zu ersetzen. Eine Idee die unter Traditionalisten sicherlich mit gerauften Haaren beäugt werden wird.

Der bislang bekannt gegebene Kalender sieht wie folgt aus:
08.-09.03.: Offizielle Testsession in Paul Ricard
03.-05.04.: 1000km von Katalunien
08.-10.05.: 1000km von Spa-Francorchamps
31.07.-02.08.: 1000km der Algarve (Nachtrennen)
28.-30.08.: 1000km Nürburgring
11.-13.09.: 1000km Silverstone

FFSA-GT – Runde 7 - Magny-Cours – freie Trainings

Am Freitag dominierten in Magny-Cours Jean-Philippe Dayraut / Yvan Lebon (DKR-Corvette C6.R) - sie lagen in beiden Sessions voran. Für den von Hexis Racing eingesetzten Ferrari F550 von Lamy / Dumas wurde am Nachmittag die sechstbeste Zeit notiert. Stärkstes GT3-Team waren Mutsch / Lunardi (Matech-Ford GT), die im zweiten freien Training noch vor den GT2-Teams den zehnten Gesamtrang im 33 Wagen starken Feld belegten.

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