Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
Penske Racing gelang beim Petit Le Mans ein Finish mit Stil. Zum ersten Mal setzte die Mannschaft von Roger Penske alle drei Wagen des Teams (inklusive dem T-Car) ein. Beim Finish brachte man nicht nur alle drei Autos ins Ziel, man belegte gleich auch das gesamte Podium der in diesem Jahr hart umkämpften LMP2-Klasse und sicherte sich nominell auch den zweiten Fahrer-Titel in Folge für die RS-Spyder-Piloten Timo Bernhard und Romain Dumas.
Dennoch fiel der Jubel relativ verhalten aus. Grund dafür ist ein schwebender Protest des Highcroft- Acura Teams gegen angebliche Spritmodifikationen bei Penske Racing. Wie unsere Kollegen von Daily Sportscar.com meldeten, war beim Rennen aufgefallen, das die sonst üblichen Ablagerungen im Auspuffbereich bei den Penske Racing-RS-Spydern nun gänzlich fehlten. Grund dafür soll ein Spritadditiv sein, dem die Konkurrenz von Acura leistungssteigernde Nebenwirkungen unterstellt. In Road Atlanta waren die Spyder auf den Geraden aufgrund ihres Speeds, auch Dank des neuen DFI-Benzindirekteinspritzungsmotors, eine Klasse für sich. Nun muss die IMSA herausfinden, ob bezüglich des Kraftstoffs alles reglementskonform beim Rennen verlaufen ist.
Unabhängig davon brodelt die Gerüchteküche um Roger Penskes Sportwagenzukunft weiter. Nach offizieller Aussage des Magnaten ist man derzeit in einer Phase, in der man die Möglichkeiten für 2009 abklopft. Dazu gehören dem Vernehmen nach Gastauftritte bei den 24h von Daytona und der Grand Am genauso wie eine Modifikation des LMP-Programms. Neue Quellen wollen erfahren haben das Penske Racing 2009 weiter in der ALMS antritt – ohne Porsche! Die könnten 2009 mit zwei anderen, in der LMP neuen Mannschaften, weitermachen, wenn auch Dyson - wie gerüchtelt - die RS-Spyder gegen Lolas austauschen würde.
Verfasst von Alexander Müller. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Der ADAC Nordrhein hat erste Informationen bezüglich des neuen Reglements zum 24h Rennen Nürburgring bekannt gegeben. Auffälligste Neuerung aus Sportwagensicht ist die Einführung der Klassen Sp9 und Sp10 für GT3- bzw. GT4-Fahrzeuge.
Nachdem immer wieder GT3-Fahrzeuge - wie letztes Jahr die Kissling Corvette Z06 oder auch der Aston Martin DBRS9 - auf der Nordschleife ihr Gastspiel gaben, führt man nun eine eigene Klasse für die GT3-Boliden ein. In dieser Klasse dürfen alle von der FIA/SRO GT3 homologierten Fahrzeuge ohne größere Veränderungen an den Start gehen. Modifikationen, die der Sicherheit und der Zuverlässigkeit dienen, können aufgrund der besonderen Ansprüche der Nordschleife durch einen Antrag bei der FIA nachhomologiert werden. Wie auch im ADAC GT-Masters oder der FIA GT3 EM müssen alle Änderungen, welche die FIA im Sinne der Ausgeglichenheit der GT3 Boliden beschließt, übernommen werden. Dies können Modifikationen wie zum Beispiel Zusatzgewichte oder kleinere Restriktoren sein. Ähnliches gilt für die Sp10, die auf die GT4-Homologation zurückgreift, wobei dort die SRO statt der FIA Modifikationen abnicken muss. In diesen Klassen gilt nicht die übliche Hubraumbeschränkung von 6,2 Liter aus der SP8, sondern die von der FIA bzw. SRO anerkannten Hubraumwerte.
Schon lange zeichnete sich ab, dass zur nächsten Saison das technische Reglement der VLN und des 24h Rennens erneut Einschränkungen für die schnellen Fahrzeuge aufweisen wird. Bereits für dieses Jahr beschnitt man die Aerodynamik der Klassen Sp7 und Sp8, um die Zeiten einzubremsen. Dennoch fuhren Fahrzeuge wie der 997 GT3 RSR von Manthey-Racing oder die Zakspeed-Dodge Viper regelmäßig Qualy-Runden jenseits der 8:15. Man ist also wieder dort, wo man 2007 aufgehört hatte. Um die Rundenzeiten wieder auf das angepeilte Niveau von 8:30 min. zu bringen, werden die Fahrzeuge der Klassen Sp6, 7, 8 und E1XP mit einem hubraum- und fahrzeuggewicht-abhängigen Luftmengenbegrenzer ausgestattet. Die Hubraumbegrenzung in der Sp8 beträgt weiterhin bei 6200ccm.
Die neu geschaffene SP8T ist eine Klasse speziell für Autos mit Turboaufladung mit einem Hubraum von 2500-4000ccm. Damit die Motorleistung nicht ausufert, greift man hier ebenfalls auf Luftmengen- und auch einen Ladedruckbegrenzer zurück.
Darüber hinaus gab es in der Vergangenheit immer wieder kritische Äußerungen besonders von Fahrern und Teams aus der SP8, die sich gegenüber der SP7 und der dort eingeschriebenen Porsche-Armada aufgrund des höheren Basisgewichtes benachteiligt fühlten. Dies wird sich nun ändern, denn das Mindestgewicht ist für die Sp6, Sp7, Sp8 und Sp8T mit 1200kg das selbe. Somit dürfte es für die Porsche-Teams schwerer werden, jene Dominanz fortzusetzen.
Um die Geschwindigskeitsunterschiede zwischen den Top Fahrzeugen und den kleinen Autos geringer zu gestalten, sollen ab 2009 keine Fahrzeuge unter 1750ccm mehr zum 24h Rennen zugelassen werden. Eine bittere Entscheidung für die Mannschaften, die viel Freizeit und Geld in ihre kleinen Boliden gesteckt haben, jedoch teilte die Pressestelle der VLN mit, dass man dort auch 2009 Klassen wie die SP1 und SP2 weiter in der Langstreckenmeisterschaft ausschreiben werde. Um den Sicherheitsaspekt weiterhin groß zu schreiben, ist außerdem ab nächste Saison das HANS-System für alle Fahrer verpflichtend.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in WT-USCC-Serie ( IMSA )
“Ich denke, wir können mit dem 7. Platz bei diesem sehr schweren Rennen sehr zufrieden sein“, dermassen fasste Pierre Ehret nach dem Petit Le Mans in Road Atlanta (der Link führt zum mittlerweile komplettierten Rennbericht) den Rennverlauf zusammen.
Der Einsatz des zweoten Tafel Racing-F430 fing schon nicht glücklich an. Getriebeprobleme trübten die freien Trainingssitzungen. Als man das Problem behoben hatte und in das dritte Training ging, gab es einen Defekt an der Auspuffanlage. „Wir mussten im Nachttraining mit unserer Abstimmung anfangen und das war sicherlich kein Vorteil.“ So erklärte das Team die Qualifyingsitzung kurzermassen zu einem vierten freien Training um. Den Start übernahm Ehrets Teamkollege Alex Figge, dann folgte Ehret mit einem Doppelstint. Jim Tafel leistete sich im Anschuss einen spektakulären Dreher, der fast mit einem Unfall mit einem der Audis endete, als er bei einem Überholmanöver in den Dreck kam. „Das Problem auf dieser engen Strecke gab es öfters“, erklärte Pierre Ehret. „Gerade im Ferrari hat man keine so gute Sicht. Und wenn die Prototypen kommen, muss man aufpassen, das man nicht aus dem Weg geräumt wird!“ Trotz Reifenproblemen in der Folge des Drehers konnte man P7 am Ende heimfahren.
Mehr Glück hatten Ehrets Teamkollegen Dominik Farnbacher und Dirk Müller. Als Meisterschafskandidaten ins Rennen gegangen, lieferten die beiden deutschen Ferrari-Piloten wieder einmal eine solide Leistung ab. Leider reichte der dritte Rang am Ende nicht, um die Titelchancen bis zum Ende des Rennens aufrecht zu erhalten. Wieder einmal ging die Meisterschaft an Jörg Bergmeister, der dem Flying Lizzard Motorsport Team und Teamkollege Wolf Henzler den ersten ALMS-Titel verschaffte.
Den nächsten Einsatz hat Ehret mit seinen Teamkollegen bereits in 14 Tagen beim Finale der ALMS. Dann wird am 18. Oktober 2008 in Laguna Seca der letzte Lauf gestartet.