Australische GT – Phillip Island – Entry

09agtc204eDie dritte Runde der Australischen GT-Meisterschaft findet am 16./17.05. in Phillip Island statt. Anders als im Vorjahr kann die Serie nach den stets medienträchtigen Events in Adelaide und Melbourne weiterhin ein passables Teilnehmerfeld bieten. Eine provisorische Entry-Liste für die beiden ein-Stunden-Läufe auf dem Phillip Island Raceway umfasst 25 Nennungen - 16 in der GT Championship-Klasse, fünf in der GT Challenge- sowie vier in der GT Production-Kategorie. Nur wenige Teams nutzen die Möglichkeit, zwei Fahrer zu nennen: Unter anderem hat Maranello Motorsport für den Ferrari F430 GT3 Allan Simonsen als Co-Piloten von Nick O’Halloran verpflichtet, Ted Huglin holt John Bowe an Bord seines Lamborghini Gallardo GT3 (Bild).

Der seit längerem unfallbeschädigt abgestellte John Kaias-Aston Martin wurde zwischenzeitlich von Marc Cini gekauft und zur Reparatur nach England geschickt – noch steht nicht fest, ob dieser DBRS9 bereits für Phillip Island einsatzbereit sein wird. Nicht gemeldet sind diesmal die beiden Mosler MT900 GT3 aus dem Rennstall von John Teulan – nachdem dieser Fahrzeugtyp zuletzt durch neue Paritätsregeln massiv eingebremst wurde, verzichtet der Teameigner vorerst auf ein Antreten.

Rückblick auf das 28.te Le Mans Series Rennen

StartWie schon im Vorjahr bot das 1000km Rennen in Spa Francorchamps eine grandiose Show. Mit 50 Startern (einzig der zweite Oak Racing-Pescarolo blieb nach dem Warm-up in der Garage) und einem historischen dritten Sieg für Peugeot beginnt die Liste unseres obligatorischen Statistik-Rückblicks auf den Klassiker.

  • Aus deutschsprachiger Sicht erfreulich: Erster Gesamtsieg eines Österreichers in der 1000km-Serie - Christian Klien oblag es, am Ende den 908 und das Team Peugeot zum insgesamt schon 11. Gesamtsieg zu fahren. Teamkollege Nicolas Minassian etablierte sich durch den Erfolg zum zweiterfolgreichsten LMP1-Piloten der Serie hinter dem Duo Boullion / Collard. Für ALMS-Pilot Simon Pagenaud war es der erste Sieg.

  • Durch den dritten Erfolg in Folge ist Peugeot nun der zweiterfolgreichste Hersteller hinter Porsche bei den 1000km in den Ardennen. Drei Rennen haben die Löwen gewonnen – deren sieben die Weissacher. Nicolas Minassian ist erst der vierte Pilot hinter Jo Siffert, Jochen Mass und Mauro Baldi, der zwei Siege beim Klassiker verbuchen kann. Dank Minassian und Pagenaud haben die Franzosen nun acht Fahrersiege bei den 1000km Spa zu Buche stehen und liegen damit auf Rang 2 dieser Statistik hinter den Briten mit 13 Fahrersiegen.

  • Wegen der vielen Safety-Car-Phasen und auch aufgrund der gestutzten Performance war das Rennen eine halbe Stunde länger als noch 2008, wurde aber dennoch deutlich vor Erreichen der 6h-Marke beendet. Die 908 waren in den schnellsten Runden 3s langsamer als noch im Vorjahr (2:02,569 gegenüber 1:59,833 letztes Jahr). Hochgerechnet auf Le Mans würde das heissen das man an der Sarthe um 7s langsamer wäre – was immer noch gut unter der 3:30´er Marke läge.

  • Sechster LMP2-Sieg für einen Porsche RS Spyder in der Serie - damit ziehen die Weissacher bei Team Essexden erfolgreichsten Konstruktionen in dieser Klasse mit dem Courage C65 gleich und liegen auf Rang 2 hinter Lola (zehn Erfolge). Es war das erste offizielle Antreten des RS Spyder bei einem Wettbewerb 2009. Für das Team Essex markierte es den zweiten Sieg. Durch den Erfolg von Emmanuel Collard, der seinen ersten Triumph in der LMP2-Klasse einfuhr, verbesserten sich die Franzosen in der Statistik der LMP2-Fahrersiege mit nun neun Siegen auf Rang 3 hinter den Niederländern (11) und den Briten (12).

  • Vierter Sieg einer Corvette in der GT1-Klasse - gleichzeitig der vierte Sieg des Luc Alphand Aventures-Teams. Dadurch bauen die Franzosen ihren ersten Rang bei den Fahrersiegen in der GT1-Klasse mit nun 24 Erfolgen kontinuierlich aus.

  • Erster Sieg eines Dunlop-bereiften GT1 in der 1000km Serie! Michelin ist mit 24 Siegen bislang Platzhirsch in der Klasse, gefolgt von Pirelli mit drei Erfolgen.

  • Da das Resultat der GT2-Klasse aufgrund des Protestes des Felbermayr-Proton-Teams noch offen ist (siehe unten), müssen wir diese Betrachtung zu einem späteren Zeitpunkt nachschieben. Es wären ansonsten der fünfte Sieg des Teams und Marc Liebs neunter GT2-Sieg zu vermelden gewesen. Sollte das Team Modena weiter in Führung bleiben, dann hätte man den ersten Sieg eingefahren – und mit Leo Mansell einen bedeutsamen Namen in den Sieger-Listen der GT2 verewigt.

  • Egal wer am Ende den Sieg zugesprochen bekommt: Michelin kann den dritten Sieg in der GT2-Klasse schon mal verbuchen, da beide Kontrahenden mit dem französischen Gummi ausgestattet waren.

1000km Spa: GT2-Sieger disqualifiziert

 Ein Klassiker? Sicherlich! Die 23. 1000km von Spa hatten alles was man dazu braucht: Ein nicht nur grosses sondern auch grossartiges Feld mit zwei Werksteams, ein spannender Kampf zumindest um das Podium sowie auch spannende Kämpfe in allen Klassen. Und am Ende ein überlegen herausgefahrener, historischer Sieg von Gaststarter Peugeot, die sich mit dem dritten Sieg in Folge zum zweiterfolgreichsten Hersteller bei den 1000km von Spa hinter Porsche krönte.

Allerdings gab es wenige Stunden nach dem Rennen eine Ergebniskorrektur die drei LMP2-Teams und das siegreiche GT2-Fahrzeug, den Felbermayr-Proton-Porsche 997 RSR von Marc Lieb und Richard Lietz, betraf. Während die detaillierten Begründungen zu den Prototypen noch ausstehen (im Falle des Racing Box-Teams soll ein nicht funktionierendes Rücklicht vorgelegen haben), sorgt die umstrittene Begründung bezüglich des GT2-Klassensiegers für hitzige Diskussionen. Lieb / Lietz hatten während des Rennens durch eine Kollision mit einem Aston Martin einen Reifenschaden erlitten. Dadurch wurde der Kotflügel beschädigt. Nach dem Rennen protestierte ein Konkurrenzteam wegen angeblichem Untergewichts – und wurde von den Kommissaren darin bestätigt, die folgende Argumentation veröffentlichten.

77schaden1000kspaEs läge in der Verantwortung des Wettbewerbers, das Rennen im Einklang mit den technischen Regularien zu beenden. Anstelle wenige Runden vor dem Ende des Rennens noch einen Reparaturstopp einzulegen und zu hoffen, noch Zweiter oder Dritter zu werden, hätte das Team entschieden, das Rennen mit einem illegalen Auto (Karosseriemodifikation?) zu beenden, um die Führung nicht zu verlieren. Diese strategische Entscheidung rechtfertige nicht, am Ende des Rennens ein nicht reguläres Auto zu haben. Daher wurde die #77 wird vom Rennen ausgeschlossen!

Abgesehen von den zweifelhaften strategischen Optionen, die eine solche Argumentation eröffnet, hat das Felbermayr-Proton-Team mittlerweile Protest gegen den unverschuldeten Defekt eingelegt, von dem man mehr Nachteile als Vorteile in Kauf nehmen musste. Daher wird das Ergebnis in der GT2-Klasse bis zum Richterspruch bei der FIA noch provisorisch bleiben.

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