Kleine Klassenkunde zu den 24h Nürburgring 2009

0430_start.jpg20 Klassen am Start – die 24 Stunden am Nürburgring setzen selbst beim technischen Reglement Maßstäbe, die von keiner anderen automobilen Motorsportveranstaltung weltweit erreicht werden. Für den durchschnittlichen Sportwagenfan, der gerade mal zwei LMP-Klassen und vielleicht vier GT-Klassen zu unterscheiden vermag, stellt sich das ganze auf den ersten Blick verwirrend dar. Wagen wir mal den Versuch, die Klassen für alle verständlich zu erklären.

Offen ist das 24h -Rennen lediglich für vollständig geschlossene Wagen. Im Grunde sind in diesem Jahr fünf von sechs möglichen Touren- und Sportwagenkategorien besetzt. Zwei Wagen (zwei der VW-Werks-Scirocco) starten in der Klasse mit alternativen Treibstoffen (AT), vier Honda Civic in der Klasse der Gruppe-N Tourenwagen. 32 Autos laufen unter dem Reglement der seriennahen Tourenwagen der Klassen V3-V6 und das restliche Gros des 174 Autos starken Feldes in den 11 Subklassen des 24h Spezial Reglements, in dem auch die meisten GT-Starter zu finden sind. Die theoretisch ausgeschriebene EXP-Klasse hat in diesem Jahr keine Starter anziehen können. 

Unterteilt sind sämtliche Hauptkategorien nach Hubraumklassen, wobei es in diesem Jahr zwei wesentliche neue Ausnahmen gibt: Die SP10- und die SP9-Klasse, in der SRO-GT4 und FIA GT3-Fahrzeuge nach FIA-Homologation zugelassen sind. Eine erstaunliche Entwicklung – wo doch vor zwei Jahren die technischen Verantwortlichen der VLN den FIA-Klassen eher ablehnend gegenüberstanden. Sechs Fahrzeuge starten nach dem vor drei Jahren eingeführten GT4-Reglement, wobei der ADAC im Reglement die offenen Vertreter dieser Kategorie (KTM, Lotus, Peugeot) schon vorab kategorisch ausschliesst. Die GT3-Klasse der SP9 ist gar mit 20 Fahrzeugen von fünf Herstellern in diesem Jahr die am stärksten besetzte Klasse. Denn im Vorfeld hatte der ADAC dafür gesorgt, dass diese Fahrzeuge eine Chance bekommen, theoretisch um den Gesamtsieg mitfahren zu können.

vln11.jpgKommen wir zu den etablierten Klassen: Die SP8 der Fahrzeuge von 4-6,25l Hubraum bzw. die SP8T der Turbo-Fahrzeuge zwischen 2,5 und 4l Hubraum hatten wir im vergangenen Jahr noch als „Nürburgring GT1“ bezeichnet. Hier starteten im letzten Jahr die Big-Banger – allerdings fehlen 2009 die richtig spektakulären Wagen unter den 13 Startern. Die von 3,5-4l Hubraum ausgeschriebene SP7-Klasse kann das „Nürburgring GT2“-Etikett sicherlich weiter behalten. Aus dieser mit 18 Startern am zweitstärksten besetzten Klasse rekrutierte sich in der Vergangenheit auch der Gesamtsieger – der Manthey Racing-Porsche. Die darunter angesiedelte SP6-Klasse der Fahrzeuge von 3-3,5l Hubraum bietet mit ihren 11 Startern einen interessanten Mix an Fahrzeugen, die irgendwo zwischen GT2 und GT4 einzuordnen wären. Auch in den folgenden kleineren Hubraumklassen findet sich der eine oder andere GT.

Mehr Details zu den Startern in den einzelnen Klassen folgen jeweils in den nächsten Tagen.

SPEED – Anglesey - Entry

Für das erste Rennen der Sports Prototype Endurance Event Driving-Serie am 16.05. in Anglesey haben sechzehn Mannschaften genannt. Das Starterfeld soll aus acht Ligier JS49, vier Juno SSE (darunter zwei 2009er-Modelle), drei Norma M20F und einem Radical SR3 bestehen.

23 Starter, ein Hybridauto und eine neue Klasse beim nächsten ALMS-Lauf

23 Wagen starten am kommenden Wochenende bei der vierten ALMS-Runde in Salt Lake City. Fünf LMP1, drei LMP2, zehn GT2 und fünf Wagen aus der erstmals zugelassenen GT3-Challenge, die vorerst nur für Porsche GT3-Fahrzeuge vorgesehen ist, bilden das Feld auf dem Millers Motorsports Park in Utah.

corsazytekZu den beiden Acura von Highcroft und de Ferran Motorsport sowie den Lolas von Autocon Motorsports und Intersport-Racing gesellt sich endlich der Ginetta-Zytek von Corsa Motorsport. Der erste Renneinsatz eines Hybrid-LMP wird mit grossem Interesse beiderseits des grossen Teichs beachtet. Johnny Mowlem und Stefan Johansson werden den 09-HS bei seinem Renndebüt pilotieren. Nicht viel Neues gilt es bei den regulären Startern in der LMP2- und der GT2-Klasse zu vermelden.

Dagegen starten als Notnagel für die eingegangene GT1-Kategorie erstmals fünf Porsche aus der amerikanischen IMSA Patron GT3-Challenge, dem amerikanischen Porsche-Cup. Je zwei 911er des Orbit- und des Gruppe Orange-Teams sowie der Snow Racing Porsche sorgen für ein Feld, das knapp über der 20 Wagen-Grenze liegt. Andernfalls würden auf dem 6km langen Kurs nur 18 reguläre Starter das Rennen aufnehmen. Der Einsatz der GT3-Porsche gilt als Versuchsballon für einen langfristigen Ersatz der teuren GT1-Klasse durch die verbreiteten GT3 - womit sich die IMSA allerdings langfristig reglementsmässig weiter vom ACO entfernen würde.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen