1000km Spa: GT2-Sieger disqualifiziert
Ein Klassiker? Sicherlich! Die 23. 1000km von Spa hatten alles was man dazu braucht: Ein nicht nur grosses sondern auch grossartiges Feld mit zwei Werksteams, ein spannender Kampf zumindest um das Podium sowie auch spannende Kämpfe in allen Klassen. Und am Ende ein überlegen herausgefahrener, historischer Sieg von Gaststarter Peugeot, die sich mit dem dritten Sieg in Folge zum zweiterfolgreichsten Hersteller bei den 1000km von Spa hinter Porsche krönte.
Allerdings gab es wenige Stunden nach dem Rennen eine Ergebniskorrektur die drei LMP2-Teams und das siegreiche GT2-Fahrzeug, den Felbermayr-Proton-Porsche 997 RSR von Marc Lieb und Richard Lietz, betraf. Während die detaillierten Begründungen zu den Prototypen noch ausstehen (im Falle des Racing Box-Teams soll ein nicht funktionierendes Rücklicht vorgelegen haben), sorgt die umstrittene Begründung bezüglich des GT2-Klassensiegers für hitzige Diskussionen. Lieb / Lietz hatten während des Rennens durch eine Kollision mit einem Aston Martin einen Reifenschaden erlitten. Dadurch wurde der Kotflügel beschädigt. Nach dem Rennen protestierte ein Konkurrenzteam wegen angeblichem Untergewichts – und wurde von den Kommissaren darin bestätigt, die folgende Argumentation veröffentlichten.
Es läge in der Verantwortung des Wettbewerbers, das Rennen im Einklang mit den technischen Regularien zu beenden. Anstelle wenige Runden vor dem Ende des Rennens noch einen Reparaturstopp einzulegen und zu hoffen, noch Zweiter oder Dritter zu werden, hätte das Team entschieden, das Rennen mit einem illegalen Auto (Karosseriemodifikation?) zu beenden, um die Führung nicht zu verlieren. Diese strategische Entscheidung rechtfertige nicht, am Ende des Rennens ein nicht reguläres Auto zu haben. Daher wurde die #77 wird vom Rennen ausgeschlossen!
Abgesehen von den zweifelhaften strategischen Optionen, die eine solche Argumentation eröffnet, hat das Felbermayr-Proton-Team mittlerweile Protest gegen den unverschuldeten Defekt eingelegt, von dem man mehr Nachteile als Vorteile in Kauf nehmen musste. Daher wird das Ergebnis in der GT2-Klasse bis zum Richterspruch bei der FIA noch provisorisch bleiben.