Sangari-Corvette-Sieg am HTTT

 Enrique Bernoldi und Roberto Streit gewann am gestrigen Sonntag den vorletzten Lauf der FIA-GT Meisterschaft am HTTT. Bei der Runde auf dem Circuit Paul Ricard (der Link führt zum vorläufigen Rennbericht auf unseren Seiten) schlug das brasilianische Corvette-Duo die arrivierten Teams und fuhr damit seinen ersten Sieg in dieser Saison ein. Als Zweite kamen das von der Pole gestartete Vitaphone Racing-Maserati-Duo Alex Müller / Miguel Ramos über die Ziellinie. Der zweite Platz des MC12 reichte, um dem deutschen Team vorzeitig den fünften Teamtitel in Folge in der FIA-GT Meisterschaft zu sichern. Der letzte Podiumsplatz ging an die belgische SRT-Crew von Bert Longin und James Ruffier.

Die Entscheidung beim Fahrertitel bleibt dagegen bis zum nächsten und letzten Lauf in Zolder noch offen: Michael Bartels und Andrea Bertolini errangen mit dem fünften Platz 4 weitere Punkte und die Chance, ihr Handikapgewicht von 70kg bis zum Finale noch weiter abzubauen. Leer gingen dagegen ihre bis dato punktegleichen Konkurrenten Mike Hezemans / Anthony Kumpen aus, denen Motorenprobleme an ihrer Corvette einen Nuller an der Cote d´Azur einbrockten.

In der GT2 fielen ebenfalls zwei Entscheidungen: AF Corse sicherte sich mit dem Sieg von Tony Vilander / Gianmaia Bruni den Teamtitel in der GT2-Meisterschaft. Der zweite Platz des Prospeed Competition-Porsche-Duos Emanuel Collard / Richard Westbrook sowie der dritte Platz der Teamkollegen Lopez / Cadei reichten, um sich den vierten Teamtitel in Folge zu sichern. Wenigstens die Fahrerwertung bleibt zum Finale in Zolder noch offen. Als letztes sicherte sich CRS Racing-Ferrari-Pilot Chris Niarchos vorzeitig den GT2-Citation-Cup-Titel in der Privatfahrerwertung.

Dirk Werner und Chris Mamerow triumphieren beim Barbarossapreis

1003_mamerow.jpgMamerow-Racing konnte beim 42. ADAC Barbarossapreis den zweiten Sieg in dieser Saison mit dem Porsche 997 GT3 CupS verbuchen. Manthey und Phoenix komplettierten nach einer spannenden Schlussphase das Podium, Schnitzer brachte den e92 M3 GT2-S bei seinem Debüt solide auf Position 4 ins Ziel.

In der Qualifikation stellte Marcel Tiemann mit einer Zeit von 8:13 Min. den Wochenspiegel-Porsche auf die Pole-Position, Chris Mamerow und Dirk Werner sicherten sich mit einem Abstand von knapp vier Sekunden den zweiten Startplatz, dahinter folgte der zweite Phoenix-Racing Audi R8 LMS mit Rast / Rosteck / Thiim. Die Plätze 4 bis 12 lagen mit einem Abstand von drei Sekunden zeitlich dicht beisammen, BMW Motorsport nahm das Rennen von Rang neun in Angriff.

Beim Start konnte Tiemann seine Pole-Position sofort in die Führung umsetzen, dahinter behaupteten Chris Mamerow und René Rast ebenfalls ihre Startpositionen. 1003_startDie Kissling-Corvette verbesserte sich um eine Position auf Rang 4. Ein paar Meter weiter entstand eine kleinere Rangelei, der schließlich die Zakspeed-Viper zum Opfer fiel, sodass nach einer Runde auf dem GP-Kurs das Rennen für die Niederzissener Mannschaft beendet war. Marcel Tiemann baute in den folgenden Runden seinen Vorsprung auf Chris Mamerow immer weiter aus, zum Boxenstop des Wochenspiegel-Porsches in Runde 8 trennten die beiden Kontrahenten über 20 Sekunden. Jörg Müller brachte im ersten Stint den BMW M3 bis auf Rang 4 nach vorne, Arno Klasen rangierte mit dem zuletzt so erfolgreichen Manthey-RSR auf Position 11.

Nachdem mit den Stops von Mamerow und Alzen nach der neunten Runde alle Teams aus der Spitzengruppe gestoppt hatten, war es Augusto Farfus, der die ersten Führungskilometer im M3 in der „Grünen Hölle“ sammeln durfte. 1003_wtmDahinter lag nach Reinhold Renger in der Corvette, dessen Abstand auf Farfus jedoch stetig wuchs. In Runde 13 übernahm daraufhin Dirk Werner im Mamerow-Fahrzeg bei der Auffahrt vom GP-Kurs auf die Nordschleife P2 und schickte sich an, auch die Lücke zum vor ihm liegenden Brasilianer zu schließen. Einen Umlauf später lag schließlich Werner in Führung und sollte diese auch bis zum Fahrerwechsel nicht mehr abgeben.

In Umlauf 15 fand für die gut platzierte Kissling-Corvette im Bereich Wehrseifen durch ein Unfall das Rennen vorzeitig ein Ende, während die Konkurrenten aus der Spitzengruppe die zweite Phase der Boxenstops einläuteten. Nach der 17. Runde war es schließlich wieder der BMW, der, pilotiert von Jörg Müller, das Feld erneut anführte, knappe 20 Sekunden dahinter folgte Mamerow, der seinerseits eine Knappe Minute auf den Phoenix-Racing Audi R8 LMS Vorsprung hatte, wo Marc Basseng den Schluss-Stint fuhr. Nachdem Romain Dumas den gelb-grünen Porsche 997 GT3 RSR um einige Plätze nach vorn gefahren hatte, war es Marcel Tiemann, der zu diesem Zeitpunkt hinter Basseng auf P4 lag. Die Top-5 komplettierte Uwe Alzen im Musicmonster 997 GT3 Cup.1003_m3

Den Anfang für Boxenbesuch Nummer drei machte die Schnitzer Truppe, indem sie in Umlauf 21 Müller zum letzten Mal zum Service orderten. Tiemann folgte eine Runde später, Basseng fasste 15 Minuten vor Schluss die letzten Liter Sprit und Leader Chris Mamerow wurde für die letzten knapp 25 Kilometer nochmal fünf Minuten vor Fallen der Zielflagge zum Splash-and-Dash geordert.

Die Frage um den Sieg war zu diesem Zeitpunkt bereits geklärt, doch dahinter bog der Manthey-Porsche mit vier Sekunden Vorsprung auf den Phoenix R8 in die letzte Runde ein. Tiemann behielt im RSR schließlich nach einer Berührung im Tiergarten gegenüber Basseng die Nase vorn, doch nach der Zieldurchfahrt kam es zwischen den beiden Kontrahenten zu einer hitzigen Diskussion, was darin endete, dass beide für das kommende Rennen unter Beobachtung stehen und mündlich verwarnt wurden.1003_manthey Marcel Tiemann erklärte später: „Ich habe bei 275 km/h plötzlich hinten links einen Schlag bekommen und hatte alle Hände voll zu tun, den Porsche auf der Strecke zu halten.“ Marc Basseng entgegnete: „Ich habe im Tiergarten mit Überschussgeschwindigkeit versucht, den Manthey-Porsche zu überholen, als dieser plötzlich die Linie wechselte.“

Jörg Müller und Augusto Farfus kamen auf Position 4 ins Ziel, was man bei BMW mit zufriedenen Mienen beurteilte: „Wir sind mit dem Einstand unseres neuen Fahrzeuges auf der Nordschleife zufrieden. Wir haben unser Entwicklungsprogramm wie geplant abspulen können. Einer der wichtigsten Punkte war der Faktor Standfestigkeit - und da haben wir gezeigt, dass wir problemlos über die Distanz kommen. Vielleicht klappt es ja in zwei Wochen mit einem Podiumsplatz“, so Friedhelm Nohl, Leiter Sport- und Tourenwagen-Technik bei BMW.

Die Top-5 rundeten Dennis Rosteck, Nicki Thiim und René Rast ab, die zu Beginn auch weiter vorn im Feld mitmischen konnten, dann jedoch durch eine Stop/Go Strafe 1003_phoenixzurückgeworfen wurden. Uwe Alzen und Lance David Arnold belegten im 997 GT3 Cup P6, was zugleich den Sieg in der Cup 3 Klasse bedeutete. Dahinter folgten der MSpeed-Porsche, das Schall-Opel Astra V8 Coupé, David Horn und Rodney Forbes im 997 GT3 Cup und das BMW Z4 M Coupé von Dörr Motorsport.

In der Meisterschaft führt nun das Black Falcon-Trio mit Christer Jöns, Alexader Böhm und Sean Paul Breslin vor Rolf Derscheid und Michael Flehmer - der nächste Lauf zur BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet mit dem 33. DMV 250-Meilen-Rennen am 17.10.2009 statt.

FIA-GT3 - Lauf 1 nach Unfallchaos abgebrochen

1004_gt3race1_1Nach der Qualifikation am Mittag konnte man sich auf ein spannendes und ereignisreiches erstes Rennen auf dem HTTT in Paul Ricard freuen. Um 17:30 Uhr Ortszeit hatte sich der Himmel jedoch stark verdunkelt, auch wenn vereinzelt noch Sonnenstrahlen durchdrangen und die Temperatur gute 25°C betrug. Vorsorglich hatte man den Lauf als „Wet Race“ ausgeschrieben, somit musste man sich bereits vor der Fahrt in die Startaufstellung für eine Reifenmischung entschieden haben. Unisono wurde der profillose Slick gewählt, was aufgrund der warmen und trockenen Strecke auch durchaus nachvollziehbar war. Das Wetter sollte dann aber - schneller als gedacht - das Rennen auf seine ganz individuelle Weise beeinflussen …

Doch zunächst galt es erst einmal einen Einstieg in das Rennen zu finden. Jens Klingmann führte das 30 Fahrzeuge starke Feld auf die Einführungsrunde. Hier fielen bereits die ersten Tropfen vom Himmel, Zuschauer spannten Regenschirme auf und das Führungsfahrzeug schaltete die Scheibenwischer ein. Noch hatte dies aber wenig Einfluss auf das Geschehen in Südfrankreich. Der Start erfolgte wie üblich fliegend, an der Spitze wurde schon beschleunigt, da war das Teilnehmerfeld noch nicht komplett auf der Startgeraden. Thomas Accary übernahm sofort die Führung, Phil Quaife schoss sich mit einem guten Start in die dritte Position.

Bereits in den ersten Kurven kam es zu kleineren Berührungen, die großzügigen Auslaufzonen wurden reichlich ausgenutzt. Dino Lunardi, der im Mühlner-Porsche von Platz 3 losgefahren war, wurde bis auf die achte Position durchgereicht. Auch Christopher Mies im R8 LMS von Phoenix Racing verlor zunächst einen Platz. Jens Klingmann kam nun unter Druck von Phil Quaife im CRS-Ferrari, während sich Accary ein kleines Polster erkämpfte. Indes schloss Dimitri Enjalbert zusammen mit Nicolas Armindo auf das Duo auf. Klingmann konnte sich nun einige Meter abesetzen, Enjalbert trieb Quaife im Millimeterabstand um den Kurs.

Nach einer vollendeten Runde konnte Accary einen Vorsprung von über zwei Sekunden aufweisen. Klingmann lag souverän auf Rang 2, Quaife musste sich gegen Enjalbert erwehren, bei dessen Morgan Aero Super Sport die Fahrertür scheinbar nicht richtig geschlossen wurde und sich nun in Rechtskurven leicht öffnete. Csaba Walter lag im zweiten Alpina vor Christoffer Nygaard von Fischer Racing auf dem siebten Platz, Mies hatte sich den neunten Rang von Lunardi zurückerkämpft. Der Regen wurde nun sichtbar stärker.

1004_gt3race1_2Mit dem Beginn der dritten Rennrunde hatte Accary sein Polster erneut verdoppelt, Enjalbert wollte sich derweil an Quaife vorbeibremsen. Teilweise fuhren die beiden mit Stoßstangenkontakt um den Kurs. Armindo wollte daraus Profit schlagen und setzte sich neben Enjalbert, beide Fahrzeuge berührten sich leicht und der Franzose ging vorbei. Nygaard wurde nun das erste Opfer des stark einsetzenden Regens, er drehte sich in die Leitplanke, der sichtbare Schaden schien jedoch nicht allzu groß. Nur wenige Sekunden später strandete sein Teamkollege mit deutlicher Beschädigung im Heckbereich wenige Meter entfernt.

Von nun an nahm das Schicksal seinen Lauf. Dimitri Enjalbert musste aufgrund von Flüssigkeitsverlust neben der Strecke parken, mit seinem rauchenden Auto war an eine Weiterfahrt nicht mehr zu denken. An der Spitze startete Accary in die vierte Rennrunde, einige Kurven später kam der Franzose auf einen nassen Abweiser und rutschte heftig in die Leitplanke. Durch die Wucht des Aufpralls verlor er sein rechtes Hinterrad, der Aston wurde einmal über die Strecke katapultiert und strandete nur knapp abseits der Ideallinie. Accary suchte schnell das Weite, denn schon war Phil Quaife auf der gegenüberliegenden Seite in die Leitschienen eingeschlagen.

Die Linkskurve wurde nun auch Luca Pirri zum Verhängnis. Gleich hinter dem Corvette-Pilot rutschte Albert von Thurn und Taxis im Lamborghini von der Strecke und schlug leicht an der Corvette und an der Planke an. Deutlich heftiger gestaltete sich der Unfall von Christopher Mies. Nach dem Leitplankenkontakt wurde der Audi auf die Strecke zurückgeschleudert, drehte sich dabei viermal um die eigene Achse. Mies hinterließ ein riesiges Loch in der Leitplanke, das Fahrzeug war stark beschädigt. Arnaud Peyroles war der letzte, dem die Wetterverhältnisse zum Verhängnis wurden. Mies wurde im Anschluss mit dem Krankenwagen abtransportiert.

Schnell entschied die Rennleitung, den Wertungslauf zu unterbrechen. Die Zeit lief dennoch weiter. Nach einigen Gesprächen wurde endgültig abgebrochen, die Schäden an der Leitplanke waren zu immens, um in dem geringen Zeitfenster behoben zu werden. Für die Vergabe der Meisterschaftspunkte zog man das Ergebnis nach der zweiten Runde heran. Nicolas Armindo, der für das Team Rosberg zu diesem Zeitpunkt auf Platz 4 lag, wurde aufgrund eines vermeidbaren Unfalls aber aus der Wertung gestrichen.

Thomas Accary und Julien Rodrigues erhalten somit fünf Punkte und stocken ihre Meisterschaftskonto auf 34 Zähler auf. Jens Klingmann und Martin Matzke erhalten für die zweite Position vier Punkte, im Kampf um den Fahrertitel spielen die beiden jedoch keine Rolle. Christopher Mies und Christopher Haase erhalten für den achten und somit letzten Platz in den Punkten noch 0,5 Zähler, nun haben sie in der Tabelle noch 6,5 Punkte Vorsprung auf Accary und Rodrigues. Der zweite Wertungslauf der FIA-GT3 soll heute um 16:45 Uhr starten, ob alle 30 Fahrzeuge am Start stehen werden, bleibt abzuwarten …

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