Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Ferrari hat am Wochenende beim Finali Mondiali-Event in Imola sein LMH-Hypercar vorgestellt. Der Ferrari 499P LMH soll nach 50 Jahren Ferrari wieder eine Chance auf einen Gesamt-Sieg in der Topklasse in Le Mans und in der Sportwagen-Weltmeisterschaft ermöglichen. Daher wurde der Wagen in der Farbgestaltung an den 312P von 1972 angelehnt der einer von Ferraris letzten Top-Prototypen in Le Mans war. Daher wird Ferrari auch in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft die beiden Werkswagen auch mit der Nummer 50 und der traditionellen #51 einsetzen.
Der Hybrid Prototyp wird von einem 3l V6-Twin-Turbomotor (ergo mit 499ccm Zylindervolumen) mit Benzindirekteinspritzung und einem 120° Zylinderbankwinkel angetrieben, der seine Kraft über ein 7-Gang Getriebe an die Hinterräder abgibt und an der Frontachse von einem 200kW Elektromotor ergänzt wird, der von einer aus der Formel 1 stammenden 900V Batterie gespeist wird. Das Layout des Verbrennermotors entspricht dem des F296 GT3, wobei der ursprünglich aus dem GT3 stammende Motor gründlich überarbeitet und in Sachen Gehäusestabilität optimiert wurde. Damit benutzt Ferrari wie auch Peugeot (3,5l) und Toyota (2,6l) einen V6-Treibsatz für seinen LMH. Das V6 Konzept setzte sich bezüglich des geplanten 700 PS Konzepts gegen die ebenfalls untersuchten V12 und V8 Varianten durch.
Bei der Karosserie fallen die 3 grossen Heckfinnen am Doppel-Heckflügel auf. Die dreifach geteilte Airbox ist ebenfalls ein Element das den Wagen charakterisiert.
Für 2023 will Ferrari sich vorerst auf die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und Le Mans mit nur 2 Werkswagen konzentrieren. Doch im Hintergrund brodelt schon ein grosses Kundeninteresse das zu einem Kundensportprogramm nach 2023 führen könnnte. Obwohl man ein IMSA-Engagement bislang nicht in Betracht gezogen hat wird das Team von Guiseppe Risi nicht müde zu betonen das man Einsatzmöglichkeiten in Nordamerika prüft. Auch der Iron Lynx Mannschaft werden Ambitionen in den Top-Prototypensport nachgesagt. Wie gross der Markt sein könnte hatte schon Ferraris letzter Prototyp, der 333SP bewiesen von dem man über 40 Kundenfahrzeugen verkaufen konnte.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
Wir schulden euch noch einen Rückblick auf die siebte und vorletzte Nürburgring Langstrecken Serien-Saisonrunde, den PAGID Racing 46. ADAC Münsterlandpokal vom vorangegangenen Wochenende, von dem wir wieder einmal einen ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten erstellt hatten.
Wie schon das vorangegangene erste 12h-Rennen im vergangenen Monat wurde der Lauf wieder zu einer Beute des Phoenix Racing Teams. Das Duo Jakub Giermaziak und Kelvin Van Der Linde querte nach 27 absolvierten Runden die Ziellinie mit einem Vorsprung von 28s auf die Teamkollegen Frank Stippler und Vincent Kolb. Auf dem dritten und vierten Platz notierte das Schnitzelalm Racing Team mit den Mercedes AMG GT3 des Trios Marcel Marchewicz, Marek Böckmann und Kenneth Heyer sowie dem Duo Terting/Schreiner ebenfalls einen Doppelerfolg und damit das bis dato beste Nordschleifenergebnis der noch jungen Mercedes-Mannschaft.
Dabei profitierten die AMG Piloten allerdings von einer 10 Minuten Zeitstrafe gegen das Falken Duo Tim Heinemann und Martin Ragginger, die zwar die Ziellinie knapp 2 Minuten hinter den Siegern als dritte gekreuzt hatten, wegen eines Vergehens unter Gelb jedoch am Ende auf Platz 7 zurückgestuft wurden. Auf dem 5. Platz kam das belgische Porsche-Duo Alessio Piccariello und Adrien de Leener auf dem Dinamic Motorsports Porsche ins Ziel, die zu Beginn des Rennens lange geführt hatten sich dann aber einem taktischen Schachzug der schnellen Phoenix-Piloten beugen mussten. Die Meuspather Audi Mannschaft hatte eine lange Gelbzonenphase im Klostertal nach einem Unfall in der Startphase genutzt um die Boxenstopps taktisch vorzuziehen.
Dort waren nach einer Kettenreaktion infolge eines Drehers der Prosport Racing Aston Martin und der Chrzanowski Racing Porsche in die Leitplanken eingeschlagen, wobei im Gedränge dahinter sowohl der Manthey-Grello-Porsche von Evans preining aus auch der Walkenhorst Motorsport BMW M4-GT3 lädiert zur Box zurückkehren mussten. Trotz der nötigen Reparaturen gelang Walkenhorst mit der #34 am Ende ein 6. Rang. Hinter dem siebtplazierten Falken-Porsche okkupierten die 3 CUP2-Porsches von Avia W&S Motorsport, Mühlner Motorsport und Mathol Racing Racing die restlichen Top-10 Plätze. Knapp an den Top-10 vorbei schrappte im Rennen der von True Racing eingesetzte KTM GT2 auf dem Reinhold Kofler und Maximilian Hofer im Qualifying mit einer 8:58,316 und Qualifikationsrang 5 mehr als nur einen Achtungserfolg erzielt hatten.
Schon im Qualifying hatte sich mit dem Haupt Racing Team AMG GT3 von Lucas Auer, Jordan Love und Arjun Maini ein potentieller Siegkandidat nach einem Einschlag in die Leitschienen vorzeitig abgemeldet. Im Rennen musste dann auch das ein oder andere Porsche GT3-Team die Segel vorzeitig streichen. Falkens #4-Porsche – das neue 992-Modell – wurde schon nach einer Runde als Ausfall notiert. Für Mantheys Grello war nach einem Folgeschaden des Unfalls in der Startphase nach 16 Runden vorzeitig Schuss. In Runde 22 strandete der lange drittplazierte, ebenfalls von Manthey eingesetzte australische EMA-Porsche von Cairoli/Olsen nach einem Leitplankeneinschlag an der Hohen Acht. Schon zuvor hatte die Landgraf Motorsport Mannschaft ihren AMG nach 16 Runden am Galgenkopf abstellen müssen.
Mit nur 97 Startern gab es allerdings einen Wehmutstropfen im amsonsten tadellosen Lauf zu vermelden. Der neue Negativrekord rief umgehend die ILN auf den Plan, die bei einer Krisensitzung in der vergangenen Woche Lösungen für den sich seit langer Zeit abzeichnenden Teilnehmerrückgang der Serie suchte.
Im Kampf um die Meisterschaft der NLS sicherte sich das Adrenalin Motorsport Trio Daniel Zils, Oskar Sandberg und Sindre Setsaas vorzeitig den NLS-Titel 2022. Das Trio das im #500 BMW 330i in der VT2-R+4WD-Klasse antritt kam auf dem 38.ten Gesamtrang ins Ziel und liegt nach einem erneuten Klassensieg nun uneinholbar in Front der Meisterschaftswertung. Damit erringt Adrenalin Motorsport den 5. Fahrertiel in Folge. Für alle 3 Piloten, den 44 jährigen Bendorfer Daniel Zils, den 30 jährigen Norweger Oskar Sandberg und seinem Landsmann Sindre Seetsas ist es der jeweils erste Fahrertitel der Nürburgring Langstrecken Serie.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Prototypen diverse
Die erste Saison des Prototype Cup Germany ist mit einem Titelgewinn des Toksport-WRT Duos Berkey Besler und Marvin Dienst zu Ende gegangen. Dem türkisch-deutschen Duo auf dem Ligier JS P320 LMP3 des Quiddelbacher Teams reichte beim letzten Lauf in Hockenheim ein vierter Platz um den Titel unter Dach und Fach zu bringen. Zuvor hatte der einzig verbleibene Konkurrent, der Ginetta LMP3 des Konrad Motorsport Duos Maximilian Hackländer und Axcil Jefferies nach einem Dreher von Hackländer vorzeitig die Segel streichen müssen. Den Doppelsieg in Hockenheim räumte das Wochenspiegel Team Monschau Duo Thorsten Kratz und Leonard Weiss ab, die sich damit noch auf Platz 2 in der Tabelle verbesserten.
Besler hatte das Titelrennen mit unnötiger Spannung versehen, weil er in Lauf 1 in Hockenheim einer Startkollision mit dem Racing Experience Duqueine M30-D08 LMP3 von Sebastian von Gartzen in der Haarnadelkurve zum Opfer fiel. Hinter dem siegreichen WTM-Ligier Duqueine M30-D08 LMP3 holten Hackländer/Jeffries sich P2 vor dem in der Meisterschaft debütierenden MRS GT-Racing Team das den Finnen Rory Penttinen als Solopilot auf dem brandneuen Ligier JS P320 LMP3 der Mannschaft an den Start brachte.
In Lauf 2 wiederholten Kratz/Weiss den Vortagessieg vor Penttinen und dem Racing Experience Duo Sebastian von Gartzen und Gary Hauser.
In der Meisterschaft werden im Endstand Besler/Dienst mit einem Punktestand von 111,5 Zählern vor Weiss/Kratz (97) und dem Mühlner Motorsport Duqueine M30-D08 LMP3-Duo Donar Mundingund Matthias Lüthen notiert. Die Trophy-Wertung für Broncepiloten gewann Matthias Lüthen (208,25 Punkte) vor Thorsten Kratz (183,75) und Gebhardt Ginetta-Pilot Michael Herich (117) Die Junioren-Wertung sicherte sich Donar Munding (166,5) vor WTM-Pilot Leonard Weiss (156,75) und dem Meister-Duo Besler/Dienst (115,5).
Im Saisonverlauf gingen 4 der 8 Siege an das Toksport-WRT-Ligier-Duo, 2 an die Wochenspiegel Team Monschau Duqueine M30-D08 LMP3-Mannschaft und je einer an Mühlner Motorsport sowie Reiter Engineering. Sieglos blieben trotz guter Leistungen die Ginetta-Crews, wobei beim Finale der zweite von Konrad Motorsport eingesetzte Ginetta mit einer besonderen Mission unterwegs war. Das vom US-Amerikanischen Junior Dany Soufi pilotierte Fahrzeug war versuchsweise mit einem Katalysator ausgestattet worden, den man in der deutschen Meisterschaft im kommenden Jahr obligatorisch vorschreiben will. Ob sich dies durchsetzen lässt wird nicht zuletzt auch davon abhängen ob auch in den ACO-Serien ein derartiges Update vorgeschrieben wird.