Verfasst von Timo Schumacher am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Das 24 Stunden Rennen in Le Mans anno 2019 steht uns bevor – doch vor dem Start des Rennens wollen wir noch einmal zurückblicken, genauer gesagt 10 Jahre zurück ins Jahr 2009 (der Link führt zum damaligen Rennbericht auf unseren Seiten): Das Jahr in dem Peugeot „endlich“ die Audi-Siegesserie beendet hat, und in dem mit 20 mehr LMP1-Fahrzeuge gestartet sind als in sämtlichen darauffolgenden Jahren.
Die Geschichte des Rennens ist schnell erzählt: Die drei Werks-Peugeot 908 HDI FAP plus das Pescarolo-Vorjahres-Pendant sind im dritten Einsatzjahr mittlerweile weitgehend ausgereift, die Siegercrew um Alexander Wurz, Marc Gene und David Brabham fährt in einem problemlosen Rennen zu einem ungefährdeten Sieg. Etwas besser Speed, aber umso mehr die Zuverlässigkeit (bis auf einen Antriebswellenschaden beim zweitplatzierten) sind diesmal auf der Seite der Peugeot-Fraktion. Eine Kollision ausgerechnet mit dem Pescarolo-Peugeot kostet den dritten Werkswagen einige Runden, bevor der von Pescarolo eingesetzte 908 nach einem spektakulären Abflug von Benoit Treluyer in der Nach ausscheidet. Die drei neuen Audi R15 TDI sind in ihrem ersten Einsatzjahr noch nicht ausgereift genug und kämpfen bspw. mit den gleichen Problemen wie Peugeot im Vorjahr: Reifen-Pickup, der sich in der Aerodynamik verfängt. Auch die Technik ist der Einsatzmannschaft Joest nicht treu: Lucas Luhr beendet das Rennen des Audi R15 TDI #2 durch einen Abflug Eingangs der Porsche-Kurven, während die #3 über zwei Stunden mit einer defekten Benzinpumpe verliert. Bedingt durch die Reinigungsstopps des verbliebenen Audis #1 sowie einer zu wechselnden Radaufhängung geht somit der Doppelsieg an Peugeot. Die Werkswagen von Aston Martin haben zu keiner Zeit eine Chance um den Gesamtsieg zu fahren: Fehlender Speed, technische Gebrechen und ein schwieriges Fahrverhalten verhindern Größeres.
Bei den Eigenentwicklungen der verschiedenen Konstrukteure geht es neben dem Speed vor allem um die Zuverlässigkeit. Hier hat das Team Oreca Matmut AIM die Nase vorn; Oliver Panis, Nicolas Lapierre und Soheil Ayari kommen auf Gesamtrang 5 nur 2 Positionen vor den privat eingesetzten Vorjahres-Audi R10 TDI vom Kolles-Team von Andre Lotterer und Charles Zwolsman ins Ziel (Narain Karthikeyan hat sich in der Startaufstellung eine Verletzung zugezogen und lässt seine beiden Teamkollegen die 24 Stunden-Hatz alleine bestreiten). Ein Getriebewechsel innerhalb von 13 Minuten beim Kolles-Audi hat letztlich den Unterschied gemacht.
Welche Parallelen kann man zwischen 2009 und 2019 ziehen? Aktuell wird diskutiert, ob und wie die privaten LMP1 mit den Hybrid-Werkswagen gleichgestellt werden können. Die Differenz betrug 2018 Minimum 2-3 Sekunden/Runde, 2009 war die Differenz zwischen den Diesel-Peugeot und dem schnellsten Benziner von Speedy Racing Sebah mindestens 7 Sekunden. Schon damals war klar: Maximal ein Hersteller mit einem ähnlichen Budget wie die arrivierten und dominierenden Hersteller an der Spitze kann aufschließen, Privat-Teams fehlt einfach das Budget zur entsprechenden Umsetzung und zum Testen, die Herrschar an Ingenieuren und (bis auf Ausnahmen) eine durchgängig siegfähige Fahrerbesatzung. Aston Martin konnte mit seinem DBR1-2 im Laufe der Zeit den Rückstand verkürzen, aber nie gegen die Diesel-LMP1 von Audi und Peugeot kämpfen.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Mit den in den vergangenen 2 Tagen abgeschlossenen technischen Abnahmen in Le Mans und der Installation der Teams in den Boxen hat das letzte Kapitel der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft Superseason 2018/19 begonnen. Mit den 87.ten 24h von Le Mans endet erstmals die Saison der ranghöchsten Sportwagen-Weltmeisterschaft in einer Saison die zum Wechsel des Kalenders erstmals und wohl für die nächste Zukunft einmalig 2 Ausgaben des Langstrecken-Klassikers in ihrem Kalender enthielt.
Auf das mit 62 Wagen rekordmässig besetzte Feld sind wir aus gegebenen Anlass in den letzten Tagen extra nicht detailliert eingegangen. Zum einen dürften nach einer 15 monatigen Saison die Protagonisten aus der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hinreichend bekannnt sein. Zum anderen hatten wir in den Vorberichten im Februar und im März schon das Gros der bekannten Nennungen aufgelistet. Die vollständige Liste werden wir im ab morgen in Arbeit befindlichen Rennbericht auf unseren Seiten auflisten. 8 LMP1, 20 LMP2, 17 GTE-Pro und 17 GTE-Am-Teams werden in der 87. Ausgabe des Klassikers am Start stehen.
Während zahlreiche Sonderlackierungen der Teams – die Ford-Teams, Project 1, Kessel Racing, Rebellion Racing und Dragonspeed seien hier stellvertretend genannt – die Fotographen und Fans locken dürften, stehen in allen Klassen beim Klassiker noch die letztendlichen Titelvergaben an. Lediglich die Herstellertitel in der LMP1 (Toyota ) und GTE-Pro (Porsche) waren schon vorzeitig in Spa-Francorchamps entschieden worden.
38 Punkte sind noch im Rahmen des Saisonfinales zu vergeben. In der LMP-Fahrerwertung führt das Toyota-Trio Alonso/Buemi/Nakajima mit 160 Punkten mit 31 Zählern Vorsprung vor den Teamkollegen Conway/Kobayashi/Lopez. Die drittplazierten Rebellion Racing-Piloten Gustavo Menezes und Thomas Laurent sind auf der #3 mit 99 Punkten schon ohne Titelchancen.
Enger geht es in der LMP2-Teamwertung der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft zu. Mit Signatech-Alpine (143 Punkte) und den beiden Jackie Chan DC Racing Crews (#38: 139; #37: 138) sind hier 3 Teams mit Titelchancen unterwegs. In der GTE-Fahrerwertung ist den beiden Porsche-Piloten Kevin Estre und Michael Christensen mit 36 Punkten Vorsprung auf ihre Teamkollegen Lietz/Bruni der Titel kaum noch zu nehmen.
Spannender wird es in der GTE-AM, aber auch nur weil dem vor Fuji noch führenden Dempsey-Proton Team wegen der Tankzeitenaffäre alle Siegpunkte gestrichen wurden. Project 1 führt hier mit 113 Punkten mit einem 23-Zähler-Vorsprung vor dem #54 Spirit of Race Ferrari (90), dem #90 TF SportAston Martin (87) und dem #77 Dempsey-Proton-Porsche der sich mit 83 Zählern schon wieder auf 30 Punkte an den führenden Porsche herangekämpft hat. Selbst der #98 Aston Martin von Mathias Lauda & Co hat mit 77 Zählern noch eine geringfügige mathematische Chance auf den Titel.
Im Rahmen des Le Mans-Wochenendes werden bei der traditionellen Pressekonferenz des ACO am Freitag auch das nächstjährige FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Feld und - mit besonderer Spannung erwartet – die letztendliche Fassung des LMP1-“Hypercar“-Reglements für die Mitte 2020 beginnende Saison bekannt gegeben. Letzteres wird nach ersten Informationen mehrere Reglementsoptionen für die Top-Klasse vorsehen. Es bleibt also auch in Zukunft spannend an der Sarthe!
Im Porsche Carrera Cup Deutschland jubelte Larry ten Voorde am Samstag über einen Start-Ziel-Sieg. Der Niederländer gewann in seinem Overdrive Racing by Huber Porsche 911 GT3 Cup den 5. Saisonlauf auf dem österreichischen Red Bull Ring vor Lechner Racing-Pilot Dylan Pereira. Luca Rettenbacher im Team MSG/HRT Motorsport fuhr bei seinem Heimrennen auf den dritten Platz. Für den 22-Jährigen ten Voorde war es der 4.Sieg in dieser Saison.
Die Zuschauer in der Steiermark erlebten ein actionreiches Rennen, das von vielen Überholmanövern geprägt war. Ten Voorde behauptete die Führung nach dem Start gegen Pereira, doch wegen einer Kollision von mehreren Fahrzeugen musste das Rennen in der ersten Runde unterbrochen werden. Somit gab es einen Re-Start hinter dem Safety-Car. Wieder konnte sich ten Voorde durchsetzen, aber Pereira hielt den Druck auf den Führenden hoch. Der Luxemburger versuchte mehrfach, ten Voorde zu überholen. In der Schlussphase löste sich der Huber-Pilot von Pereira und überquerte nach 17 Runden mit einem Vorsprung von 0,8 Sekunden die Ziellinie.
Hinter den beiden kämpfte ein Trio um den dritten Platz: Zunächst hielt Porsche-Junior Julien Andlauer (BWT Lechner Racing) den Bronzerang. Doch der Franzose rutsche in der fünften Runde von der Fahrbahn und verlor seine Position an Luca Rettenbache. Zwischenzeitig zog ten Voordes Teamkollege Henric Skoog am 24-Jährigen vorbei. Doch Rettenbacher konterte und sicherte sich als bester Österreicher Rang drei. Den vierten Platz belegte als bester Fahrer des Porsche Carrera Cup Deutschland Talent Pool Leon Köhler (MSG/HRT Motorsport). Hinter dem Deutschen folgten Skoog und Toni Wolf (vom Team Car-Collection . Andlauer sah die Zielflagge als Siebter vor dem Polen Igor Walilko.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Die3. Runde des ADAC GT-Masters im österreichischen Spielberg (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) am Red Bull Ring blieb den Zuschauern keine Rennaction schuldig. Ein Überraschungssieger im ersten Lauf, reichlich Zwischenfälle auf der Strecke sowie die mittlerweile obligatorischen zweifelhaften Entscheidungen der Rennleitung sorgten bei den beiden Läufen der deutschen Top-GT-Serie in der Steiermark für reichlich Unterhaltung.
Mit Rang 2 musste sich das wieder einmal starke RWT-Racing-Duo Sven Barth und David Jahn zufrieden geben, die dem BMW in der Schlussphase am Heck klebten. Platz 3 im Samstagsrennen ging an das KÜS Team 75 Bernhard Duo Klaus Bachler und Timo Bernhard.
Aufreger des Wochenendes war in diesem Rennen ein Rempler des Land Motorsport Audis von Dries Vanthoor gegen den HB-Racing Ferrari von Luca Ludwig . Vanthoor wurde dafür zwar nicht bestraft, dafür aber der abgeschossene Ludwig von der Rennleitung verwarnt weil er angeblich zu forsch auf die Strecke zurückkehrte und dabei fast einen der BKK Mobil-AMG touchierte. Sowohl für den Ferrari als auch für den Land-Audi endete das Rennen frühzeitig.
Nach den beiden Rennen in Spielberg führt nun in der Tabelle weiter das HCB Rutronik Racing Duo Niederhauser/van der Linde mit 100 Zählern vor den Callaway Competition Corvette-Piloten Pommer/Kirchhöfer mit 90 Punkten. Die nächste Runde der Meisterschaft findet vom 9.-11. August im niederländischen Zandvoort statt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Jackie Chan DC Racing schraubt das Engagement in der nächsten Saison der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft 2019/20 auf nur noch einen Wagen zurück. Das haben unsere amerikanischen Kollegen von Sportscar 365 berichtet. Demnach wird die chinesische Mannschaft, die vom Einsatzteam von Jota Sport betreut wird, nur noch einen Oreca 07 unter ihrem Namen an den Start bringen, nachdem die kurze Pause zwischen den beiden Saisons – zwischen dem Rennen in Le Mans und dem Testtag in Barcelona liegen gerade mal ein Monat – keine intensive Suche nach Sponsoren und Piloten für ein zweites Auto erlaubt. Die Besatzung des einen Wagens ist auch noch nicht 100%ig fix und Gegenstand laufender Verhandlungen; derzeit fahren Ho-Pin Tung, Gabriel Aubry und Stephane Richelmi im #38 Oreca des Teams während die #37 in Le Mans von Ricky Taylor, Jordan King und David Heinemeier-Hansson bewegt wird.
Daneben wird Jota Sport2019/20 erstmals in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft einen Wagen unter eigener Nennung an den Start bringen. Dabei handelt es sich um den jetzigen Dragonspeed Oreca deren Piloten Pastor Maldonado, Anthony Davidson und Roberto Gonzalez in der kommenden Saison unter der Flagge der britischen Mannschaft antreten werden. Dragonspeed hatte erst in den letzten Wochen bekannt gegeben sich im Sportwagenbereich aus der WEC zurück zu ziehen und sich auf die ELMS und das neu begonnene Indycar-Engagement zu konzentrieren.
Das Team Jota hatte zuletzt 2015 unter eigenem Namen einen Einsatz in der Europäischen Le Mans Serie und in Le Mans mit einem Zytek Z11SN-Nissan gestemmt. Die 2000 von Sam Hignett und John Stack gegründete Prototypen- und GT-Sport-Mannschaft hatte 2014 die LMP2-Klasse beim 24 Stunden Rennen von Le Mans gewonnen und 2016 unter dem Label von G-Drive Racing den Titel in der Europäischen Le Mans Serie erringen können.
Der ADAC Nordrhein hat den ersten Entwurf für die BoP des 24 Stunden Rennens am Nürburgring veröffentlich. In einer Anpassung der Einstellungen nach dem Qualifikationsrennen zum 24h Rennen im vergangenen Monat haben sich dabei die folgenden Veränderungen ergeben:
Die BMW M6-GT3 die durch Walkenhorst Motorsport und ROWE Racing einen Dreifachsieg beim Qualifikationsrennen erzielen konnten, müssen 5kg Gewicht einladen und bekommen einen um 2l verkleinerten Tank verordnet. Zudem werden im niedrigeren Drehzahlbereich die Zündzeitpunkte modifiziert, mutmasslich um dort dem M6 weniger Leistung zu verordnen. Der BMW Z4 GT3 von Walkenhorst darf hingegen einen um 3mm vergrössserten Restriktor einbauen, was 19PS mehr verspricht.
Audi darf 15kg Gewicht ausladen.
Mercedes darf den Restriktor um einen halben mm aufbohren, was angeblich 6 PS mehr bringt. Auch bei den Mercedes AMG GT3 werden die Zündzeitpunkte modifiziert.
Die verschiedenen Porsche GT3-Modelle dürfen Gewicht ausladen: die 2019ér Evo version darf 15kg leichter ins Rennen gehen. Die 2018´er Version darf hingegen lediglich 5 kg ausladen.
Die Ferrari vom Wochenspiegel Team Monschau und Octane 126 gehen mit 5 PS weniger und 10mBar weniger Ladedruck ins Rennen. Zusätzlich zur 2018´er Evo-version ist auch die 2017´er-Variante mit identischen Werten zugelassen worden.
Nissan muss mit einem 4l verkleinerten Tank antreten.
Lexus bekommt für den GT3 den Tank ebenfalls um 5l verkleinert und bekommt 1 PS weniger zugestanden. Zudem muss auch am Lexus LC in der SP Pro der Tank um 6l verkleinert werden.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Project 1stockt das FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Programm für die kommende Saison auf 2 Wagen auf. Das haben unsere amerikanischen Kollegen von Sportscar 365 in Le Mans vom Team erfahren. Die derzeit vor dem Finale an der Sarthe in der GTE-Am führende Porsche GTE-Mannschaft strebt demnach nicht nur ein erneutes Engagement seines erfolgreichen Trios Egidio Perfetti, Patrick Lindsay und Jörg Bergmeister in der Saison 2019/20 an. Auch das zweite Chassis, das derzeit mit Perfetti, Bergmeister und Giorgio Roda auch in der Europäischen Le Mans Serie antritt soll laut Teammanager Alex Funke in der kommenden Saison mit einer zweiten Besatzung in der WM an den Start gebracht werden. Man ist demnach mit mehreren Fahrern in Verhandlungen, denen man zusätzlich einen Profi aus dem Porsche-Werkspilotenkader zur Seite stellen will.
Nachdem der Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup Anfang Mai in Hockenheim einen unterhaltsamen Start in die neue Saison erlebte, reisen die Teilnehmer nun nach Italien. Auf dem 4,226 Kilometer langen Misano World Circuit.
Vorne in der Fahrerwertung sortierten sich in HockenheimRahel Frey, sowie die beiden Nachwuchspiloten Fabio Citignola und Robin Rogalski ein; alle 3 standen je zweimal auf dem Treppchen. Die ehemalige DTM-Pilotin Frey, die zudem auch als Mentorin für die anderen Fahrer fungiert, gewann zweimal, Citignola und Rogalski holten je einmal Rang zwei und einmal Platz drei.
Schauplatz der Saisonrennen drei und vier ist nun Misano. Für den Audi Sport Seyffarth R8 LMS Cup R8 LMS Cup ist diese Strecke kein Neuland, auch im Vorjahr fuhr der GT4-Markenpokal an der italienischen Adriaküste. Beide Läufe wurden damals zur Beute von Kris Heidorn. Rogalski durfte sich über einen dritten Platz freuen, während Citignolas bestes Resultat Rang 5 war.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Beim alljährlichen Super Prix in Zolder fand das zweite Rennwochenende der Belcar Endurance Championship 2019 statt. Im Gegensatz zum ersten Rennen vor zwei Wochen als man im Rahmenprogramm der DTM zwei Sprintrennen fuhr stand nun das erste drei stündige Rennen auf dem Programm. Da vor dem Start leider unnötig herumgetrödelt wurde musste das Rennen allerdings um ein paar Minuten gekürzt werden. Dazu verhinderten einige Safty Car Phasen etwas den Rennfluss.
Im Qualifying sicherte sich Bert Longin im Norma die Pole Position. 39 Fahrzeuge rollten am Sonntag Nachmittag in die Startaufstellung. Pole Mann Longin wurde durch eine unglückliche Aktion um seine Siegchance gebracht. Nach einem Dreher von Hans Thiers in der Villeneuve Schikane konnte Longin nicht mehr ausweichen. Beide Norma erlitten eine Beschädigung am Heckflügel. Während Thiers weiter fahren konnte verlor Longin durch einen Reparatur Boxenstopp 3 Runden.
Als der Deldiche Norma von de Cock / Joosen / Verbergt kurz vor Schluss mit Elektrik Problemen aufgeben musste war nach 104 gefahrenen Runden der Weg zum Sieg frei für den PK Carsport Russel Racing Norma von Hans Thiers, Jeffrey van Hooydonk und Gilles Magnus. Mit 25 Sekunden Rückstand kam der zweite Deldiche Racing Norma von Sam Dejonghe, Tom Boonen und Thomas Piessens ins Ziel.
Völlig überraschend eroberte der VR Racing Ford Mustang von John Rasse, Erik Qvick und Tom Van Rompuy den dritten Gesamtrang und gleichzeitig den Klassensieg in der Belcar 3. Vierte wurden Guy Verheyen, Chris Mattheus und Pieder Decurtins im Norma vor dem Lamborghini von Dylan Derdaele und Nicolas Saelens. In der Belcar 2 Division siegte der No Speed Limit Porsche von Fred Bouvy und Damien Coens vor den Markenkollegen Nicolas Vandierendonck und Filip Teunkens. Kenneth Heyer und Wim Spinoy gewannen im Mercedes AMG GT4 die Belcar 4 Klasse. In der Belcar 5 waren Jochen Stevens und Laurent Vandervelde im BMW erfolgreich. Der Pokal in der Belcar 6 ging an Guido & Tom Werchx.
Verfasst von Dr. Werner Koch am . Veröffentlicht in ADAC GT Masters
Am kommenden Wochenende findet auf dem Red Bull Ring in der Steiermark das dritte Rennwochenende der diesjährigen ADAC GT Masters Saison statt. Es ist das zweite von drei Auslandsrennen dieser Meisterschaft. Das dritte, Zandvoort an der niederländischen Nordseeküste nahe Amsterdam, wird die nächste Station, allerdings erst im August, sein.
Insgesamt 30 GT3-Fahrzeuge von acht verschiedenen Herstellern treten zu den Läufen 5 und 6 der aktuellen Saison an.
Bei den bisherigen vier Rennen im Jahr 2019, haben wir anders als in den beiden letzten Jahren, nur drei verschiedene Sieger gesehen. Wir erinnern uns. Lauf 1 bei der Saisoneröffnung in Oschersleben ging an die Callaway Competition Mannschaft von Marvin Kirchhöfer und Markus Pommer in der Corvette #77. Den 2. Lauf am Sonntag dann sicherte sich das amtierende Meisterteam mit Champion Robert Renauer und Porsche Werksfahrer Thomas Preining im 911 GT3 R #1. Sieger des 3. Laufs im tschechischen Most wurden zur Überraschung vieler aber nicht aller, Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser im HCB Rutronik Audi R8 #31. Und schließlich setzten sich Kirchhöfer / Pommer in der Callaway Competition CR7 am Sonntag in Szene und errangen den zweiten Saisonsieg für die Truppe um Ernst Wöhr und Mike Gramke.
Es ist also wie in den letzten Jahren äußerst spannend und eine echte Prognose zum jetzigen Zeitpunkt kaum zu stellen.
In Österreich werden wir auch wieder Umbesetzungen in einigen Teams sehen. Beispielsweise hat sich Newcomer T3 Motorsport nach nur vier Rennen von seinem jungen österreichischen Piloten Simon Reicher getrennt. Neuer Partner von Maximilian Paul wird der erst 19-jährige Brite William Tregurtha, der 2017 die britische GT4-Meisterschaft gewann und bei der European GT4 auf Endrang zwei landete.
Beim Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing wird Lucas Auer den wegen der Le Mans-Vorbereitungen verhinderten Jeroen Bleekemolen ersetzen. Ex-DTM-Pilot Auer ist ja in diesem Jahr hauptsächlich als Red Bull Junior in der japanischen Super Formula engagiert.
In der Tabelle führen derzeit die Newcomer von HCB Rutronik mit Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser, die bisher einen blitzsauberen Job gemacht haben. Auf P2 folgen Marvin Kirchhöfer und Markus Pommer von Callaway Competition, vor den beiden punktgleichen Mannschaften Dries Vanthoor und Ricardo Feller von Montaplast by Land-Motorsport sowie den saustarken Sven Barth und David Jahn in der Corvette C7 GT3-R von Gerd Beisels RWT Racing.
Das erfolgreichste Team am Red Bull Ring, (8 Siege in 12 Rennen), Callaway Competition, weiß natürlich um die Stärken der Corvette auf dem Kurs in der Steiermark und strebt ganz klar die Führung in der Meisterschaft an. Apropos erfolgreichstes Team, der erfolgreichste Fahrer ist Daniel Keilwitz (genau, 8 Siege aus 12 Rennen), dieses Jahr in Diensten von PROpeak Performance und Aston Martin. Er teilt sich das Lenkrad ja mit AMR Werkspilot Maxime Martin. Die #99 der beiden wird der einzige Aston Martin in Österreich sein. Um die Weiterentwicklung zu beschleunigen, hat die Mannschaft um Christoph Esser entschieden, sich in der Steiermark ausschließlich auf die Top-Besetzung des Teams zu konzentieren und die #98 von Hugo de Sadeleer und Valentin Hasse-Clot im Teamsitz in Wiesemscheid, nahe des Nürburgrings, zu lassen. Für ausreichend Spannung ist also wie immer gesorgt.
Keyfacts, Red Bull Ring, Spielberg, Saisonläufe 5 und 6 von 14
Streckenlänge: 4.318 Meter Layout: 10 Kurven (sieben Rechts-, drei Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren Sieger 2018, Rennen 1: Marvin Kirchhöfer/Daniel Keilwitz (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R) Sieger 2018, Rennen 2: Marvin Kirchhöfer/Daniel Keilwitz (Callaway Competition, Corvette C7 GT3-R) ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring im TV: Beide Rennen werden live bei SPORT1 am Samstag (Start um 14.45 h) und am Sonntag (Start um 13:00 h) übertragen. Alle Rennen des ADAC GT Masters auch im Livestream auf SPORT1.de, adac.de/motorsport und unter youtube.com/adac.