Während das erste freie Training der FIA-GT3 European Championship noch im Trockenen über die Bühne ging, öffnete der Himmel vor der zweiten Sitzung seine Schleusen und die Piloten hatten zu Beginn mit der nassen Strecke zu kämpfen, fuhren am Ende jedoch auf beinahe trockenem Asphalt. Dennoch forderte die feuchte Strecke ihre Opfer, sodass sich einige Fahrzeuge von der Strecke drehten – die meisten Zwischenfälle endeten aber ohne ernsthafte Schäden.
Leidtragende des für Monza ungewöhnlichen Wetters waren der #17 Brixia Racing-Aston Martin DBRS9, der in der Parabolica von der Piste rutschte und rückwärts in die Reifenstapel knallte, der #46 Tech 9 Motorsport-Lamborghini Gallardo GT3, welcher heftig mit den Barrieren der Rettifilo-Schikane kollidierte sowie der #32 APEX Motorsport-Jaguar XKR GT3, der in die Reifenstapel der Variante Ascari abflog.
In der ersten Session bestätigte sich das, was prophezeit wurde: Die PS-Monster waren an der Spitze der Zeitenliste zu finden. Sascha Bert drehte am Steuer #2 Martini Callaway Racing-Corvette Z06R GT3 mit einer 1:52.448 die schnellste Runde. Dahinter reihten sich zwei der Dodge Viper Competition Coupé von La Torre Motorsport ein, die von der Corvette gut eine Sekunde aufgedrückt bekamen. Auf Platz vier glänzte die #28 Corvette von Marc Sourd Racing (1:54.095). Ashburn / Williams (1:54.159) komplettierten im #6 Trackspeed-Porsche die Top-5. Angemerkt sei, dass die Sitzung aufgrund des #46-Lamborghini-Abflugs fünf Minuten vor Schluss frühzeitig beendet wurde.
Eine halbe Stunde vor dem zweiten freien Training begannen die heftigen Regenfälle, es blieb allerdings warm. Das Resultat aus den nassen Bedingungen war, dass die Zeiten anfangs rund 15 Sekunden langsamer als die aus der ersten Sitzung waren und die Fahrer vor allem mit der ersten Schikane zu kämpfen hatten. Ein Abflug des #7 Trackspeed Racing-Porsche 997 GT3 Cup S in der Curva del Serraglio sorgte nach 25 Minuten für rote Flagge und eine Unterbrechung.
Als das Training wieder aufgenommen wurde, begann die Strecke bereits etwas abzutrocknen und es konnten Slicks aufgezogen werden. Mit einer 1:55.616 erzielte die #2 Callaway-Corvette wie schon im ersten Training die Bestzeit, da diese aber unter gelber Flagge, die aus einem Unfall des #32-Jaguars resultierte, gefahren wurde, bekam das Team die Zeit gestrichen. So ging am Ende die schnellste Runde an den #5 Kessel Racing-Ferrari F430 GT3 von Jose Manuel Balbiani und Alessandro Tonoli mit einer 1:57.220. Dahinter folgten Lagniez / Makowiecki (#10 Aston Martin DBRS9 / 1:57.542 / +0.322) und Ashburn / Williams (#6 Porsche 997 GT3 Cup S / 1:57.654 / +0.434).
Der Wetterbericht kündigt für Samstag und Sonntag heftige Regenschauer an – die beiden Qualifying und die zwei Rennen könnten also eine schwierige Herausforderung für Teams und Fahrer werden.
34 Wagen - davon 17 GT1, 13 GT2 und 4 G2-Fahrzeuge - sind für die zweite Runde der FIA-GT Meisterschaft auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Monza gemeldet. Gegenüber dem Feld beim Saisonauftakt in Silverstone kommen in der grossen Klasse zwei GT1 hinzu: Der Kessel-Racing Ferrari F575 von Loris Kessel und Andrea Chiesa und die Lanza Motorsport Viper von Maurizio Strada, Massimo Morini & Mauro Simoncini werden im Citation-Cup das Feld ergänzen.
In der GT2-Klasse kommt mit dem Victor Racing Porsche von Victor Coggiola, Giovanni Coggiola & Giorgio Coggiola ein 13. Fahrzeug zum Einsatz, so daß hier nun vier Porsche gegen neun Ferrari F430 antreten. In der G2-Klasse stehen wieder die selben vier Starter wie in Silverstone parat – die beiden deutsch-tschechischen GotoOne-Mosler, der Vertigo und der ARC-Saleen. Im Citation-Cup starten im könliglichen Park vier Fahrzeuge: Der ARC-Saleen, die AT-Corvette (Bild) und die beiden oben genannten GT1.
In der GT1-Klasse werden die deutschsprachigen Teams von Vitaphone, Jetalliance Racing, Phönix Racing, RBImmo/B-Racing und IPB Spartak wieder um den Sieg antreten. Im vergangenen Jahr war es die Jetalliance Racing-Truppe die den Sieg beim 2h-Rennen nördlich von Mailand einfahren konnte. Wer wird am Sonntag die Nase vorn haben? Das Rennen startet am Sonntag um 13.15 Uhr. DSF überträgt die Runde in Italien live.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Im Gesamtklassement der VdeV Endurance Moderne führen Julien Schell / David Caussanel (Ligier JS49, Bild links) nach zwei zweiten Plätzen mit 54 Punkten vor den Siegern von Val de Vienne Desprez / Robert (Norma M20F, 47), den zweimal drittplatzierten Haezebrouck / Toulemonde (Norma M20F, 44) sowie den Auftaktssiegern bei den 4h von Jarama Vilarino / Vilarino (Norma M20F, 35).
Die GT-/Tourisme-Tabelle sieht Bernard Moreau / Miguel Langin (Porsche 996 RSR, 65) voran – es folgen Rousseau / Lemee (Megane Trophy, 48) und Pagny / Benoist (Ferrari F430 Challenge, 44).
In der VdeV Historic Endurance standen bislang mit den 8h von Jarama und den 3h von Val de Vienne zwei sehr unterschiedliche Formate auf dem Programm. Obwohl die Gesamtsiege in der Regel an eine Prototypen-Mannschaft gehen, liegt an der Spitze der Gesamtwertung derzeit eine GT-Besatzung: Patrick Biehler / Marc de Siebenthal (Porsche 911 3,0 RSR, Bild rechts) halten bei 84 Zählern, hinter McConville / Catherwood (Chevron B16, 73) finden sich auch in dieser Klasse Moreau / Langin (Porsche 911 3,0 RSR, 70).
Nach den 1000km von Spa-Francorchamps wähnte sich Audi offiziell noch in Besitz der Tabellenführung der LMP1-Klasse. Ein kurzer Bilck auf das Klassement zeigt jedoch, dass die Lage für das Team von Reinhold Joest langsam vertrackt wird. Zwar haben Mike Rockenfeller und Alexandre Premat nun schon den dritten 2. Platz in Folge erzielt und halten mit 24 Punkten in der Meisterschaft. Allerdings gesellt sich die Siegermannschaft von Spa, der Peugeot 908 von Nicolas Minassian, Marc Gene sowie Gaststarter Jacques Villeneuve ebenfalls mit 24 Punkten hinzu. Da für die 908-Crew zwei Siege zu Buche stehen, ist ihnen nun Rang 1 in der Tabelle zuerkannt worden. Genauso eng wird es um Platz 3, wo der Audi von McNish / Capello mit 12 Punkten vor dem 908 von Lamy / Sarrazin mit 11 stehen. Als beste Benziner folgen in der Tabelle die beiden Pescarolo mit jeweils 9 Punkten.
In der LMP2-Klasse führen erwartungsgemäß die drei Porsche RS-Spyder die Tabelle an. Van Merksteijn-Motorsport hat mit 28 Punkten eine klare Führung inne, gefolgt vom Team Essex mit 22 und Horag Racing mit 17 Punkten. Best of the Rest sind Ray Mallock Ltd. mit dem Lola und Saulnier Racing auf Rang 4 mit jeweils 13 Punkten. Der Speedy-Sebah-Lola hat bislang nur 8 Punkte eingefahren.
In der GT1-Klasse ist die Luc Alphand Adventures -Corvette #72 mit 28 Punkten fast schon durch. 9 Punkte dahinter behauptet der IPB-Spartak-Lamborghini überraschend Rang 2 in der GT1-Wertung. Entgegen ersten Annahmen hat es für das Minifeld in Monza nun doch nicht halbe Punkte gegeben. Das Rennen um die verbleibende Le Mans-Wildcard ist damit zwischen dem Lambo und dem Team Modena im volle Gange.
Wie im vergangenen Jahr sind die beiden GT2-Mannschaften von Virgo und Proton die beiden grössten Kontrahenten. Virgo führt mit 20 Punkten vor dem Porsche von Lieb / Davison mit 19 Punkten – der Tabellenstand ist somit so knapp wie der Zieleinlauf in den Ardennen. Auf Rang 3 liegen trotz der Nullnummer in Spa „Pierre & Pierre“ (Ehret/Kaffer) im Farnbacher-Ferrari mit 13 Punkten vor dem punktegleichen F430 des JMB-Teams.
Der komplette Tabellenstand kann hier auf der Website der Lemans Serie eingesehen werden.
Dieses Wochenende trägt neben der FIA-GT Championship und der FIA-GT3 European Championship auch der GT4 European Cup seine Läufe 3, 4 und 5 in Monza aus.
Nach einem erfolgreichen Auftakt in Silverstone tritt der GT4 European Cup das erste Mal in Monza an. Mit einem geplanten Starterfeld von 20 Fahrzeugen wird am kommenden Wochenende im königlichen Park ein neues Rennformat ausprobiert. Fahren die GT4-Autos am Samstag und Sonntagmorgen noch über die normale Distanz von 25 Minuten, ist für Sonntagnachmittag ein 50-minütiges Rennen mit einem obligatorischen Boxenstopp angesetzt.
In Silverstone bekamen die Fans zwei atemberaubende Rennen zu sehen. Bei beiden startete Michael Mallock von der Pole-Position, aber ein Crash im ersten Rennen hinderte den Briten daran, weiterhin an dem Wettbewerb teilzunehmen. So gingen die Siege der zwei Läufe an die Aston Martin Vantage N24 von JetAlliance Racing sowie Beechdean Motorsport - und auch in Monza dürfen wieder spannende Rennen erwartet werden.
Der schnelle italienische Kurs mit seinen langen Geraden bietet auch einem Fahrer und einem Team die Möglichkeit, ihr Debüt in der europäischen GT4-Meisterschaft zu geben. So startet an diesem Rennwochenende Renaud Kuppens auf dem Gillet Vertigo, welcher bisher in der großen FIA-GT Championship in der Klasse G2 am Start war und nun für die Sport-Light-Klasse homologiert wurde.
Zur zweiten Runde der FIA-GT3 European Championship geht es am kommenden Wochenende auf den Hochgeschwindigkeitskurs im königlichen Park von Monza, dem Autodromo Nazionale Monza. Diese Strecke spielt natürlich Boliden mit leistungsstarken Motoren in die Hände. So könnten insbesondere auch die Meisterschaftsführenden Ian Khan und Thomas Mutsch am Steuer des Ford GT von Matech Concepts, der von einem 5,4 l starken V8-Motor befeuert wird, gute Karten haben.
Auch wenn PS-Monster wie die Corvette Z06R GT3, der Ford Mustang FR500 GT oder das Dodge Viper Competition Coupé auf den langen Geraden zwischen Variante Ascari, Parabolica, Rettifilo oder nach Lesmo klar die Nase vorne haben werden, hat die hohe Leistung einen Nachteil: Der Spritverbrauch ist hoch. Da bei den einstündigen Rennen der FIA-GT3 European Championship kein Spritnachfüllen erlaubt ist, müssen die Teams den besten Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Tankfüllung finden.
Bestes Beispiel wie man es nicht machen soll, zeigte sich im vergangenen Jahr in Monza: Luca Pirri und Jürgen von Gartzen beendete zwei perfekte Rennen auf dem ersten Platz, allerdings rollte die Corvette Z06 GT3 von Martini Callaway Racing beim zweiten Lauf auf dem Weg zurück in die Box ohne Sprit aus und die Regeln besagen, dass mindestens zwei Liter Restsprit im Tank bleiben müssen - somit wurde das Duo disqualifiziert.
Diesen Fehler wird das Team sicherlich nicht erneut begehen und stockt für den zweiten Lauf der Saison 2008 auf ein Zwei-Wagen-Team auf. War die deutsche Mannschaft in Silverstone nur mit einer Corvette am Start, stellt man in Monza einen zweiten Wagen für Alois Meir und Sascha Bert bereit. Pirri und von Gartzen fahren in diesem Jahr jedoch für Matech GT Racing.
46 Teilnehmer wollen nach Monza reisen – drei mehr als ins britische Silverstone. Bei den nebligen und regnerischen Bedingungen, die unter anderem ausschlaggebend für den Rennausgang waren,im „Home of British Motor Racing“fuhren Ian Khan und Thomas Mutsch am Steuer des #20 Matech GT Racing-Ford GT zum Doppelsieg und das Duo ist bereit alles zugeben, um den Erfolg in Italien zu wiederholen: „Thomas und ich werden versuchen unsere Form von Silverstone wieder zu erreichen.“
Beim Saisonauftakt gingen die ersten Plätze an sechs verschieden Marken und mitFord, Porsche, Corvette, Aston Martin, Ferrari, Jaguar, Lamborghini, Dodge und Morgan sammelten zehn verschieden Marken Punkte. So wird man sich bemühen, dem Ford GT das Leben in Monza schwer zu machen.
Insbesondere James Ruffier, Pilot der #1 Martini Callaway Corvette Racing Z.06R GT3 ist bestens motiviert: „Wir waren in Monza letztes Jahr sehr gut unterwegs und beendeten das Rennen als Zweite – wir hätten auch gewinnen können, wenn uns beim Boxenstopp nichts dazwischen gekommen wäre. Ich bin sicher, dass wir uns im Vergleich zu Silverstone verbessern werden, da wir in der Zwischenzeit Tests absolviert haben, um das Auto zu optimieren und verschieden Sachen ausprobiert haben. Monza ist eine Strecke, die uns entgegen kommt, aber ich denke, dass andere auch stark seine werden – zum Beispiel Ford und Porsche.“
Für die grösste Verblüffung auf der Nennliste der 24 Stunden am Nürburgring sorgte in Fachkreisen sicherlich die Nennung eines Gumpert-Apollos mit Hybridantrieb durch das Team von Heinz Harald Frenzen. Den früheren F1-Sieger und DTM-Pilot bei Audi zieht es nun scheinbar wie einige Kollegen vor ihm, so Michael Bartels oder Jörg van Ommen, in die Gefilde der Sportwagen-Teamchefs, wobei sich HHF mit einem sehr mutigen Projekt vorwagt: Das Antreten mit einem mit Hybrid-Technologie ausgestatteten Supersportwagen bei einem der beiden härtesten 24h Events der Welt.
Wie mittlerweile offiziell bekannt wurde will der dreimalige GP-Sieger Frentzen zusammen mit Dirk Müller, den hiesigen Lesern bestens aus der FIA-GT Meisterschaft und ALMS bekannt, beim 24h-Rennen am Ring mit einem Gumpert Apollo mit 3,3l BiTurbo-Hybrid-Motor debütieren. Der nicht serienmäßige V8 ist mit einem zusätzlichen 100kW-Motor gekoppelt der in Zusammenarbeit mit dem Verbrennungsmotor bis zu 630 PS in dem aus Thüringen stammenden Chassis mobilisieren soll. Der Gesamtsieg steht dabei sicherlich nicht im Vordergrund des von HHF mit konzipierten Projektes. Ihm geht es um die Vision:
„Der Motorsport darf die Notwendigkeit, Energie zu sparen, nicht ignorieren. Ich sehe vielmehr die Chance, das unser Sport wieder zum Vorreiter einer technischen Entwicklung werden kann, die unsere Autos auch abseits der Rennstrecke deutlich Energie-effizienter macht, “
Technik-Chef Norbert Kreyer präzisiert die Ziele des Teams: „Wir sind uns der Schwere der Aufgabe sehr wohl bewusst. Wir sind auch ganz sicher kein Favorit auf den Gesamtsieg. Dafür fehlen uns als privates Team die Ressourcen, wie sie große Automobilhersteller haben. Das müssen wir mit hoher Flexibilität und Pioniergeist ausgleichen. Auch war die Vorbereitungszeit notgedrungen sehr kurz. Aber ich bin überzeugt, dass wir es schaffen, mit unserem innovativen Konzept zu zeigen, welche Möglichkeiten schon jetzt in der Hybrid-Technologie stecken. Das Hybrid-Konzept, so wie wir es jetzt einsetzen, ist nur eine Entwicklungsstufe hin zu einem Fahrzeug, dessen elektrische Komponenten immer mehr Bedeutung erlangen.“
Mittlerweile stehen einige weitere interessante Fahrerbesatzungen beim 24 Stunden Rennen fest. Bei Eifellegende Johannes Scheid werden sich Oliver Kainz, Andreas Teichmann, Arno Klasen und der Teamchef Johannes Scheid im BMW E46 M3 GTS abwechseln. Damit wird Johannes Scheid sein erstes Rennen in diesem Jahr am Steuer seines eigenen Fahrzeugs bestreiten. Bis auf Arno Klasen haben alle Fahrer die Nordschleife schon am Steuer des Eifelblitz befahren. Dies muss aber nicht heißen, dass Klasen seine Probleme haben sollte, denn der Karlshausener hat in den vergangenen Jahren genügend Erfahrung am Steuer von schnellen Fahrzeugen gesammelt. Johannes Scheid hofft beim 24 Stunden Rennen auf einen Top 10 Platz.
Bei Land Motorsport steht mittlerweile auch das Quartett fest, welchem es obliegt, den Porsche 997 GT3 RSR durch die Grüne Hölle zu treiben. Stammfahrer Marc Basseng und Johannes Stuck werden bei der 24 Stunden Hatz von Lucas Luhr und Patrick Simon unterstütz. Sowohl Luhr als auch Simon haben in dieser Saison schon Erfahrung am Steuer des Fahrzeugs von Wolfgang Land gesammelt. Für Patrick Simon wird das 24 Stunden Rennen ein sehr anstrengendes werden, denn der Wiesbadener startet auch noch auf dem Lamborghini Gallardo von Raeder Motorsport.
Mittlerweile gibt es im Übrigen weitere Details zur Demonstration der Porsche RS Spyder am Samstag früh. Die ALMS-LMP2-Champions der Saison 2007, Timo Bernhard und Romain Dumas, werden jeweils einen RS Spyder über die Nordschleife fahren. Eines der Fahrzeuge wird in den Farben von Penske Racing fahren, während das andere die Lackierung von Horag Racing hat. Also können sich die Fans auf schönen V8 Sound am Samstagmorgen freuen.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Australische GT
Nach der vor einigen Wochen erfolgten Absage der vierten Runde zur Australischen GT-Meisterschaft gibt es vorerst keine gesicherten Meldungen über das weitere Vorgehen der Serienpromotoren. Bekanntlich kam es – bezeichnenderweise nach den drei publikumsträchtigen Veranstaltungen von Eastern Creek, Adelaide und Melbourne (Bild) - zum Split zwischen Australian GT Championship (AGTC) und der nationalen Porsche Drivers Challenge. Die Vernunft-Ehe zwischen den beiden Serien in Form von gemeinsamen Rennen hat also nur rund drei Jahre gehalten. Als Folge gab es für die Rennen in Oran Park dermaßen wenige Nennungen, dass man auf die Durchführung dieser Runde verzichtete.
Ab 2009 sollen in der AGTC nur mehr Fahrzeuge nach GT3-Reglement erlaubt sein, 2008 wäre demnach die letzte Saison für die GT2- und Challenge- bzw. Cup-Boliden. An regelkonformen GT3-Wagen sind derzeit neben mehreren Lamborghini Gallardo down under noch ein Ferrari F430, ein Aston Martin DBRS9 und ein Lotus Exige vorhanden. Einige dieser aktuellen GT3-Fahrzeuge werden derzeit gezwungenermaßen in regionalen Australischen Serien eingesetzt. Unter anderem ist dort neuerdings auch Ted Huglin - Eigentümer jenes Ferrari 360 GT, mit dem Greg Baird zuletzt immer noch ein Podiumskandidat war - in einem Gallardo unterwegs.
Die Stunde der Wahrheit wird spätestens Mitte Juli kommen, wenn in Eastern Creek die nächste Runde der AGTC ansteht.
In gut zwei Wochen ist es schon alles wieder vorbei, das deutsche Motorsporthighlight des Jahres - das 24 Stunden Rennen Nürburgring Nordschleife. Doch das Feld, welches die Fans heuer zu erwarten haben, ist eines der hochkarätigsten seit Jahren. Man hat zwar keine Werksteams wie noch vor drei Jahren, aber die Markenvielfalt und die Fahrerbesatzungen können sich wirklich sehen lassen.
Zuallererst ist das Apollo-Projekt von Heinz-Harald Frentzen zu erwähnen. Der ehemalige Formel-1-Fahrer will einen solchen Supersportler ausgerüstet mit Hybridtechnologie an den Start bringen. Bisher steht nur Dirk Müller als sein Partner am Steuer des thüringischen Supersportwagens fest.
Seit nunmehr zwei Jahren bereichert Aston Martin das Feld des 24 Stunden Rennen. Bei der diesjährigen Ausgabe werden aller Voraussicht nach vier Fahrzeuge dieser Marke an den Start gehen. Zwei Vantage N24 werden von Aston Martin selber eingesetzt, auf diesen Fahrzeugen fahren unter anderem der Vorstandsvorsitzende der Briten, Ulrich Bez, und der ehemalige FIA-GT-Pilot Matthew Marsh. Zu diesen zwei Autos gesellt sich noch ein privat eingesetzter Vantage. Die Speerspitze der britischen Manufaktur bildet der Aston Martin DBRS9, welcher von Aston Martin Salzburg-Wien-Genf eingesetzt wird - hier sind Robert Lechner, Karl Wendlinger, Stefan Mücke und Tomas Enge genannt. Das Fahrzeug wird bei der diesjährigen Ausgabe im klassischen British Racing Green an den Start gehen.
Bei Audi gibt es heuer eigentlich nur zwei interessante Fahrzeuge. Einerseits der von Götz Motorsport eingesetzte Audi RS4 sowie der von Michael Düchting aufgebaute Audi R8. Bei Götz werden sich Christian Kohlhaas, Dirk Riebensahm und Vic Rice am Volant des Ingolstädter Sportwagens abwechseln. Beim R8, welcher von der Zeitschrift Sport Auto initiiert wurde, stehen bisher nur Michael Düchting und Horst von Saurma als Fahrer fest.
Bleiben wir bei einem bayrischen Hersteller und widmen uns nun BMW, die mit 79 Fahrzeugen die meisten Fahrzeuge ins Rennen schicken wird. Die Führungsrolle bei BMW hat sicherlich das BMW Z4 M Coupe inne. Auf ein solches Fahrzeug in Sp6-Konfiguration vertrauen drei Mannschaften - Schubert Motorsport, Dörr Motorsport und ORMS Racing. Bei Schubert werden sich Claudia Hürtgen, Stian Sorlie, Jörg Viebahn und Richard Göransson abwechseln, bei Dörr sollen Rudi Adams, Michael Funke und Arnd Meier ins Volant des Münchner Sportwagens greifen. Bei ORMS Racing kommt die Standardbesatzung von Marko Hartung, Stefan Neuberger und Franz Engstler zum Einsatz.
Doch nicht nur der Z4 wird in den oberen Klassen eingesetzt, auch dem aktuellen 3er BMW wird von einigen Teams das Vertrauen ausgesprochen. Black Falcon präsentierte am vergangenen Wochenende seinen BMW M3 E92 nach Sp7-Reglement mit welchem man beim 24 Stunden Rennen starten möchte. Dieser Wagen soll von Dillon Koster, Jean Paul Breslin, Diego Romanini und Jan-Erik Slooten durch die Grüne Hölle getrieben werden. Auch das Heilux Besaplast Team hat einen BMW M3 E92 genannt - dies jedoch in der Klasse Sp8. Das Fahrzeug stand schon im vergangenen Jahr auf der Nennliste für das 24 Stunden Rennen, fand aber nicht den Weg zum Nürburgring. Deshalb ist diese Nennung für Franjo Kovac, Cor Euser, Calum Lockie und Martin Tschnornia mit Vorsicht zu genießen.
Sicherlich den Weg zum Ring finden wird die Chevrolet Corvette von PSR Automotive. Die Mannschaft von Danny Berk, wird ihr Muscle-Car für Freddy Lienhard und Thomas Koll einsetzten. Zu dem Duo wird noch der ein oder andere Pilot hinzustoßen. Die Dodge Viper von Zakspeed Racing hat bei ihren drei Auftritten im Rahmen der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft in diesem Jahr bei jedem Rennen gezeigt, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Bei jedem Rennen konnte man die Zeiten der Porsche mitgehen, bevor man immer durch technische Probleme ausschied. Das Quartett Sascha Bert, Christophe Bouchut, Tom Coronel und Duncan Huismann gehört aber sicherlich zu den Favoriten, wenn es um den Gesamtsieg bei der Hatz zweimal rund um die Uhr geht.
Ein weiterer Exot, welcher seit 2006 immer wieder den Weg in die Eifel findet ist der Holden Commodore des Australier Mal Rose. Das Fahrzeug, welches ursprünglich für die australische V8 Supercar Meisterschaft gebaut wurde, hat schon viele Fans rund um die Nordschleife gefunden. In diesem Jahr werden sich Mal Rose, Peter Leemhuis und Anthony Alford am Steuer des V8s abwechseln. Eine Mannschaft, welche immer ihren eigenen Weg geht ist die der Gebrüder Raeder. Das Team von Martin und Nicolas Raeder bringt zur diesjährigen Ausgabe zwei ihrer Lamborghini Gallardo an den Start. Einer der italienischen Sportwagen wird von Dirk Adorf, Hermann Tilke, Patrick Simon und Marc Hennerici gesteuert, dieses Fahrzeug kann sicherlich ein Wort um den Gesamtsieg mitreden. Im zweiten Fahrzeug der Mannschaft aus Büren werden Heinz Schmersal, Stephan Rösler, Petern Oberndorfer und Mike Stursberg fahren.
Kommen wir nun zu den Fahrzeugen aus Fernost. Einerseits gibt es da den Lexus LF-A, der von Kazuo Shimizu, Akihiko Nakaya, Takayuki Kinoshita und Akira Lida gefahren wird. Andererseits gibt es noch drei Nissan 350Z - zwei vom britischen RJN Motorsport Team sowie einer von Falken Motorsport. Bei RJN bringt man ein Fahrzeug an den Start, welches mit Profipiloten gespickt ist - hier werden Kurt Thiim, Vincent Vosse, Alex Buncombe und Harald Müller aufgeboten. Auf dem zweiten Fahrzeug werden sich Holger Eckhardt, Frank Eickholt, Nicole Lütticke und Nicki Thiim abwechseln. Das Falken-Fahrzeug soll von Peter Dumbreck, Dirk Schoysmann, Tetsuya Tanaka und Kazuki Hoshino durch die Grüne Hölle geseteuert werden.
Last but not least kommt jetzt der Hersteller, welcher in den vergangenen Jahren das 24 Stunden Rennen und die VLN Läufe eigentlich nach belieben dominiert hat. Porsche. Die Zuffenhausener Sportwagenmanufaktur wird 35 ihrer Fahrzeuge im Starterfeld stehen haben. Die Meistermannschaft der Le Mans Series 2006 in der GT2 Kategorie, Autorlando Sport, bringt einen Porsche 996 GT3 RSR für Toto Wolff und Richard Lietz an den Start. Wenn sich zu diesem Duo noch zwei weitere gute Fahrer hinzugesellen sollten, dürfte das Auto sicherlich für eine Top 10 Position gut sein. Schon gar nicht mehr aus dem Starterfeld beim 24 Stunden Rennen wegzudenken ist der Porsche 997 von Sabine Schmitz, Klaus Abbelen und Dr. Edgar Althoff. Das Fahrzeug nimmt natürlich auch in diesem Jahr die Herausforderung 24 Stunden durch die Grüne Hölle an. Jürgen Alzen überraschte alle, als er beim vorletzten Lauf der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft nicht seinen Porsche 997 GT3 aus dem Auflieger holte sondern einen neuen Turbo-Porsche. Der 997 Turbo soll von Markus Gedlich, Jürgen Alzen, Christian Abt und Christian Menzel beim 24 Stunden Rennen gesteuert werden. Jürgen Alzen wird in der Zeit bis zum 24 Stunden sicherlich viel Schweiß in die Standfestigkeit des Porsches investieren.
Kommen wir nun zu den Porsche 997 GT3 RSR. Davon werden sechs Stück am Ring präsent sein. Der Vorjahressieger von Manthey Racing, welcher wieder von Marcel Tiemann, Timo Bernhard, Romain Dumas und Marc Lieb gesteuert wird, gilt sicherlich als der Topfavorit auf den Gesamtsieg beim 24 Stunden Rennen. Neben dem 997 RSR bringt die Meuspather Mannschaft noch den 996 GT3 MR sowie drei modifizierte 997 Cup Fahrzeuge und zwei Standard Cupfahrzeuge an den Start. Aber auch das Fahrzeug von HISAQ Competition mit Marino Franchitti, Frank Stippler, Emmanuelle Collard und Richard Westbrook gilt seit seinem fulminantem Debüt auf der Nordschleife als Kandidat auf den Gesamtsieg. Ein Wagen, der genauso wie der HISAQ Competition-Porsche mit Teilen von Manthey Racing ausgerüstet ist, ist das Fahrzeug der Paragon AG. Dieses Auto, welches beim zweiten Lauf der aktuellen VLN Saison auf dem zweiten Platz landete, soll von Klaus Frers, Patrick Bernhard, Jörg Hardt und Pierre Kaffer gefahren werden. Die Mannschaft von Juniper Racing vertraut ebenfalls auf Teile, die von Olaf Manthey’s Mannen entwickelt wurden. Das Fahrzeug, welches beim 24 Stunden Rennen Dubai Vierter wurde wird dieses Mal von Shaun Juniper, Max Twigg und Boris Said durch die Grüne Hölle gepeitscht.
Aber nicht alle 997 GT3 RSR sind mit Teilen von Manthey Racing ausgerüstet. Land Motorsport und VIP Petfoods Racing bringen Porsche 997 GT3 RSR an den Start, welche in Eigenregie an die Nordschleife angepasst wurden. Land Motorsport möchte dieses Jahr endlich einmal die oberste Stufe des Podests nach 24 Stunden betreten dürfen. Beim Sieger des 24 Stunden Rennen Dubai, VIP Petfoods, werden Tony Quinn, Klark Quinn, Craig Baird und Jonathon Webb ins Steuer greifen. Neben diesen Top-Porsche werden noch zehn weitere Porsche 996 GT3 Cup und sieben 997 GT3 Cup das Feld des 24 Stunden Rennens bereichern.
Im Rahmenprogramm des 24 Stunden Rennens werden auch noch Rennen des ADAC GT Masters, des ADAC Formel Masters, des ATS Formel 3 Cup, der ADAC Procar, der Mini Challenge und das ADAC Chevy Egons 500 ausgetragen. Die Fahrzeuge des 24 Stunden Rennens werden am Freitag ihre zwei Qualifikationstrainings austragen, bevor es dann am Samstag um 15 Uhr Start frei zur 36. Auflage des ADAC Zürich 24h Rennen Nürburgring heißt.