In der Zeitenliste des ersten freien Trainings für den Lauf der Italienischen Prototypen-Meisterschaft in Magione überraschte das unter 26 Teilnehmern auf Platz 2 geführte Fahrzeug: Davide Amaduzzi hatte in einem Gloria C8P (Bild: Werksfoto) nur 0,243s Rückstand auf die Bestzeit.
Der mit einem 1.400ccm Kawasaki-Motor ausgerüstete Einsitzer ist vom Gloria C8F-Open-Wheeler-Modell abgeleitet und entspricht in vielen Punkten nicht der herkömmlichen Definition eines Prototypen. Die Entscheidung der C.I.P.-Verantwortlichen, die Nennung dieses Wagens in einer eigenen Kategorie zu akzeptieren, erregte nach Informationen aus italienischen Quellen einigen Unmut unter den regulären Teilnehmern der Serie.
Nur 10 Wagen (sechs Porsche und vier Ferrari) starteten in Magione zu den beiden GT Cup-Läufen der Italienischen GT, die abermals getrennt von den Rennen der GT2/GT3 ausgetragen wurden. Lauf 1 gewannen „Linos“ / Angelo Lancelotti (Rangoni Motorsport-Porsche 997 Cup) überlegen vor Cerruti / Ferraris (Aeffem-Ferrari F430 Challenge; +39,669s) und Bellini / Baccani (Rangoni Motorsport-Porsche 996 Cup; +40,126s). Im zweiten Rennen gab es knappere Zeitabstände: Aldo Cerruti / Mario Ferraris holten ihren zweiten Saisonsieg, die Ehrenplätze belegten Sbirazzuoli / Brambati (Antonelli Motorsport-Porsche 997 Cup; +1,801s) sowie Cerati / Lanci (Scuderia La.Na.-Ferrari F430 Challenge; +7,737s). Im GT Cup-Punkteklassement führen nach vier Läufen Cerruti / Ferraris (54) vor Sbirazzuoli / Brambati (45) und Bellini / Baccani (26).
Vor etwas mehr als einem Jahr gab es mitten unter der Saison 2008 die Trennung der Australischen GT3 Cup Challenge von der nationalen GT Meisterschaft, mit der man einige Zeit in gemeinsamen Rennen angetreten war. Heuer hat die Porsche-Challenge bereits drei von sechs geplanten Events absolviert. Für die Wagen vom Typ 997 GT3 Cup war wenige Tage vor Saisonbeginn - nach der kurzfristig erfolgten Absage des Australischen Porsche Carrera Cups - eine eigene Trophy-Wertung eingeführt worden.
Am 06./07.06. gingen bei den drei 14-Runden-Rennen in Mallala 19 Wagen an den Start – lediglich vier davon waren 997-Modelle. Lokalmatador Mark Krashos gewann auf der nördlich seiner Heimatstadt Adelaide gelegenen Strecke mit einem der 997er (Bild) die Läufe 1 und 2 jeweils vor Matt Kingsley (Porsche 996 GT3 Cup). Das dritte Rennen des Wochenendes konnte dann Kingsley, der auch die Challenge-Gesamtwertung anführt, vor Roger Lago (Porsche 997 GT3 Cup) für sich entscheiden. Auf dem Programm der Serie stehen in der zweiten Jahreshälfte noch die Veranstaltungen in Eastern Creek (18./19.07.), Morgan Park (08./09.08.) und Sandown (28./29.11.).
Inmitten des drittgrößten Weinanbaugebietes der USA liegt der Watkins Glen International Raceway. Doch die Grand Am-Teams kamen nicht hierher, um ein Gläschen Wein zu trinken, sondern im sechsstündigen Rennen um den Sieg im fünften Rennen der Saison zu kämpfen. Erstmals seit Daytona waren über 20 Daytona-Prototypen vor Ort. Für Rock Valley Oil war aber nach dem zweiten freien Training das Wochenende schon fast vorbei. Durch eine Kollision zwischen dem "Grey's Anatomy" Schauspieler und Hobbyrennfahrer Patrick Dempsey im #40 Dempsey-Mazda RX-8 und dem Renn-Oldie Richard J. Valentine im #67 TRG-Porsche GT3 flog der Porsche so unglücklich auf Strecke zurück, dass dem heraneilende #20 RVO-Riley-Pontiac kein Platz zum ausweichen blieb. RVO musste daraufhin auf den zweiten Riley, den man dabei hatte, zurückgreifen.
Für Chip Ganassi Racing lief das Wochenende voll nach Plan. Bereits im zweiten Training eliminierte man die Qualifikationsbestzeit aus dem Vorjahr. Im Qualifying setzte Scott Pruett dann nochmals einen oben drauf.
Im Rennen lag das Duo Pruett und Rojas insgesamt 142 von 188 Runden in Führung und holten sich trotz einiger Gelbphasen den ersten Sieg in dieser Saison. In der GT-Klasse legte Leh Keen und Dirk Werner mit ihrem #87 Farnbacher-Loles-Porsche ebenfalls überlegene Leistung hin und führten 103 von 178 Runden.
Alle Ergebnisse sowie ein Rennbericht gibt wie gewohnt auf GrandAm.de, ein Video mit den besten Rennszenen findet sich bei GrandAm.com.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Zu den Läufen der Britischen GT-Meisterschaft am 13./14.06. im schottischen Knockhill dürfte - ähnlich wie zuletzt in Rockingham (Bild) - nur ein relativ kleines Teilnehmerfeld antreten. In der GT3-Kategorie werden vier Ferrari F430 (je ein Auto von Rosso Verde, MTech, Chad Racing und VRS) sowie ein Rollcentre-Mosler MT900, die ABG Motorsport-Dodge Viper, der Preci Spark-Ascari KZR1 und der RPM-Ford GT erwartet. Die GT4-Klasse soll mit drei Ginetta G50 und einem KTM X-Bow besetzt sein.
Die Reihung der Top-5 beim zweiten Saisonlauf der Italienischen Prototypen-Meisterschaft entsprach im Ziel präzise dem Qualifying-Ergebnis: Ivan Bellarosa (Ligier JS49-Honda, Bild) gewann in Magione nach 30 Runden vor Davide Uboldi (Norma M20-Abarth; +4,752s), Raffaele Giammaria (Promec-Alfa Romeo; +7,163s), Fabio Francia (Osella-Honda; +20,030s) und Marco Jacoboni (Lucchini-Alfa Romeo; +36,622s). Platz 6 belegte Claudio Francisci (Tiga-BMW; +44,540s) gefolgt von Franco Ghiotto (Lobart-BMW; +46,713s) - somit konnten sich alle sieben in der Serie vertretenen Chassis-Hersteller zumindest über einen Punkterang freuen.
Im Gesamtklassement führt Raffaele Giammaria mit 27 Zählern weiterhin vor Uboldi (22), Bellarosa (17) und Ghiotto (16). Das dritte Rennen der diesjährigen C.I.P. ist für 21.06. in Mugello angesetzt.
Verfasst von David Heimann am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
12 Prototypen sind in der kleinen Kategorie für die 77. 24 Stunden von Le Mans genannt. Im Vergleich: Vor einem Jahr waren ebenfalls zwölf Fahrzeuge am Start, 2007 hingegen elf. Im Kampf um den Klassensieg werden sich die beiden Porsche RS Spyder, darunter auch das überlegene Siegerauto aus 2008, gegen eine starke Konkurrenz wehren müssen. Bevor wir auf die Nennliste für dieses Jahr eingehen, werfen wir einen kurzen Blick zurück. Vor zwei Jahren war es der Lola B05/40 Zytek von Binnie Motorsports, der nach 318 Runden die Ziellinie als Klassensieger in der LMP2-Kategorie überquerte. Die Fahrerbesetzung Binnie, Timpany und Buncombe war nur eines von zwei Teams, die nach 24 Stunden Rennzeit noch aus eigener Kraft fuhren. 2008 war der Klassiker eine klare Angelegenheit von Van Merksteijn Motorsport, deren RS Spyder und den Piloten Bleekemolen / Verstappen / van Merksteijn.
Ausgestattet mit diesem Siegerfahrzeug aus dem letzten Jahr startet das japanische NAVI Team Goh an der Sarthe. 2004 verbuchte die Mannschaft aus Fernost einen Gesamtsieg. Mit zum siegreichen Fahrerkader gehörte damals Seiji Ara, welcher auch heuer ins Lenkrad greifen wird. Zur Seite stehen werden ihm Sascha Maassen und Landsmann Keisuke Kunimoto, Mannschaft gehört zum Kreis der Anwärter auf den Klassensieg. Dazu gehört auch das Team Essex - im Vergleich zum letzten Jahr hat sich die Besetzung des Wagens an zwei Stellen geändert. Während Casper Elgaard erneut im Le-Mans-Aufgebot zu finden ist, rücken der Däne Kristian Poulsen sowie der Franzose Emmanuel Collard mit auf den RS Spyder. In der laufenden LMS-Saison fuhr man einen Einsatz in Spa-Francorchamps, den man auf der ersten Position in der LMP2-Kategorie beendete. Für Le Mans ist der Klassensieg somit möglich, falls man problemfrei durchfährt.
Mit Ambitionen auf ein Podium reist auch das Speedy Racing Team Sebah zum Langstreckenklassiker. Nach einem eher schwachen Saisonstart schrammte man in Spa-Francorchamps nur knapp am Klassensieg vorbei. Der Lola B08/80 Judd liegt in den Händen von Jonny Kane, Benjamin Leuenberger und Xavier Pompidou. Die internationale Kombination des Schweizer Teams zählt zu den schnellsten Aufgeboten, die nach Frankreich reisen. Wenn die RS Spyder Schwäche zeigen sollten, ist dieses Trio zur Stelle. Die italienische Truppe von Racing Box setzt wie das Speedy-Team auf einen Lola B08/80 Judd. Im letzten Jahr hatte das Team mit dem Lucchini die Abnahme nicht bestanden, nun soll ein neues Kapitel aufgeschlagen werden. Der Saisonauftakt in Barcelona brachte den Italienern Thomas Biagi, Andrea Piccini und Matteo Bobbi einen Klassensieg. Beim zweiten Le Mans Serie-Lauf fiel man nach einem Unfall aus. Wenn man das Lola-Coupé von zeitraubenden Problemen fernhält, kann der Sprung aufs Podium gelingen. Noch steht ein mehr oder weniger großes Fragezeichen hinter dem britischen Team Ray Mallock Ltd. Nach zwei verpatzten Rennen in der Le Mans Series und Ausfällen während der Le-Mans-Klassiker in 2007 und 2008 möchte man endlich wieder positive Schlagzeilen schreiben. Die Klassensieger der LMP2-Kategorie aus den Jahren 2005 und 2006 gehen wieder mit Mike Newton und Thomas Erdos an den Start, die von Chris Dyson auf dem Lola B08/80 Mazda unterstützt werden. Wenn man das Problem aus der bisherigen LMS-Saison im Griff hat, liegt ein Finish unter den besten Fünf im Bereich des Möglichen und Machbaren.
Zu den wohl schnellsten Vertretern aus dem Zytek-Lager zählt das Quifel-ASM Team. Miguel Amaral, Olivier Pla und Guy Smith verbuchten auf dem Ginetta-Zytek 09S bisher einen 2. Rang in Barcelona. 2008 wurde man beim Langstreckenklassiker an der Sarthe auf P3 abgewunken. In diesem Jahr sollte erneut ein Platz in den vorderen Rängen realisierbar sein, wenn nicht sogar ein Podium. Dafür muss man wohl aber auf eigene Zuverlässigkeit sowie das Pech der schnellen Konkurrenz hoffen.
Das einzige Team, welches mit zwei Fahrzeugen vor Ort sein wird, sind die Lokalmatadoren von OAK Racing. Die mit Dunlop-Reifen ausgestatteten Pescarolo-Mazda zählen nicht zu den großen Favoriten auf das Podium. In Barcelona fuhren Jacques Nicolet and Richard Hein im #24-Pescarolo auf die 6. Position. Für Le Mans steigt Jean-François Yvon mit in den offenen Prototypen. Die zweite Le Mans Serie-Besetzung Mathieu Lahaye und Karim Ajlani belegte in Barcelona den fünften Klassenrang, in den Ardennen stand man sogar auf dem Podium. Guillaume Moreau stößt am kommenden Wochenende zu dem Duo. Fährt man beständig durch, sollte vor allem der #35 Pescarolo am Top-Sechs-Ergebnis knabbern.
Mehr Wert aufs Ankommen als auf einem der vorderen Plätze legen die Teams von GAC, Kruse-Schiller Motorsport, Bruichladdich und Barazi Epsilon. Das G.A.C. Racing Team startet in diesem Jahr mit dem Zytek 07S und den Fahrern Karim Ojjeh, Claude-Yves Gosselin sowie Philipp Peter. In der aktuellen Le Mans Serie-Saison läuft es bislang auch nicht sonderlich gut, eine fehlerfreie Fahrt in Frankreich könnte allerdings zu einem guten Ergebnis beitragen. Die einzige deutsche Mannschaft in der LMP2-Klasse bildet Kruse-Schiller Motorsport. Der Lola B07/46-Mazda wird durch Matthew Marsh, Hideki Noda und Jean de Pourtales pilotiert werden. Im letzten Jahr musste das Team von Kai Kruse einen Ausfall hinnehmen. Heuer kann man nur auf einen Platz unter den ersten Sechs hoffen, wenn die Konkurrenz patzt. Ähnlich ist es um das dänische Team Barazi Epsilon bestellt. Zwar kam man beim letzten LMS-Lauf in Spa-Francorchamps ins Ziel und sah vor einem Jahr als Fünfter die karierte Flagge an der Sarthe, doch was das Ergebnis anbelangt, so müssen Juan Barazi, Stuart Moseley und Phil Bennett auf dem Zytek 07S-Zytek selbst problemfrei durchfahren, um nach vorne gespült zu werden. Gleiches gilt für die Sechstplazierten in der letztjährigen Le-Mans-Schlacht: Bruichladdich Bruneau. Marc Rostan startete schon vor einem Jahr auf dem Radical SR9 AER, für die 77. Auflage des Klassikers bekommt er Tim Greaves und Pierre Bruneau zur Seite gestellt. In Barcelona erreichte man Klassenrang 4, eine Vorhersage für Le Mans gestaltet sich aber als schwierig.
Das Sonntags-Rennen der Italienischen GT-Meisterschaft in Magione brachte einen Porsche-Sieg: Sascha Maassen / Francisco Cruz Martins erhielten nach 40 Runden als Erste die Zielflagge vor den beiden Advanced Engineering-Ferrari-Besatzungen Alessandro Garofano / Rui Aguas (+5,366s) und Giuseppe Ciro / Alberto Cerrai (+18,696s).
Vierte wurden die Sieger des Vortages Marco Cioci / Piergiuseppe Perazzini (Megadrive-Ferrari F430 GTC; +19,371), gefolgt von Massimiliano Mugelli / Thomas Kemenater (Scuderia Playteam-F430 GTC; +28,719s) sowie den Autorlando-Porsche-Mannschaften Caffi / Fratti und Formilli-Fendi / Castellaneta. Als Gesamt-Achte gewannen Stefano Borghi / Gianluca De Lorenzi (GDL-Porsche 997 Cup S) die GT3-Wertung vor Capello / Sanna (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS, 9.).
In der GT2-Punktetabelle haben Maassen / Cruz Martins mit 53 Zählern einen deutlichen Vorsprung auf Mugelli / Thomas Kemenater (37) und Garofano / Aguas (35). Bei den GT3 führen nunmehr Borghi / De Lorenzi (45) vor Livio / Bontempelli (Kessel Racing-Ferrari F430 GT3; 42), die im zweiten Lauf in Magione einen Ausfall verzeichnen mussten, sowie Capello / Sanna (35). Die nächste Runde der Italienischen GT steht bereits am 20./21.06. in Mugello auf den Programm.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Spanische GT
Auf drei Ferrari-Gesamtsiege folgte beim vierten Saisonrennen der Spanischen GT-Meisterschaft der erste Porsche-Erfolg: Miguel Amaral / Miguel Angel de Castro (Drivex-Porsche 997 RSR, Bild links) standen am Sonntag in Jarama auf dem obersten Treppchen des Podests, die Plätze 2 und 3 gingen an Manuel Cerqueda / Alain Sicart (Automobil Club d’Andorra-Ferrari F430 GT2; +11,149s) und Luis Villalba / Francesc Gutierrez (Motor Competicion-Ferrari F430 GT2; +22,615s). Die Sieger des Samstags-Laufs Peter Sundberg / Juan Manuel Lopez (Exakt Racing-Ferrari F430 GTC; +23,728s) versäumten das Podium nur knapp, konnten ihrerseits jedoch Ricardo Bravo / Lourenco de Veiga (ASM-Ferrari F430 GT2; +24,130s) um wenige Zehntel auf Distanz halten.
Hinter Josep Mayola / Marc Carol (PCR-Ferrari F430 GT2; +49,010s) belegten Antonio Castro / Jesus Diez (Diez-Porsche 997 GT3 Cup S, Bild rechts) als beste Mannschaft aus der GTS-Klasse den siebten Rang. Die GT Light-Wertung gewannen Ben Clucas / Francisco Lorena (Morcillo-Ginetta G50, 13.).
Mitte Juli wird die nächste Runde der Spanischen GT im portugiesischen Estoril stattfinden.