GT1 in Le Mans -Schwanengesang auf das alte Reglement
Ganze sechs Autos starten 2009 beim 24 Stunden Rennen von Le Mans in der GT1-Klasse. Vier Corvette, ein Lamborghini und ein Aston Martin werden sich hier das Rennen um den Klassensieg liefern. Damit ist es das kleinste Feld in der seit 1999 in dieser Form bestehenden Klasse – die GT2 der Jahre vor 1999 mal nicht mitgezählt. Nur 2004 starteten mit gerade mal sieben Autos vergleichbar wenige Boliden in der Top-Strassensportwagen-Kategorie. Es wird ein Übergangsjahr – denn am Horizont winkt eine Neufassung des GT1-Reglements für die mittlerweile überteuerten Boliden, die der ACO am Rennwochenende offiziell bekannt geben wird.
Le Mans markiert die Abschiedsvorstellung der GT1-Werks-Corvettes. Das Team hatte vor nach Le Mans ein offizielles GT2-Werksprojekt zu starten – inwieweit dieses nun von der GM-Insolvenz betroffen sein wird bleibt abzuwarten. Fünfmal hat Corvette bislang den Klassensieg an der Sarthe eingefahren. Vom Papier her spricht alles für einen Durchmarsch beim zehnten Einsatz der amerikanischen Truppe. Diese haben mit Marcel Fässler heuer wieder einen deutschsprachigen Piloten in der Mannschaft. Unterstützt werden die Werkswagen von zwei der Luc Alphand Aventures-Corvettes. Ob diese fahrerisch an die Qualität des Werksteams (Magnussen / Garcia / O´Connell und Beretta / Gavin / Fässler) herankommen, wird zu beobachten sein. Wahrscheinlicher ist, dass man sich mit den beiden Nicht-Corvettes um den verbleibenden Platz auf dem Podium streiten wird.
Unter diesen dürfte der Jetalliance Racing-Aston Martin DBR9 das konkurrenzfähigere Fahrzeug sein. Das von Lukas Lichtner-Hoyer, Alex Müller und Thomas Gruber pilotierte Gefährt ist der letzte verbliebene der noch in den beiden Vorjahren siegreichen Aston Martin. Da es sich um die Premiere von Jetalliance Racing an der Sarthe handelt, sind die Gegner der Österreicher realistisch gesehen eher bei Luc Alphand Aventures statt beim Werksteam zu suchen.
Schliesslich bleibt noch der JLOC-Lamborghini zu erwähnen. Der aufgrund von Sound und Optik absolute Fanfavorit der Klasse stand und fiel in den letzten Jahren mit der Qualität des Einsatzteams. Während Reiter Engineering 2006 beim Debüt den Wagen um ein Haar ins Ziel brachte, erlebte die japanische Truppe im Folgejahr unter eigener Flagge ein absolutes Desaster. Für 2009, dem dritten Erscheinen der fernöstlichen Mannschaft an der Sarthe, hat man sich der Dienste von Martin Stessels ex-T2M-Mannschaft versichert. Es tut dem Ruf des engagierten Teams aus dem Schwarzwald sicher keinen Abbruch, wenn man dessen Level irgendwo zwischen 2006 und 2007 einstuft. Aber die anvisierte Zielankunft wird ein hartes Stück Abeit für die japanisch-deutsche Truppe werden.