Die Italienische GT-Meisterschaft hat ein gutes Jahr hinter sich - große Teilnehmerfelder und ausgewogene Klassenbesetzungen sorgten für Spannung bis zum Saisonende. Bei den GT2 liefen ausschließlich Porsches und Ferraris. Der 22-jährige Portugiese Francisco Cruz Martins (Autorlando-Porsche 997 RSR; Bild rechts) holte - unterstützt von Sascha Maasen bzw. einmal von Richard Lietz - den Titel in dieser Klasse. Cruz Martins hielt nach 14 Läufen bei insgesamt 138 Zählern (vier Laufsiege, ein Streichresultat) und verwies damit Marco Cioci / Piergiuseppe Perazzini (Megadrive-Ferrari F430 GT2; 131 / fünf Siege) sowie Sascha Maassen (123 / zwei Läufe weniger) auf die Ehrenplätze.
Die GT3-Kategorie war - mit Porsche, Ferrari, Lamborghini, Audi, Corvette und Dodge - abwechslungsreicher besetzt, doch auch hier machten eine Ferrari- und eine Porsche-Crew den Gesamtsieg unter sich aus: Stefano Livio / Lorenzo Bontempelli (Kessel Racing-Ferrari F430 Scuderia; Bild links) setzten sich mit sieben Klassensiegen und 149 Punkten letztlich klar gegen Stefano Borghi / Gianluca De Lorenzi (GDL-Porsche 997 GT3 Cup S; 124 / drei Siege) durch. Um den nächsten Platz entschieden bei Punktegleichheit die Einzelplatzierungen - Matteo Grassotto (Mik Corse-Lamborghini Gallardo GT3; 112 / zwei Siege) blieb so vor Rinaldo Capello (Audi Sport Italia-Audi R8 LMS; 112 / ein Sieg).
Auch die GT Cup-Kategorie war den Marken Ferrari und Porsche vorbehalten. In den Top-10 der Jahresendwertung lagen schließlich zwei Ferrari-Piloten vor acht Porsche-Fahrern: Mario Ferraris / Aldo Cerruti (AeffeM-Ferrari F430 Challenge, Bild rechts; 131 / vier Siege) sicherten sich den Titel erst im letzten Lauf der Saison vor Angelo Lancelotti (Rangoni Motorsport-Porsche 997 GT3 Cup; 126 / fünf Siege) sowie Cedric Sbirrazzuoli / Alberto Brambati (Antonelli Motorsport-Porsche 997 GT3 Cup; je 119 / ein Sieg, ein Streichresultat).
Das ALMS-Meisterteam der LMP1-Klasse Highcroft Racing hat nun sein Programm für das kommende Jahr offiziell bestätigt. Man wird mit einem LMP2-Acura die komplette Saison bestreiten. Dazu wird dem LMP2-Wagen von HPD, der amerikanischen Entwicklungsabteilung des Honda-Ablegers Acura, eine weitere Entwicklungsstufe spendiert, so dass die Chassis ab dem nächsten Jahr die Bezeichnung ARX-01c tragen. Die Entwicklung des radikal gestalteten ARX-02a wird dagegen eingestellt. Für die ALMS ist dies irrelevant, da die beiden Kategorien LMP1 und LMP2 ausser bei einigen wenigen Rennen des Intercontinental Cups im kommenden Jahr ohnehin einer gemeinsamen Klasse in Nordamerika vereinigt werden. Derzeit existieren nur noch zwei Chassis und kaum noch Ersatzteile des ARX-02a. Grund ist der schwere Trainingsunfall beim Petit Le Mans, bei dem das ursprüngliche Einsatzchassis von Highcroft komplett zerstört wurde.
Offensichtlich plant der amerikanische Hersteller auch über 2010 hinaus, denn in der jüngsten Pressemitteilung wir sogar darüber gesprochen, über die kommende Saison einen neuen Motor für 2011 mit der Hilfe von Duncan Daytons Mannschaft zu entwickeln. David Brabham wird nach dem derzeitigen Stand als Pilot beibehalten und damit seine vierte Saison in Folge in dem Team absolvieren. Anstelle von Scott Sharp, der nun sein eigenes GT2-Ferrari-Team in der ALMS startet, soll ein neuer Fahrer als Teamkollege an Brabhams Seite gelangen. Auch die Sponsorschaft mit Patron wird in der kommenden Saison fortgesetzt.
Highcroft bleibt damit das Entwicklungsteam für Acura/HPD in den USA und wahrscheinlich auch das einzige Acura-Einsatzteam in der ALMS. JAS und Strakka Racing sollen daneben bis zu drei Acura LMP2 in der Le Mans Serie einsetzen. Da bei Highcroft derzeit auch mit spitzem Bleistift durchgerechnet wird, ob man möglicherweise zwei ARX-01c an den Start bringen könnte, würden damit 2010 bis zu fünf der LMP2-Acuras in den verschiedenen Serien weltweit an den Start gehen können. Eher unwahrscheinlich ist dagegen nach dem derzeitigen Stand der Dinge, dass Gil de Ferrans Mannschaft weiter in der ALMS mit Acura an den Start geht. Die Gerüchteküche meldet statt dessen, das Team stünde kurz vor dem Erwerb eines Peugeot für die Saison 2010!
Der in der BF-Goodrich Langstreckenmeisterschaft engagierte Rennstall Mathol Racing wird laut einer Meldung unserer Kollegen von Ring1.de im kommenden Jahr auch zwei Wagen in der SP10/GT4-Klasse der beliebten Langstrecken-rennserie einsetzen. Im vergangenen Jahr war die Mannschaft mit zwei Honda S2000 und fünf Honda Civic Type R das zahlenmässig stärkste Honda-Einsatzteam am Ring und war in allen drei Serien bzw. Events - der Rundstrecken Challenge (RCN), der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring und dem 24 Stunden am Nürburgring - aktiv. Nun wird man im kommenden Jahr zusätzlich zwei Aston Martin Vantage V8 4.7 GT4 an den Start bringen. Diese beiden Autos stammen mutmasslich aus dem Pool des nun eingestellten Asiatischen Aston Martin Markenpokals mit N24-Fahrzeugen, der nach zwei Saisons im kommenden Jahr nicht mehr weiter geführt wird. Die beiden Boliden mit jeweils 445 PS sollen neben den Serien auf der Nordschleife auch in nationalen GT4-Serien und im FIA-GT4 Europacup eingesetzt werden.
„Wir kehren Honda nicht den Rücken, sondern wollen uns einfach noch breiter aufstellen“, kommentiert Teamchef Matthias Holle den Schritt. „Der Aston Martin ist ein ausgereiftes Rennfahrzeug, mit dem man problemlos in die Spitze mit vordringen kann.“ Matthias Holle freut sich auf die beiden Autos, mit denen das Team in den Rennserien nicht nur innerhalb der Klassen, sondern auch im Gesamtklassement in den Top 20 anklopfen will. „Ein Auto ist schon vergeben. Wir müssen jetzt mal abwarten, wie sich die nächsten Wochen bei der Suche nach der zweiten Fahrerpaarung gestaltet. Entweder, wir vergeben einzelne Fahrerplätze oder das Auto komplett.“ In der Winterpause soll die Entscheidung bei Mathol Racing erfolgen, wer im zweiten Aston Martin das Steuer übernehmen wird. Das Team sammelt bis dahin Fahreranfragen für die ins Auge gefassten Meisterschaften.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Das letzte Rennen der diesjährigen VdeV-Saison war der sechs-Stunden-Lauf der Endurance Proto in Estoril:
Philippe Mondolot und David Zollinger (Palmyr-Norma M20F; Bild links), die sich bereits vor dem Saisonfinale den Gesamtsieg in dieser Serie gesichert hatten, gewannen nach 201 zurückgelegten Runden vor Simon Dolan / Sam Hancock (Jota Sport-Ligier JS49; 201), Julien Schell / David Caussanel (Pegasus Racing-Ligier JS51; 199) sowie Jean-Lou Rihon / Nick Padmore (Norma UK-Morma M20F; 198). Hinter drei weiteren Norma-Besatzungen belegten Jean-Francois Yvon / Philippe Papin / Miles Hulford als einzige Mannschaft in einem Juno SSE (Bild rechts) unter den dreizehn gewerteten Teams den achten Platz.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in Britische GT
Das aus Schottland stammende Team ProMotorsport will - nach einem Jahr Pause - 2010 wieder in die GT4-Kategorie der Britischen GT-Meisterschaft zurückkehren und dort zwei Nissan 350Z einsetzen. Als Fahrer sollen bereits Derek Palmer Jr., Rick Pearson und Maxi Jazz feststehen.
Speedy-Pilot Ben Leuenberger blickt auf eine seiner erfolgreichsten Saisons zurück. Trotzdem ist noch nicht klar, ob der Schweizer seinen Fahrerplatz bei der britisch-schweizerischen Mannschaft behält. „Ich würde schon gerne bei Speedy in der kommenden Saison weiterfahren. Die Mannschaft ist sehr professionell und es herrscht eine sehr gute Stimmung im Team, die sich auch im Erfolg der Truppe niedergeschlagen hat. Ich stehe noch in Verhandlungen, allerdings hängen diese auch vom weiteren Programm des Teams ab.“
Wie aus dem näheren Umkreis des Teams zu erfahren ist, steht man dort noch vor der Entscheidungsfindung, wie das Programm im Detail aussehen soll. In der vergangenen Saison setzte man einen LMP1-Lola mit Aston Martin-Motorisierung und einen Judd-befeuerten LMP2-Lola ein. Erfolgreich war man dabei nur mit dem LMP2-Gefährt - allerdings so erfolgreich, dass gleich drei Le Mans-Nennungen über den zweiten Platz bei den 24h 2009, dem LMS-Vizetitel und der Michelin Energy X-Challenge heraussprangen. Ende der vergangenen Saison wurden erste Gerüchte laut, dass man ein Upgrade auf zwei LMP1 für die kommende Saison plane. Dies würde allerdings heissen, alle drei Wildcards für die Sarthe verfallen zu lassen. Neben der zweiten Option das Programm aus dem vergangenen Jahr mit einem LMP1 und einem LMP2 fortzusetzen, wäre allerdings auch noch eine dritte Möglichkeit denkbar, bei der man zwar zwei LMP1 einsetzt, den LMP2 aber entweder die gesamte Saison oder bei ausgewählten Events – etwa Le Mans – als dritten Wagen beibehält. Für die letztere Option spricht das Speedy-Sebah just einen Test mit Dunlop - in der letzten Saison vertraute das Team auf Proukte von Konkurrent Michelin - mit fünf neuen schweizer Piloten und Pilotinnen durchführte. Zum Einsatz kamen bei dem Test in Estoril Cyndie Allemann, die GT-Eins Leser noch von ihrem Einsatz beim ADAC-GT-Masters am Nürburgring als Teamkollegin von Sven Hannawald in Erinnerung haben dürften, Rahel Frey, die beiden Formula Le Mans-Piloten Natacha Gachnang und Matthias Beche sowie Jonathan Hirschi.
Für Ben Leuenberger schliesslich ist die Le Mans Serie nur ein Baustein in den Planungen für 2010. Der junge Schweizer ist nach wie vor noch in Kontakt mit einigen ADAC-GT-Masters-Teams. „Aber auch hier ist es zu früh, um schon etwas zu fixieren. Das GT-Masters ist eine starke Meisterschaft und daher ist ein Drive hier immer interessant. Aber da wird man die kommenden Wochen warten müssen, inwieweit sich da was ergibt.“
28 Autos – 20 Sportwagen und 8 Tourenwagen - nahmen am gestrigen Sonntag letztendlich die 6h von Vallelunga in diesem Jahr unter die Räder. Am Ende des Tages gab es den erwarteten Doppelsieg für die Racing Box-Mannschaft mit ihren beiden Lola B09/80-Judd zu verzeichnen. Dabei siegte der Wagen von Francioni / Piscopo / Biagi mit 223 Runden Distanz und acht Runden Vorsprung vor den Teamkollegen Piccini / Piccini / Geri sowie dem auf Rang 3 klassierten Audisio & Benvenuto-Lucchini CN, auf dem die beiden Piloten Rigon & Mastrangelo den zweiten Platz nur mit 16s Rückstand auf den LMP2-Lola verfehlten. Den Polesettern auf dem Lola war der Verlust der Heckhaube während der Fahrt zum Verhängnis geworden. Der Rückstand auf die Sieger resultierte hauptsächlich aus der Reparatur dieses Defekts.
Auf Rang 4 kam der AF Corse-Ferrari der Piloten Aguas / Cadei / Kauffmann (Robert) als bester GT ins Ziel. Die im vorigen Jahr noch siegreichen Teamkollegen Perazzini / Cioci / Bruni mussten mit einem Antriebswellenschaden vorzeitig die Segel streichen. Zur relativ kurzen Liste der Ausfälle gesellte sich leider auch der Stadler Motorsport-Porsche GT2 mit Marco Seefried und Karl Renz, für die schon nach 17 Runden das Aus aufgrund mechanischer Probleme kam. Auf Rang 5 kam der GT2-Porsche des Teams GDL-Racing - ein ex-Prospeed Competition-Fahrzeug - ins Ziel, während Gesamtrang 6 an ein italienisches Corvette-Team fiel, bei dem unter anderem Emanuele Pirro ins Lenkrad griff.
Valentino Rossi schlug sich bei seinem Langstrecken-GT-Debüt wacker und kam auf dem Kessel Racing-Ferrari GT3 trotz kleinerer technischer Zwischenfälle (siehe Foto) als Klassen-Dritter und Gesamt-Zwölfter mit seinen Teamkollegen Salucchi und Ceccato ins Ziel. Die Tourenwagenwertung gewann als Gesamt-Neunter die österreichische Duller Motorsport-Mannschaft mit jenem BMW M3, mit dem man auch im vorigen Jahr die Silver Cup getaufte Variante des 6h-Rennens gewinnen konnte. Das siegreiche Trio lautete am Ende Cappellari / Calderari / Mulacchiè. Die Alpenländer räumten mit ihren BMW insgesamt einen überzeugenden Dreifachsieg ab.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Das samstägliche VdeV-sechs-Stunden-Rennen in Estoril endete mit einem Porsche-dreifach-Erfolg: Eric Mouez / David Loger / Michel Nourry (Nourry Competition-997 GT3 Cup S; Bild links) gewannen nach 161 Runden bei regnerischem Wetter vor Bernard Moreau / Miguel Langin / Jean-Charles Levy (Polybaie-996 RSR; 160) und Oscar Slingerland / Markus Palttala (Speedlover-997 GT3 Cup; 160). Die von der Pole gestarteten Martin Short / Tony Samon / Joao Barbosa (Mosler Europe-Mosler MT900 GT3; 160) wurden Vierte, gefolgt Christophe Bourret / Pascal Gibon / Raymond Narac (IMSA Performance-Porsche 997 Cup; 159). Jean-Paul Pagny und Thierry Perrier (Perspective Racing-Ferrari F430; 158), die vor dem Saisonfinale noch Tabellenführer der GT/Tourisme-Gesamtwertung waren, kamen nur auf Rang 7 ins Ziel - der Challenge-Titel ging somit an Mouez / Loger.
Die Wertung der historischen Fahrzeuge gewannen die Doppelstarter Bernard Moreau und Miguel Langin gemeinsam mit Michel Mitieus im Polybaie-Porsche 911 3,0 RSR (147 R. / Gesamt-13.) vor Paul Ingram / Chris Chiles Sr. / Chris Chiles Jr. (Classic Racing Cars-Chevron B8, Bild rechts; 146 / 15.) sowie Didier Denat / Serge Kriknoff / Olivier de Siebenthal (Scuderia Cubana-Porsche 911 2,8 RS; 145 / 16.). Moreau / Langin waren schon vor diesem Rennen als Gesamtsieger der Historic Endurance festgestanden.
Die Pole Position für die 6h von Vallelunga hat wie erwartet das Racing Box-Team errungen. Die Lola-Piloten Piccini / Piccini / Geri haben sich mit einer 1:26,799 auf dem 4,085km langen Kurs die vorderste Startposition vor ihren Teamkollegen Biagi / Francioni / Piscopo sichern können. Der Audisio & Benvenuto-Lucchini CN4 der beiden Piloten Rigon / Mastrangelo konnte Startplatz 3 vor dem AF Corse-Ferrari F430 GT2 von Cioci / Perazzini / Bruni erobern.
Verfasst von Harald Musileck am . Veröffentlicht in VdeV Serien
Die Pole für das samstägliche, gemeinsame sechs-Stunden-Rennen der VdeV-GT/Tourisme und den historischen GT und Prototypen holten Martin Short / Tony Samon / Joao Barbosa (Mosler Europe-Mosler MT900 GT3; 1:41,546) überlegen vor Eric Mouez / David Loger / Michel Nourry (Nourry Competition-Porsche 997 GT3 Cup S; 1:43,626), Philippe Almeras / Roland Berville (ProGT by Almeras-Porsche 997 GT3 Cup; 1:44,177) und Damien Kohler / Richard Depagneux (Bermax/Massi-Mosler MT900 GT3; 1:44,513). Beste Mannschaft aus den Klassen der historischen Fahrzeuge waren Yann Le Calvez / Lionel Robert / Loic Deman (Mecamoteur-Elva Mk.8, 1:49,011), die Startplatz 14 erreichten.
In der VdeV-Endurance Proto ist die Leistungsdichte größer: Die Top-Zeit im Qualifying für den am Sonntag stattfindenden 6h-Lauf der CN-Wagen wurde für Fabien Rosier / Remi Boudoul / Lionel Robert (Extreme Limite-Norma M20F) mit 1:41,978 notiert, knapp dahinter folgten Francisco Villar / Antonio Coimbra (If Motorsport-Ligier JS49; 1:42,017). Aus Reihe 2 werden die beiden Palmyr-Norma M20F von Philippe Mondolot / David Zollinger (1:42,545) sowie Jean-Marc Menahem / Didier Beck (1:43,616) ins Rennen gehen. Reihe 3 bilden der Pegasus Racing-Ligier JS51 von Julien Schell / David Caussanel (1:43,740) und der Norma UK-Norma M20F von Derrick Collin / Ryan Hooker (1:43,792).