Am kommenden Wochenende kehrt der Porsche Carrera Cup Deutschland zurück auf die Rennstrecke: Im Rahmen des 88. 24 Stunden Rennen von Le Mans startet die nationale Rennserie in die 31. Saison. Gemeinsam mit dem Porsche Carrera Cup Frankreich trägt der Markenpokal beim Langstreckenklassiker ein Rennen über 45 Minuten aus. Insgesamt 53 Piloten bilden das Starterfeld. Zehn weitere Läufe mit den 485 PS starken Porsche 911 GT3 Cup im Rahmen des ADAC GT Masters komplettieren den Kalender des deutschen Carrera Cup.
„Wir freuen uns, dass die neue Saison endlich losgeht – und das mit einem absoluten Highlight in Le Mans. An keinem anderen Ort der Welt wurde so viel Motorsport-Geschichte geschrieben, insbesondere durch Porsche. Ich bin gespannt, wer sich im Rennen durchsetzt und sich am Ende Le Mans-Sieger im Carrera Cup nennen darf“, sagt Hurui Issak, der Projektleiter des Porsche Carrera Cup Deutschland.
Vor dem Rennen am Samstag erwarten die Fahrer am Freitag ein Qualifying (60 Minuten) und zwei freie Trainings (je 45 Minuten). Mit viel Selbstvertrauen reist Larry ten Voorde (Niederlande/Nebulus Racing by Huber) in den Nordwesten Frankreichs. Als neuer Champion im Porsche Mobil1 Supercup gehört der 23-Jährige in Le Mans zum Favoritenkreis. Zu seinen Konkurrenten zählen Dylan Pereira (Luxemburg/Förch Racing), Gesamtvierter im deutschen Carrera Cup 2019, sowie die beiden Porsche-Junioren Ayhancan Güven (Türkei/Martinet by Alméras) und Jaxon Evans (Neuseeland/BWT Lechner Racing) aus dem Porsche Carrera Cup France.
Auch für die Saison 2020 setzt der Porsche Carrera Cup Deutschland auf ein umfangreiches Medienpaket. Alle Rennen werden in voller Länge auf Sport1 ausgestrahlt. Darüber hinaus berichtet der Sender n-tv im Magazin „PS – Porsche Carrera Cup“. Die Sendung läuft jeden Samstag (ab 11:30 Uhr) und Sonntag (ab 19:30 Uhr) nach den Rennwochenenden. Alle Läufe werden zudem live im Internet gezeigt: über den Facebook-Account @CarreraCupDeutschland, den offiziellen YouTube-Kanal des Markenpokals und den Porsche Motorsport Hub können Fans die Rennen verfolgen.
34 Fahrzeuge, aufgeteilt in 11 GT3 und 23 LMP3 befinden sich auf der Entry List der beiden Road to Le Mans Events des Michelin Le Mans Cup, die wieder im Rahmenprogramm des 24 Stunden Rennen von Le Mans stattfinden.
Zwei Porsche 991 GT3 R und ein Lamborghini Huracán GT3 evo stehen in der GT(3)-Klasse einer Armada von 8 Ferrari F488 GT3 gegenüber. Neben den üblichen Verdächtigen, je 3 Fahrzeuge von Kessel Racing und Iron Lynx werfen in Le Mans auch noch Spirit of Race mit den beiden US Boys Gunnar Jeannette & Rodrigo Sales, plus SKY Tempesta Racing mit Christopher Froggatt (GB) und Jonathan Hui (HKG) ihren Hut in den Ring. Interessante Gold Piloten sind Werksfahrer Andrea Caldarelli auf dem #63 Lamborghini, Porsche Junior Julien Andlauer auf dem #2 Porsche 911 GT3 R, Giacomo Piccini auf dem #8 Ferrari 488 GT3 von Iron Lynx und Gunnar Jeannette auf dem #51 Spirit of Race Ferrari. Alle Gold bzw. Silber Piloten müssen jedoch darauf hoffen, dass ihre Bronze Partner das Fahrzeug in einem Stück zurück an die Box bringen.
Nicht kleckern sondern klotzen sagt man sich bei United Autosports und setzt gleich 4 Ligier JS P320 ein. Frei nach dem alten Motto EWG = Einer wird gewinnen ! An Total treffen in der LMP3-Kategorie 8 Duqueine M30-D08 LMP3 auf 15 Fahrzeuge aus dem Hause Ligier. Scheinbar kein Interesse ihre neuen Fahrzeuge in Le Mans in das Schaufenster zu stellen haben Adess und Ginetta. Trotz des von der IMSA in den USA angestoßenen Hype um die LMP3, glänzen gleiche beide Hersteller der 2020er Modelle durch Abwesenheit.
Der United Autosports Mannschaft ein Beinchen stellen wollen sicher unsere Freunde von DKR Engineering aus Luxembourg mit den Tabellenführern auf der #3: Laurents Hörr und Jean Glorieux. Auch DKR setzt ein zweites Fahrzeug für den Deutschen Wolfgang Triller und den Belgier Ugo De Wilde ein. Auch die Eidgenossen von Cool Racing, #37 und #69 Ligier JS P320, für die erfolgreichen Fahrer Maurice Smith (USA) & Matt Bell (GB) sowie die beiden Franzosen Nicolas Maulini und Edouard Cauhaupe, werden dem Quartett von United Autosports nicht kampflos das Podium überlassen. Mit zum Kreis der Favoriten zählen sicherlich auch die Fahrer von Graff Racing auf dem #26 Ligier JS P320 LMP3, der Liechtensteiner Matthias Kaiser und sein finnischer Teamkollege Rory Penttinen.
Für Spannung dürfte also in beiden Rennen gesorgt sein. Das 1. Rennen ist am Freitag von 14h15- bis 15h10. Am Samstag startet das 2. Rennen um 11h15- bis 12h10.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Porsche hat sich für die 88. Ausgabe des 24 Stunden Rennen von Le Mans wieder besondere Designs einfallen lassen. Angesichts des 50.Jubiläums des ersten der 19 Le Mans-Siege von Porsche (hier geht es zum GT-Eins-Artikel über die Geschichte dieses historischen Triumphes) startet man mit 2 speziellen an dieses ereignis erinnernden Fahrzeugdesigns. Die beiden 911 RSR des Porsche GT Teams treten in der GTE-Pro-Kategorie an und rollen in Rot-Weiß und Schwarz-Weiß an den Start.
Die Folierung gleicht mit ihren klaren Linien und Formen der Farbgebung jenen digitalen RSR, die am 13. und 14. Juni bei der virtuellen Ausgabe des Le-Mans-Rennens erfolgreich waren. Die beiden rund 515 PS starken Werksautos tragen den Schriftzug „1970“ auf der Fronthaube und dem Dach. In jenem Jahr hatten der Brite Richard Attwood und der Deutsche Hans Herrmann am Steuer des legendären Porsche 917 erstmals den Gesamtsieg in Le Mans für den Stuttgarter Sportwagenhersteller erkämpft. Das Fahrzeug unter Nennung der Porsche KG Salzburg zierten damals die Nationalfarben Österreichs.
Genau dieses Rot und Weiß kommt auch beim Porsche 911 RSR mit der Startnummer 91 zum Einsatz. An dessen Steuer wechseln sich die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft -Stammfahrer Gianmaria Bruni und Richard Lietz wie schon in den beiden vorhergehenden Jahren mit dem Franzosen Frédéric Makowiecki ab. Das erfahrene Trio hatte 2018 und 2019 jeweils den zweiten Platz in der GTE-Pro-Klasse errungen.
Am Schwesterauto mit der Nummer 92 ist das Rot durch Schwarz ersetzt. Dort bekommen die amtierenden Langstrecken-Weltmeister Michael Christensen aus Dänemark und Kévin Estre aus Frankreich erneut Unterstützung vom Belgier Laurens Vanthoor. Vanthoor ist der amtierende Titelträger in der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship . Die drei Piloten hatten vor zwei Jahren in Le Mans mit dem 911 RSR im legendären Pink-Pig-Design einen souveränen Klassensieg errungen. Zusammen mit den acht 911 RSR der Kundenteams Dempsey-Proton. Project 1 und Gulf Racing in der Klasse GTE-Am sind insgesamt 10 911ér im Starterfeld vertreten. In der Markenmeisterschaft belegt das Porsche GT Team nach 6 von 8 Saisonrennen den zweiten Rang. Gleiches gilt für die amtierenden Champions Estre/Christensen in der Fahrerwertung.
Verfasst von Frank Bresinski am . Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Beim DTM Rennen in Assen fand das zweite Rennwochenende der Belcar Endurance Championship statt. Ausnahmsweise wurden an diesem Wochenende gleich zwei Rennen gefahren. Mit 19 Fahrzeugen war das Feld leider erneut schwach besetzt.
Im Qualifying für das einstündige Rennen am Samstag sicherten sich Sam Dejonghe und Tom Boonen im Norma die Pole Position. Da es kurz vor dem Start einen Regenschauer gab wurde das Rennen hinter dem Safty Car gestartet. Dejonghe riskierte es trotzdem auf Slicks zu starten und fuhr der Konkurrenz mit Riesenschritten davon. Als der Regen allerdings stärker wurde verlor er seinen Norma auf regennasser Fahrbahn und Schlug heftig in die Streckenbegrenzung ein. Dieses führte zu einer roten Flagge.
Nach einer 15 minütigen Unterbrechung übernahmen Thomas Piessens und Tim Verbergt im Deldiche Racing Norma die Führung und sicherten sich nach 22 Runden den Sieg mit knapp 10 Sekunden Vorsprung vor den Markenkollegen Bert und Stienes Longin. Mit dem dritten Gesamtplatz gewann John de Wilde im Speedlover Porsche die Belcar 2 Klasse. Auf dem vierten Platz kamen die Sieger der Belcar 3 Division ins Ziel. Dieses waren Dylan Derdaele und Nicolas Saelens im Lamborghini. Platz fünf sicherten sich Hans und Frank Thiers im Norma vor Morrow / van Belle im Wolf GB08, Bert und Ayrton Redant im Porsche und Heim / Decurtins im Norma. Der zweite Deldiche Racing Norma von De Cock / Joosen wurde nach einer Strafe nur zwölfter.
Das zweite Rennen am Sonntag ging über 120 Minuten. Das Wetter hatte sich allerdings nicht gebessert, eher im Gegenteil. Der Krafft Racing Norma von Bert und Stienes Longin ging von der Pole aus in den zweiten Wertungslauf der erneut hinter dem Safty Car gestartet wurde. Gilles Magnus, der sich den Russel Racing Norma mit Hans und Frank Thiers teile, dominierte das zweite Rennen fast nach belieben.
Nach 59 Runden gewann das Trio mit einer Minute und 40 Sekunden Vorsprung vor dem Krafft Racing Norma von Bert und Stienes Longin die im dritten Saison Lauf zum dritten mal auf Platz zwei landeten. Mit einem starken dritten Rang gewannen Derdaele / Saelens im Belgium Racing Lamborghini die Belcar 3 Division und verwiesen die beiden Norma von Dejonghe/Boonen und Piessens / Verbergt auf die Plätze vier und fünf. Bert und Ayrton Redant gewannen im Porsche die Belcar 2 Klasse vor dem Markenkollegen John de Wilde.
Das nächste Rennen findet am ersten Oktober Wochenende in Zolder beim American Festival statt.
Beim dritten Saisonlauf der Sports Car Challenge in Brünn war Benjamin Hotz auf seinem Ligier-Turbo einmal mehr nicht zu schlagen. Dahinter landeten Marco Fink im PRC-BMW und Peter Kormann im PRC-Turbo jeweils einmal auf dem zweiten Platz der SCC Teilnehmer.
Nachdem Benjamin Hotz den Lauf in Hockenheim ausgelassen hatte, war der Eidgenosse in Brünn wieder einmal eine Klasse für sich. Das erste Rennen ging Hotz von der Pole Position aus an. Im Qualifying hatte der Ligier-Pilot Miro Konopka im Ligier JS P2 und Petr Lisa im Norma M30 LMP3 deutlich hinter sich gelassen. Peter Kormann holte sich als zweitschnellster SCC Starter vor Andreas Fiedler Startplatz 4.
Zwischen Konopka und Hotz fiel schließlich auch die Entscheidung um den Gesamtsieg im ersten Rennen. Am Ende setzte sich der Slowake mit 0,6 Sekunden Vorsprung gegenüber Hotz knapp durch. Rang vier ging aber weder an Kormann noch an Fiedler. Während Fiedler gar nicht erst startete, schied Kormann bereits nach vier Runden aus. Den vierten Platz sicherte sich dadurch Marco Fink, der damit die Division 1 gewann. Zweiter in der großen Division wurde Wolfgang Terschl im Pro Sport. Der zweite Platz in der Division 2 holte sich Jasmin Fiedler im PRC-Honda. Die PRC-Pilotin setzte sich damit gegen Alexander Frank (PRC Honda) durch.
Auch im zweiten Qualifying fuhr Hotz die für ihn wichtige Pole Position ein. Der Eidgenosse dürfte zwar auf die Runde gesehen der schnellste Pilot im Feld sein, sind aber die stärkeren Autos erst einmal vorbei, wird es für den Ligier schwierig wieder vor zu kommen.
Doch auch im zweiten Rennen musste sich Hotz erneut Miro Konopka beugen. Davor reichte es aber zu einem souveränen zweiten Gesamtplatz sowie dem deutlichen Sieg in der SCC Wertung. Nach seinem Ausfall im ersten Durchgang landete Peter Kormann diesmal auf dem vierten Platz hinter Petr Lisa. Kormann hielt damit Marco Fink hinter sich und holte somit auch den Sieg in der Division 1. Dritter wurde Wolfang Terschl. Den zweiten Platz in der Division 2 holte sich erneut Jasmin Fiedler.
Da in Brünn wieder gemeinsam mit der P9 Challenge und der FIA Zonen Meisterschaft gefahren wurde, kam ein starkes Teilnehmerfeld zusammen. So konnte in Tschechien auch die gemeinsame Startgruppe der SCC mit den Sportwagen der FIA Zone überzeugen. Vor dem Finale, voraussichtlich im Oktober auf dem Nürburgring, bleibt es weiterhin spannend. In der Division 1 konnte Wolfgang Terschl regelmäßig punkten. Dadurch liegt der Österreicher vor Peter Kormann und Marco Fink auf dem ersten Platz in der Division 1. Spannend geht es auch in der Division 2 zu, wo momentan Jasmin Fiedler vor Benjamin Hotz führt.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
5 LMP1, 24 LMP2, 8 GTE-Pro und 22 GTE-Am stehen zu Beginn der Rennwoche in Le Mans noch auf der Nennliste der 88. Ausgabe des 24 Stunden Rennen von Le Mans an der Sarthe. Die „Corona-Edition“ des Klassikers wird dabei in mancher Hinsicht sehr anders ausfallen. Weniger von der Feldgrösse, die mit nun 59 Wagen gar nicht so klein wie befürchtet ausfällt. Vielmehr wird es einige Besonderheiten geben die dieses Rennen zu einem einmaligen Erlebnis machen werden.
Das die 88.Ausgabe ohne die gewohnten Zuschauermassen von an die 50.000 Zuschauern um die Strecke herum stattfindet ist nur einer der Besonderheiten. Das zuletzt sich immer weiter verschärfende Infektionsgeschehen in Westfrankreich hatte bereits vor einigen Wochen die Entscheidung nach sich gezogen statt einem eingeschränkten Zuschaueraufkommen, bei dem die Fans in definierten Zonen entlang der Strecke eingepfercht werden sollten, nun gänzlich auf Zuschauer zu verzichten.
Die Verlegung auf Mitte September wird dafür die Folge haben das die Nachtphase in Le Mans dieses Jahr so lange wie noch nie in der über 94 jährigen Geschichte des Klassikers dauern wird. Die anfänglichen Befürchtungen das sich dies auch meteorologisch niederschlagen wird, werden derzeit von den Wettervorhersagen zerstreut – es sieht eher so aus als wenn bestes Rennwetter für die Woche angesagt ist.
Was eher augenscheinlich geworden ist ist, das beide Top-Klassen schwächeln. Nur 5 LMP1 - nach 8 im Vorjahr - versprechen jetzt nicht gerade ein nervenaufreibendes Duell um den Sieg. Toyota wird dabei den Schwanengesang der TS050 Hybrid-Boliden einläuten, die nächstes jahr von den neuen Hypercars ersetzt werden sollen. Die 5 LMP1 2020 sind immerhin noch 16% weniger wie die 6 Autos 2017, welche das bisherige „Lowlight“ der LMP1-Szene waren. Vorbei die Zeiten als die Topklasse bis zu 24 Starter anzog (wer erinnert sich? Korrekt – das ist gerade mal 13 Jahre her).
Und auch in den anderen Klassen ist man von blühenden Landschaften weit entfernt. Die GTLM hat als erste unter den geplanten (Abgänge von BMW und Ford) und spontanen (Absage von Porsches und Corvettes 2 Amerikanischen Wagen nach corona-bedingter Kürzung des Werksprogramms) Abgängen leiden müssen und steht wie man munkeln hört angesichts eines sich stetig nach oben enwickelten Kostenrahmens nun für die kommenden Jahre komplett zur Disposition. In der LMP2 hat das Herstelleroligopol zusammen mit einem erzwungenen Einfrieren der Entwicklungsmöglichkeiten nun zu einem Quasi-Oreca-Markenpokal mit lediglich 4 anderen Konkurrenzchassis geführt. Und die GTE-Am mag zwar in diesem Jahr noch von den vor Corona beschlossenen Budgets aus dem Vollen schöpfen können, doch wie es nächstes Jahr dort aussieht traut sich derzeit Niemand vorherzusagen.
Eine der Tatsachen ist: Noch nie waren in Le Mans so wenig Hersteller im Feld vertreten. Lässt man die Fake-Rebrands a la Alpine und Aurus (beides noch nicht mal modifizierte Oreca-Chassis) weg dann sind 2020 lediglich 8 Hersteller – 3 in der LMP1, 2 zusätzliche in der LMP2 und lediglich 3 in der GTE – engagiert. Vorbei die Zeiten als mindestens 20 Hersteller sich im Le Mans Feld tummelten. Le Mans verliert offensichtlich zunehmend die Relevanz für die Automobil- und Rennsportindustrie, da die Hürden für einen Einstieg finanziell und lobbyistisch zu hoch gelegt worden sind – das rächt sich nun da eine richtige Krise die Schwächen des Top-Sport-Ansatzes des ACO schonungslos offen legt.
Da die Gegenwart alles andere als rosig aussieht tröstet allein die Aussicht auf bessere Zeiten die Fans und Berichterstatter. Neben den diese Woche bereits verkündeten LMP1 Umstieg von Alpine und den für Freitag angekündigten Details zum Peugeot-Hypercar-Einstieg ruhen die Hoffnungen derzeit auf den – allerdings nun wegen Corona um ein Jahr verschobenen - LMDh-Programmen die 2023 den Kampf um den Gesamtsieg auf noch mehr Werke verteilen soll. Und Radio Fahrerlager registriert unter den GTE-Teams ein zunehmendes Grundrauschen was den potentiellen mittelfristigen Ersatz der GTE durch die bislang lange vom ACO verpönte GT3-Plattform anbelangt. Auch wenn dazu wenig konkretes und offizelles in der kommenden Woche zu erwarten sein dürfte, könnte dies das spannendste Thema der nächsten Wochen und Monate in Bezug auf die ACO-Szene werden.
Auch von unserer Seite werden wir uns auf ein alternatives Prozedere einstellen müssen. Zum ersten Mal seit 17 Jahren wird kein GT-Eins-Team beim Klassiker vor Ort sein. Wir planen dennoch mit Hilfe der einschlägigen Informationskanäle einen zeitnah aktualisierten Rennbericht auf unsere Seiten hier zu erstellen. Dieser wird wohlmöglich wegen der eingeschränkten Bildauswahl ein etwas anderes Format bekommen, soll es aber wie gewohnt allen interessierten Fans gestatten, den Ablauf des Rennens jederzeit nachvollziehen zu können. Der Link dazu wird rechtzeitig auf diesen Seiten bekannt gegeben werden.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
Tim Heinemann hat mit seinem HP-Racing InternationalMercedes AMG GT4 auch das 2.Rennen der DTM Trophy auf der 5,148 km langen Grand-Prix-Strecke des Nürburgring gewonnen. Der 22-Jährige, der das gesamte Wochenende dominierte und sich auch am Sonntag die Pole Position gesichert hatte, fuhr einen ungefährdeten Sieg nach Hause. Das war bereits der vierte Triumph in Folge für den Meisterschaftsführenden. Auf Rang zwei folgte KTM X-Bow GT4-Pilot Reinhard Kofler, der im von Teichmann Racing eingesetzten KTM von Rang 2 gestartet war und seine Position über das gesamte Rennen verteidigte. Der polnische Mercedes AMG GT4-Pilot Jan Kisiel komplettierte von P3 gestartet als Dritter das Podium.
Der rollende Start brachte keine Veränderung an der Spitze des Feldes, wenngleich ein beherzt fahrender Kofler bereits in Kurve eins versuchte, an Heinemann vorbeizuziehen: Doch der Mercedes-Pilot hatte die bessere Linie und verteidigte geschickt. Pech hatte der Walkenhorst Motorsport-Pilot Ben Tuck, der aufgrund einer Entscheidung der Rennleistung nach einem zu harten Manöver gegen Jan Philipp Springob auf Platz 17 versetzt wurde. Im weiteren Rennverlauf arbeitete Tuck sich Schritt für Schritt wieder nach vorn, musste aber hinter Springob bleiben und sich letzten Endes mit Position 13 begnügen.
Für Spannung sorgte eine Safety-Car-Phase kurz vor Rennende aufgrund eines Trümmerteils auf der Strecke. Die letzte Runde wurde dann wieder im Renntempo gefahren. Doch auch hier bewies Heinemann ein weiteres Mal seine Klasse und ließ an der Spitze nichts anbrennen.
Neben dem neuen - zu 2020 fast unveränderten - Rennkalender gibt es 2021 einiges Neues.
Aufgrund des leider noch immer schwach besetzten LMP2-Klasse und dem schrumpfenden GTLM gesellen sich bei einigen Rennen LMP3's dazu - die Prototype Challenge wird aber nicht abgeschafft. Die interessierten Teams dürfen gleich zur Saisoneröffnung in Daytona und Sebring mit an den Start. Als erstes Team steht Riley Motorsports mit den GT4-Piloten Dylan Murry und Jim Cox bereits fest - allerdings nicht mit dem eigenen Ave-Riley, sondern einem 2020er Ligier.
Neben der neuen fünften Klasse gibt es auch ein neues Qualifying-Prozedere für die AM-Klassen (LMP2, LMP3 und GTD). Während die Pro-Klassen (DPi und GTLM) weiterhin eine 15-minütige Quali-Session mit nur einem Fahrer durchführen, dürfen bei dem AM's beide Piloten in einer eigenen Session ran.
Eine weitere Neuerung ist ein neues Punktesystem, bei dem im Rennen das 10-fache der bisherigen Punkte vergeben werden. Der Sieger erhält also 350 statt bisher 35 Punkte, der Zweite 320 statt 32 usw. und geht bis zum 30. Platz in jeder Klasse. Des Weiteren gibt es erstmals auch Punkte für Qualifying, bei dem der Sieger 35 Punkte bekommt (P2 = 32, P3 = 30, ...).
2021 WeatherTech Championship Schedule:
22.01. - 24.01. Roar Before Rolex 24 (DPi, LMP2, LMP3, GTLM, GTD) 28.01. - 31.01. Rolex 24 at Daytona (DPi, LMP2*, LMP3*, GTLM, GTD) 17.03. - 20.03. Mobil 1 Twelve Hours of Sebring (DPi, LMP2, LMP3, GTLM, GTD) 16.04. - 17.04. Long Beach (DPi, GTLM, GTD) 23.04. - 25.04. WeatherTech Raceway Laguna Seca (DPi, LMP2, GTLM, GTD) 14.05. - 16.05. Mid-Ohio Sports Car Course (DPi, LMP3, GTD) (noch offen) Detroit Belle Isle (DPi, LMP2, GTD**) 24.06. - 27.06. Sahlen’s Six Hours of The Glen (DPi, LMP2, LMP3, GTLM, GTD) 02.07. - 04.07. Canadian Tire Motorsport Park (DPi, LMP3, GTLM, GTD**) 16.07. - 17.07. Lime Rock Park (GTLM, GTD) 06.08. - 08.08. Road America (DPi, LMP2, LMP3, GTLM, GTD) 20.08. - 22.08. Virginia International Raceway (GTLM, GTD) 06.10. - 09.10. Motul Petit Le Mans (DPi, LMP2, LMP3, GTLM, GTD)
* LMP2, LMP3 Rennen ohne Punktevergabe ** IMSA WeatherTech Sprint Cup
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Sonstige GT (D/A)
In der neuen DTM Trophy gibt Tim Heinemann den Ton an: Der Mercedes-Pilot aus dem Team HP-Racing International brillierte am Samstag im ersten Rennen der DTM Trophy auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings. Nicht nur das Heinemann sich beim fünften Saisonrennen den motorsportlichen „Hattrick“ mit Pole Position, Sieg und schnellster Rennrunde sicherte. Es war nach den beiden Erfolgen am Eurospeedway Lausitzring bereits der dritte Sieg des 22-Jährigen in der DTM-Trophy, dem neuen Unterbau der DTM. Der Brite Ben Green auf dem FK Performance Motorsport BMW M4-GT4, von Platz 2 gestartet, verteidigte seine Position bis ins Ziel. Sein Landsmann und Markenkollege Ben Tuck vom Team Walkenhorst Motorsport komplettierte das Podium.
Den erstmals bei einem Rennen der DTM Trophy zugelassenen Zuschauern boten die seriennahen GT-Sportwagen ein actionreiches Rennen, das von Positionskämpfen, harten Überholmanövern und einer Safety-Car-Phase geprägt wurde. Beim fliegenden Start hatte Polesitter Heinemann alles im Griff, während Routinier Peter Terting auf dem PROsport Racing Porsche vergeblich versuchte, auf der Außenlinie an Green vorbeizuziehen. Kurze Zeit später musste Terting auch gegen Tuck passen und fiel damit auf Rang vier zurück.
Zu einer Safety-Car-Phase kam es im weiteren Rennverlauf, als Felix von der Laden ins Kiesbett rutschte und der havarierte Audi R8 LMS GT4 abgeschleppt werden musste. Beim Restart machte Heinemann vorn alles richtig und setzte sich ab. Richtig spannend wurde es noch einmal in der letzten Minute des Rennens, als ein intensiv kämpfender Jan Kisiel im Leipert MotorsportMercedes AMG GT4 von der fünften Position aus den vor ihm fahrenden Terting attackierte. Letzterer konnte sich zunächst wehren, doch musste er den Porsche Cayman wenig später mit technischem Defekt in der Boxengasse abstellen, so dass Kisiel den vierten Platz erbte.
Verfasst von Harald Gallinnis am . Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Das Ginetta-Werksteam LNT hat den einzigen genannten G60-LT-P1 LMP1 für das 24 Stunden Rennen von Le Mans von der Nennliste des Rennens zurück gezogen. Wie das Team bekannt gab habe sich aufgrund der Entwicklungen um die COVID-Pandemie in Frankreich und England ein Antreten nicht mehr realisieren lassen. Die erzeit geforderten Quaratänebestimmungen nach der Rückreise nach England hätten eine Durchführung des Kundensportprogramms des Ginetta Cups, in dem auch zahlreiche Mitglieder der LMP1-Mannschaft organisatorisch engagiert sind, unmöglich gemacht. Somit hat man beschlossen auch diese Runde wie schon die 3 vergangenen auszulassen. Damit schrumpft das LMP1-Feld an der Sarthe in diesem Jahr auf nur 5 Fahrzeuge – die beiden Toyota und Rebellion Racing sowie den ByKolles Racing CLM. Somit starten dieses Jahr 59 Wagen beim Klassiker an der Sarthe.
Schon zuvor hatte man einen Abgang kompensieren müssen. Das Carlin Motorsport Team hatte schon vor 3 Wochen die Nennung seines Dallara P217 LMP2 für das 24 Stunden Rennen von Le Mans zurück gezogen. Die eigentlich in der Europäischen Le Mans Serie gemeldete Mannschaften hatte dieses Jahr noch kein Rennen absolviert. Die damit schon beim Klassiker gesunkene Zahl der engagierten Mannschaften auf 59, stellte den ACO vor Probleme da nun auch auf der Reserveliste kein Team mehr verzeichnet war das als Ersatz nachrücken konnte.
Dennoch gelang es einen Ersatz zu finden. Abseits der bereits im Vorfeld des Klassikers geleerten Reserveliste wurde ein vom Algarve Pro Team genannter Oreca unter der Nennung G-Drive Racing by Algarve nachträglich nachnominiert. Der Wagen wird von ex-Gesamtsieger Nick Tandy – 2015 mit Porsche erfolgreich – dem Britischen Mazda-IMSA-Piloten Oliver Jarvis und dem Iren Ryan Cullen pilotiert. Das Fahrzeug wird auf Goodyear-Reifen ins Rennen gehen. Algarve Pro hatte bereits den G-Drive Wagen in der Asiatischen Le Mans Serie der vergangenen Saison (Bild) als Einsatzteam betreut, während der europäische G-Drive-Oreca in der Europäischen Le Mans Serie von TDS Racing betreut wird. Damit starten nun 20 Oreca, 3 Ligier JS P217 LMP2 und ein Dallara P217 bei der kommenden 88. Ausgabe des Langstreckenklassikers.