Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Nach langen Jahren der Gerüchte um eine Rückkehr von Ferrari in die Top-Kategorie der Sportwagen gibt es am heutigen Tage eine konkrete Nachricht zu vermelden. Ferrari steigt nach eigener Erklärung 2023 mit einem selbst konstruierten LMH Hypercar in die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und bei den 24 Stunden Rennen von Le Mans ein. Der italienische Sportwagen-Hersteller ist nach Toyota, Peugeot, der Scuderia Cameron Glickenhaus und ByKolles Racing in der LMH-Kategorie der fünfte Hersteller der sich zur neuen Top-Klasse bekennt, die mit Audi, Porsche und Acura in der LMDh-Subkategorie nun auf 8 Hersteller in der Gesamtsiegkategorie anwächst.
Die Mitteilung enthält ausser der Absichtserklärung noch keine technischen Gundlagen des geplanten Engagements und auch noch keine Hinweise inwiefern das neue Engagement die laufenden Formel- oder GT-Programme von Ferrari beeinflusst. Der italienische Hersteller ist seit seinem Rückzug aus der Top-Klasse – zuletzt trat 1999 ein Ferrari 333SP in der LMP-Klasse in Le Mans an (Bild) – stets in den unteren Produktionssportwagenklassen vertreten gewesen. Die Werksmannschaft AF Corse tritt seit einigen Jahren in der GTE-Pro-Klasse im Werksauftrag an und der F488 GTE ist das weitverbreitetste Modell in der GTE-Am-Klasse. Zusätzlich gibt es auch ein GT3-Modell des F488 das mit dem GTE weitestgehend kompatibel und konvertierbar ist. Mit dem Einstieg in die LMH könnte das GTE-Engagement zu einem Ende kommen, zumal auch Porsche zeitgleich einen Wechsel in die LMDh anstrebt.
Ferraris letzte Gesamtsieg in Le Mans datiert aus dem Geburtsjahr des Autors dieser Zeilen; 1965. Damals fuhr ein Ferrari 250 LM des nordamerikanischen N.A.R.T. Teams mit der Besatzung Jochen Rindt, Masten Gregory & Ed Hugus den Gesamtsieg nach 348 absolvierten Runden mit 6 Runden Vorsprung ein. Es war der letzte von bis dato 9 Gesamtsiegen die die italienische Marke zwischen 1949 und 1965 an der Sarthe.
Ferrari hatte ein erneutes Engagement in der leistungsstärksten Sportwagenkategorie immer von einem kostengünstigen Reglement abhängig gemacht. Mit der LMH-Klasse sieht man diese Forderungen nun offensichtlich erfüllt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Das GPX Racing Team hat nun doch eine Teilnahme an den diesjährigen 24 Stunden Rennen von Le Mans ausgeschlossen. Die zweitplatzierte Porsche Mannschaft in der GT3-Klasse der abgelaufenen Asiatischen Le Mans Serie-Saison hat sich nach kurzer Bedenkzeit dagegen entschieden, die in der Serie erlangte Wildcard für eine Nennung beim Klassiker in Anspruch zu nehmen. Grund dafür sei die voraussichtlich wieder stark durch die weiterhin grassierende Pandemie eingeschränkten Planungs- und Teilnahmemöglichkeiten.
Daneben hat das In Dubai stationierte Team nun auch bekannt gegeben, den Protest gegen das in der GT3-Klasse der Serie siegreiche Herberth Motorsport Team nun zurück zu ziehen. Damit steht die deutsche Mannschaft als Titelträger der asiatischen Serie 2021 fest. Sowohl von Herberth Motorsport, Rinaldi Racing als auch Optimum Motorsport stehen noch die offiziellen Bestätigungen aus ob die Teams ihrerseits die Le Mans Wildcards für den Klassiker in Anspruch nehmen werden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in FIA-GT3 ( FIA-GT3 )
Auch Audi hat Anfang des Jahres seinen Fahrerkader bestätigt. Im Gegensatz zu Porsche hat man diesen noch einmal leicht erweitert: statt 12 Piloten wie im Vorjahr werden nun 13 Fahrer für die Kundensport-Engagements von Audi Sport auf Anfrage zur Verfügung stehen. Für 11 Piloten wurden die Verträge verlängert. Einem Abgang stehen 2 Neuzugänge gegenüber.
Aus dem Vorjahresprogramm wurden die Audi Sport-Fahrer Mattia Drudi, Rahel Frey , Christopher Haase, Pierre Kaffer, Kelvin van der Linde, Christopher Mies, Patric Niederhauser, Frank Stippler, Dries Vanthoor, Frédéric Vervisch und Markus Winkelhock mit einer vertragsverlängerung bedacht. Nicht mehr dabei ist hingegen der letztjährige Neuzugang Mirko Bortolotti, der nach nur einem Jahr im Audi-Kader wieder zurück zu Lamborghini gewechselt ist (wir berichteten) Dafür wurden nun Dennis Marschall und der Belgier Charles Weerts bei Audi Sport customer racing neu aufgenommen.
Der nun 24-jährige Dennis Marschall aus Eggenstein-Leopoldshafen hatte sein Talent bereits 2015 und 2016 im Audi Sport TT Cup bewiesen. Im Team HCB Rutronik Racing nahm Marschall in den letzten 2 Jahren im ADAC GT-Masters teil und wurde just für eine dritte Saison als Pilot eines der beiden Audi der Mannschaft bestätigt. In Spa und Kyalami hat er 2020 zudem erstmals zwei große internationale Einsätze in der Intercontinental GT Challenge an Bord der kundenteams Belgian Audi Club Team WRT und Car-Collection bestritten.
Auch der 19 jährige Charles Weerts fährt künftig für Audi Sport customer racing. Das belgische Talent hatte sich bereits 2017/18 den Titel der F4-Meisterschaft der Vereinigten Arabischen Emirate mit dem Team Motopark gesichert. Daraufhin sicherte sich das Belgian Audi Club Team WRT den schnellen Jungpiloten der dafür in der vergangenen Saison die verkürzte Version der GTWCESC by AWS zusammen mit Teamkollege Dries Vanthoor gewann.
Audi Sport customer racing stellt für die entsprechenden GT3-Programme seiner Kunden- und Importeurteams seit vielen Jahren Piloten aus seinem Fahrerkader zur Verfügung. Dies gilt vor allem für Teams, die sich in der GT World Challenge Europe, im ADAC GT-Masters und erstmals auch in der DTM einschreiben. Neben der Intercontinental GT Challenge und der DTM sowie dem GT-Masters und den 24h-Klasssikern in Spa und am Nürburgring sollen auch die FIA Motorsport Games der SRO einen Programmschwerpunkt für die Audi-Werksfahrer 2021 bilden.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Porsche diverse (PSC etc.)
In Anbetracht der ausbleibenden Rennaction in den nächsten Tagen können wir an dieser Stelle einige Nachrichten nachreichen, die in den letzten Wochen liegen geblieben waren. Unter anderem blicken wir auf die Fahrerkader der grossen Sportwagenmarken 2021.
Porsche hatte Ende letzten Jahres seinen verkleinerten Fahrerkader verkündet: von 22 Piloten 2020 schrumpft die Mannschaft auf aktuell 16 Piloten 2021 - Immer noch genug um ggf. eine komplette Fussballmannschaft inkl. Ersatzspielern aufzustellen. Diese setzen sich zusammen aus 14 vollwertigen Werkspiloten, sowie je einem „Young Professional Driver“ (Julien Andlauer) und einem Porsche Junior (Ayhancan Güven). Aus dem bisherigen Kader verbleiben Gianmaria Bruni (I), Matt Campbell (AUS), Romain Dumas (F), Kévin Estre (F), Mathieu Jaminet (F), Neel Jani (CH), Richard Lietz (A), Patrick Long (USA), André Lotterer (D), Frédéric Makowiecki (F), Simona de Silvestro (CH) und Laurens Vanthoor (B) im Kader. Thomas Preining (A) steigt aus dem Rang eines Young Professionals in den offiziellen Werksfahrerkader auf während Formel-E-Pilot Pascal Wehrlein (D) neu in den Kader aufrückt.
Nicht mehr offiziell im Kader geführt werden die beiden Porsche-ex-Le Mans-Gesamtsieger Earl Bamber und Nick Tandy, Patrick Pilet, Michael Christensen, Sven Müller, Dirk Werner und der bisherige Porsche-Junior Jaxon Evans. Alle haben laut Porsche auch weiterhin die Möglichkeit, bei Renneinsätzen als Fahrer im Auftrag von Porsche anzutreten. Pandemie-bedingt entfiel die traditionelle Junior-Sichtung gegen Ende des Jahres. Daher wird es im kommenden Jahr keinen zweiten Porsche Junior geben.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Das Frikadelli Racing Team steigt mit einem LMP3-programm in den Michelin Le Mans Cup ein . Nachdem die Mannschaft von Klaus Abbelen und Sabine Schmitz bereits durch erfolgreiche Gaststarts in der Spezial Tourenwagen Trophy und der GT Winter Series Erfahrungswerte mit einem LMP3-Prototypen sammeln konnte, wird man künftig einen neuen Ligier JS P320 LMP3 in der 2.Liga des Europäischen Le Mans Serie -Pakets an den Start bringen. Damit präsentiert sich das Frikadelli Racing Team auch erstmalig bei den „Road to Le Mans“ im Rahmen des 24 Stunden Rennen von Le Mans.
Die Lenkradarbeit im Cockpit des LMP3-Fahrzeuges werden sich über die Saison hinweg Teamchef Klaus Abbelen und der aus Simbabwe stammende 26-jährige Axcil Jefferies teilen. Jeffries - 2maliger Meister in der Lamborghini Super Trofeo Middle East - gehörte zur siegreichen Besatzung des GPX-Racing Porsche 991 GT3 R bei den diesjährigen 24h von Dubai. Ende letzten Monats konnte man bereits bei einem Testeinsatz mit dem bisherigen Einsatzfahrzeug desTeams, einem Ligier JS P3 LMP3 in Portimao bereits gemeinsam zwei Gesamtsiege und einen dritten Platz erzielen.
Klaus Abbelen (Teamchef/Fahrer): „Wir haben in der Winterpause nach einer passenden Rennserie gesucht, um unser LMP3-Projekt weiter auszubauen. Mit dem Michelin Le Mans Cup sind wir hier fündig geworden. Es ist eine Plattform, die für uns aus vielerlei Gründen sehr reizvoll ist. Gerade die Veranstaltung im Rahmenprogramm des 24 Stunden Rennen von Le Mans wird wegen des ganz besonderen Flairs ein echtes Highlight werden. Mit Axcil habe ich ein äußerst vielversprechendes Talent an meiner Seite, der trotz seines noch recht jungen Alters schon über reichlich Erfahrung in vielen verschiedenen Sparten des Motorsports verfügt. Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung.“
Auch Axcil Jefferies freut sich über sein erstes Vollsaison-Prototypenengagement: „Der Auftakt mit Frikadelli Racing in der GT Winter Series war bereits äußerst vielversprechend. Ich habe mich gleich sehr wohl gefühlt im Team und blicke nun voller Vorfreude dem Saisonstart im Michelin Le Mans Cup entgegen. Die Rennserie zeichnet sich durch ein breit gefächertes Teilnehmerfeld aus, in dem sowohl LMP-Prototypen als auch GT-Fahrzeuge unterwegs sind. Es wird in jedem Falle eine spannende Saison werden und ich bin gespannt, was wir mit dem neuen Ligier zusammen erreichen können.“
Insgesamt 5 der 6 Rennveranstaltungen des Michelin Le Mans Cup werden am gleichen Wochenende wie die EuropäischenLe Mans Serie ausgetragen und führen jeweils über eine Renndistanz von 2h. Einzige Ausnahme bildet hier das Spezialevent „Road to Le Mans“ im Vorfeld zum legendären 24h-Rennen von Le Mans. Hier finden zwei Rennen à 55 Minuten statt, die kurz vor dem Start zum eigentlichen Langstreckenklassiker über die Bühne gehen.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Asiatische Le Mans Serie
Die Asiatische Le Mans Serie 2021, die 8.Saison in Folge für den asiatischen ACO Ableger, ist corona-bedingt in einer Rekordzeit abgeschlossen worden. Die 4 Läufe in Dubai und Abu Dhabi wurden innerhalb von 8 Tagen absolviert. Nun stehen nach der Saison die 6 Teams fest die sich eine Wildcard für Le Mans durch ihre Plazierungen eingefahren haben.
In der LMP2-Klasse legte das G-Drive Trio Rene Binder Ferdinand Habsburg und Yifei Ye mit den beiden Siegen in Dubai die basis für den Titel. 81 Punkte fuhr das österreichisch/chinesische Trio am Ende ein und holte damit zum 2.Mal in Folge den Serientitel für das russische LMP2-Projekt. Damit wird ein zweiter Le Mans Entry für das WEC-Team von G-Drive wahrscheinlich, dessen Besatzung jedoch angesichts der starken Teamkollegen in der #25 noch lange keine ausgemachte Sache ist. Rang 2 in der Tabelle sicherten sich die Yas Marina-Doppelsieger vom Team Team Jota mit 76 Punkten vor dem 2.G-Drive-Team mit 66 Zählern. P4 konnte sich Phoenix Racing vor dem Racing Team India (42) sichern.
Die LMP2-Am-Klasse sicherte sich das ebenfalls vom Team Jota eingesetzte Era Motorsports-Team angesichts des in Abu Dhabi aussetzenden Eurointernational-Teams mit einer perfekten Saison von 4 Klassensiegen.
In der LMP3 gab es für die 10 teilnehmenden Mannschaften ebenfalls einen Auto-Entry zu vergeben. Den sicherte sich die United Autosports-Mannschaft mit dem von Rory Penttinnen, Alessandro Maldonardo und Wayne Boyd pilotierten Ligier JS P320 LMP3 mit 79 erzielten Meisterschaftspunkten. Damit hat United rekordverdächtige 6 Autoentrys – die reguläre FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Nennung, sowie 5 Autoentrys aus der WEC2019/20 (1) der ELMS 2020 (3) und der Asiatischen Le Mans Serie (1) zur Verfügung. Laut Informationen unserer Kollegen von Dailysportscar.com plant das Team nun 4 Autos in Le Mans einzusetzen. Den zweiten Platz in der Tabelle belegte mit 58 Punkten ebenfalls ein United Autosport Ligier mit dem #3 Ligier von McGuire/Tappy/Bentley. Rang 3 ging mit 51 Zählern an den Sieger aus Lauf 3, den Nielsen Racing Ligier JS P320 LMP3 des Duos Tony Wells & Colin Noble.
In der GT3-Klasse in der mit 19 Entrys gleich 4 Le Mans Wildcards vergeben wurden, gilt derzeit aufgrund eines laufenden Protests anlässlich des letzten Laufs nur ein vorläufiges Endergebnis. Zwar führt das Herberth Motorsport Trio Alfred und Robert Renauer sowie Ralf Bohn mit 64 Punkten vor dem GPX-Racing Porsche-Team (62,5), dem #55 Rinaldi Racing Ferrari (49) und dem Optimum Motorsport McLaren 720 S GT3 (45). Allerdings hat das beim letzten Lauf aufgrund eines Unfalls punktelose GPX-Team Protest gegen den 5.Platz der Herberth Motorsport-Truppe eingelegt.
Diese war während des Rennens wegen eines Defekts an der rechten Startnummernbeleuchtung zur Reperatur an die Box zitiert worden. Diese Reperatur wurde durchgeführt, allerdings erwies sich die Beleuchtung als nicht reparabel. Dem Team wurde darauf hin von den Boxenoffiziellen die Weiterfahrt gestattet und der umgehend eingereichte Protest des GPX-Teams am Ende des Laufs von den Rennoffiziellen abgewiesen. Daraufhin legte GPX einen offiziellen Protest gegen diese Entscheidung ein, der nun vor einem FIA-Gericht verhandelt werden muss. Selbst wenn Herberth dort unterliegen und den Titel daraufhin an GPX verlieren sollte, wäre dem Team ein Auto-Entry gewiss weil man dann maximal auf Rang 2 der Meisterschaft abrutschen würde.
Mit Herberth Motorsport , Rinaldi Racing, GPX-Racing und Optimum Motorsport würden 4 Mannschaften einen Autoentry erhalten die bislang noch nicht in Le Mans angetreten sind. Laut unseren britischen Kollegen planen alle 4 Mannschaften nun für den Klassiker an der sarthe. Einzige offene Frage ist dabei, auf welches Fabrikat die McLaren Mannschaft von Optimum dabei setzen wird...
In der GT-Am-Klasse die mit nur 3 Autos leider zu wenige Teilnehmer für einen Auto-Entry verzeichnete, holte sich Rinaldi Racing mit dem Trio Manuel Lauck , Christian Hook und Patrick Kujala trotz des Ausfalls beim letzten Lauf mit 77 Punkten den Titel knapp vor Walkenhorst Motorsport (75) und Kessel Racing (69).
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Asiatische Le Mans Serie
Das Finale der Asiatischen Le Mans Serie 2021, der zweite Lauf auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi, ist mit einem erneuten Sieg des Team Jota zu Ende gegangen. Der Oreca von Tom Blomqvist und dem 24-jährigen indonesischen Jota-Piloten Sean Gelael setzte sich in einem spannenden Finale mit nur 0,422s Vorsprung vor dem #25 G-Drive-Oreca des Trios John Falb, Franco Colapinto und Rui Pinto de Andrale durch. Platz 3 holte sich das Phoenix Racing Trio Matthias Kaiser, Simon Trummer und Kelvin van der Linde.
Die siegreiche Jota-Mannschaft hatte sich über das gesamte Rennen einen Kampf mit den beiden G-Drive-Wagen an der Spitze geliefert. Dem zweiten der vom G-Drive-Einsatzteam genannten Oreca, dem #2-Wagen von Rene Binder, Ferdinand Habsburg und Yifei Ye reichte am Ende Platz 4 um den Titel der nur 4 Rennen umfassenden Serie unter Dach und Fach zu bringen.
In der LMP3-Klasse fuhr United Autosports nach der Pleite vom Vortag einen überlegenen Dreifachsieg mit dem #23 Ligier von Maldonardo/Penttinnen/Boyd vor den #3 Teamkollegen McGuire/Tappy/Bentley und der #2 von Loggie/Wheldon/Meyrick ein. Der DKR Engineering-Duqueine M30-D08 LMP3 Mannschaft fehlte erneut in der Endphase die Fortune –
nach 3 Durchfahrtsstrafen der Mannschaft verpasste Schusspilot Laurents Hörr P3 nur um 8s und musste sich sogar in der Endphase noch dem französischen CD-Sport-Ligier im Kampf um P4 geschlagen geben. Dem in Abu Dhabi lediglich von Jan Erik Slooten und Leonard Weiss pilotierten Phoenix Racing Ligier fehlte im Rennen der Speed um in den Spitzenkampf mit eingreifen zu können. Die Ginetta-Mannschaft ARC Bratislava kam beim letzten Rennen bei der Debütsaison ihres G61-LT-P315 evo von den Rundenzeiten her bis auf 1,7s an die Spitze heran, musste sich jedoch mit einem technisch bedingten Stop am Ende mit 7 Runden Rückstand auf die Spitze abwinken lassen.
Die GT-Klasse war gleich zu Rennbeginn von einem regelrechten Ferrari-Sterben betroffen. Nach mehreren Unfällen mit nachfolgenden langen Gelbphasen – unter anderem crashten sich beide AF Corse Ferrari F488 GT3 gegenseitig in Turn 11 aus dem Renenen - sah es zunächst nicht nach einem Ferrari-Sieg aus. Der kam dann aber doch zustande als in der Endphase die auf der Strecke in Abu Dhabi erfahrene Kessel Racing Mannschaft (5-fache Sieger der Gulf 12 hours) den gelben Car Guy Ferrari von Pilot Mikkel Jensen in dessen vorletztem Stint so lange seinen Stint strecken liess, das man mit einem Shortfueling den Wagen gegen Ende vor den Konkurrenten auf die Strecke in Führung belassen konnte. Der Vorsprung des F488 von Jensen, Come Ledogar und Takeshi Kimura auf den zweitplazierten Optimum McLaren 720 S GT3 betrug am Ende nur 10s. Das waren exakt die 10s die die McLaren Truppe kurz zuvor verloren hatte weil man wegen eines Überholmanövers gegen den Herberth Motorsport Porsche die Position auf Order der Rennleitung wegen eines Regelverstosses wieder hergeben musste. Das McLaren Trio Ben Bernicoat, Ollie Millroy und Brendan Iribe konnte sich seinerseits mit knapp 4s Vorsprung vor dem Rinaldi Racing Ferrari von David Perel, Rino Mastronardi und Davide Rigon über die Ziellinie retten, die sich mit diesem Ergebnis das letzte Le Mans Wildcard-Ticket der Serie sichern konnten.
Den GT-Titel sicherte sich überraschend die deutsche Herberth Motorsport Mannschaft mit dem fünften Klassenrang, nachdem die bereits 2 mal siegreiche GPX Racing Truppe gleich zu Rennbeginn nach einem Kontakt mit dem Garage 59 Aston Martin von Marvin Kirchhöfer eine defekte Tür reparieren lassen musste und am Ende nur P14 und einen halben Punkt zu ihrer Bilanz hinzuaddieren konnte. 
In der GTE-Am-Klasse konnte Walkenhorst Motorsport den ersten Sieg mit dem Trio Henry Walkenhorst, Jörg Breuer und Sami-Matti Trogen verbuchen nachdem die Ferrari-Mannschaften von Rinaldi racing und Kessel racing gleich zu Rennbeginn in Probleme geraten waren. Die bereits als Klassensieger feststehende Rinaldi Mannschaft war nach nur 5 Rennrunden vom Hub Asuto Corse Mercedes AMG GT3 aus dem Rennen gerempelt worden. Den Sieg in der LMP2-Am ging an den einzigen Starter von Era Motorsports.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Die GT World Challenge Europe ändert gemäß eines Artikels unserer Kollegen von Sportscar 365 erneut die Regeln für die Boxenstopps. Die Top-SRO-Serie, die nach der Verpflichtung des Sim-Race-Hardware-Herstellers Fanatec als zweitem Titelsponsor nun den einprägsam kurzen Namen Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup Powered by Amazon Web Services (Kurz: FGTWCEEC by AWS) trägt, verzichtet nun darauf zusätzlich zur Mindesttankzeit einen zeitlich unlimitierten Reifenwechsel durchführen. Der Grund ist simpel: weil dadurch die schnellsten Mechaniker zum Reifenwechsel langsam ähnlich inflationär wie Fussballspieler gehandelt wurden, will man hier einem Kostenanstieg vorzeitig einen Riegel vorschieben.
In der letzten Saison waren sowohl in der Langstreckenserie (GTWCEEC by AWS) als auch der Sprintserie (GTWCESC by AWS) nach einem zeitlich limitiertem Tankstop der Reifenwechsel ohne Zeitbegrenzung zugelassen. Das bedeutete das eine schnellere Boxenstop-Crew den Piloten somit einen Vorteil auf der Strecke verschaffen konnte. Diese zusätzliche Competition der Boxenmannschaften führte im Verlauf der Saison dazu das nicht nur der Trainingsaufwand für die Mannschaften exponentiell anstieg, sondern auch dazu das Mechaniker, die die athletisch anspruchsvolle Aufgabe besonders schnell und akkurat erledigen konnten, teilweise teurer auf dem Freelancer-Markt gehandelt wurden wie vergleichbare Renningenieure.
Daher baten die Teams in der obligatorischen Feedbackrunde der SRO Stephane Ratel einhellig darum, der Entwicklung wieder einen Riegel vorzuschieben, um keinen zusätzlichen ruinösen Wettbewerb auf dem Personalmarkt zu entfachen. Zusätzlich wurden bei den Teams in der Mehrzahl Hochleistungsschlagschrauber fällig, die pro Stück um die 10.000€ kosten und nach jedem Rennwochenende mit intensiven Wartungskosten zu Buche schlagen.
Zwar ist das finale sportliche Reglement der Serie noch nicht fixiert, allerdings deutet laut Aussagen vorn Ratel gegenüber unseren Kollegen einiges darauf hin das nun ähnlich wie 2019 parallel getankt als auch Reifen gewechselt werden. Die gesamte Standzeit könnte erneut durch eine Minimum-tankzeit limitiert werden. Damit hätten die Teams etwa 30-40s Zeit um den Reifenwechsel zu absolvieren während die Mannschaften in der vergangenen Saison unter dem Druck standen den Wechsel der Pneus in weniger als 20s zu absolvieren, was das Risiko nicht genügend festgezogener Reifen beinhaltete. Auch ein paralleler Reifenwechsel beinhaltet einige Risiken (Brandgefahr!) und die Reifenwechsel dürften nun deutlich weniger spektakulär ausfallen. Unter dem Aspekt geplanter Kostenreduzierungen dürfte die Änderung jedoch der richtige Schritt sein.
Verfasst von Hans-Dieter Schuda. Veröffentlicht in Asiatische Le Mans Serie

Alle die beim dritten Lauf der Asiatischen Le Mans Serie in Abu Dhabi einen weiteren Doppelsieg von G-Drive Racing erwarten hatten wurden heute überrascht. Mit einer sauberen Boxenstopp Strategie der Jota Mannschaft und einem schnellen sowie absolut fehlerfreien Rennen machten Sean Gelael und Tom Blomqvist den Wettbewerbern einen Strich durch die Rechnung. Die LMP2 Klasse sah überhaupt von allen Teilnehmern ein eher ruhig geführtes Rennen. Ankommen und wichtige Punkte mitnehmen war scheinbar die Devise der Teams.
So siegte nach 4h überlegen der #28 Oreca 07 von Team Jota. Die Plätze 2 und 3 gingen an die G-Drive Mannschaft mit dem #26 Aurus 01-Gibson von Yifei Ye, Ferdinand Habsburg und Rene Binder, vor dem #25 Aurus 01 Gibson, John Falb, Franco Colapinto, Rui Pinto de Andrade. Die bis jetzt auf den 3. Platz abonnierte #5 von Phoenix Racing musste sich bei diesem Rennen mit dem Platz vier zufrieden geben.
In der LMP3 Klasse gab es in den ersten Minuten lange Gesichter beim Klassen Primus United Autosports. Schon beim Start blieb deren #2 auf der Start & Zielgeraden stehen und sorgte für eine Gelbphase. Rennleiter Edoardo Freitas hatte gerade das Rennen wieder frei gegeben
da strandete der Meisterschaftsührende Ligier JS P320 LMP3, die #23 von United Autosports in einer Auslaufzone. Natürlich gab es wieder einen Auftritt vom Safety Car, welches in Abu Dhabi überraschend ein GM Camaro war. Das Rennen schien sich gerade etwas zu beruhigen, da landete der auch im dritten Rennen unglücklich agierende Jean Glorieux mit seinem DKR Engineering Duqueine M30-D08 LMP3 in der Streckenbegrenzung. Mehr als P5 im Rennen war dann für die Mannschaft aus Luxemburg nicht mehr zu holen.
Aus allem Trubel sich raushaltend schaffte Nielsen Racing das was sonst United Autosports gelingt, einen Doppelsieg für deren Ligier JS P320 LMP3. Klassensieger wurde die #9 mit Tony Wells & Colin Noble, vor der #8 mit Rodrigo Sales & Matt Bell. Mit James Mcguire, Duncan Tappy, Andrew Bentley auf der #3 landete zumindest einer von United Autosports Ligiers noch auf dem Podium.
Bei Aston Martin hatte man die Idee direkt auf 3 der Vantage AMR GT3 die Werkspiloten starten zu lassen. Das gab eine schön anzusehende 3-fach Führung. Als dann die Silber- & Bronzepiloten übernehmen mussten, ging es abwärts in der Tabelle. Nur der #97 Oman Racing Aston Martin konnte sich in der Führungsgruppe halten, schied aber in der Schlussphase des Rennens nach einem Unfall aus. Nach gut 2,5h übernahm die Porsche Fraktion welche weitere 15kg Blei zugeladen hatten, die Führung. Die 911ér von GPX und Herberth Motorsport mussten aber in der letzten halben Stunde nochmals zum Tanken an die Box. Der #1 HubAuto Racing Mercedes AMG GT3 mit Raffaele Marciello, gefolgt vom Rinaldi Racing Ferrari F488 GT3 mit Davide Rigon hätten dann vermutlich die Führung übernommen. Aber es kam wie es kommen musste: durch eine Gelbphase wegen des Unfall der #97 konnten beide Porsche ihren Stopp unter Gelb vornehmen und knapp vor den Verfolgern die Spitze behaupten. Trotz der Zuladung drehten die Porsche Piloten nun reihenweise 2.09er Zeiten, die Verfolger lagen bei 2.10 oder 2.11er, somit gab es einen erneuten Doppelsieg der Porsche 991 GT3 R.
Sieger wurde GPX Racing mit Julien Andlauer, Axcil Jefferies & Alain Ferté vor Precote Herberth Motorsport mit Ralf Bohn, sowie Alfred & Robert Renauer. Beide Teams können bereits am heutigen Tage feiern, denn für beide steht damit der Gewinn der Le Mans Wildcard bereits fest. Platz 3 in den Schlußminuten holte sich der #60 Formula Racing Ferrari F488 GT3 mit Johnny Laursen, Frederik Paulsen und Nicklas Nielsen. In der GT3-Am-Klasse dürfte Rinaldi Racing nach dem dritten Klassensieg in Folge für Manuel Lauck, Christian Hook und Patrick Kujala im Titelrennen durch sein.
Das vierte und letzte Rennen der Asiatischen Le Mans Serie startet bereits morgen um 13.10h MEZ und wird auf den bekannten Kanälen als Live Stream angeboten.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in ADAC GT Masters
HCB Rutronik Racing hat als erster Rennstall im ADAC GT-Masters beide Besatzungen für 2021 bestätigt. Mit dem 24-jährigen Audi Werkskader-Neuzugang Dennis Marschall, der schon die letzten 2 Saisons zusammen mit Carrie Schreiner im Masters startete, und dem 23-jährigen Neuzugang Kim-Luis Schramm steht nun auch die Fahrerpaarung des zweiten Audi R8 LMS GT3 des Teams fest. Schon vor einer Woche hatten Elia Erhardt und Pierre Kaffer den Wechsel von ihrem bisherigen Einsatzteam Car-Collection zu HCB Rutronik Racing bekannt gegeben.
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Dennis Marschall und Kim-Luis Schramm unser Aufgebot für das zweite Fahrzeug kommunizieren können“, sagt Teamchef Fabian Plentz. „Dennis geht dabei bereits in seine dritte Saison mit uns. Mit Kim-Luis haben wir einen starken Partner an seiner Seite. Ich denke, dass sie gut zusammenpassen und mit Sicherheit um Topplatzierungen kämpfen können.“
Marschall startet seit 2019 für das Team aus Remchingen und gewann im vergangenen Jahr zwei Mal den Pirelli Pole Position Award. Bereits in seiner ersten Saison bei Rutronik Racing machte der Youngster mit starken Qualifyings und guter Rennperformance auf sich aufmerksam. Zu Beginn des Jahres wurde er von Audi Sport customer racing als Fahrer verpflichtet.
Kim-Luis Schramm , der von Land Motorsport zur Rutronik Truppe wechselt, geht damit seine dritte Masters-Saison an. Der Meuspather startete im letzten Jahr mit verschiedenen Audi Mannschaften im Masters, auf der Nordschleife und im Rahmen der GT World Challenge Europe.
Die vorliegende Meldung lässt offen ob HCB Rutronik Racing möglicherweise noch einen dritten Audi in der auch unter dem Label der deutschen GT-Meisterschaft firmierenden Serie einsetzen wird. Das 2019´er Meisterduo Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser, das in den letzten 2 Jahren einen der Audis der Mannschaft aus Remchingen pilotierte, steht derzeit noch ohne Cockpit in der Serie da.