Ferrari startet LMH-Projekt
Nach langen Jahren der Gerüchte um eine Rückkehr von Ferrari in die Top-Kategorie der Sportwagen gibt es am heutigen Tage eine konkrete Nachricht zu vermelden. Ferrari steigt nach eigener Erklärung 2023 mit einem selbst konstruierten LMH Hypercar in die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und bei den 24 Stunden Rennen von Le Mans ein. Der italienische Sportwagen-Hersteller ist nach Toyota, Peugeot, der Scuderia Cameron Glickenhaus und ByKolles Racing in der LMH-Kategorie der fünfte Hersteller der sich zur neuen Top-Klasse bekennt, die mit Audi, Porsche und Acura in der LMDh-Subkategorie nun auf 8 Hersteller in der Gesamtsiegkategorie anwächst.
Die Mitteilung enthält ausser der Absichtserklärung noch keine technischen Gundlagen des geplanten Engagements und auch noch keine Hinweise inwiefern das neue Engagement die laufenden Formel- oder GT-Programme von Ferrari beeinflusst. Der italienische Hersteller ist seit seinem Rückzug aus der Top-Klasse – zuletzt trat 1999 ein Ferrari 333SP in der LMP-Klasse in Le Mans an (Bild) – stets in den unteren Produktionssportwagenklassen vertreten gewesen. Die Werksmannschaft AF Corse tritt seit einigen Jahren in der GTE-Pro-Klasse im Werksauftrag an und der F488 GTE ist das weitverbreitetste Modell in der GTE-Am-Klasse. Zusätzlich gibt es auch ein GT3-Modell des F488 das mit dem GTE weitestgehend kompatibel und konvertierbar ist. Mit dem Einstieg in die LMH könnte das GTE-Engagement zu einem Ende kommen, zumal auch Porsche zeitgleich einen Wechsel in die LMDh anstrebt.
Ferraris letzte Gesamtsieg in Le Mans datiert aus dem Geburtsjahr des Autors dieser Zeilen; 1965. Damals fuhr ein Ferrari 250 LM des nordamerikanischen N.A.R.T. Teams mit der Besatzung Jochen Rindt, Masten Gregory & Ed Hugus den Gesamtsieg nach 348 absolvierten Runden mit 6 Runden Vorsprung ein. Es war der letzte von bis dato 9 Gesamtsiegen die die italienische Marke zwischen 1949 und 1965 an der Sarthe.
Ferrari hatte ein erneutes Engagement in der leistungsstärksten Sportwagenkategorie immer von einem kostengünstigen Reglement abhängig gemacht. Mit der LMH-Klasse sieht man diese Forderungen nun offensichtlich erfüllt.