BoP bzw EoT-Anpassungen vor der WEC-Runde am Ring

Die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft hat die BoP der GTE-Wagen nach dem Lauf in Le Mans angepasst. Während Porsche im Schnitt von den Änderungen profitiert (-10 kg bei den GTE-Pro von Porsche-Manthey Racing, -15kg bei den GTE-Am von Proton Competition), müssen die bislang stark in der WM auftrumpfenden Aston-Martin-Teams in beiden Klassenkategorien eine Verkleinerung des Restriktors um 0,5mm hinnehmen, was die Power des Aston Martin Vantage GTE etwas einbremst. Die in der WM führenden Ferrari werden in der Pro-Klasse nicht eingebremst – lediglich in der Am-Klasse müssen die Teams 15kg zuladen.

Ebenfalls geändert wurden die EoT-Tabellen der LMP1-Klasse: Porsche und Toyota , also die Benzinbefeuerten LMP1, müssen demnach mit einem 2,2% geringeren Durchschnitts- und einem 1,6% geringeren Maximalverbruch an Sprit auskommen. Für die Diesel-Audi, die pikanterweise in der WM führen, wurden die Werte um 0,4% bzw 0,6% angehoben. Allgemein wurden die Tankgrössen für Benziner von 68,3l auf 67,4l und für die Diesel von 54,2l auf 53,7l angepasst.

Im Zuge der diesjährigen Vorstellungen in Le Mans mit Rekordrundenzeiten im Qualifying (3:16.88) und im Rennen (3:17.475) wird beim ACO weiter über einen generellen Performance Schnitt aus Sicherheitsgründen nachgedacht. Die Hybridwagen von Porsche und Audi hatten die 3:20´er Marke regelmässig unterboten. Die Zielrichtung für nächstes Jahr soll es dabei sein, die mittlerweile recht hohen Kurvengeschwindigkeiten der Boliden wieder zu senken.

DMSB folgt Permit-Empfehlungen der Nordschleifen-Fahrer AG

Der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) hat die Regelungen zum Erwerb der Nordschleifen-Permits überarbeitet. Die Permit B kann nach wie vor für Fahrer mit internationaler Lizenz über einen Lehrgang erworben werden, ein Direkteinstieg in die Permit Stufe A ist nicht mehr möglich, sondern es muss erst zuvor ein Permit B vorliegen. Neben dem Erwerb der Permits durch einen Permit-Lehrgang im Rahmen eines Sportfahrertrainings ist es ab sofort in Einzelfällen auch möglich, Freitags vor den VLN Langstreckenmeisterschafts-Läufen durch einen Theorieblock und ein Personal Coaching während des Freitagstrainings  mit einem DMSB zertifizierten Instruktor als Beifahrer im Rennfahrzeug die Permit zu erwerben.

Der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) folgt damit im wesentlichen den Empfehlungen eines Expertenkreises aus Nordschleifen-Fachleuten die die bestehenden Regelungen unter die Lupe genommen hatte und Verbesserungsbedarf erkannt hatten. Die erst Anfangs des Jahres mit hohem bürokratischen und finanziellen Aufwand eingeführten Permits waren nach Ende der unfallträchtigen Saison 2014 eingeführt worden, aber nach dem tragischen VLN-Saisonauftakt ins Gerede gekommen, der nach einem schweren Unfall mit mehreren verletzten und einem getötetem Zuschauer abgebrochen werden musste. Denn gerade die Permits waren mit dem Anspruch eingeführt worden solch schwere Unfälle in Zukuft effektiv zu verhindern.

Neben der Neureglung der Permitbestimmungen hatte die Expertenkommission – der u. A, Dirk Adorf, Markus Oestreich, Arno Klasen, Marc Lieb und Altfrid Heger angehörten - auch die derzeitige Handhabung der Code 60 Zonen kritisiert, die als Ursache vieler zusätzlicher Auffahrunfälle genannt wurde. Der Fachkreis hatte dazu einen Verbesserungsvorschlag ausgearbeitet, zu dem bislang noch keine Stellungnahme vom Deutsche Motorsport Bund (DMSB) oder der VLN Langstreckenmeisterschaft vorliegt. Einig war sich die Expertenrunde hingegen das die höchstmögliche Sicherheit auf der Nürburgring Nordschleife in Zukunft ohne Tempolimits und ohne jegliche Veränderung der Streckenführung durchzusetzen sei.

SCC Most Vorschau

Amscchock.jpg kommenden Wochenende geht es für die AvD Sports Car Challenge in den fünften Saisonlauf. Dann tritt die schnelle Sportprototypen-Serie nach längerer Abwesenheit wieder im tschechischen Most an. Als neuer Tabellenführer reist Fabian Plentz im PRC WPR60 BMW nach Tschechien.

Fabian Plentz räumte beim letzten Lauf in Hockenheim die maximale Punkteausbeute ab. Da der bisherige Tabellenleader Andreas Fiedler (PRC WPR60 Turbo) Punkte einbüßte, bedeutete dies für Plentz die Führung in der Meisterschaft. Für den PRC-Piloten ist die Veranstaltung in Most ein Heimspiel, wo sich Fiedler gute Chance ausrechnen kann. "Most ist meine Strecke. Da will ich voll angreifen und möglichst gut punkten", so Andreas Fiedler. In Most wird zudem „Tommy Tulpe“ wieder ins Volant seines Norma M20FC BMW greifen. Schon letzte Saison zeigte Tulpe das Potential des Norma auf. Eine starke Performance bot zuletzt Alexander Seibold, der im PRC SC97 BMW aufs Gesamtpodest fuhr. Nach den Problemen zu Saisonbeginn scheint der SCC Meister von 2001 deutlich im Aufwind zu sein. Sein engster Widersacher aus Hockenheim , Georg Hallau im PRC WPR60 BMW, wird in Most ebenfalls antreten. Dazu kommen die beiden PRC WPR60 Turbo von Peter Kormann und Roman Hoffmann.

In der Division 2 konnte Dr. Norbert Groer im Ligier JS51 Honda trotz des wenig erfolgreichen Wochenendes die Führung in der Meisterschaft behaupten. Zwar rückte Simon Stoller im nagelneuen PRC FPR9 Honda näher heran, dennoch beträgt der Abstand noch komfortable 24 Zähler. Mit Evi Eizenhammer, Jay Boyd (beide Norma M20FC Honda) und Justin Kunz im Wolf GB08 Honda) kommen noch drei schnelle Piloten dazu, die durchaus bis ganz nach vorne fahren könnten.

Am Freitag stehen das freie Training und die beiden Qualifyings auf dem Programm. Das erste Rennen wird am Samstag um 9.55 Uhr gestartet, während der zweite Heat um 13.35 Uhr über die Bühne geht.

Marc VDS nach Titelchancen nun auch zum Ring unterwegs?

Nach dem Sieg beim 24 Stunden Rennen von Spa-Francorchamps erwägt die Marc VDS-Mannschaft nun auch eine Teilnahme beim Finale der Blancpain Endurance Serie am Nürburgring. Die Mannschaft von Teambesitzer Marc van der Straten, die sich mit dem Sieg beim einheimischen Langstreckenklassiker einen lange gehegten Traum erfüllte, hat trotz des Auslassens der ersten 2 Läufe in Monza und dem BES-Rennen in Silverstone nun noch intakte Titelchancen.

Das BMW-Trio Lucas Luhr, Markus Palttalla und Maxime Martin hatte bereits bei den vorbereitenden 1000km von Le Castellet den dritten Platz erzielt. Mit dem Sieg in Spa-Francorchamps, den Luhr und Palttalla dann zusammen mit Nicky Catsburg erzielten, hat man nun in der Blancpain Endurance Serie Pro-Teamwertung mit 58 Punkten nur noch 16 Punkte Rückstand auf das führende Belgian Audi Club Team WRT (74 Zähler) und gar nur 3 auf die Bentley-M-Sport-Mannschaft. Auch in der Fahrerwertung liegen Luhr und Palttalla mit 49 Punkten nur 10 Zähler hinter den beiden derzeit führenden Audi-Piloten Frank Stippler und Stefane Ortelli und nur einen Punkt hinter dem ROWE Racing-Mercedes-Duo Nico Bastian und Step Dusseldorp. Bei jeweils noch 25 zu vergebenden Punkten sind die Titelchancen der belgischen Mannschaft somit noch intakt.

Eingetrübt wurde die Freude über den Spa-Francorchamps Sieg in der letzten Woche durch die überraschende Trennung vom bisherigen Teamchef Bas Leinders. Leinders, der auch lange als Pilot bei Marc VDS im Einsatz war, wurde offiziell wegen der Zusammenlegung der verschiedenen Motorsport-Divisionen bei der belgischen Mannschaft freigestellt. Inoffiziell war hinter den Kulissen zu vernehmen, das das Verhältnis zwischen BMW und Leinders nach den 24h am Ring 2014 einen Knacks bekommen hatte und Leinders nun die Konsequenzen daraus zog, das seine Kompetenzen immer mehr beschnitten wurden. Marc VDS gilt neben dem MTEK-Team als eines der Entwicklungsteams des neuen M6 GT3 für den Münchner Hersteller.

Supercar Challenge Assen Rennen 2

Wie üblich dscassen2a.jpgfand das Sonntagsrennen der Supercar Challenge bei den Gamma Racing Days in Assen vor einer gigantischen Kulisse statt. Das jährlich Anfang August stattfindende Rennen wird von der Baumarktkette Gamma gesponsert die auch immer jede Menge Freikarten an die Fans verteilt. Die offizielle Zuschauerzahl wies für den Renntag 87.500 Zuschauer aus. Am ganzen Wochenende sollen es über 100.000 gewesen sein. Ein abwechslungsreiches Programm mit GT, Tourenwagen, Formel, Kart und Motorradrennen sowie dem Weltmeisterschaftslauf der Seitenwagen Gespanne lockten die Besucher ebenso an wie der Lokalmatador Max Verstappen der mit seinem Red Bull Formel 1 Renner Showrunden drehte. Selbiges tat auch Alex Márquez auf seinem Moto2 Bike.

Das zweite Supercar Challenge Rennen wurde auf Grund des umfangreichen Programms ausnahmsweise über 45 Minuten ausgetragen. Zunächst ergab sich das gleiche Bild wie am Vortag. Van Hooydonk übernahm mit der Corvette die Führung. Sein Teamkollege Nicolas Vandierendonck, der am Vortag aus gesundheitlichen Gründen pausieren musste war zwar wieder am Start aber verständlicher Weise noch nicht in Topform. Dementsprechend fiel die Corvette auf den fünften Platz zurück. In einem interessanten Rennen mit mehreren Führungswechseln dscassen2b.jpgsetzte sich letztendlich Berry van Elk an die Spitze und steuerte seinen Blue Berry Racing Mosler zum ersten Saisonsieg. Henry Zumbrink im Volvo belegte Platz zwei vor Henk Thuis der ein ganz starkes Rennen mit seinem Radical fuhr. Für Roger Grouwels reichte es am Ende zu Platz vier in seiner Viper vor der Corvette von Van Hooydonk/Vandierendonck und dem Volvo von Koebolt/Stoffel.

In der GTB Wertung siegten Patrick Lamster/Donald Molenaar im Porsche 997 vor Sluys/Jonckheere mit der BMW Silhouette und Simon Atkinson im Lamborghini, dem ein Reifenschaden in Führung liegend den möglichen Sieg kostete. Überraschender Weise belegten die BMW Piloten nur zwei der drei Podestplätze in der Supersport Kategorie. Ruud Olij siegte vor de Groot/de Graaff. Van Loon/van der Kooi eroberten im Lotus den dritten Platz. Deren Markenkollegen de Jong/Bergsma siegten in der kleinen Sportklasse.

Nun geht die Supercar Challenge in die sechswöchige Sommerpause, an deren Ende eine kleine Reise auf die britische Insel ansteht. Denn das nächste Rennen findet am 12/13 September in Brands Hatch statt.

Toyota GT86-Duo in Richtung VLN-Gesamtführung unterwegs

Auch beim 5.Lauf des Toyota GT 86-Cups im Rahmen der VLN Langstreckenmeisterschaft führte an den beiden Vorjahreschampions Arne Hoffmeister und Fabian Wrabetz kein Weg vorbei. Die beiden Dörr Motorsport-Piloten waren auch beim 47. ADAC Barbarossapreis nicht zu schlagen und fuhren mit einem deFacto Start-Ziel-Sieg beim 4. Finish in den Punkten den 4.Sieg in dieser Saison ein. Damit liegen beide Toyota-Lenker nun sogar in der VLN-Gesamtwertung auf dem 2. Platz.

Hinter dem Dörr-Duo waren die restlichen Podiumspositionen hart umkämpft: zunächst hatte das WH-Motorsport-Duo Hönscheid/Hönscheid die Position des Dörr-Jägers inne. Nach einem Querlenkerbruch nach einem Einschlag im Haugg-Haken, der nach einer 50minütigen Reparatur wieder behoben werden konnte, ging diese an die Pitlane-Mannschaft von Muytjens/Barbaro über, die sich allerdings mit dem Tankinhalt verrechneten und etwa zu Rennmitte auf der Döttinger Höhe ausrollten. „Ein Zuschauer hat mich zur Tankstelle gefahren, so dass ich mit einer nur 35-minütigen Verspätung wieder ins Rennen einsteigen konnte. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an meinen Retter!“ so Muytjens später.

Nun übernahm das zweite der 3 antretenden Dörr-Autos, die #529 von Thomas Bolz und Nils Jung P2. Jedoch kam schnell der von den beiden Toyota Swiss Racing Piloten Manuel Amweg und Thomas Lampert bewegte GT-86 in Schlagdistanz der sich gegen Ende des Rennens noch vorbeischieben und so Platz 2 erobern konnte. Ein Anschlag der #531 von Pit Lane Racing im Bereich Kesselchen verhagelte den Piloten Jacques Derenne und 'Brody' möglicherweise eine Chance auf einen Podiumsplatz. Dennoch konnten sich die beiden Belgier im Verlauf des Rennens am vom Trio Hauer/Kenntemich/Pretzsch pilotierten dritten Dörr-Toyota wieder vorbei kämpfen.

Somit kamen alle 7 gestarteten Wagen in der CUP4-Klasse ins Ziel. Durch den 2.Platz übernahmen die beiden Eidgenossen Amweg/Lampert auch mit nun 58 Punkten P2 in der Cup-Wertung des Toyota GT 86-Cups Hoffmeister/Wrabetz liegen hier nun mit 80 Zählern in Front.

WEC-Testtag Nachschau

porschenringtest.jpgWir hatten noch nicht alle Fakten des WEC-Tests am Nürburgring in der vergangenen Woche in unserer ersten Meldung aufgearbeitet, daher sei uns hier noch eine kurze Nachschau gestattet.

Die Bestzeit des Audi Sport Team Joest Audi R18 e-tron Quattro von Loic Duval und Lucas Di Grassi mit einer 1:37.458. hatten wir bereits erwähnt. Was unter den Tisch fiel war das sowohl Audi als auch Porsche jeweils über 1000km an den beiden Testtagen auf dem Ring abspulten. Porsche hat den Test einer High-Downforce Konfiguration die kommenden Tage terminiert. Toyota hingegen testete nach eigenem Bekunden schon Konfigurationsteile für die 2016´er Saison. Die Kölner Truppe sieht auch bei ihrem Heimrennen wenig Chancen noch einmal an die siegreiche Saison 2014 anknüpfen zu können.

Die Bestzeit bei den LMP2 ging dem Vernehmen nach an die Strakka Racing Crew die mit dem neuen Gibson mehr als 1s schneller als die Konkurrenz, zumindest solange Jonny Kane am Steuer sass. Bei Kolles testete GP2-Pilot Rene Binder an der Seite von Simon Trummer und Pierre Kaffer den CLM P1/01 AER. SARD-Morand, die dem Vernehmen nach eine Kooperation mit der schweizer Rebellion Racing Truppe anstreben, liessen F3-Pilot Matt Rao an der Seite von Pierre Ragues und Oliver Webb ans Steuer.

Als einziger Wagen der nicht zu den regulären Teilnehmern zählte nahm ein schwarzer Ferrari mit einer Michelotto-Testmannschaft am Test teil. Schnellste Teilnehmer bei den GTE waren die beiden GTE-Pro-Porsche des Porsche Teams Manthey und der #88 Abu-Dhabi-Proton Competition 991 in der GTE-Am. Insgesamt 21 Wagen nahmen am Test teil bei dem es keine Zwischen- oder Unfälle zu vermelden gab.

Zweites DMV-GTC 60 Minuten Rennen in Hockenheim

Wir schulden euch noch einen Überblick über das vor einer Woche in Hockenheim veranstalteten 60 Minuten-Rennen der DMV-GTC.

dmv_gtc_60_hh3_start.jpgBeim 20 minütigen Qualifying setzte Fabian Plentz im Audi R8 LMS ultra die erste Bestzeit mit 1:41.884 Minuten für den 4,574 Kilometer langen Kurs im Badischen. Michael Funke, der zusammen mit Georg Nolte den Ford GT GT3 pilotierte lag mit 0,222s knapp hinter Plentz. Dritter wurde Klaus Dieter Frers im Ferrari F458 GT3 Italia.

Nach der Freigabe des fliegenden Starts, übernahm Michael Funke die Führung und konnte sich bis in die fünfte Runde gegen den stark fahrenden Fabian Plentz wehren. Dann jedoch ging der Audi-Pilot vorbei und nach dem Fahrerwechsel blieb Tommy Tulpe im HCB Rutronik-Audi weiterhin in Führung. Fabian Plentz fuhr mit 1:40.862 Minuten dann auch die Bestzeit im Rennen. Nach Ankunft im Parc fermé zeigte sich das Gespann bestens gelaunt:,, Es ist super für uns gelaufen. Bereits beim Start sind wir gut weggekommen. Anfangs konnte uns der Ford GT GT3 angreifen. Nach einem kleinen Fehler von Michael Funke setzten wir uns jedoch wieder an die Spitze und fanden unseren Rhythmus. Danach fuhren wir einen guten Vorsprung heraus und konnten letztendlich den Sieg nach Hause bringen", erklärte Plentz. Und Tommy Tulpe ergänzte: "Das Auto hat sich auch nach 60 Minuten noch immer enorm gut angefühlt. Die Box hat mir jede Runde meinen Vorsprung zum Hintermann mitgeteilt, wodurch ich mir das Rennen gut einteilen konnte."

Auf Platz zwei und drei folgten die Einzelkämpfer Peter Mamerow (Porsche 996 RSR) und Klaus Dieter Frers (Ferrari 458 GT3). Nach den zwei Sprintrennen vom Tage, zeigten die beiden Piloten aus dem DMV GT und Touring Car Cup mit Podestplätzen ihre Langstreckenqualitäten. Dabei schaffte es Frers mit seinem Team sogar die Boxenstoppzeit zu 100% ideal auszunutzen. Genauso übrigens wie Dietmar Haggenmüller/André Krumbach von Spirit Racing (Audi R8 LMS ultra), die mit Platz vier nur knapp den Sprung auf das Podest.verpassten. Auf dem fünften Rang liefen Michael Funke und Georg Nolte im Ford GT3 ein. Zu Beginn waren sie zeitweise in der Lage ganz vorne ein Wörtchen mitzureden. Nach einem kleinen Fehler mussten sie jedoch etwas zurücktreten. Sechster wurde Suzanne Weidt, die zusammen mit dem zweigleisig startenden André Krumbach im Audi R8 LMS ultra eine starke Leistung ablieferte und sich bei Fallen der Zielflagge vor Thomas Langer und Rainer Noller im Porsche 997 GT3 Cup im Ziel sah.

Jay Boyd/Andy Prinz (Norma / Honda) sowie Robert Schönau/Evi Eizenhammer (Norma / Honda) boten sich ein packendes Duell um den Sieg in Klasse 11. Nachdem Schönau und Eizenhammer vor allem beim Boxenstopp Zeit verloren, war für Boyd/Prinz der Weg frei zum Klassensieg. Den letzten Platz in den Top 10 konnten sich Markus Fischer und Ronja Assmann im Porsche 997 GT3 Cup sichern und damit ein versöhnliches Ergebnis im Gesamtklassement verzeichnen.

Das Safari Ungeheuer im Dauner Urwald

nissan240a.jpgEs gibt Momente im Leben, da trifft man auf etwas und ist einfach fasziniert. Und wenn dies dann auch noch eine fahrende Legende ist wie der Nissan 240RS, der im selben Jahr zusammengeschraubt wurde als ich das Licht der Welt erblickte, dann stehen sich Zwei Auge-um-Auge gegenüber. So passiert am vorletzten Wochenende beim Eifel Rallye Festival in Daun – ein Festival, das Generationen vereint. Obwohl ich 1985 noch viel zu klein war, um das Aussterben der Gruppe B Rallyeweltmeisterschaft mitzuerleben, so kam ich doch sehr früh durch meine Liebe zum Motorsport an die Klassiker von damals.Nissan fuhr die erste Safari Rallye der Gruppe-B-Zeit mit dem neuen Typ 240RS 1983. Während die Werkswagen von Mike Kirkland (Chassis 006) und Shekhar Mehta früh durch Motorschäden ausfielen, führte der dritte von Timo Salonen die Rallye bis kurz vor dem Ziel an, ehe auch sein Motor kaputt ging. Im folgenden Jahr wurde Chassis 006 als Chase Car (schnelles Servicefahrzeug) eingesetzt, ehe er an Ashok Patel verkauft wurde. Der Kenianer war bei der Safari 1985 mit Platz neun bester Privatfahrer.

nissan_240rs_bernd_schweickard_1.jpgGenau dieser Nissan mit dem Chassis 006 wurde von dem jetzigen Besitzer, Achim Loth, im Jahre 2008 von Kenia nach Deutschland geholt und seither komplett über fünf Jahre restauriert. Keine leichte Aufgabe für den Schweizer, denn wie viele andere Rallyefahrzeuge von damals, schien auch der 240RS wie vom Erdboden verschwunden zu sein und Ersatzteile waren kaum erhältlich. Doch zum Glück war der Wagen fast komplett, denn bei gerade mal 200 sportlichen Ablegern des Nissan Silvia, bedeutete jedes fehlende Teil eine Neuanfertigung. Doch trotzdem mussten einige Blech- und Motorenteile und verschiedene Kleinstteile eigens für den 240RS angefertigt werden. Seit 2014 ist der Nissan nun wieder einsatzbereit und nahm im letzten Jahr auch das erste Mal bei der Eifel Rallye Meisterschaft teil.

Und so kam ich nun am vorletzten Freitag ins beschauliche und idyllische Daun, um mir das Ganze mal aus der Nähe anzusehen. Niemals hätte ich diesen Auflauf an Menschen erwartet, diesen bunten Mix an Autofans die unterschiedlicher nicht sein könnten – und keiner hatte mich vorgewarnt, welch fantastische Autos dort einfach so mal eben auf dem „Marktplatz“ stehen. Und dann stehe ich vor ihm: Mit einem treuen Blick schaut er mir entgegen und ich bin gefesselt. Welch schönes Rennauto! Und mit 32 Jahren noch sehr gut in Schuss! Nach einer kurzen Einweisung in die Technik und die Besonderheiten des Fahrzeuges, fahren wir im Konvoi an den Treffpunkt für die Mitfahrten. Ich bin als Zweite dran und warte geduldig am Straßenrand in einer „Haarnadelkurve“, was als nächstes passiert.

Mit einem Schlag wird die Stille des Dauner Waldes gebrochen. Mit Donner und Grollen bahnt sich an, was man kurze Zeit später live sieht. Das Getriebe knarrt beim Gangwechsel, die Reifen quietschen, es raucht und qualmt, und der Nissan 240RS spurtet den Berg hinauf – Gänsehautfeeling inklusive. Wie wird dann erst die Mitfahrt? nissan_240rs_bernd_schweickard_3.jpgAls ich im engen Schalensitz Platz nehme, mir wie früher die Kopfhörer aufsetze, die Gurte festzurre, wird mir schon ein bisschen flau im Magen. „Der Sitz ist das einzige nicht originale Teil, früher war hier ein Klappsitz aber heutzutage geht Sicherheit vor“, erklärt mir Achim, bevor er auch schon den ersten Gang eingelegt hat. Der übrigens beim Rechtslenker unten links ist um das Ganze noch zu verkomplizieren. Während sonst das Auto über afrikanische Steppen jagte, musste sich das Safari-Ungeheuer mit einer asphaltierten Serpentinenstraße außerhalb von Daun begnügen – aber das war dennoch Spaß pur. Auch wenn wir ab und zu abbremsen müssen, da wir auf Verkehr auflaufen, man ist das ein Wahnsinnsgefühl.

Komischerweise blieb ich mal ganz stumm während der Mitfahrt, was bei mir selten der Fall ist. Und als es vorbei war hatte ich Herzklopfen und ein riesiges Strahlen im Gesicht. Was für ein Auto! Hier beherrscht noch das Talent des Fahrers das Auto, nicht umgekehrt. Hier muss der Fahrer das Auto im Griff haben, sonst liegt man in der nächsten Böschung auf dem Dach. Hier erlebt man wahren Rennsport und fragt sich dennoch, die Typen von damals müssen doch einfach verrückt gewesen sein.

Dass die „Typen“ von damals nicht nur verrückt, sondern auch unheimlich charismatisch und witzig waren, beweist mir kurze Zeit später Mike Kirkland, der mir in einem astreinen Oxford-Englisch Rede und Antwort zu seiner Karriere und dem Nissan steht.

„Es ist einfach fantastisch mein Auto wieder zu sehen und vor allem die ganze Arbeit die Achim und die Jungs da reingesteckt haben. Wenn Du mich fragst, ist das haargenau das Auto, mit dem ich vor 32 Jahren bei der Rallye an den Start ging. Ich sehe einfach keinen Unterschied zu damals.“

Was macht für Sie die Faszination Rallye-Sport aus? „Motorsport ist mein Leben, das ist das was ich liebe! Ich nahm an 90 Safarirallyes teil und an vielen weiteren, wie etwa in Zypern, Hongkong, Beijing. Ich hatte das schönste Leben, das man sich vorstellen kann. Wenn ich den Sport in meinem Alter noch ausführen könnte, würde mich nichts davon abhalten, aber ich bin jetzt einfach nicht mehr schnell genug. Die letzte Rallye, an der ich teilnahm, war 2006 in Südamerika. Das waren 30 unheimlich spannende und tolle Tage und das Beste an Motorsport ist: man trifft wirklich die besten Menschen auf der Welt.“

Wie finden Sie das Eifel Rallye Festival? „Ich finde diese Veranstaltung einfach nur gigantisch. Ich sehe hier so viele Autos, gegen die ich früher angetreten bin. Es sind hier so viele, von denen ich die originalen Autos kenne und mit den Fahrern nach wie vor befreundet bin.“ Würden Sie gerne ein Rallye Auto aus der heutigen Zeit mal fahren? „Nein, ich weiß, dass ich jetzt nicht mehr schnell bin. Ich bin jetzt 68 Jahre alt. Aber damals im Jahr 2006 saß ich das erste Mal seit 13 Jahren wieder in einem Rallye Auto und wir belegten den zweiten Rang. Und sogar ich war sehr überrascht darüber, wie stark wir noch waren.“

Schade, dass ich leider schon nach einem Nachmittag wieder fahren musste, aber das Team hatte eine tolle Rallye und wurde zudem mit dem Preis für das Auto mit dem besten Original-Zustand ausgezeichnet. Ich werde dieses unbeschreibliche Erlebnis so schnell nicht wieder vergessen. Danke Nissan. Danke Mike Kirkland.

Strakka ab nun mit Gibson statt Dome

Strakka Racing strakkagibsonrollout.jpgtritt ab der FIA Langstrecken Weltmeisterschafts-Runde auf dem Nürburgring mit einem ex-Greaves Motorsport Gibson 015s-Nissan LMP2 an. Nachdem der ACO wie berichtet die Anzahl der ab 2017 zugelassenen Hersteller begrenzt hat ist die wirtschaftliche Basis für eine Weiterführung des bereits mit einjähriger Verspätung gestarteten Dome LMP2-Projekts nicht mehr gegeben. Die britische Mannschaft wird daher mit dem bewährten Gibson-Wagen (der 2017 ebenfalls nicht zu den zugelassenen Herstellern gehört) antreten und statt dessen den Dome als Testträger für einen für 2017 geplanten eigenen LMP1 einsetzen, den man in house unabhängig von Dome entwickeln will. Beim Testtag am Nürburgring fuhr man bereits mit dem neuen Wagen (das Foto stammt vom Roll-out) mit dem das Team nun regelmässige Podien und Rennsiege in den 5 verbleibenden Rennen der Meisterschaft anvisiert.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen