Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Spezial Tourenwagen Trophy ( STT )
Jürgen Bender
und Sven Fisch holten sich beim dritten Lauf der Spezial Tourenwagen Trophy die Gesamtsiege. Eng umkämpft war auf dem Hockenheimring die Division 2. Hier setzten sich Gerhard Ludwig (Toyota MR2) und Lars Harbeck (BMW M3 E46 GTR) jeweils einmal durch. Am Ende hatte Jürgen Bender das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Der Corvette-Pilot schnappte sich mit über 5s Vorsprung auf den Gesamtzweiten Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 R seinen vierten Saisonsieg. Der neue alleinige Führende der Meisterschaftswertung wartet allerdings erst einmal ab.
Von Startposition drei aus hatte Ulrich Becker die Spitze übernommen, während Edy Kamm (Audi A4 DTM) und Sven Fisch dicht dahinter folgten. In der dritten Runde übernahm der Eidgenosse die Führung und es sah nach dem ersten Saisonsieg aus. Doch der A4 wurde an diesem Wochenende als zu laut gemessen, woraufhin Kamm die Box ansteuerte. Damit war das Rennen gelaufen und Jürgen Bender zeigte sich als lachender Dritter. Denn auch Sven Fisch war nach einem Dreher in der Parabolika, verursacht durch den Ausfall des ABS, weit zurückgefallen. Am Ende reichte es für Fisch noch zu Gesamtrang vier.
Das 2.Rennen schnappte sich Sven Fisch, nachdem Ulrich Becker lange Zeit geführt hatte. In der 13. Runde setzte sich der Stuttgarter vor Becker, der kurz darauf mit einem Reifenschaden ausschied. Jürgen Bender erbte durch den Ausfall von Ulrich Becker die zweite Gesamtposition und führt mit dem sechsten Klassensieg in Folge als alleiniger Spitzenreiter die Tabelle an. Kurzzeitig hatte der Corvette-Pilot gegen Rennmitte die Führung übernommen, doch im Motodrom blieb der Gaszug hängen und die GT3 Corvette kam der Mauer bedrohlich nahe. Dadurch schlüpften Becker und Fisch vorbei. Als Dritter schaffte Mario Hirsch im Mercedes SLS AMG GT3 von Kornely Motorsport gleich zweimal den Sprung aufs Siegertreppchen. Vor allem im zweiten Heat war der SLS-Pilot in der Anfangsphase stark unterwegs und lag an der zweiten Gesamtposition.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Toyota hat
die vorläufige Ursache des Defekts am TS050 bekannt gegeben, der dem Team um Pilot Kazuki Nakajima in der letzten Runde der diesjährigen 24h von Le Mans den Sieg kostete. Demnach hat ein Defekt an einer Luftleitung zwischen dem Turbolader und dem Ladeluftkühler der Toyota-Gazoo-Mannschaft den Sieg in den letzten Minuten gekostet. Dadurch ging die Kontrolle über den Turbolader verloren, der anscheinend in einen Sicherheitsmodus schaltete und durch eine Notabschaltung den Motor zum Stillstand brachte. Zwar gelang es dem Team den Schaden durch eine Reprogrammierung der Settings zu umgehen, um den Motor wieder zu starten, (wir hatten fälschlicherweise vermeldet das der Wagen die letzte Runde reim mit Hybrid-Power vollendet hatte), doch bleibt es bei dem Fakt das das Fahrzeug aufgrund einer Rundenzeit der letzten Runde von über 6 Minuten nicht gewertet wurde, was Toyota in der WM-Wertung durch den Ausfall weit zurück wirft.
Laut Toyota ist derzeit noch nicht klar warum dieser Fehler passierte. Man untersucht derzeit den Herstellungsprozess und mögliche Primärursachen des Bruchs um den fatalen Fehler, der den Japanern den sicheren ersten Sieg in Le Mans kostete zu vermeiden. Diese sollen aber in jedem Fall nichts mit den Motorschäden in Spa-Francorchamps zu tun haben, wo das regelmässige Aufsetzen der zu tief liegenden Autos in Eau Rouge die Motorschäden verursachte.
Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Der
zweite Saisonlauf der Belcar Endurance Championship fand im Rahmen des Spa Euro Race in Francorchamps vor knapp 10 Tagen statt. Es ist das einzige Rennen in diesem Jahr das nicht in Zolder ausgetragen wird. Nach dem das erste Rennen von 43 Fahrzeugen unter die Räder genommen wurde fanden sich dieses Wochenende 45 Autos in den Ardennen ein.
Schon im Training zeichnete sich ab dass auf der Strecke gegen den Deldiche Racing Norma M20 kein Kraut gewachsen war. Tim Joosen/Luc de Cock sicherten sich im verregneten Qualifying am Sonntag Morgen die Pole Position mit drei Sekunden Vorsprung auf den Bas Koeten Racing Wolf GB08 von Piessens/van Laere. Im freien Training am Samstag auf trockener Strecke waren sie sogar 6,5 Sekunden schneller als der Rest des Feldes. Es bedurfte also keiner hellseherischen Fähigkeit um zu erkennen wer hier der Favorit in diesem Rennen war. Zumal Deldiche Racing ja auch schon im April den Saisonauftakt in Zolder gewinnen konnte als Sam Dejonghe an der Seite von Luc de Cock zum Sieg fuhr.
Dieses
schaffte de Cock in Spa gemeinsam mit Tim Joosen erneut. Sie siegten nach 125 Rennminuten und 42 gefahrenen Runden mit 51 Sekunden Vorsprung vor dem Mext Racing Porsche mit Kris & Koen Wauters sowie Xavier Stevens am Steuer. Den dritten Platz sicherten sich Hans & Frank Thiers im Ferrari. Mit einer Runde Rückstand kam der Mc Donalds Racing Norma von Houthoofd/Bouillon auf Platz 4 ins Ziel gefolgt vom Bas Koeten Racing Wolf von Piessens/van Laere und den beiden Speedlover Porsche von Verheyen/Despriet & Paque/Paisse. Wim Jeuris sah als bestplatzierter der drei Radical´s als achter die Zielflagge gefolgt von den beiden BMW´s von van Soelen/Bogaerts sowie Rob & Kris Verhoeven und dem VGL Racing Saker von Thienpont/Branckaerts/Wagtmans.
Der dritte Belcar Lauf findet am 3 Juli beim Syntix Super Prix in Zolder statt. Dieses ist die Generalprobe für die 24 Stunden von Zolder im August.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Endurance GT Cup ( BES )
Die 3. Runde der Blancpain Endurance Serie findet an diesem Wochenende auf dem Circuit Paul Ricard mit den 1000km von Le Castellet statt. Das 6-stündige Rennen findet mit einem Grid von 57 Wagen statt in dem einige Änderungen notiert werden.
So bringt Black Falcon einen dritten Mercedes AMG GT mit zum Rennen in dem Bernd Schneider, Yelmer Buurman und Abdulaziz al Faisal sich am Steuer mit der Lenkradarbeit abwechseln werden. HTP-Motorsport hat ebenfalls einen dritten Mercedes AMG GT für Jules Szymkowiak, Thomas Jäger und Christian Hohenadel genannt, was theoretisch eine Widerauflage des spannenden Duells von den 24h am Nürburgring dieses Jahres möglich macht. Die deutsche SPS Automotive Performance Mannschaft hat ebenfalls einen Mercedes AMG GT für Valentin Plerburg, Lance-David Arnold und Alex Müller genannt. Einen vierten zusätzlichen Mercedes bringt das französische Akka ASP-Team an den Start.
ROWE Racing
ändert zum Teil seine Besatzungen: Dirk Werner und Lucas Luhr sowie Jens Klingmann treten im BMW M6-GT3 #98 an; die #99 des Teams bewegen Stef Dusseldorp, Philipp Eng und Alexander Sims.
In der ProAm-Klasse ersetzt Dominik Schwager den an diesem Wochenende am Nürburgring engagierten Daniel Keilwitz im #66 Rinaldi Racing Ferrari F458 GT3 Italia. AF Corse bringt einen zusätzlichen Ferrari F458 GT3 Italia für Davide Rizzo, Duncan Cameron und Matt Griffin. Ein weiterer Ferrari wird von CMR with Sport Garage an den Start gebracht während Antonelli Motorsport einen Lamborghini Huracan GT3 hinzubringt.
In der Am-Klasse steigt Rinat Salikhov an Bord des Rinaldi Racing Ferrari 488 GT3 von Pierre Ehret und Stef Vancampenhoudt. Dieses Auto startet in Le Castellet mit der #333 statt der bisherigen #488.
Das Rennen findet am Samstag ab 18 uhr statt und wird um Mitternacht abgewunken. Stream und Livetiming können auf der Blancpain Endurance Serie-Website verfolgt werden.
Verfasst von Patrick Holzer. Veröffentlicht in Sportscar Challenge ( SCC )
Nach seinem ersten Saisonerfolg in Österreich ließ Andreas Fiedler im PRC-Turbo im tschechischen Most zwei weitere Siege folgen. Genau wie Fiedler siegte beim dritten Lauf der Sports Car Challenge PRC-Honda-Pilot Simon Stoller zweimal in der Division 2.
Nach dem ernüchternden Saisonauftakt bog PRC-Pilot Andreas Fiedler auf dem Red Bull Ring wieder in die Siegerstraße ein. Diesen Trend setzte Fiedler in Most weiter fort. Nur im völlig verregneten ersten Qualifying platzierte sich Ales Jirasek im Praga R1 in seiner letzten Runde vor dem PRC-Turbo. Ansonsten war Fiedler nicht von der Spitze zu verdrängen. Das lag zum einen auch daran, dass sich Hauptkonkurrent Siegmar Pfeifer im Norma-BMW bereits im Quali ins Kiesbett verabschiedete und den entstandenen Schaden vor Ort nicht mehr reparieren konnte.
Gleich von Beginn an bestimmte Andreas Fiedler das Tempo von der Spitze aus. Mit über 25s Abstand auf den engsten Verfolger Alexander Seibold im PRC-BMW sah der giftgrüne PRC die Zielflagge. Noch einmal souveräner lief es im zweiten Heat, wo Fiedler mit über einer Minute Vorsprung über den Zielstrich fuhr. „Ich möchte mich gerade bei Turi Breitenmoser bedanken. Mir ist während dem freien Training ein Stoßdämpfer gebrochen und Turi hat mir einen zur Verfügung gestellt. Sonst hätte ich nicht fahren können“,
freute sich der Doppelsieger über den tollen Zusammenhalt neben der Strecke. Wie schon im ersten Durchgang konnte Alexander Seibold auf die zweite Position fahren.
Auf der dritten Gesamtposition folgte mit Simon Stoller schon der schnellste Fahrer aus der Division 2. Der Eidgenosse musste nur im zweiten Qualifying seinem Teamkollegen Thomas Amweg im PRC-Honda den Vortritt lassen. „Im zweiten Quali hatte ich Probleme mit der Kupplung. Das Team konnte alles bis Samstag reparieren und wir fuhren zwei problemlose Rennen. Alles in allem war es ein sehr erfolgreiches Wochenende“, berichtete Stoller. Thomas Amweg durfte sich endlich über zwei Zielankünfte und zweimal Platz zwei in der Division 2 freuen. In der großen Division fuhr im ersten Heat Turi Breitenmoser im PRC-Ford als Dritter aufs Treppchen. Im zweiten Durchgang musste der Schweizer nach nur zwei Runden aufgeben, so dass am Ende Peter Kormann (PRC Turbo) als Dritter gewertet wurde.
Für die Sports Car Challenge geht es nun vom 8.-9. Juli auf dem Hockenheimring mit dem vierten Saisonlauf weiter.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Im
Vorfeld des vergangenen 24 Stunden Rennen von Le Mans war spekuliert worden, ob angesichts der im Vergleich zu den Vorjahren eher dünnen Besatzung an Werksautos und dem dichten Feld es ein LMP1-H-Team oder gar einer der LMP2 auf das Gesamtpodium schaffen könnte. Beide Fälle traten nicht ein, aber die Ergebnisse des Wochenendes in den beiden restlichen Prototypenklassen warfen ein Schlaglicht darauf in welcher Zwickmühle sich beide Klassen befinden – und die vom ACO vorgesehene Entwicklung wird sogar noch eher dazu führen das sich die Probleme in beiden Kategorien verschärfen werden.
Zu den Fakten: Hinter den LMP1, die die vordersten 4 (eigentlich 5) Plätze belegten, equivalierte der auf P5 gewertete Signatech Alpine A460 von Gustavo Menez, Nicolas Lapierre und Stephane Richelmi mit P5 das bisher beste Ergebnis eines LMP2 an der sarthe ein. P5 war bereits in den Jahren 2014 (Team Jota), 2010 (Strakka Racing) und 2001 (ROC-Reynard) als bestes Ergebnis in der kleinen Prototypenklasse erzielt worden.
Die Signatech Crew hatte im 2. Rennviertel die Führung im hart umkämpften Prototypenfeld übernommen und diese dann kontinuierlich ausgebaut. Dahinter brachte der G-Drive Oreca O05 LMP2 mit Roman Rusinov, René Rast und Will Stevens P2 ins Ziel. Das Podium komplettierte die russische SMP Racing Mannschaft. Auf der vielleicht letzten wahren LMP2-Konstruktion eines kleinen aber technisch kompetenten Herstellers kam die russische Besatzung Victor Shaitar, Vitali Petrov und Kyrill Ladygin ins Ziel.
12 LMP2-Teams kamen in den Top-20 hinter den LMP1 ins Ziel ehe die besten GTE-Pro-Teams in den Ergebnislisten auftauchten. Für den einzigen überlebenden LMP1-L der privaten LMP1-Teams muss man gar noch tiefer ins Rennergebnis hinabtauschen. Der einzige überlebende Rebellion Racing R-One von Nick Heidfeld, Nicolas Prost und Nelson Piquet Jr. kam auf Rang 29 ist Ziel. Das Schwesterauto stoppte ein Elektrikdefekt; der ByKolles CLM fackelte am frühen Morgen nach einer von vielen Reparaturen geprägten Fahrt ab.
Eigentlich
hatte der ACO die LMP1 H als Privatierskatrogie in der Königsklasse vorgesehen, doch die Realität sieht nun so aus, das die wenigen Teams die sich zum Verbleib in der Klasse entschlossen haben immer noch regelmässig hinter den LMP2 in den Endergebnissen zu finden sind. Die Zuverlässigkeit der LMP2-Motoren erweist sich regelmässig als besser als die des derzeit bei den beiden Teams verwendeten 2,4l P60-GDI AER-V6-Biturbo Triebwerks. Lediglich bei den 6h von Spa hatten Rebellion Racing und ByKolles ein reguläres Rennen mit Top-10 Positionen zu verzeichnen. Obwohl die Teams ein Heidenbudget aufbringen, das um einiges höher als das einer durchschnittlichen LMP2-Mannschaft ist, sind bislang die Ergebnisse nicht immer von der gewünschten Sorte. Daher sind seit Gründung der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft bislang 3 Teams ausgestiegen (JRM, Strakka Racing , Oak Racing), aber mit ByKolles nur ein Team hinzu gekommen.
Mit 24 LMP2
(den Garage 56 Morgan mal mitgezählt) stand dagegen das bislang grösste Feld in der kleinen Klasse am Start. Hier wird von einigen langjährigen Teilnehmern eine Budgetschräglage moniert, die sich exakt in den Rennergebnissen an der Sarthe niederschlägt. Auf der einen Seite gibt es Teams wie Signatech - die mit einer bis zu 40 Mann starken Crew, unterstützt von Renault Sport den Alpine Werkseinsatz durchführten - , G-Drive - die mit den russischen Gazprom-Millionen ein hochklassiges LMP2-Doppel-Programm in der WM und Europäischen Le Mans Serie stemmen können – und SMP, die mit dem von Boris Rotenburg finanzierten Projekt selbst die Entwicklung eigener, sehr zuverlässiger LMP2 stemmen können. Auf der anderen Seite gibt es langjährige Teilnehmer wie Pegasus Racing oder Race Performance deren zukünftige LMP-Programme angesichts immer grösser werdender Budgets immer schwieriger zu finanzieren sein werden. Die besser situierten Teams werden trotz ausreichender finanzieller Mittel nicht zu den technisch fragileren LMP1-H wechseln.
Zudem die propagierten Änderungen der LMP1-H die auf der ACO-Pressekonferenz bekannt gegeben wurden, eher höhere Kosten und noch mehr Komplexität statt Kostenersparnis und zuverlässigere Performance versprechen. Das in Zukunft mehrere Teams wieder in die LMP1-H wechseln ist daher angesichts der technischen Rahmenbedingungen der neuen Klasse mit stärkeren Einheitsmotoren und einem Herstelleroligopol ab 2017 mehr als fraglich.
Verfasst von Frank Bresinski. Veröffentlicht in BeNeLux-GT
Das
zweite Rennen der Supercar Challenge in Spa wurde am vergangenen Sonntag über 90 Minuten ausgetragen. Die Bedingungen waren ähnlich wie am Samstag. Das Rennen begann auf trockener Strecke. Gegen Rennmitte setzte Regen ein und die Fahrer waren gezwungen auf Regenreifen zu wechseln. Wie schon am Vortag ging Jose Manuel Perez Aicart im Renault RS01 von der Pole Position aus ins Rennen. Auf dem zweiten Startplatz stand der Ligier LMP3 bei dem an diesem Tag der ehemalige Le Mans Sieger Jan Lammers ins Lenkrad griff.
Dieser Start sollte am Ende auch von Erfolg gekrönt sein auch wenn Lammers zu Beginn des Rennens seinen zweiten Platz an Henk Thuis verlor. Als sich das Feld nach den ersten Runden sortiert hatte schmiss Marcel van de Maat seinen BMW in Eau Rouge in die Leitplanke was eine Safty Car Phase nach sich zog nach dem die Streckenposten 2 Minuten lang vergeblich versuchten den Wagen zu bergen. Als das Safty Car denn letztendlich auf die Strecke geschickt wurde war der Führende Renault gerade 3 Sekunden vorher bei Start/Ziel vorbeigefahren und das Safty Car setzte sich vor den zweitplatzierten was wieder mal ein durcheinander zur Folge hatte. Immerhin schafften sie es im Gegensatz zum Vortag das Feld bis zum öffnen des Boxenstopp Fensters zu sortieren sodass ein großes Chaos ausblieb.
Als die Boxengasse öffnete zogen dunkle Regenwolken auf was die Teams vor eine schwierige Entscheidung stellte. Wenige Minuten später begann es kräftig zu regnen. Die Teams die schon gestoppt hatten mussten nun ein zweites Mal anhalten um sich Regenreifen zu holen. Wer nicht schnell genug reagierte bekam Probleme mit Aquaplaning. Berry van Elk im Mosler, Teodor Myszkowski im Lamborghini Huracan und Rob Nieman im Renault Clio rutschten von der Strecke. Kurz zuvor hatte auch Oliver Campos Hull seinen Mosler unfreiwillig geparkt. Darauf hin entschied die Rennleitung das Rennen zu neutralisieren und eine Full Course Yellow auszurufen. Als das Rennen wieder frei gegeben wurde setzte sich Milan Dontje, der den Ligier LMP3 von Jan Lammers übernommen hatte an die Spitze. Es folgten Smet im Renault, De Martin im Mosler und Thuis im Puma RT. In der GTB Klasse führte Cor Euser im Marcos. Dontje war nun der schnellste Mann im Feld und baute die Führung deutlich aus. Mit dem Sieg wurde es trotzdem nochmal eng da er eine Stop & Go Strafe wegen eines nicht korrekten Boxenstopps absitzen musste was ihn wieder hinter den Renault zurück warf. Dieser konnte die Führung aber nicht verteidigen. Dontje war zu schnell und eroberte die Spitze zurück. Dahinter schnappte sich Thuis den Mosler und sicherte sich den dritten Platz. In der GTB verlor Cor Euser die Führung auf Grund einer 73 Sekunden Zeitstrafe wegen eines Verstoßes bei der Full Course Yellow.
Nach 32 Rennrunden siegen Milan Dontje/Jan Lammers im Ligier LMP3 vor dem Renault RS01 von Smet/Perez Aicart, Henk Thuis im Puma RT, De Martin/Clucas im Mosler, Jean Pierre Lequeux im Ginetta LMP3 und dem Volvo von Henry Zumbrink. Nach der Strafe gegen den Marcos erbten Nicolas van Dierendonck/ Manu van de Ryse den Sieg in der GTB Wertung vor Koen Bogaerts/Mark van der Aa im BMW und Marcel van Berlo im Porsche. Cor Euser/Dennis Alleman fielen auf den vierten Platz zurück. Der deutsche Oliver Freymuth erreicht im Renault Megane den fünften Platz. Ronald & Look van Loon siegen mit ihrem BMW in der Supersport Klasse vor de Borst/de Kleijn im Seat. Vannerum/Behets waren mit ihrem BMW in der Sportdivision erfolgreich.
Das nächste Rennen findet am 2/3 Juli in Zolder statt.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Nürburgring Nordschleife (24h & VLN)
147 Fahrzeuge sind für die am kommenden Samstag stattfindende 4.Runde der VLN Langstreckenmeisterschaft, der 47. Adenauer ADAC Deutsche Payment-Trophy, auf der gestern veröffentlichten provisorischen Nennliste vorhanden Die Topklasse ist dabei mit 16 GT3-Fahrzeugen besetzt.
Das vielleicht interessanteste Debüt des Rennens ist der Auftritt der Callaway Competition Corvette C7 GT3-R. Der Werkswagen von Callaway Competition ist allerdings nun leider doch mit nur einem Exemplar beim Rennen präsent. Ursprünglich hatte die Truppe aus Leingarten bei Stuttgart den Einsatz eines zweiten Boliden der neuen GT3-Konstruktion geplant (wir berichteten), diesen jedoch nun reduzieren müssen, nachdem Pilot Eric Curran noch nicht genügend Einsätze für einen seinen Grade B Permit erlangen konnte. Damit starten die Piloten Boris Said, Daniel Keilwitz und Patrick Assenheimer auf der C7 des Teams Desweiteren ist die Car-Collection Mannschaft von teambesitzer Peter Schmidt mit einem dritten Fahrzeug präsent. Neben den beiden Audi R8 LMS GT3 soll ein weiterer Mercedes zum Einsatz kommen. Während man bei der vergangenen Runde der DMV-GTC wie berichtet mit 2 Mercedes SLS AMG GT3 unterwegs war, verzeichnet die nennliste den Einsatz eines Mercedes AMG GT für die Truppe aus Walluf. Somit werden 4 Mercedes (Black Falcon, HTP-Motorsport, Car-Collection und Mann-Filter) 4 Audi (2* Car-Collection, Phoenix und Land Motorsport), 4 Porsche (Falken, Manthey, Wochenspiegel & Frikadelli Racing Team), die 3 Walkenhorst BMW und eine Corvette am kommenden Samstag erwartet.
In der SPX-Klasse kommen mit dem Lexus RC-F GT3 der Farnbacher Racing Mannschaft und dem Ford GT3 von Jürgen Alzen Motorsport noch 2 weitere Fahrzeuge hinzu, die von den beiden Cayman GT4 der Manthey-Mannschaft ergänzt werden. 6 Porsche in der SP7 und 7 weitere in der CUP 2 Klasse, sowie 5 weitere Gruppe H-Porsche ergänzen das Feld der GT-Fahrzeuge. Stark nachgelassen haben die Einsatzzahlen in der SP8 bzw. SP10. Während in der SP8 nur noch der racing one Ferrari, der Getrag-Mustang und ein Ring-Racing Lexus erwartet werden, starten in letzterer nur noch 2 Aston Martin. Die beiden Klassen V6 und V5 sind mit 8 bzw. 9 Startern verzeichnet. GT-Seitig kommen auf Cup-Seite 10 Cayman und 4 Toyota GT 86 hinzu, die ab diesem Wochenende mit dem von TMG Ende des letzten Jahres angekündigten SP3-Kit unterwegs sind. Die Teams von Pit Lane Racing , Toyota Swiss Racing und Ring-Racing treten hier gegeneinander an. In den Klassen der Cup-Fahrzeuge kommen 22 BMW M235i und 6 Opel hinzu.
Das Zeittraining beginnt um 8:30 Uhr, das Rennen wird um 12:00 Uhr gestartet und kann wie gehabt auf der VLN Langstreckenmeisterschafts-Website im Live-Stream sowie über Live-Timing verfolgt werden.
Verfasst von Ralph Monschauer. Veröffentlicht in DMV-GTC
Mit
zwei beeindruckenden Siegen hat HCB Rutronik Racing-Pilot Fabian Plentz seine Tabellenführung im DMV-GTC weiter ausgebaut und sich die Halbzeitmeisterschaft der beliebten Breitensportserie gesichert. Bei teilweise schwierigen Bedingungen auf dem Nürburgring waren die beiden Siege allerdings nicht so dominant, wie sie später auf dem Papier aussahen. Die versammelte Konkurrenz, darunter auch Gaststarter Karl Wendlinger, machte dem Audi-Piloten das Leben durchaus schwer.
Der Blick in die Ergebnisse zeigt in den beiden Qualifyings einen ersten und einen zweiten Startplatz für Fabian Plentz im Audi R8 LMS ultra und zwei Rennsiege. Doch alles zusammen war harte Arbeit.
Das erste Qualifying war auf leicht feuchter Piste eine echte Rutschpartie. Hinter Fabian Plentz kam Teamkollege Tommy Tulpe im Audi R8 LMS noch am besten zurecht. Reihe zwei bildeten der Niederländer Henk Thuis im Pumaxs und der finnische Viper-Pilot Pertti Kuismanen.
Diese beiden schnupften beim Start des ersten Rennens die beiden Audis vor sich regelrecht auf und gingen in Führung.
Aber Plentz kämpfte sich zurück und gewann vor Kuismanen, der gegen Rennende mit einem losen Frontsplitter zu kämpfen hatte. Dritter wurde Henk Thuis, der sich gegen Josef Klüber im Mercedes SLS AMG GT3 von Car-Collection durchsetzte.
Das
Qualifying zu Lauf 2 am Freitagnachmittag war komplett nass im strömenden im Eifelregen. Hier zeigte der ehemalige Formel 1-Pilot Karl Wendlinger im Car-Collection- Mercedes SLS AMG GT3 (Wendlinger und Klüber teilten sich das Auto), seine Qualität und holte die Pole-Position mit über Vorsprung.
Im Rennen war es dann auch Wendlinger der vom Start weg dem Feld davonzog, eh ihn ein Aufhängungsschaden an der Hinterachse zur Aufgabe zwang. So war der Weg frei für den Sieg von Fabian Plentz. Rang zwei ging diesmal an Kenneth Heyer in einem zweiten SLS von Car-Collection. Von Rang 10 gestartet, hatte sich der Rheinländer bravourös nach vorne gekämpft. Pertti Kuismanen sicherte sich mit Rang drei einen weiteren Podiumsplatz und den Sieg in der Klasse 10.
Der Blick in die Klassen sah logischerweise Fabian Plentz in der Klasse 8 zweimal auf dem Siegerpodest. In der offenen Klasse war es Pertti Kuismanen, der sich einen Doppelsieg sicherte. Die Klasse 7a (Porsche 991 GT3 Cup) gewann im ersten Rennen Thomas Langer (Highspeed Racing), während Lauf zwei an Christoph Dupré (Dupré Motorsport) ging. Die Klasse 7b (Porsche 997 GT3 Cup) gewann im ersten Rennen Christopher Friedrich von Krumbach Motorsport. Im zweiten Rennen konnte sich Kai Pfister von Highspeed Racing durchsetzen.
Für den DMV-GTC geht es bereits am 08. und 09. Juli 2016 in Hockenheim mit Rennen 9 und 10 weiter. Für eine Vorentscheidung in Sachen Meisterschaft kann Fabian Plentz (175 Punkte) dort aber noch nicht sorgen. Zweiter bleibt Christopher Friedrich (154 Punkte). Dritter ist Pertti Kuismanen (142,50 Punkte) vor Tommy Tulpe (142 Punkte).
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Le
Mans 2016 ist vorüber – und es wird kaum einen Zuschauer der das Rennen verfolgt hat geben, der angesichts der Geschehnisse nicht zustimmen wird, das die 84.Ausgabe dieses Rennens (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) eine der denkwürdigsten überhaupt des Klassikers gewesen ist. 3 zu Beginn auf Augenhöhe liegende Hersteller in der Topklasse, einer der saubersten und dennoch härtesten Fights der letzten Jahre an der Spitze mit brillianter Taktik auf allen Seiten und zahlreichen Führungswechseln und am Ende ein mehr als filmreifes dramatisches Finish, dessen Drehbuchentwurf jeder Hollywoodautor umgehend als zu unrealistisch zur Redigierung zurück bekommen hätte. Alleine die Emotionen der letzten 2 Runden die jeder Fan und alle Beteiligten durchleben mussten werden diese Ausgabe auf ewig in das Gedächtnis der Langstreckengemeinde festgebrannt haben.
Versuchen
wir uns trotz der schwer in Worte zu fassenden Geschichte an einer Zusammenfassung: Porsche, Toyota und Audi zeigten schon zu Rennbeginn eine vielversprechende Pace. Die lange Safetycar-Phase zu Beginn, die sich im nachhinein wohltuend auf den regulären Rennverlauf auswirkte (der erste Ausfall im Rekordstarterfeld der 60 Wagen wurde erst nach 3 Stunden notiert), kostete zwar das Rennen alle Chancen auf eine neue Rekorddistanz, wurde in der Folge jedoch von einer Taktikschlacht par excellence der 3 Hersteller gefolgt. Toyota hatte sich von Anfang an dafür entschieden 14 Runden-Stints zu fahren – und damit die beiden deutschen Hersteller an die Wand zu fahren. Audi, die mit 12 Runden-Stints anfingen, mussten ihre Renntaktik umschmeissen und wurden später im Rennen von jeweils einem Turboschaden an den beiden, für dieses Jahr radikal neu konstruierten Audi R18 e-tron Quattro aus der Entscheidung geworfen. Porsche blieb trotz der theoretischen Möglichkeit von 14 Runden bei den anvisierten 13 Runden Stints und versuchte über eine geringfügig schnellere Pace den Nachteil von 2 zusätzlichen Boxenstopps wett zu machen. Einer der Porsche fiel in der Nacht durch einen Wasserpumpenschaden zurück, den man jedoch rechtzeitig erkannte bevor der Motor irreversibel überhitzte.
Somit jagten sich an der Spitze 2 Toyotas und ein Porsche, der den Druck das ganze Rennen über aufrecht erhielt, noch am Sonntag morgen um den Kurs.
Ein Dreher des lange führenden TS050 #6, sowie ein vorangegangener Kontakt mit einem Konkurrenten warfen das Auto von Stephane Sarrazin, Mike Convay und Kamui Kobayashi dann aus dem Kampf um den Sieg. Toyota hatte somit auch nur noch eine Kugel im Lauf.
Porsche musste zudem mit der #2, pilotiert durch Neel Jani, Marc Lieb und Roman Dumas noch einen letzten Splash & Dash einlegen und war 15 Minuten vor Rennende schon geschlagen – als der lange führende Toyota von Pilot Kazuki Nakajima, Anthony Davidson und Sebastian Buemi in der vorletzten Runde plötzlich immer mehr Tempo rausnahm und auf der Start-Zielgerade zu Beginn der letzten Runde mit einem akuten Leistungsverlust ausrollte.
Noch ist selbst Toyota nicht klar was die finale Ursache des Ausfalls war – vermutet wird ein Turboschaden. Neel Jani übernahm in der letzten Runde die Führung und erzielte den überraschenden 18.Sieg für Porsche. Da der Toyota die Runde lediglich mit dem Hybridsystem beenden musste und daher die maximal zulässige Rundenzeit überschritt wurde er am Ende noch nicht einmal gewertet was die 11 Runden zurück liegende Audi-Mannschaft in der #8 noch auf das Podium hievte. Toyota musste sich mit dem zweiten Platz der #6 trösten – war aber untröstlich, auch wenn der tränenüberströmte Nakajima nach dem Aussteigen den Applaus der gesamten Starttribüne bekam.
Das die Emotionen in der Porsche Box darauf hin überschäumten ist mit Sicherheit nicht auf Schadenfreude basiert. Wer einen Le Mans Sieg fast schon verloren glaubt und diesen in letzter Sekunde doch noch glücklich erringt, dessen erste Gedanken gelten sicher nicht automatisch der Empathie für die Gegner. Das diese trotzdem da war, machten sowohl die Porsche Piloten als auch die drittplazierte Audi Crew in der Pressekonferenz klar.
Neel Jani : „Als ich
in der letzten Runde den Toyota da stehen sah und vorbei schoss, kam mir das alles surreal vor. Ich dachte das kann doch nicht wahr sein und musste mich zusammen reissen um in der letzten Runde noch fokussiert zu sein. Du hast ja immer gehofft das noch was passiert und den Druck aufrecht erhalten, aber so etwas..! Gut - Le Mans ist hart zu gewinnen! Ein Sieg hier ist ein Sieg aber das ändert nichts daran das wir natürlich nicht so gewinnen wollten. Das die Toyota-Piloten das so verloren haben zerreisst einem schon das Herz!“
Toyota-Pilot Mike Convay: „Wir wissen nicht was unser Schwesterauto hatte – offensichtlich ein Verlust der Motorleistung. Sie konnten die Runde noch beenden sind aber dann wegen einer zu langsamen Rundenzeit nicht gewertet worden. Ich fühl mit ihnen denn sie hätten verdient das Rennen zu gewinnen. Aber in diesem Rennen weiss du nie was passiert – bis zur letzten Sekunde !“
Lucas di Grassi: „Das war nicht unser Rennen. Es ist zwar nett auf dem Podium zu stehen, aber das war kein Rennen wie Audi sich das vorstellt. Wir hatten zu viele Reperaturen und nicht die Pace um vorne mitzugehen. Wir haben noch sehr viele Hausaufgaben vor uns!“
Oliver Jarvis: „Ehrlich gesagt wäre uns wohler wenn statt unser die Toyota-Piloten hier oben ständen. So wollen wir eigentlich nicht zu einem Podiumsplatz kommen. Ich fühle mit den Toyota-Piloten die ich alle sehr gut kenne. Ich gratuliere Porsche aber meine Gedanken sind bei der ausgefallenen Crew.“
Nette Geste am Rande : als die Toyota-Piloten am Abend in der Porsche-Hospitality vorbei schauten um artig zum Sieg der Gegner zu gratulieren bekam speziell Kazuki Nakajima Applaus vom gesamten Porsche-Zelt. Es ist in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und Le Mans halt doch ein anderer Zusammenhalt als in so mancher anderen Motorsport-Liga..