Aktenzeichen SP-Y ungelöst ...

Der Deutsche Motorsport Bund hat im Vorfeld des 24 Stunden Rennens am Nürburgring 2018 mit der Einführung einer neuen Klasse für Irritationen gesorgt. Die beiden Lamborghini Huracán Supertropheo evo des Dörr Motorsport-Teams wurden kurzfristig in eine eigene Klasse mit der Bezeichnung SP-Y umgruppiert. Die Umstände die dazu führten sind auch im Nachhinein mehr als fragwürdig...

Dörr Motorsport hatte den Lamborghini Huracán Supertropheo evo bereits bei den ersten beiden VLN-Läufen sowie beim Qualirennen in der SP8-Klasse eingesetzt und war, wie Teammanager Robin Dörr uns erläuterte, vom ADAC gebeten worden, dazulegen auf welchem Serienmodell von Lamborghini die Variante basiert, da ADAC und DMSB eine Mindestthomologationsserie von 4 Strassenfahrzeugen pro SP-Fahrzeug verlangen. Im Falle des Supertropheos ist dies der Huracàn Performante, was Lamborghini dem Team schriftlich bestätigte. Obwohl der ADAC wunschgemäss eine Kopie dieser Bestätigung erhielt, wurde dem Team am Tag der Anreise mitgeteilt das diese nicht ausreichen würde und man daher keine Startgenehmigung für die 24h bekommen würde.

„Für uns war dies völlig unverständlich, denn wir hatten ja bereits das 24h-Qualirennen in der SP8-Klasse bestritten.“ erläuterte uns Robin Dörr Dort hatte der Wagen auch den ersten Klassensieg erzielt während man bei den VLN-Läufen mit dem Supertropheo dem in der Klasse dominanten racing one Ferrari nichts entgegen zu setzen hatte. Ein dominantes Fahrzeug war der Lamborghini somit nicht. „Die Stimmung im Team war natürlich da ziemlich am Boden denn fast ein Jahr Vorbereitungszeit und Aufwand drohten in einem Startverbot zu münden. Der ADAC hat dann in Person von Norbert Kreyer und Frau Berthold noch alle Hebel in Bewegung gesetzt um uns in der SPX-Klasse starten zu lassen, doch der DMSB hat sich da scheinbar mehrfach quergestellt, da die SPX-Klasse als GT3-nah gilt und daher Entwicklungsreifen durch eine Reifenhomologation ausgeschlossen werden müssen. Anscheinend wollten die auf die Gebühren für die Reifenhomologation nicht verzichten.“

Da eine solche Homologation für die speziellen Reifen von Dörr-Reifenpartner Giti auf die Schnelle nicht beizubringen war, wurde nach einigem Gezerre hinter den Kulissen zwischen dem konstruktiv bedachten ADAC und den auf das Reglement pochenden DMSB-Verantwortlichen kurzerhand von den ADAC-Verantwortlichen die „SP-Y“-Klasse eingerichtet. Erst 20 Minuten vor dem ersten freien Training wurde der Mannschaft von Rainer und Robin Dörr informiert das man jetzt doch starten könnte... Laut Dörr Jr. lies sich im Nachhinein nicht mehr feststellen ob der ADAC oder der DMSB nun für die letztendliche Ablehnung der SP8-Einstufung verantwortlich zeichneten, die dann zum Gezerre hinter den Kulissen über die Einstufung in der SP-X zwischen den beiden veranstaltenden Sportbehörden ausartete.

Noch am Wochenende machten Gerüchte die Runde, das in der SP8 bzw. SPX-Klasse startende Konkurrenten die Wortführer hinter der Umklassierung der Dörr Lamborghinis beim Deutsche Motorsport Bund (DMSB) gewesen wären. Robin Dörr wollte sich zu diesen Gerüchten nicht weiter äussern. Würde dem wirklich so sein dann hätte sich der Deutsche Motorsport Bund als Büttel protestwütiger Gaststarter zum Gespött gemacht und dabei noch einen handfesten Krach mit dem Veranstalter der 24h, dem ADAC Nordrhein vom Zaun gebrochen. Leider waren wir am Wochenende zu beschäftigt die Basis unseres Rennberichts zu erarbeiten, daher gebietet die journalistische Sorgfaltspflicht das wir hier keine Verdächtigen nennen. Allerdings befanden sich in der Liste der diesbezüglichen Kandidaten auch einige Teams die dann im Endklassement hinter den beiden, defektgeplagten Lamborghinis landeten, die die unermüdliche Mannschaft von Rainer und Robin Dörr wider Erwarten der meisten Kollegen beide ins Ziel brachte. In Anbetracht der Tatsache das der Supertropheo nicht das klassische 24h-Fahrzeug ist – die Konstruktion absolvierte ihre 24h-Premiere – hätte ein Protest im Vorfeld angesichts der zu erwartenden Zuverlässigkeitsprobleme eigentlich wenig Sinn gemacht.

Mit der SP-Y-Klasse – in derem am 10.5 veröffentlichten Bulletin die vom DMSB angeführte weggefallene Notwendigkeit der homologierten Reifen übrigens mit keiner Silbe erwähnt wird (dafür sind unentbehrliche Regeln enthalten, etwa das der DMSB sich vorbehält „Anträge auf Einstufung ohne Angabe von Gründen abzulehnen“ und „Nach Antragsstellung ist eine Rückerstattung der vorab bezahlten Bearbeitungsgebühr von 3500€ ausgeschlossen“) – hat der DMSB übrigens ein Fass in Bezug auf Reglementsdefinition aufgemacht das die VLN Langstreckenmeisterschaft und den ADAC Nordrhein noch in Bedrängnis bringen könnte. Für die bisherigen SPX-Teams macht nun ein Antreten in dieser Klasse mit extra-Kosten für die Reifen keinen Sinn mehr, wenn man in der SP-Y nun auf solche Reifen verzichten könnte. Ausserdem wurde dem Team von Dörr nicht schriftlich erläutert was denn nun die beanstandeten Abweichungen von der Serienversion wären. Die bislang geäusserten Begründungen legen nahe das auch Modelle wie der Manthey-Porsche MRII wegen Abweichungen von der Serienversion ihrer Basismodelle nicht in den SP-Klassen zulässig wären.

Vielleicht könnte der DMSB aber vielleicht auch durchaus eine noch nicht erkannte zuschauerfreundliche Intention bei der Einführung der SP-Y verfolgt haben: wenn nun bislang nicht zulässige Abweichungen von den SP-Klassen hier ihre Heimat finden könnten, öffnet das teilweise spektakulären Konstruktionen die Bühne die bisher kaum denkbar wären und den mit einer LMP-Optik versehenen Supertropheos noch die Show stehlen könnten: Porsches mit Schneeschieber-artigen Frontflügelvorbauten (Kremer soll unbestätigen Berichten seit dem letzten Wochenende an einer K3-Evo Version arbeiten), Mercedes mit Lufthutzen bis zur Dachlinie. 2,5m breite BMW´s mit 25 Zoll (Entwicklungs!-)Reifen, Audis mit Heckflügeln in der Dimension ausgeklappter Tapeziertische? Bring´em on! Vielleicht könnte die SP-Y nun zur Zukunft des deutschen Motorsports einen erheblichen Beitrag leisten! Die DTM sucht übrigens noch ein aussichtsreiches zukunftsträchtiges Reglement für die Zeit ab 2020 ....

G-Drive Trio siegt bei ELMS-Runde in Monza

Die zweite Runde der Europäischen Le Mans Serie in Monza (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) hat das G-Drive Racing Trio Roman Rusinov, Jean-Eric Vergne und Andrea Pizzitola für sich entschieden. Das Oreca-Trio gewann die zweite Runde der europäischen ACO-Serie mit einem Vorsprung von 29,8s vor dem TDS Racing Oreca von Matthieu Vaxiviére, Francois Perrodo und Loic Duval. Auf dem dritten Platz setzte sich das IDEC Sport-Trio Patric Lafargue, Paul-Loup Chatin und Memo Rojas mit einer weiteren halben Minute Rückstand im Kampf um den dritten Podiumsplatz durch.

Das bereits bei der WEC-Runde in Spa-Francorchamps siegreiche G-Drive-Trio hatte die Führung im Rennen übernommen, nachdem der von der Pole gestartete Dragonspeed-Oreca unter einem der Safety-Car-Phasen vorzeitig gestoppt hatte. Dieser taktische Vorteil verrauchte als Pilot Hendrik Hedman abermals eine Kollision mit einem LMP3 unterlief und er dafür eine Durchfahrtsstrafe bekam. Zwar konnte das Team sich noch am Ende P4 vor dem bei der Auftaktrunde in Le Castellet siegreichen Racing Engineering Oreca sichern, aber nach der Strafe verlor man alle Chancen auf ein Podiumsfinish.

Wie schon in Le Castellet dominierten die Oreca Chassis das Geschehen. Da auf den Plätzen 6 und 7 mit den Orecas von Duqueine Engineering und ARP-Rebellion 2 weitere Oreca 07 in die Top 10 kamen wurde der beste Ligier des Paniz-Barthez-Teams mit fast einer Runde Abstand auf die Sieger lediglich auf Rang 8 klassiert. Die Villorba Corse Mannschaft landete mit ex-Sauber F1-Pilot Felipe Nasr als beste Dallara-Mannschaft lediglich auf P9 vor den beiden United Autosports Ligier JS P2 LMP2.

Noch kein GT-Programm für Farnbacher Racing

Die ringracing lexusrcf gridn24Mannschaft von Farnbacher Racing hat für 2018 noch kein konkretes Rennprogramm fixieren können. Das hat uns Mario Farnbacher am Nürburgring bestätigt. Die Truppe um Teamchef Horst Farnbacher und seine beiden Söhne Dominik und Mario hatte zwar 2 Optionen mit Lexus und Honda verfolgt die sich aber über den Winter mangels weiterführender Sponsoren nicht konkretisieren liessen.

„Ursprünglich war der Plan mit Lexus in der Blancpain Serie weiter zu machen. Doch dafür hätten wir eigene Sponsoren beibringen müssen, was uns leider nicht gelungen ist. Daneben gab es auch ein Angebot das ADAC GT-Masters gemeinsam mit mir und Dominik auf einem der neuen Honda NSX zu bestreiten. Aber dort hatten wir das gleiche Problem, das wir dazu ebenfalls eine Fremdfinanzierung hätten aufstellen müssen. Bislang haben sich lediglich die Programme in den längeren Rennen der IMSA mit Honda für mich fixieren lassen. Dominik ist nur in Daytona an Bord eines Lexus gestartet.“

In der letzten Saison war Farnbacher Racing noch gemeinsam mit dem aktuellen Blancpain GT Serien Endurance Cup-Einsatzteam Emil Frey Racing für Lexus in der GT-Open erfolgreich unterwegs. Am Nürburgring halfen die beiden Brüder an Bord eines der Ring-Racing Lexus aus. Auf dem SP8-Lexus RCF-Entwicklungsfahrzeug (Bild) gelang beim 24h-Rennen den beiden Farnbachers ein 45.Gesamt- und 2 Klassenrang. Die beiden Ansbacher Piloten mussten sich gemeinsam mit ihren japanischen Teamkollegen Kota Sasaki und Yoshimoto Hiroki nach 117 absolvierten Runden nur vom rent2drive-Familla Porsche des Quartetts Ackermann, Lukovnikov, Csaba, Wiskirchen schlagen lassen, das 3 Runden vor ihnen ins Ziel kam.

Eventuell kehrt das Team allerdings 2018 doch noch für ein Teilprogramm in die Rennszene zurück. „Wir erwägen jetzt Optionen im GT4-Bereich. Aber da sind die Überlegungen und Gespräche mit Sponsoren erst gerade gestartet und daher ist es noch zu früh über die in Frage kommenden Serien und Fahrzeuge zu spekulieren.“

Supercup-Debütsieg geht an Ammermüller

Beim psc1Saisonauftakt des Porsche Mobil1 Supercup in Barcelona am vergangenen Wochenende verwies Michael Ammermüller den niederländischen Fach Auto Tech -Piloten Jaap van Lagen und Dylan Pereira aus dem Momo Megatron Lechner Racing-Team in seinem BWT Lechner Racing Porsche 911 GT3 Cup auf die Plätze zwei und drei. Nachdem sich der Deutsche am Samstag als Schnellster im Zeittraining die Pole-Position gesichert hat, siegte er am Sonntag vor vollen Tribünen auf dem Circuit de Catalunya. Es war der zweite Saisonauftaktsieg für Ammermüller in Barcelona nach dem Auftaktsieg 2015. „Ich bin super glücklich über dieses erfolgreiche Wochenende. Wichtig war es, in den 2 Safety-Car-Phasen die Reifen auf der richtigen Temperatur zu halten. Das ist mir ganz gut gelungen“, sagte Ammermüller.

Obwohl es am Vormittag leicht geregnet hatte, war der Asphalt zum Rennstart am Mittag wieder trocken. Bei 14 Grad Celsius und Sonnenschein fuhren alle 30 Porsche mit Slicks in die Startaufstellung. Der 32-Jährige Polesetter Ammermueller setzte sich nach dem Start von den Verfolgern ab. In einem spannenden Rennen rückte das Feld zweimal wieder eng zusammen, da das Safety-Car in der 2. und 7. Runde auf die Strecke musste. Trotzdem behielt Ammermüller einen kühlen Kopf und beendete nach 14 Runden mit 3,4s vor van Lagen das Rennen als Erster. Bis zur Ziellinie lieferten sich van Lagen und Pereira ein packendes Duell um den zweiten Platz. Der Luxemburger wurde auf der 4,655 Kilometer langen Strecke eine Zehntelsekunde hinter van Lagen als Dritter gewertet. Den vierten Platz sicherte sich Porsche-Junior Julien Andlauer auf dem Martinet by ALMERAS-Porsche. Der aktuelle Meister des Porsche Carrera Cup France absolviert dieses Jahr seine Debütsaison im Porsche Mobil1 Supercup . Den fünften Rang belegte als bester Rookie Project 1-Pilot Larry ten Voorde vor Nick Yelloly im Fach Auto Tech -Porsche.

Als bester Fahrer der Wertungsklasse ProAm wurde Roar Lindland vom Lechner Racing Middle East-Team gewertet. Der Norweger erreichte das Ziel vor dem Pierre Martinet by ALMERAS-Piloten Nicolas Misslin und Christof Langer im Fach Auto Tech -Porsche.

Mantheys sechster Sieg beim Eifelklassiker

Die 46.te Ausgabe des ADAC 24 Stunden Rennens am Nürburgring (der Link führt zum ausführlichen Rennbericht auf unseren Seiten) hat das Manthey Racing Porsche 991 GT3 R-Quartett Frederic Makowiecki, Richard Lietz, Patrick Pilet und Nick Tandy gewonnen. Es war der 12.Sieg von Porsche, der sechste des Manthey Racing Teams und der jeweils erste der 4 Piloten des „Greeno“-911´ers.

Diese profitierten von der ungewöhnlichen Schlussphase des Rennens, das nach einem Abbruch wegen Nebels am Sonntag mittag 80 Minuten vor dem Rennende noch einmal gestartet wurde. Beim abschliessenden Sprint setzte sich Schlussfahrer Makowiecki mithilfe von zusätzlich vom Team geschnittenen Regenreifen gegen den Black Falcon Mercedes AMG GT von Schlusspilot Adam Christodoulou, Maro Engel, Manuel Metzger und Dirk Müller durch. Die Mercedes-Piloten hatten bis zum Abbruch des Rennens einen Vier-Minuten Vorsprung auf die Porsche-Crew herausgefahren, der zum grossen Teil aus einer späten 3 ½ Minuten Strafe wegen eines Code 60 Vergehens der Porsche-Mannschaft resultierte. Bis dahin hatten sich die beiden Crews an der Spitze des Renenns je nach Boxenstoppzyklus abgewechselt. Die Porsche-Crew hatte dabei in der ersten Runde einen zusätzlichen Stop aufgrund eines schleichenden Plattfusses einlegen müssen, der sie um 3 Minuten zurückwarf, wobei man 2 Minuten im Laufe des Rennens wieder egalisierte.

In der Kampfgruppe hinter den beiden Führenden, deren Abstände beim Restart reglementsgemäss auf 0 gesetzt wurden, setzte sich der Bilstein-Black Falcon Mercedes AMG GT von Yelmer Buurmann, Thomas Jäger, Luca Stolz und Jan Seyffarth in einer Dreier-Kampfgruppe gegen den Werks-Aston Martin Vantage GT3 und den dritten Black Falcon AMG – das Siegerfahrzeug der 24h von Dubai im vergangenen Januar – durch. Schlussfahrer Hubert Haupt hatte dort zunächst P3 inne, ehe er im Infight mit den Konkurrenten einen Dreher verzeichnen musste. Aston-Pilot Maxime Martin war im Regen in Richtung eines sensationellen dritten Platzes unterwegs bis der Anfangs des Restarts durch einen Dreher zurück gefallenen Buurmann auf dem Bilstein-AMG nach einem atemberaubenden Überholmanöver auf der Kuppe des Schwedenkreuzes auf P3 vorbei zog.

Die Mercedes waren mit den Michelin-Reifen im Regen kaum zu schlagen, was Manuel Metzger in der Nacht bei einem spektakulären Überholmanöver in der Kurve vor dem Wehrseifen in der Nacht demonstrierte. Daher griff die Porsche-Crew im Endstint zu dem Kniff mit den zusätzlich geschnittenen Regenreifen. Zudem wurde Schlussfahrer Makowiecki vor dem Start in den Endturn von seinen Mitpiloten gebrieft „... entweder das Rennen zu gewinnen oder den Porsche auf der Jagd nach der Spitze in die Mauer zu setzen. Als Zweiter hätte ich ihnen nicht mehr unter die Augen treten dürfen.“

In den nassen Bedingungen zeigte sich zudem die Überlegenheit von Reifenhersteller Michelin. Waren im Trockenen die Falken- und Dunlop bestückten Teams noch mit bei der Musik, so brachen die Konkurrenten im Regen völlig ein. Einschliesslich des auf P6 plazierten Land Motorsport Audis lagen am Ende 6 Michelin-Teams auf den vorderen Plätzen. Dunlop plazierte den Phoenix-Audi auf P7 als bestes Team, vor dem ebenfalls Michelin-bereiften Wochenspiegel Team Monschau Ferrari F488 GT3 und dem Falken Porsche. Der Michelin bereifte Landgraf Motorsport Mercedes AMG GT beschloss am Ende die Top-10.

Porsche hatte im Vorfeld mit einem sensationellen Qualifying-Rekord von „Grello“-Pilot Laurens Vanthoor von 8:09,105 eine Dreifach-Pole geholt. Porsche Mercedes und BMW lieferten sich auch in den ersten Stunden eine Jagd um die Spitze, während den Audi-Teams trotz einem BoP-Zugeständnis nur die Chance blieb der Konkurrenz mit mehr Risiko zu folgen. Die beiden Michelin-bereiften Teams von Audi Sport Team WRT und Land fielen durch Unfälle zurück. BMW, die nur auf ROWE Racing als Werksteam setzten verlor einen Wagen nach einem Auffahrunfall mit nachfolgendem Kühlerdefekt. Der zweite M6 verrauchte in der Nacht nach einem Defekt am Drosselklappensteller. Bis kurz vor dem Einsetzen des Regens lag der „Grello“-Manthey-Porsche in Führung – bis Romain Dumas kurz vor Einsetzen des grossen Regens auf einer Ölspur im Bellof-S abflog.

Als der Regen um halb 3 nachts einsetzte drehte sich das Rennen zugunsten der Black Falcon-Autos, die im Vorfeld die Reifen bestens aussortiert hatten. Als der Regen am Sonntag vormittag endete kam der Nebel, der schliesslich für den zwischenzeitlichen Rennabbruch sorgte, bis ein weiterer Regenschauer den gröbsten Nebel vertrieb und den Boden für das packende Finale bereitete.

Der Rennbericht zu den 46. 24h am Nürburgring ...

...ist unter diesem Link auf unseren Seiten einzusehen. 70.000 Zuschauer am Rennwochenende bekamen ein hochklassiges Rennen um den Gesamtsieg zu sehen, das nach einem Start unter sonnigen Bedingungen am Sonntag von den Wetterkapriolen bestimmt wurde, die zu einer zeitweisen Unterbrechung des Rennens führten. Doch dadurch kamen die Zuschauer am Ende in den Genuss eines Sprintfinales das selbst die vorangegangenen WTCR-Läufe in den Schatten stellte und mit dem 12. Sieg von Porsche bei der 46.ten Ausgabe des Klassikers endete. Alle Ergebnisse, Berichte von den Sessions und Fotos sind im Rennbericht auf unseren Seiten gesammelt:

Ein Meilenstein für GT-Eins...

Manche Fakten kommen nur durch Zufall ans Tageslicht. So wurde heute publik das der Rennbericht des Supersaison-Auftakts der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft in Spa-Francorchamps auf GT-Eins am vergangenen Wochenende der eintausendste Rennbericht auf diesen Seiten hier ist. GT-Eins verfolgt die internationale und nationale Sportwagenszene nun schon seit 20 Rennsaisons – und wir werden nicht müde dabei immer weitere Rennen ausführlich zu beleuchten.

Welche Fortschritte seitdem gemacht wurden mag man sich vor Augen halten wenn man die heutigen Berichte  - etwa den Rennbericht aus Spa-Francorchamps (=#1000) oder den von der ADAC GT-Runde aus Most (#999) mit denen der ersten Stunde vergleicht. GT-Eins – oder genauer das Vorgängerprojekt GT-One – ging am 15.4.1999 mit 3 vorbereiteten Rennberichten online. Der erste in dieser Reihe ist demnach der der 12h von Sebring 1999. Das Foto unten stammt aus einem der ersten Vorort-Berichte, dem ISRS-Lauf In Spa 1999. Seitdem hat sich qualitativ ofensichtlich einiges bei den Rennreports getan – und wir werden auch nicht müde werden weitere Info-Features und Produktivitätstools für zukünftige Berichte in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln bzw. neu einzuführen.

Der Dank geht vom Autor dieser Zeilen naturgemäss an alle Autoren und Fotographen die in den letzten 20 Rennsaisons an den Rennberichten von GT-Eins beteiligt waren und ohne deren unermüdliche Abeit das Gros dieser Berichte nie entstanden wäre. Dies sind (in einer Aufzählung die nur ohne Anspruch auf Vollständigkeit erscheinen kann): Jan Hettler, Timo Schumacher, Thomas Roth, Thomas Bauer, Ingo Schmitz, Frank Bresinski, Stefan Volk, Hardy Elis, Dr. Werner Koch, Andreas Lutz, Jürgen Ruhrmann, Rene Jüptner, Astrid Paulsen, Udo Katheder, Daniel Dodge, Werne Hebenstreit, Manfred Muhr, Mark Windecker, Michael Goodwin, Martin Traub, Johann van de Kerkhof, Burkhard Kasan, Julian Schmidt, Mathias Störch, Martin Berrang, Wolfgang Savelsbergh, Marko Tarrach, Patrick Liebertz, Daniel Schmichels, Heinz-Josef Hilger, Maximilian Metzenmacher, Sergio Aibar, Natascha Theissen, Christian Reinsch, Simon Sommer, Dr.Harald Musilek, Markus Ecker, Roland Neumann, Daniel Gensch, Markus Faber, Torsten Schnierstein, David Tarallo, Alexander Müller, Norbert Kratz, Max Stockfisch, David Heimann, Maximilian Graf, Horst Bernhardt, Sören Herweg, Reinhard Neubauer, Henning Stubbe, Fabian Wilkening, Markus Zieger, Patrick Zieger, Eike Funke, Oliver von Fragstein, Oliver Müller, Udo Klinkel, Patrick Holzer, Johannes Gauglica, Christian Freyer, Peter May, Guido Quirmbach, Markus Berns, Robert Prange, Udo Klinkel, Thomas Goellert, Ralph Monschauer, Rolf Schindler, Petra Paetsch und Uwe Winter.

Der Dank geht auch an alle augenblicklichen und auch vergangenen Sponsoren, die unsere Arbeit unterstützt haben, so an Oiltech, rennsportkasko.de, Scharnau/Tape for Race, Inter-Europol Competition , RN-Vision, Pierre Ehret, Driving Force Events Ltd., TMG, Mishumotors , racing one, Renauer Motorsport und die Sports Car Challenge.

Morgen schon geht es weiter für uns zu Rennbericht #1001 - den kommenden 24h am Nürburgring 2018...

Zweite ELMS-Runde in Monza

Parallel zu den 24 Stunden Rennen am Nürburgring findet an diesem Wochenende die zweite Runde der Europäischen Le Mans Serie, die 4h von Monza, statt. 43 Wagen, 18 LMP2, 19 LMP3 und 6 GTE, werden in die am Sonntag angesetzte Runde der ACO-Serie starten. Gegenüber der Auftaktrunde in Le Castellet fehlen lediglich die 3 Gaststarter aus dem FIA Langstrecken Weltmeisterschaft-Feld: die Signatech-Alpine Mannschaft, der TF Sport Aston Martin Vantage GTE und der Gulf Racing Porsche. Dafür kommt mit der polnischen Ligier-Mannschaft von Racing for Poland ein weiteres Ligier JS P3 LMP3-Team hinzu, das ohne den Umweg über den Michelin Le Mans Cup direkt in die europäische Topserie aufsteigt.

Unter den 18 LMP2-Besatzungen gibt es lediglich 2 Umbesetzungen. Im #22 United Autosports Ligier JS P217 LMP2 ersetzt Filipe Albuquerque Stammpilot Bruno Senna. Im #47 Cetilar Villorba Corse Dallara P217 ersetzt wie bereits berichtet Felipe Nasr den verletzungsbedingt Andre Belicchi. Neben einigen kleineren Umbesetzungen in der LMP3 gibt es 2 bedeutende in der GTE. Dort werden an Bord der beiden Proton Competition Porsches die am Nürburgring verpflichteten Dennis Olsen und Matteo Cairoli durch Marc Lieb und Gianmaria Bruni ersetzt.

Die 4h von Monza starten am Sonntag um 12.30 Uhr und werden auf der Website der Europäischen Le Mans Serie live gestreamt.

Die Gesamtsiegkandidaten beim 24h-Rennen am Ring

33 Wagen werden in den Gesamtsiegverdächtigen Klassen SP9, SP9-LG und SPX beim 46.ten 24 Stunden Rennen am Nürburgring an den Start gehen. In der Top-Klasse werden vorne an der Spitze Porsche (8 Autos), Mercedes (7), Audi (7), BMW (5), Ferrari (1) und Lamborghini (1) das Rennen unter sich ausmachen. Hinzu kommen die Underdogs in den SPX/9LG von Aston Martin, Renault, BMW und Glickenhaus.

Unter den 8 Porsche Teams sind zumindest 6 Mannschaften die ein Wörtchen im Kampf um das Gesamtpodium mitreden wollen. Beiden Manthey-Porsches, („Grello“ und „Greeno“) mit den Besatzungen Estre/Dumas/Vanthoor/Bamber und Lietz/Pilet/Markowiecki/Tandy ist ein Platz auf dem Podium nach den starken Vorstellungen die man seit einem Jahr in der VLN Langstreckenmeisterschaft abliefert mehr als nur zuzutrauen. Zudem kommt mit dem Falken Porsche von Bachler/Müller/Ragginger/Werner ein starkes Quartett auf einem Wagen hinzu, der in den letzten Ausgaben des Ringklassikers immer schon ein Kandidat für einen Gesamtpodiumsplatz war. Bei Frikadelli Racing lauern 2 weitere Geheimkandidaten für das Gesamtpodium oder zumindest einen Top-10 Platz. Mit Reifenausrüster Dunlop begibt man sich auf für Porsche ungewöhnliche Pfade. Die beiden Quartette Arnold/Müller/Henzler/Campbell und Siedler/Seefried/ Laser/Jaminet lassen zumindest fahrerisch keine Schwachpunkte erkennen. Schliesslich darf auch das KÜS Team 75 Bernhard mit dem Quartett Bergmeister/Lotterer/Cairoli/Christensen zum Kreis der erweiterten Podiumskandidaten mit hinzugerechnet werden. Hinzu kommen die privaten Porsche von GetSpeed Performance (u.a. mit Lucas Luhr) und der #12 Manthey-Porsche von Otto Klohs & Co.

Die zweite starke Streitmacht stellt Mercedes, wobei die Mercedes AMG GT3 von Black Falcon (3 Wagen) Mann-Filter HTP-Motorsport (auch 3) und Landgraf Motorsport ähnlich stark besetzt sind wie die Porsche-Crews. Bei Black Falcon dürften der SAP-gesponsorte Wagen von Engel/Christodoulou/Metzger/Müller sowie der Bilstein-AMG von Buurman/Jäger/Seyffarth/Stolz die beiden Top-Autos sein. HTP-Motorsport hat mit den beiden „Mambas“ von Baumann/Mortara/Juncadella/van der Zande und Hohenadel/Dontje/Götz/van der Zande 2 ähnlich stark besetzte Eisen im Feuer.

Die dritte Marke im Bunde der heissen Gesamtsiegfavoriten ist Audi. Land Motorsport (Mies/Rast/v.d.Lind/v.d.Linde), Phoenix mit Haase/Stippler/Vervisch/Müller das Audi Sport Team WRT (mit Rast/Frijns/Vanthoor derzeit nur als Trio besetzt) und die beiden Mücke Audi (Winkelhock/Rockenfeller/Haase/Müller & Mücke/Jöns/Fässler/Kaffer) sind die Kandidaten für die Top-Plätze, wobei als Minimalziel jeder Mannschaft wohl zumindest ein Top-10 Platz im Lastenheft steht. Ausser vielleicht bei der Mannschaft von Wolfgang Land, wo die Ambitionen als Titelverteidiger aus dem Vorjahr wohl anspruchsvoller formuliert sein dürften. Hinzu kommen bei Audi zudem 2 privat besetzte Car-Collection-Audis.

BMW fällt in diesem Jahr nicht nur von der Anzahl der Fahrzeuge her ab. Mit ROWE Racing der Ringmannschaft von Walkenhorst Motorsport sowie Falken Motorsport fehlen die beiden bisherigen Semi-Werks-Mannschaften Schubert und Schnitzer Motorsport . Für BMW´s Kundenteams Falken und ROWE Racing sind zwar hochrangige Namen aus dem BMW-Werksfahrerkader abgestellt worden (Jens Klingmann bei Falken, Catsburg/Krohn/Tomczyk/dePhillippi bei ROWE Racing, die mit der #99 wohl den am besten besetzten BMW M6-GT3 in diesem Jahr haben) aber gegen die geballte Werkspower von Porsche, Mercedes und Audi dürfte man seitens der Münchner, die in diesem Jahr nur die Formel E, das WEC-Programm und die DTM zu ihren Top-Programmen zählen, nur maximal ein Top-10 Ergebnis erwarten. Umso bemerkenswerter ist was die Truppe um Henry Walkenhorst mit ihren 3 privat besetzten BMW – darunter mit dem BMW Z4 GT3 ein weitere Fanfavorit - für einen aufwändigen Auftritt hinlegt.

In die Riege der Fanfavoriten fallen der Wochenspiegel Team Monschau-Ferrari – im vergangenen Jahr immerhin mit einem Top-10 Ergebnis die Überraschung des Rennens, der Konrad Motorsport Lamborghini Huracán GT3 der Scuderia Cameron Glickenhaus SCG003 - James Glickenhaus sein neues GT-Projekt wird wohl erst im kommenden Jahr aufschlagen - und der Renault RS 01 der mcchip-dkr-Mannschaft.

Die Ergebnisse der GT4 ES in Brands Hatch

Start Brands Hatch 2018Ohne dass sich ein neues Team in der Siegerliste eintragen konnte, endeten die Läufe der GT4 European Series in Brands Hatch am vergangenen Sonntag. Wie schon am Auftaktwochenende in Zolder waren es Milan Dontje und Nicolaj Möller-Madsen im Phoenix-Audi und Stuart Middleton und Will Tregurtha in der HHC-Ginetta die am Ende auf dem Podest ganz oben standen.

Bereits im durch mehrere Safetycar-Phasen sehr zerfahrenen – und schließlich mit der roten Flagge vorzeitig beendeten, ersten Rennen, waren die beiden Briten Middleton und Tregurtha als Erste über den Zielstrich gefahren, wurden dann aber auf Grund eines zu kurzen Boxenstopps auf den fünfzehnten Platz strafversetzt. Den Sieg erbten daher Dontje und Möller-Madsen vor Simon Knap und Max Koebolt im MDM-BMW M4 und deren Teamkollegen Mark van der Aa/Koen Bogaerts

Noch schlimmer als für Middleton und Tregurtha lief es am Sonntag-Morgen für einen anderen Hauptdarsteller des Zolder-Wochenendes: Ricardo van der Ende schlug nach einer Feindberührung heftig in die Leitplanken ein und verursachte durch die daraufhin fälligen Reparaturen den Rennabbruch. Der Niederländer, der sich den Equipe Verschuur McLaren in dieser Saison mit Finlay Hutchinson teilt, blieb dabei zwar zum Glück unverletzt – an einem Start im zweiten Rennen des Tages war aber ob der Schäden am Einsatzfahrzeug nicht mehr zu denken.

Turbulent ging es auch in den weiteren Klassen zu. Den Sieg in der Pro/Am wurde ebenfalls durch eine Strafe entschieden und ging schließlich an Marc Basseng und Philip Bethke im Schwede Motorsport Porsche Cayman.  Giuseppe Ghezzi und Alessandro Giovanelli siegten mit ihrem Uralt-Porsche 997 GT4 in der Amateurwertung.

Auch das Nachmittagsrennen am Sonntag sah einige Safetycar-Phasen,Rennaction Brands Hatch 2018 konnte aber über die volle Distanz von einer Stunde ausgetragen werden. Den Sieg konnten sich diesmal tatsächlich Middleton und Tregurtha in der HHC-Ginetta sichern. Auf Platz zwei folgte erneut das MDM-BMW-Duo Knap/Koebolt vor Marcus Paverud und Ivan Pareras im Leipert-Mercedes. In der Pro/Am bauten Basseng und Bethke ihre Meisterschaftsführung mit einem weiteren Klassensieg weiter aus und auch bei den Amateuren wurden Ghezzi und Giovanelli in Brands Hatch zu Wiederholungstätern.

Im prestigeträchtigen Silver-Cup kristallisieren sich nach vier von zwölf Saison-Rennen so langsam die Titel-Favoriten heraus: Mit Dontje/Möller-Madsen und Middleton/Tregurtha wird in jedem Fall zu rechnen sein; aktuell liegen zwischen der niederländisch-dänischen Audi-Crew und der britischen Ginetta-Besatzung gerade mal drei Punkte. Mit einem etwas größeren Rückstand von weiteren elf Punkten folgen dann die Niederländer Knap/Severs im MDM-BMW. Dass auch eine Mercedes-Mannschaft etwas mit der Titelvergabe zu tun haben wird, erscheint indes eher unwahrscheinlich. Das aktuell beste Duo Pareras/Paverud in Diensten von Leipert-Motorsport liegt trotz des Podiums im zweiten Rennen aktuell nur auf Meisterschaftsrang fünf und hat bereits 52 Punkte Rückstand auf .Dontje/Möller-Madsen. Die GT4 European Series gönnt sich nun erstmal eine etwas längere Frühsommer-Pause und tritt am 22.6. in Misano wieder in Aktion.

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