Porsches neuer 2019'er GTE

Porsche 911RSR 3 4 Fronthat den Nachfolger des aktuellen 911 RSR GTE beim Festival of Speed im britischen Goodwood vorgestellt. Der Porsche 911 RSR-19 soll zum Beginn der kommenden WEC-Saison 2019 – 2020 in den Händen des Werksteams debütieren und beinhaltet als wichtigste Neuerungen einen auf 4,194l vergrößertem Motor sowie eine neue Auspuffanlage die vor den Hinterrädern endet um dem Heckdiffusor zusätzlichen Spielraum zur Erhöhung des Abtriebs zu verschaffen. Zudem ist die Aerodynamik in fast allen Punkten optimiert worden. Das Debüt des neuen Autos wird beim WEC Testtag in Barcelona am 23.7 erwartet.

Disqualifikation für Manthey's #911

Der bei den 24h am Nürburgring zweitplazierte Manthey-Porsche von Earl Bamber, Laurens Vanthoor, Kevin Estre und Michael Christensen ist 2 Wochen nach dem Rennen wegen eines Verstosses gegen die Vorgaben der BoP des Rennens disqualifiziert worden. 2 unabhängige Überprüfungen im Nachgang des Events hatten ergeben, das die Leistung des Porsche 911 GT3 RS um mehr als die 4%igeToleranz oberhalb der zulässigen Leistung lag und Manthey somit mit mindestens 514PS statt der vorgeschriebenen 494PS unterwegs war. Durch die Disqualifikation rutscht somit der Black Falcon AMG GT #6 auf den 2.Gesamtrang vor, während der CarCollection Audi mit der #14 den dritten Platz erbt.

Audi GT2 vorgestellt

Audi Sport R8 LMS GT2 3

Audi hat auf dem Festival of Speed im britischen Goodwood seine GT2-Version des R8 offiziell vorgestellt. Der 640PS starke Audi R8 LMS GT2 kann für einen Preis von 338.000€ plus Mehrwertsteuer bei Audi Sport bestellt werden und ist die bislang stärkste Version des R8 die Audi Sport customer racing aufgelegt hat. Audis GT2 ist nach Porsches 911 GT2 Modell erst das zweite homologierte Modell für die neue Klasse der SRO.

Grünes Licht für den Supra GT4

Toyotatoyotagrsupragt4concept2 hat heute den Start eines GT4-Kundenprogramms mit einer Weiterentwicklung des in der VLN und zuletzt beim 24h Nürburgring eingesetzten Toyota GR Supra für 2020 bestätigt. Der Wagen soll bei TMG in Deutschland zusammen mit den Technikpartnern Pirelli, Akrapovic und Ravenol entwickelt werden und bereits Ende dieses Jahres erste Wettbewerbseinsätze absolvieren. Angaben zum anvisierten Preis des von einem 3l-6-Zylinder befeuertem Boliden waren von Toyota noch nicht zu bekommen.

Der Reifenkrieg anno 2019 am Ring

Langjährige Leser dieser Seiten wissen das die 24h am Nürburgring (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) die Mutter aller Reifenschlachten beherbergt. Nirgendwo sind weltweit mehr Reifenhersteller an einem offenen Schlagabtausch gegeneinander im Wettbewerb engagiert, der zudem am Ring in diesem Jahr 23 Klassen umfasste. Auch in diesem Jahr gab es keine Ausnahme: 9 Reifenhersteller – Michelin mit 80 ausgerüsteten Wagen, Dunlop mit 50, Yokohama (7), Falken und Giti (6), Hankook (5), Pirelli (4) sowie Bridgestone und Hoosier mit je einem ausgerüsteten Fahrzeug - waren in die Ausrüstung der am Klassiker teilnehmenden 158 Teams involviert. Im Vergleich zum Vorjahr fehlte lediglich der koreanische Hersteller Kumho. Und im Unterschied zum vergangenen Jahr hatte (fast) jeder Hersteller zumindest einen Erfolg zu verbuchen.

Es gibt in Hinsicht auf die Bewertung der Erfolgsstatistik der Reifenhersteller beim Klassiker 3 Kategorien zu unterscheiden: die Klassen in denen jeweils nur ein Auto antrat (5), diejenigen in denen eine Alleinausrüster-Situation bestand (6) und diejenigen in denen ein offener Wettbewerb zwischen verschiedenen Herstellern vorherrschte (12). Fangen wir mit der ersten an: jeweils nur ein Auto startete in der SPX (der Michelin-ausgerüstete Glickenhaus-003C), der SP-Pro (der Bridgestone-bereifte Lexus LC), der V3T (ein Michelin-bereifter Porsche Cayman der pikanterweise mit Sponsoraufklebern eines anderen, chinesischen Reifenherstellers ins Rennen ging) und der SP9-LG. Hier erreichte der Pirelli-bereifte Speedline BMW Z4 GT3 allerdings nach 2 Unfällen nicht das Ziel.

Je 3 zusätzliche Siege können Michelin und Dunlop in diesem Jahr über die Single-Supply-Klassen für sich verbuchen: Michelin rüstete die CUP3-Klasse der Cayman-Fahrzeuge, die CUPX-Klasse der KTM´s und die SP4-Klasse mit 2 Fahrzeugen komplett aus. Dunlop hatte die TCR-Klasse, die CUP5-Klasse der BMW M240i und die SP4T-Klasse mit 2 Autos fest in seiner Hand.

In den restlichen Kategorien herrschte ein offener Reifenkrieg, der anders als im Vorjahr, als im Regen Michelin die Oberhand über alle anderen Hersteller gewann, dieses Jahr viel differenzierter ausfiel: Michelin war diesesmal in 5 Klassen die Marke die am Ende den Sieger ausrüstete. In der SP10 setzte sich der Black Falcon Team Identica Mercedes AMG GT4 als eines von 3 der von den Franzosen ausgerüsteten Teams gegen 6 Dunlop-bereifte Konkurrenten durch. In der SP7 war der Sieg klarer – dort trat auch nur ein Falken-bereiftes Fahrzeug gegen 7 Michelin-bereifte Porsche an. In der SP6 hatten die 3 Michelin -Teams die beiden Hankook-ausgerüsteten Konkurrenten im Griff. In der SP3 belegten gleich 3 Michelin-bereifte Toyota das Podium, wobei man sich hier gegen Falken, Yokohama und Dunlop durchsetzte. Schliesslich dürfte der wertvollste Klassenerfolg der in der Gesamtsieger-Klasse der SP9 sein, in der am Ende alle 3 Gesamtpodiumsteams: Phoenix Racing, Manthey und Black Falcon auf die Michelin-Pneus vertrauten.

Anders als im Vorjahr setzte sich Dunlop auch im offenen Wettbewerb 3 mal durch: in der SP8T-Klasse hatte der Dunlop-bereifte Aston Martin die Konkurrenten, die auf Michelin, Pirelli und Hankook vertrauten, fest im Griff. In der V4-Klasse (4 Dunlop, 6 Michelin) war man gegen den französischen Erzkonkurrenten erfolgreich. Und auch in der AT-Klasse setzte sich einer der beiden Care for Climate-Porsche gegen die beiden Michelin und Yokohama ausgerüsteten Konkurrenten durch.

4 weitere Hersteller waren in 4 weiteren Klassen erfolgreich: Yokohama rüstete in der V2T-Klasse den siegreichen Manheller Racing BMW aus und liess dabei die Dunlop- und Michelin-bereifte Konkurrenz hinter sich. Der aufwändige PR-Auftritt von Giti zahlte sich am Ende mit dem Doppelsieg der beiden Audi R8 des Giti-Tire Motorsport-Teams in der SP8-Klasse aus, wobei der chinesische Hersteller mit dem Entwicklungsstandort in Hannover ebenfalls Michelin und Dunlop-bereifte Teams hinter sich liess. Hoosier – die Motorsportmarke des ebenfalls in Hannover beheimateten Continental-Konzerns – ging mit dem einzigen ausgerüsteten Auto im Feld, dem #146 FK Performance Cayman siegreich aus der Schlacht in der V5-Klasse gegen die ebenfalls von Michelin und Dunlop bereifte Konkurrenzfahrzeuge hervor, nachdem man im Vorjahr den Klassensieg nach einem Unfall in der letzten Rennstunde verloren hatte. Den härtesten Reifenkrieg jedoch gewann Falken: In der mit 8 Autos besetzten SP3T-Klasse errang  der Falken-bereifte Werks-Subaru gegen durch Dunlop Giti, Hankook und Michelin ausgerüstete Mannschaften den Klassensieg – das waren mehr Hersteller als selbst in der SP9 engagiert waren.

Damit kommen die Reifenhersteller beim 24h-Rennen 2019 auf folgende Klassensieg-Bilanzen:
Michelin: 10 Klassensiege
Dunlop: 6
Falken, Giti, Hoosier, Yokohama, Bridgestone, Hankook: 1
Pirelli: 1? (Auto nicht im Ziel)

PSC Red Bull Ring - Sieg für Andlauer

Auf psc3adem Red Bull Ring in Österreich gewann Porsche-Junior Julien Andlauer den 3.Saisonlauf des Porsche Mobil1 Supercup in seinem Lechner Racing Porsche 911 GT3 Cup vor seinem deutschen Teamkollegen Michael Ammermüller . Damit gelang der Mannschaft Lechner Racing (Faistenau) beim Heimrennen am Sonntag ein Doppelsieg. Den 3.Platz belegte der niederländische MRS GT-Racing-Pilot Larry ten Voorde.

Das Rennen in der Steiermark entwickelte sich für die 30 Fahrer zu einer Hitzeschlacht. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen von 32°C sorgten für anspruchsvolle Bedingungen. In der ersten Runde zog ten Voorde von der zweiten Position an Andlauer vorbei. Doch der Franzose konterte direkt und eroberte sich Platz eins zurück. Während Andlauer sich daraufhin von seinen Verfolgern absetzen konnte, geriet ten Voorde immer mehr unter Druck von Ammermüller. In der 9.Runde schob sich der Routinier in der Spitzkehre neben den MRS GT--Fahrer und überholte ihn am Ende der Geraden. Damit stand der Pilot aus Rotthalmünster als einziger Fahrer im Porsche Mobil1 Supercup bei allen 3 bisher ausgetragenen Rennen auf dem Podium. Ten Voorde erreichte nach 17 Runden als Dritter das Ziel.

Über sein bisher bestes Saisonergebnis durfte sich dessen Landsmann Jaap van Lagen freuen, der den vierten Platz belegte. Dahinter folgten der dänische Dinamic Motorsport-Pilot Mikkel Pedersen und Florian Latorre vom Team Fach Auto Tech, der sich in der Schlussphase des Rennens im beinharten Duell gegen Dylan Pereira durchsetzen konnte. Als Achter überquerte Marvin Klein als bester Rookie die Ziellinie. Porsche-Junior Jaxon Evans wurde neunter vor Tio Ellinas (Momo Megatron Lechner Racing) aus Zypern.

Über Platz eins in der ProAm-Klasse jubelte Roar Lindland (pierre martinet by ALMÉRAS). Für den Norweger ist es der dritte Saisonsieg. Auf Rang 2 fuhr auf der 4,318 Kilometer langen Berg- und Talbahn Philipp Sager im Dinamic Motorsport-Porsche. Der Pilot aus dem österreichischen Peggau hatte an diesem Wochenende ein Heimspiel. Hinter Sager sah der Australier Stephen Grove als Dritter in der Amateur-Wertung die Zielflagge.

Für den vierten Saisonlauf reist der Porsche Mobil1 Supercup vom 12. bis 14. Juli ins britische Silverstone.

Testtage zum 24h Spa

0F2A1175Bei besten äußeren Bedingungen ging es pünktlich um 9 Uhr los mit dem ersten von zwei Testtagen zum 24h Spa 2019. Insgesamt steht den Teams an beiden Tagen die Strecke jeweils von 9-12 Uhr und 13-18 Uhr zur Verfügung. Das ergibt insgesamt 16h zum Testen.

Wie üblich bei solchen Testtagen geht es erst mal gemächlich zu, die Teams fahren zwar direkt auf die Ardennen-Achterbahn, aber kommen auch fast alle direkt wieder nach einer Funktionstest-Runde an die Box. Anders wie in den letzten Jahren bleibt die morgendliche Session weitestgehend von Unfällen bzw. Unterbrechungen verschont. Lediglich nach einem Abflug des #00 Good Smile AMG GT3 in Raidillion gibt es eine gut 15 Minuten dauernde rote Flagge. Der AMG ist auf der kompletten linken Seite onduliert, es sieht nicht so aus als ob der Wagen vor Ort nochmal repariert werden würde. goodsmile

Nach 3h liegt das #117 KÜS 75 Team Bernhard mit 2:19,257 Min. an der Spitze. Es folgt der #54 Dinamic Motorsport Porsche und dem #96 TF Sport Aston Martin, dieser testet aber lediglich für den bald stattfindenden Britischen GT Lauf. Der AMG GT3 #00 von Goodsmile Racing belegt P3 der Blancpain Wagen. Schnellster im Silver-Cup ist der #333 Rinaldi Racing Ferrari. In der Pro-Am belegt Oman Racing mit dem Aston P1 und in der AM-Klasse ist es Raton Racing, die vorerst die schnellste Zeit fahren.dinamRow

         

Nach der einstündigen Pause geht es pünktlich um 13 Uhr bei weiterhin besten äußeren Bedingungen weiter. Verlief die morgendliche Session noch weitestgehend ruhig so ging es am Nachmittag richtig rund. Die Session wurde mehrmals mit der roten Flagge unterbrochen. Einen heftigen Crash gab es für den #63 Grasser Racing Lamborghini in Eau Rouge/Raidillion. Mirko Bortolotti musste nach angaben eines Mechanikers einen Crash mit ca 250 km/h verdauen. Dementsprechend sieht der Stier auch aus. Bortolotti wurde aufgrund dessen vorsichtshalber ins Spital gebracht.Weitere rote Flaggen gab es durch Ausrutscher des #97 Aston Martin und des #29 Lamborghini. Letzterer fliegt ebenfalls böse in Eau Rouge/Raidillion ab.

smpdienstagAm Ende des ersten Testtages ist es dann der #72 Ferrari mit Molina/Rigon/Aleshin, die sich mit 2:19,137 Min. die schnellste Zeit notieren lassen. Dahinter folgt weiterhin der KÜS 75 Team Bernhard Porsche mit Bamber/Vanthoor/Bernhard ,die sich Zeiten mäßig jedoch nicht verbessern konnten. Platz 3 geht am Tagesende an Edwards/Farfus/Tomczyk im #42 Schnitzer BMW M6 GT3. Hier konnte man sich deutlich steigern, morgens lag man noch auf P41. Die Top 5 komplettieren der Dinamic Motorsport Porsche und der HubAuto Ferrari. 

 

Der Mittwoch:

Gra63TT Auch am heutigen Mittwoch steht den Teams die Strecke wieder von 9-12 Uhr und 13-18 Uhr zu Verfügung. Grasser Racing hat über Nacht einen Ersatz Lamborghini für Ineichen/Engelhart/Bortolotti nach Spa gebracht, damit man weiter wichtige Daten sammeln kann. Der Goodsmile AMG GT3 ist dagegen nicht mehr zusehen. Die ersten 3h des Tages werden insgesamt 3x mit der roten Flagge unterbrochen.

Einen Abflug hat der #26 Sainteloc Audi R8 LMS, der Wagen wird mit leichtem Schaden hinten links zurück in die Box gebracht. Schnellster der reinen Profi Klasse ist zur Mittagspause der Dinamic Motorsport Porsche mit Bachler/Rizzoli/Ashkanani, die mit 2:18,833 Min. auch die bislang schnellste Runde des ganzen Tests fahren. Auch wieder Vorne mit dabei ist BMW, in diesem Fall ist es der Playstation BMW M6 GT3 von Walkenhorst. P3 der Klasse nimmt der über Nacht gebrachte #63 Grasser Racing Lamborghini ein.

ramIn der Pro-Am liegt der #74 Ram Racing AMG mit Frankenhout/Vos/Burke/Onslow-Cole vor dem #52 AF Corse Ferrari und dem #93 Ferrari von Tempesta Racing. Die AM Wertung geht an Boutson Ginion vor dem wieder reparierten #29 Lambo von Raton Racing. Auf P3 rangiert der #36 Walkenhorst M6. Daiko Lazarus Racing mit einem Lamborghini GT3 holt sich P1 im Silver Cup, es folgen Black Falcon und AKKA ASP, jeweils mit Mercedes AMG GT3. Pünktlich um 13 Uhr ist es vorbei mit der Ruhe auf der gut 7 km langen Ardennen-Achterbahn.

Einige Teams nutzen wirklich jede Minute während andere wohl noch zu Mittag essen. Erst nach gut 30 Minuten kommt richtig Fahrbetrieb auf. Dieser wird jedoch abermals durch rote Flaggen unterbrochen. Den #12 Ombra Racing Lamborghini erwischt es heftig in Eau Rouge/Raidillion. Die Front ist mächtig kaputt, damit endet der Test für das Team aus Italien.

H.StillHendrik Still #33 Rinaldi Racing: „Ich freue mich mein erstes Rennen in der Blancpain Endurance zu bestreiten. Das Auto liegt schon sehr gut, aber ein zwei Zehntel können wir bestimmt bis zum Rennen noch finden. Ich denke in der AM Klasse können wir mit unserem Line-Up was erreichen.“ So der unweit vom Nürburgring in Niederzissen lebende Still, der sich mit Christian Hook, Manuel Lauck & Alexander Matschull den #33 Rinaldi Racing Ferrari teilen wird.

Um 17:45 Uhr, also gut 15 Minuten früher als geplant endet dann der zweite Testtag. Die unumgänglichen Reparaturarbeiten an der Streckenbegrenzung – nach Unfall - lassen dazu keine andere Wahl.

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Die nachmittags Session führt am Ende der #107 Bentley mit 2:19,316 Min. an, ihm folgen zwei Porsche von Rowe Racing und Dinamic Motorsport mit 0,220 bzw. 0,308 Sek Rückstand. Wenn wir uns die Zeiten über alle Sessions angucken, dann sind es Bachler/Rizzoli/Ashkanani im Dinamic Motorsport Porsche 911 GT3 die mit 2:18,833 Min. nicht nur die schnellste Zeit notieren ließen, sondern auch die Einzigen die unter der 2:19 Min. bleiben.

Mazda DPi Premierensieg in Watkins Glen

Die diesjährigen 6h von Watkins Glen sind mit dem jeweils ersten DPi-Sieg für Mazda, das Team Joest sowie Chassis-Hersteller Multimatic zu Ende gegangen. Nach einem in weiten Teilen offenen und engen Rennen, das nur am Start von 2 Gelbphasen unterbrochen wurde, gelang den beiden Joest Racing Mazda DPi von Oliver Pla, Jonathan Bormarito und Harry Ticknell, sowie Oliver Jarvis, Tristan Nunez und Timo Bernhard sogar ein Doppelsieg. Dabei querte Ticknells Wagen nach 211 Runden nach einer vorangegangenen Teamorder die Ziellinie mit einem Vorsprung von nur 0,333s, nachdem angesichts einer losen Motorabdeckung sich den Teamkollegen auf der #55 eigentlich noch eine Überholmöglichkeit ergeben hätte. 11s hinter den beiden Mazdas kam der #6 Penske Racing Acura DPi von Juan Pablo Montoya und Dane Cameron ins Ziel.

Der Wayne Taylor Racing Cadillac DPi von Ranger van der Zande und Jordan Taylor wurde dahinter als bester Cadillac mit 24s Rückstand auf die Sieger als Vierter abgewunken.

Unter den beiden gestarteten LMP2 setzte sich der PR1-Mathiasen Motorsports Oreca von Aubry/Lux/McMurry als Klassensieger durch.

In der GTLM setzte sich in einem spannenden Endkampf der Porsche GTE von Patrick Pilet und Nick Tandy mit 0,45s Vorsprung vor der #3 Corvette von Jan Magnussen und Antonio Garcia zum Klassensieg durch. Die Schwesterfahrzeuge dieser beiden Wagen waren hingegen zum Rennstart in eine Kollision verwickelt, die für die Corvette #4 und den in die C7 schlitternden Riley Motorspots Mercedes AMG GT3 von Ben Keating das Aus bedeutete.

Dritter in der LMGT-Klasse wurde mit einer Runde Rückstand der Ford GT von Ryan Briscoe und Richard Westbrook.

In der GTD-Klasse setzte sich auf dem Zielstrich der Meyer Shank Racing Acura NSX von Mario Farnbacher, Trent Hindman und Justin Marks 0,676s vor dem Turner Motorsport BMW M6-GT3 durch. Rang 3 belegte der Scuderia Corsa Ferrari.

36 Teams starteten in das Rennen das am Ende 30 Mannschaften beendeten.

Die nächste IMSA-Runde der IMSA-WeatherTech SportsCar Championship steigt schon an diesem Wochenende im kanadischen Mosport Park während das Finale der Nordamerikanischen Langstreckenmeisterschaft, das Petit Le Mans, erst am 12.Oktober statt findet.

Mehr Infos zum Rennen in Watkins Glen findet ihr auf unserer Partnerseite americansportscar.racing.

3:30 und die Folgen ...

Der ACO hat mit der Einführung der neuen Hypercar-Klasse auch eine Erhöhung der zukünftig an der Sarthe üblichen Rundenzeiten propagiert. Statt Rekordrunden von 3:15 mit den Hybrid-LMP1, sollen mit den „preiswerteren“ („nur“ noch 20 Mio€/Saison und Auto) Hypercars in Zukunft Levels von 3:30 min, also 210s pro Le Mans Runde, erreicht werden können. Ein Blick auf einige ausgesuchte Fakten zeigt jedoch das dieses hehre Ziel für zumindest eine weitere Klasse weitreichende Folgen haben könnte...

Wenn man sich die Bestzeiten im Rennen in diesem Jahr in allen Klassen anschaut, erahnt man welche Umbaumasssnahmen anstehen würden: Die Toyota-Werkshybrid-Wagen erreichten Zeiten um 3:17 ( 3:17,295), Die privaten LMP1 lagen dank einer EoT-Anpassung mit bis zu 3:18,7 nur knapp 1s dahinter und die schnellsten LMP2 erzielten Bestzeiten bis herunter zu einer 3:27,611 – waren also somit schon schneller wie die Hypercars in Zukunft sein sollen. Das dürfte somit dazu führen das der ACO das Rundenzeiten-Level der LMP2 zwangsweise mit anpasssen muss wenn die Hypercars nicht zur teuren 2.Klasse an der Sarthe mutieren sollen.

Langjährige Le Mans-Fans können sich noch dunkel an eine Zeit erinnern als die 3:30´er Marke schon mal als Schallmauer propagiert wurde. 2006 – zu Beginn der Diesel-Ära – markierte der schnellste Audi im Rennen eine Zeit von 3:31.211 die allerdings in den Folgejahren aus 3 Gründen immer weiter erodiert wurde. Zum einen setzte der ACO auf Grund des Drucks von Peugeot das Limit von Jahr zu Jahr halbherziger um (das französische Werk wollte mit seinen immer stärkeren 1000PS-Dieseln Rekorde für die Ewigkeit an der Sarthe einfahren, überliess diesen Erfolg aufgrund technischen Unvermögens aber dafür den deutschen Konkurrenten) . Zum Zweiten führten diverse Streckenumbaumassnahmen (neue Asphaltbeläge, asphaltierte Auslaufzonen und grosszügigere Curbs und Kiesbetten an Stellen wie Arnage) zu einer generell immer schnelleren Strecke die seitdem partout um 5s gegenüber vor 10 Jahren schneller wurde. Das Zu-Tode-Wettrüsten der Hybrid-Ära liess dann alle Hemmungen fallen und setzte das Limit bis auf 3:14´er Zeiten herab.

2006 war die Welt an der Sarthe so gesehen noch in Ordnung: die LMP1 fuhren 3:30´er Zeiten, die LMP2 niedrige 3:40´er Runden (3:41,555 für den Ray Mallock Ltd. MG-lola im Qualifying) die GT1 pendelten bei 3:55 und die GT2 bei 4:05. 10-15s müssten die LMP2 also 2021 beim ersten Antreten der Hypercars langsamer werden wenn man den Werken die Bühne der ersten Runden an der Sarthe lassen möchte und verhindern will das die neue Werksklasse nicht schon zum Start vom gesammelten Privatiersfeld über den Haufen gefahren wird.

Nun hat man die LMP2 ja erst vor 3 Jahren auf das neue Performance-Level gehoben, das 2007 noch von den LMP1 erreicht wurde. 2007 reichte bei den 1000km von Monza dem Peugeot von Gene/Minassian eine 1:34,503 zur Pole während der schnellste LMP2 (ASM-Quifel-Lola) eine 1:39,271 zur Klassenbestzeit reichte. 2019 betrug die Polezeit bei der ELMS-Runde in Monza schon 1:34.967 – erzielt von einem LMP2. Das zeigt das die LMP2 an der Sarthe um etwa 10-15s und auf den normalen Rennstrecken um etwa 5s eingebremst werden müssten um den Hypercars Platz zu machen. Die Teamchefs und ihre Kunden, die vor 3 Jahren Unmengen an Geld in das neue Equipment versenkt haben dürften hochbegeistert über diese Aussicht sein. Zumal ja just die LMP3 auch noch einmal 25 Extra-PS bekommen haben und somit die Rundenzeiten auf den normalen Rennstrecken (LMP3-Polezeit mit dem „alten“ Powerlevel in Monza 2019: 1:44.017) bei beiden Feldern eine Vermischung in den Rennen droht.

3 Lösungsansätze für das Problem deuten sich an.

- Fall A wäre: der ACO zieht die Neuordnung des Feldes konsequent durch und verprellt damit sämtliche LMP2-Teams die massiv eingebremst werden würden und bei den Serienläufen von den LMP3 durch den Fleischwolf gedreht werden würden , bis man diese auch noch einbremst und verärgert.
- Fall B: Der ACO setzt die 3:30´er Grenze genauso „konsequent“ um wie weiland zur Diesel-Ära und lässt „Fünfe“ (=3:25) gerade sein. Das ist nach den Erfahrungen des Autors dieser Zeilen das wahrscheinlichste Szenario, bedeutet aber dennoch eine weniger ausgeprägte Einbremsung des LMP2-Feldes auf ein 3:35´er Level und höhere Kosten für die Hypercars, was kleinere Teams wie Glickenhaus oder ByKolles Racing sicher bald aus der Klase treiben würde.
- Fall C: Man schützt die Privatiers und schickt die Werke auf ein 3:20´er Level und damit erneut in die Kostenspirale.

Im Falle der Einbremsung der LMP2 deutet sich ein Weg über die Treibstofflimitierung an, die angesichts des Einheitsmotors von Gibson recht schnell über die ECU realisiert werden könnte. Ein heutiger LMP2-Motor zieht einen 75l Tank an der Sarthe im Schnitt alle 10 Runden leer was die Teams alle 35 Minuten an die Box zwingt und laut Adam Riese einen Spritverbrauch von 55l/100km (1309 g CO2/km) nahelegt. (Bei 37 Tankstopps hat somit jedes LMP2-Team an der Sarthe in diesem Jahr 6,9t CO2 „rausgehauen“ – aber mit solch unnützem Wissen geben sich echte Motorsportfans natürlich nicht ab...) 2007 verbrauchte der siegreiche Porsche RS Spyder auf seinen 12 Runden-Stints lediglich 49l/100km und stoppte nur 30 mal, was zu einem weit übersichtlicherem Rennverlauf führte. Die Fortschritte des ACO in den vergangenen 10 Jahren in Punkto „Green Racing“ sind also - zumindest bei den LMP2 - weit geringer als bei der Disziplin des „Greenwashing“. Das es auch mit weniger und schneller geht beweisen die privaten LMP1 (maximal 52l/100km - je nach zugestandener EoT-Energiemenge) oder die Hybrid-Toyotas die auf maximal 32l/100km kommen. Hier könnte und sollte der ACO ansetzen, wenn es wirklich darum geht die LMP2 für die Zukunft neu einzusortieren.

Die GT-Klassensieger bei den 24h 2019

Eine Woche nach dem 47. ADAC Total 24 Stunden Rennen am Nürburgring (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten ) fehlt uns hier noch der kurze Überblick über die Klassensieger in den Sportwagen-relevanten Kategorien abseits der SP9-Top-Klasse:

Einziger Starter seiner SPX-Klasse war der Scuderia Cameron Glickenhaus SCG003 von Thomas Mutsch, Felipe Fernandez-Laser, Franck Mailleux und Andreas Simonsen, der nach 154 mit Gesamtrang 9 einen sauberen Klassensieg verzeichnete.

In der SP7-Klasse setzte sich nach 148 absolvierten Runden (Gesamtrang 15) der #62 Mühlner Motorsport Porsche 911 GT3 Cup von Marcel Hoppe, Moritz Krantz, Sebastian von Gartzen und Mark J Thomas als Klassensieger durch. Der Vorsprung auf den in der Klasse zweitplazierten, britischen #58 Cameron Motorsport Porsche betrug am Ende 2 Runden. Weitere 2 Runden dahinter schaffte es der #64 Black Falcon Team Textar Porsche auf das Podium.

Die mit 9 Fahrzeugen besetzte SP10/GT4-Klasse sah am Ende den #70 Black Falcon Team Identica Mercedes AMG GT4 von Marek Böckmann , Yannick Mettler, Tobias Müller und Tristan Vidas nach 145 absolvierten Runden (Gesamt-18.) in Front. Die AMG-Top-Mannschaft verwies die beiden BMW #71 von Hofor Racing by Bonk Motorsport Motorsport und #74 Leutheuser Racing mit 3 bzw. 5 Runden Rückstand auf die weiteren Podiumsplätze.

Ebenfalls 145 Runden (Ges.-18.) brachten der #148 Giti Tires by Raceing-Audi-Mannschaft mit dem Quartett Bernhard Henzel, Rahel Frey, Frank Schmickler und Pavel Lefterov den Klassensieg in der SP8-Klasse ein. Damit setzte man sich mit 9 Runden Vorsprung vor dem #53 Audi R8 LMS GT4 der asiatischen Teamkollegen und mit weiteren 41 Runden Vorsprung vor dem zwischenzeitlich aufgrund eines Unfalls im Tiergarten zeitweise ausgefallenen Ring-Racing Lexus RCF #20 durch.

In der AT-Klasse der Fahrzeuge mit Ethanol-angereichertem Treibstoff setzte sich mit einer Renndistanz von 144 absolvierten Runden (Ges.-22.) der #320 Porsche 911 GT3 Cup der Care for Climate-Mannschaft mit Axel Duffner, Daniel Schellhaas und Thomas von Löwis of Menar mit 28 Runden Vorsprung vor dem #109 Getrag Ford Mustang und weiteren 24 Runden vor der skate-aid-Viper durch.

In der SP8T-Klasse reichten dem #37 Aston Martin Vantage GT4 des AMR Performance Centers mit dem Pilotentrio Jamie Chadwick, Peter Cate und Alex Brundle 142 Runden (Ges.-28.) zum Klassensieg mit 4 Runden Vorsprung vor dem #51 BMW M4-GT4 des Teams Speedlines und einer weiteren Runde des #90 Toyota Supras, auf dem unter anderem Toyota-CEO Akio Toyoda ins Steuer griff.

142 Runden (Ges. 27.) waren auch die Siegerdistanz in der SP6-Klasse, wo sich das #80 Schmickler Performance Quartett Achim Waver, Michael Grassel, Ivan Jacoma und Claudius Karch mit 8 Runden Vorsprung vor dem Setup Wizzard Porsche #125 und weiteren 16 Runden vor dem #81 Hofor Racing BMW M3 CSL durchsetzte.

In der CUP3-Klasse der Cayman-Cup-Fahrzeuge setze sich nach 141 Runden (Ges.-29.) das Mathol Racing Racing Quartett Marc Keilwerth, Rüdiger Schicht, Marco-Adolfo Vazquez und „Montana“ auf dem #310 Cayman mit einer Runde Vorsprung gegen den #306 Schmickler Performance Cayman und weiteren 4 Runden vor dem #305 KKrämer-Racing Cayman durch.

In der V6-Klasse gelang Black Falcon ein Doppelsieg mit dem #133 Porsche Carrera von Vassili Selivanov Carlos Rivas Ronny Lethmate und Alexander Akimenkov (134 Rd./Ges.-50.) die ihre Teamkollegen in der #132 und den #991 Porsche 911 Carrera um 3 bzw. 6 Runden distanzierten.

Als einziger Starter seiner Klasse gewann der Toyota-Gazoo Racing Lexus LC des japanischen Quartetts Tsuchiya/Garnou/Matsui/Nakayama nach 133 Runden die SP-Pro-Klasse auf dem Gesamt-54.ten Platz.

In der CUPX-Klasse gewann der #110 KTM X-Bow GT4 von Daniel Bohr, Michael Brüggekamp, Robert Schröder und Andreas Tasche nach 132 Runden (56.-Gesamt) mit einem Vorsprung von 14 Runde auf die zweitplazierten Teamkollegen im #112 KTM und weiteren 8 Runden auf den #60 Race Union KTM.

Den Klassensieg in der V5-Klasse holte sich als Gesamt-55.te nach 132 Runden der #146 FK Performance Motorsport Porsche Cayman von Fabian Finck, Fabio Grosse, Jens Moentefind und Yann Munhoven. Mit 5 bzw 8 Runden Vorsprung auf den #145 Porsche Cayman und dem #140 Adrenalin Motorsport Porsche Cayman sicherte man sich die oberste Stufe des Klassenpodiums.

Einen Toyota-Vierfachsieg gab es gar in der SP3-Klasse zu feiern. Dort siegte nach 129 Runden auf Gesamtrang 62 der #115 TMG United Toyota GT 86 des Quartetts Alexander Fielenbach, Adrian Brusius, Lars peucker und Finn Unteroberdörster 4 Runden vor dem Pit Lane Racing GT-86 und weitere 6 Runden vor dem Toyota-Team Thailand C-HR. Manheller Motorsport komplettierte mit einem vierten GT-86 das perfekte Markenergebnis.

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