Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Sonstige GT
Für die von der Gruppo Peroni geplante neue GT-Rennserie EGTS ist nun ein erster Kalender-Entwurf aufgetaucht. Demnach sollen 2007 insgesamt acht Veranstaltungen stattfinden, sechs davon in Italien, eine in Brünn sowie eine auf dem Stadtkurs von Porto in Portugal. Folgende Termine sind angedacht: 01.04. - Vallelunga / 29.04. - Brünn / 13.05. - Imola / 17.06. - Mugello / 08.07. - Porto / 22.07. - Misano / 16.09. - Mugello / 14.10. - Monza.
Das Reglement der EGTS wird voraussichtlich weitgehend jenem der International GT-Open (rechts ein Bild vom Catalunya GT-Open) entsprechen, um interessierten Teams die Teilnahme an beiden Serien zu vereinfachen. Angeblich sind für die GT-Open-Events im kommenden Jahr folgende Termine vorgesehen: 22.04. - Vallelunga / 20.05. - Valencia / 15.07. - Magny-Cours / 02.09. - Oschersleben / 23.09. - Brands Hatch / 07.10. - Monza. Diese Angaben decken sich nicht ganz mit den zuletzt veröffentlichten Interview-Statements von GTO-Chef Jesus Pareja und dürften daher noch mit Vorsicht zu geniessen sein.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Audi hat einen weiteren Titel für den Audi R10 TDI eingeheimst. Eine Jury der britischen Fachzeitschrift "Race Engine Technology" wählte das rund 650 PS starke V12 TDI-Triebwerk des Audi R10 sowohl zum "Rennmotor des Jahres 2006" als auch zum "Alternative Race Engine of the Year".
Stellvertretend für die Audi AG nahm Motorenentwickler Ulrich Baretzky die "Race Engine of the Year"-Trophäe auf der Professional MotorSport World Expo in Köln entgegen. Der Leiter Motorentechnik bei Audi Sport wurde auf der internationalen Motorsport-Messe zudem als "Design Engineer of the Year 2006" ausgezeichnet.
Der Audi R10 TDI ist seit seinem Debüt bei den 12 Stunden von Sebring 2006 ungeschlagen. 8x ging der Diesel-Sportwagen bisher an den Start, achtmal überquerte er die Ziellinie als Sieger. Von den Erkenntnissen aus Le Mans profitieren in Zukunft auch die Audi Kunden: Den Anfang macht ein 500 PS starker V12 TDI-Motor für den Q7-SUV. Weltweit wird bereits jeder zweite neue Audi mit einem Dieselmotor ausgeliefert.
Die Auszeichnung für den besten Serienbasierten Rennmotor bekam GM für den LS7.R small-block V8 zugestanden. Dies ist jenes Triebwerk, das in diesem Jahr die Werks-Corvettes zum Sieg in Le Mans und zum Titel in der ALMS getragen hatte.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Französische GT ( FFSA-GT )
Einmal mehr kann die FFSA auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Vor allem die spektakulären, wenn auch nicht voll ACO-konformen rund 20 Wagen der GT1-Kategorie machen die Französische Meisterschaft einzigartig.
Was kaum jemand erwartet hatte - es war das Jahr des Oreca-Saleen (Bild links): Bruno Hernandez / Soheil Ayari boten in der Debutsaison dieses Autos eine dermaßen starke und konstante Leistung, dass die Titelentscheidung schon vorzeitig fiel. Acht Siege und drei zweite Plätze in 14 Läufen waren die Grundlage für die mit 118 Punkten Vorsprung auf die Finnen Palttala / Kuismanen (PSI-Corvette C6R) überlegenen Meisterehren.
In der GT1-Klasse zeichnet schon länger ab, dass die Ära der immer noch in großer Zahl eingesetzten Chrysler Viper GTS-R sich dem Ende zuneigt - trotz Unterstützung durch Änderungen im Reglement waren diese Fahrzeuge heuer nicht mehr voll konkurrenzfähig. Die Meister der beiden vergangenen Jahre Bornhauser / Thevenin (VBM-Viper) punkteten zwar als einzige Mannschaft in jedem der ersten zwölf Rennen, bei der Abschlussveranstaltung in Magny-Cours testete das Team jedoch bereits einen der Care-Ferrari 550 mit neuer Motorelektronik (Bild rechts). Von dieser kostengünstigeren Variante des 550ers könnten im Jahr 2007 bis zu vier Exemplare in Frankreich laufen.
Dieser Fahrzeugwechsel war auch der Grund, dass Bornhauser / Thevenin gemäß Reglement keine Punkte für ihre Platzierungen in Magny-Cours erhielten und somit den dritten Platz in der Gesamtwertung an eine GT2-Besatzung abtreten mussten: Narac / Lecourt (IMSA Matmut-Porsche 996 GT3 RSR, Bild unten) hatten über das Jahr hinweg in der eher schwach besetzten GT2 die Punkte für die Klassensiege gesammelt und dazu auch einige Zähler für Top-Ten-Gesamtränge geholt. Wie bereits gemeldet, plant das Team von Raymond Narac, in der kommenden Saison mit einem Saleen bei den GT1 anzutreten.
Die Einteilung in den „Coupe de France“-Kategorien erwies sich als reformbedürftig - als zu unterschiedlich erwiesen sich die Leistungspotentiale die GT3- bzw. Cup-Autos. Trotzdem waren diese Fahrzeuge ein wichtiger Bestandteil des insgesamt 35 bis 40 Wagen starken FFSA-GT-Feldes. Das Potential der "kleineren" Klassen zeigte sich bei den Läufen auf dem engen Stadtkurs in Pau, die ohne GT1 und GT2 abgehalten wurden – gemeinsam mit den Teams aus der Britischen Meisterschaft wurde dort eine tolle Show geboten. Für nächstes Jahr plant die FFSA nunmehr auch eine gesonderte GT3-Wertung auszuschreiben.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
Die FIA-GT-Meisterschaft trägt ihr diesjähriges Saisonfinale an diesem Wochenende in Dubai aus. Das Zakspeed-Racing-Team aus Niederzissen will unbedingt den zweiten Tabellenplatz verteidigen und sich damit endgültig den Titel des Vizemeisters in der GT1 Klasse der Meisterschaft sichern. Dabei gab es nun einen Rückschlag auf Fahrerseite zu verkraften: das Management von Jarek Janis (Prag) hat den tschechischen Ausnahme-Piloten aus dem Zakspeed-Team zurückgezogen und bei den Konkurrenten von Race Alliance untergebracht.
Teammanager Andreas Leberle konnte darauf hin kurzfristig den jungen Holländer Jos Menten verpflichten. Menten hat in diesem Jahr auf der PSI-Corvette reichlich GT1-Erfahrungen sammeln können. Sascha Bert und sein italienischer Teamkollege, der ex-Formel 1-Pilot Andrea Montermini wollen nun mit Jos Menten beim Finale in Dubai ein weiteres Top-Resultat mit dem Saleen erzielen und somit die Vizemeisterschaft im FIA GT–Championat 2006 für Zakspeed einfahren.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Blancpain Sprint Serie ( BSS )
GT3 und kein Ende – mindestens 4 neue Hersteller könnten im nächsten Jahr die Szene der in diesem Jahr neugeschaffenen GT3-Klasse bereichern. Damit würde die Anzahl der potentiell zur Verfügung stehenden Marken auf über ein Dutzend steigen.
Die neueste Marke ist nun Gillet. Vom Vertigo ist dem Vernehmen nach für das kommende Jahr auch eine GT3-Version geplant. Damit dürfte sich der belgische Hersteller wohl aus der G2-Klasse verabschieden, die man in diesem Jahr noch exklusiv mit dem Belgium Racing-Team beschickt hatte.
Ein weiteres belgisches Team plant angeblich das Debut des Ford GT 40 in einer GT3-Version. Demnach soll PSI daran interessiert sein vom wieder neu aufgelegten Klassiker unter den Sportwagen 3 Wagen aufzubauen um sie im kommenden Jahr in der FIA-GT3-EM einsetzen zu können. Falls man keine Franchise für die Serie erwerben sollte, was angesichts der Attraktivität des Projektes unwahrscheinlich erscheint, bliebe zumindest ein Einsatz in der GT3-Klasse der Belcar als Alternative.
Apex Motorsport in England hat schon vor längerer Zeit angekündigt die Marke Jaguar wieder in den GT-Sport zurück zu bringen. Nun sind auch erste Renderings des XKR GT3 veröffentlicht worden. Angeblich soll es auch ein Kundeninteresse aus Deutschland geben, das mit dem geplanten ADAC GT3-Masters verknüpft werden könnte. Potentiell kommt hierfür der deutsche Importeur Arden in Betracht, der in der Vergangenheit mehrfach Absichten für ein motorsportliches Engagement bekundet hatte. Das erste Chassis des Jaguars wird derzeit bei Apex komplettiert und soll im Dezember seinen Rollout erleben, bevor es dann Anfang des kommenden Jahres zu den ersten Einstufungstests der FIA – wohl wieder auf dem HTTT – gehen wird.
Schließlich konkretisieren sich die Fakten um den schon dieses Jahr debütierten Mosler immer mehr. Die einheimischen Fans hatten schon in der vergangenen Woche die Gelegenheit auf der Motorsport-Expo in Köln ein Exemplar des Renners zu bewundern. Das Auto verbleibt noch in Deutschland um Anfang Dezember in Essen auf dem Stand des ADAC-GT3-Masters neben anderen Fahrzeugen ausgestellt zu werden. Mehr zum Thema Mosler in den kommenden Tagen.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Italienische GT & Prototypen
Die Italienische GT-Meisterschaft 2006 wird vor allem als eine Saison mit schwachen Teilnehmerzahlen in Erinnerung bleiben – meist standen auf die vier Klassen verteilt insgesamt nur dreizehn Fahrzeuge am Start. Dabei hatte vor Saisonbeginn vor allem das Antreten zweier Maserati MC12 Anlass zu Hoffnungen auf ein attraktives Feld gegeben. Etliche Teams bevorzugten jedoch statt der nationalen Meisterschaft ein Antreten in Spanien oder bei den internationalen Events, vor allem das Fehlen von Autos der Teams BMS bedeutete einen qualitativen Rückschritt für die GT Italia.
In der GT1-Kategorie fiel bereits früh eine Vorentscheidung, als der Racing Box-MC12 mehrmals wegen technischer Probleme ausfiel und Gianbattista Giannocaro / Toni Vilander im Playteam-MC12 (Bild links) einen klaren Vorsprung im Punkteklassement herausholten. Der D&R-Saleen, der Kessel Racing-Ferrari und die Racing Box-Chrysler Viper hatten gegen die übermächtigen Maseratis von vornherein keine Chancen. Nachdem die Ferrari 575 GTC nie den Durchbruch geschafft hatten, zählte das von Loris Kessel eingesetzte Exemplar heuer bereits zu den GT-Exoten.
Zumindest bei den GT2 bleib die Entscheidung bis zuletzt spannend – sowohl Alex Caffi / Denny Zardo (Villorba Corse-Ferrari F430, Bild rechts) als auch die nur knapp geschlagenen Maceratesi / Cadei (Playteam-F430) punkteten in allen 16 Saisonläufen, am Ende lagen nur sechs Zähler zwischen den beiden Mannschaften.
Die GT3-Klasse steckte dieses Jahr in Italien noch in den Anfängen, was sich durch stets wechselnde Nennungen äußerte – „Linos“ / Giacomo Piccini (Mik Corse-Lamborghini Gallardo, Bild unten links) holten durch eifriges Punktesammeln die GT3-Trophy. Die Cup-Kategorie war offensichtlich nicht von großen Interesse für die italienischen Teams – meist ging dort mit dem Porsche 996 GT3 Cup (Bild unten rechts) von Dario Cerati / Mario Sala nur ein Auto am Start.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans Series ( LMS )
Es gibt wieder Neuigkeiten vom Zulltec-Projekt. Das erste Exemplar des CZ01 des neuen französischen Herstellers steht laut Informationen von Endurance-info.com vor der entgültigen Fertigstellung und soll im kommenden Monat seinen ersten Rollout erleben. Dann sollen einige Testsessions auf dem HTTT folgen, ehe man unter der Ägide des Teams GeoScan den Einsatz in der LMS anstrebt. GeoScan hatte unter anderem einige Projekte für Peugeot Sport realisiert, die mit alternativen Treibstoffen (Diester-Diesel) zu tun hatten. Eigentlich waren die ersten Rennaktivitäten des Zulltec schon in diesem Jahr geplant gewesen. Nun scheint es, als wenn die sehr aktive französische Hersteller-Szene neben Peugeot im kommenden Jahr zumindest einen weiteren LMP2-Hersteller neu in den Ring schickt.
Verfasst von Hans Theis Schmidt. Veröffentlicht in DMV-GTC
Für sehr viele Fahrer liegt der besondere Reiz der vier UHSport-Divinol-GT- und Tourenwagen-Meisterschaften darin, den Titel auf einem ganz persönlichen Lieblingsauto bestreiten zu können. Die Markenvielfalt im Divinol-Cup ist entsprechend: Porsche, Ferrari, Lamborghini, V8Star, Donkervoort, Ultima, Audi, VW, Seat, BMW, Skoda, Alfa Romeo, Lotus, Toyota, Ford, Opel, Peugeot, Renault, Vauxhall waren unter anderem am Start. 90 Fahrerrinnen und Fahrer haben sich 2006 am Divinol-Cup (http://www.divinol-cup.com/) teilgenommen. Fahrer aus Deutschland, Tschechien, Österreich, Monaco, dem Libanon, der Schweiz, Italien, Dänemark und den Beneluxländern gingen an den Start. 2005 war es Graf Freddy Kottulinsky (S) der die Farben Schwedens in Oschersleben vertrat.
Der Cup und der Pokal gingen an Skoda, die EM-Trophy an Porsche und die Winterserie an BMW. Gesamtsiege holten Porsche- und Audi-GT’s.
UHSport-Manager & Divinol-Promoter Gerd Hoffmann war selbst Rennfahrer. 2007 hat Hoffmann Rennen in Hockenheim, am Nürburgring, in Oschersleben, am Eurospeedway, in Most, am Salzburgring und in Dijon in Planung. 16 Fahrer aus Tschechien sind 2006 im UHS-Divinol-Cup an den Start gegangen. Mehr Starter aus einem Nachbarland waren nie im UHS-Meisterschaftspaket am Start. Drei Fahrer (Kurt Thiim, Mike Holden, Steffen Larsen) kamen aus Dänemark. „Wenn wir 2007 weitere Fahrer aus Skandinavien im Cup haben werden, steht auch die Einbeziehung einer Strecke in Dänemark oder Schweden für 2008 nichts im Wege.“
Verfasst von Johannes Gauglica. Veröffentlicht in Italienische GT & Prototypen
BMW-Dreifachsieg beim „Silver Cup“ in Vallelunga: Peter Hardman und Nick Leventis im BMW M3 von EDM Motorsport waren nach sechs Stunden Renndauer an der Spitze. Was sich liest wie ein Start-Ziel-Sieg – die EDM-Mannschaft hatte auch die Pole Position – war in Wirklichkeit ein Krimi.
Nur 21 Sekunden hinter der britischen Crew das Team Calderari/Bryner/Cappellari, der erste der beiden M3 von Duller Motorsport. Bryner/Calderari/Cappellari bedürfen keiner weiteren Vorstellung; Luca Cappellari hat heuer mit dem Maserati von Racing Box Gesamtplatz 3 in der italienischen GT-Meisterschaft erreicht, gemeinsam mit dem Endurance Traumpaar Lilian Bryner & Enzo Calderari war er schon 2004 bei den 24 Stunden von Spa siegreich, damals mit einem Ferrari 550.
Diesmal kam man für den Sieg also eine knappe halbe Minute zu spät. Ebenfalls noch in der selben Runde: der zweite Duller-BMW mit Tiziano Cappelletti/Federico Della Volta/Gianfilippo Liberati, eine Crew aus Routiniers der italienischen ETCS-Meisterschaft. Regen sorgte während des Rennens für schwierige Verhältnisse, die Briten konnten aus ihrer Pole anfänglich nichts machen und gaben die Führung alsbald an die „internationale“ Duller-Crew ab. Die Abstände blieben trotzdem konstant knapp, eine Pace-Car-Phase in der fünften Stunde sorgte dann für die Entscheidung: von der Taktik begünstigt, nutzte das EDM-Team die Gunst der Stunde und brachte den Erfolg ins Trockene. Der italo-schweizerischen Besatzung blieb der Klassensieg bei den Nürburgring-Specials.
Blick auf das ewige Duell Deutschland gegen Österreich: während die rotweißrote Fraktion diesmal die Ehrenplätze belegte (allerdings gesamt), geht ein Klassensieg nach Germany – Christian Leutheuser/Daniel Keilwitz/Martin Tschornia gewinnen die Klasse der 2-Liter-Specials, stilecht im Alfa Romeo 147, auf Gesamtrang 12.
Weiter gehts nächstes Wochenende mit dem „Gold Cup“ für Prototypen und GT, nach dem Auftritt des Lister Storm LMP 2005 darf heuer der Promec wieder einmal Rennluft schnuppern, gesteuert unter anderem von Stammfahrer Alex Caffi und Fabio Francia, dem Sohn der Tourenwagen-Legende Giorgio Francia. Audisio & Benvenuto bringt einen Courage C65 an den Start, eine Flotte von Norma M20 und ein Lucchini komplettieren die Prototypenfraktion. Ein Maserati MC12 mit Pedro Lamy am Steuer hat als einziger echter GT1 die besten Aussichten in der GT-Kategorie. Mit Alessandro Nannini gibt ein Sympathieträger vergangener Tage ein Comeback, er wird einen Maserati Trofeo steuern.
Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Serge Saulnier, in diesem Jahr noch Teamchef von Swiss Spirit/Saulnier Racing und nun Teammanager des Peugeot LMP-Programms, hat in einem Interview mit unseren Kollegen von Endurance-info.com Einblicke in die technische Entwicklung des neuen Peugeot 908 gewährt. Demnach fiel die Entscheidung dem 908 ein Dach zu verpassen nicht aus Marketing-Gründen sondern rein aus technischen Erwägungen: „ Ein Coupé erlaubt ein steiferes Monocoque und weniger Luftwiderstand bei gleichem Abtrieb wie ein Spider. Der Abtrieb ist sogar eher noch höher, weil der Heckflügel sauberer angeströmt werden kann. Nachteile hat der geschlossene Wagen lediglich bei Regen, da dann die kondensierende Feuchtigkeit an der Scheibe die Sicht beeinträchtigen kann. Die Fahrerwechsel dauern auch etwas länger, was sich allerdings erst bemerkbar macht, wenn man nur einen Tankstopp ohne Reifenwechsel einlegt, speziell jetzt wo das Tankvolumen verkleinert wurde.“
Auf die jüngsten Regelanpassungen des ACO angesprochen meinte Saulnier: „ Man darf nicht vergessen, dass neben den leistungsmäßigen Vorteilen der Diesel die technische Komplexität bei der Entwicklung eines Sportwagens sehr hoch ist. Mit einem Diesel hat man eine ganz andere Massenverteilung, die viel mehr im Heck konzentriert ist. Auch ist der Wärmehaushalt anders, was sich in weit größeren Kühlern als bei benzingetriebenen Wagen bemerkbar macht, die den Luftwiderstand erhöhen. Das enorme Drehmoment erzeugt speziell beim Befahren von Curbs Drehmomentsprünge, die wir auch auf unseren Prüfständen nur unzureichend simulieren können. Es wäre ein Trugschluß in ein existierendes LMP-Chassis einen Diesel-Motor zu verbauen und dann auf den Leistungsvorteil des Motors zu hoffen - das bestätigt sich bei unserer Arbeit mehr und mehr. Daher glauben wir, dass die nun existierenden Performance-Äquivalenz-Regelungen des ACO ausreichend sind. Wir haben eine Tankverkleinerung bekommen und wir werden damit umzugehen wissen. Ein gut designter Benzinmotor wäre in der Lage mit uns und Audi nun mitzuhalten. Weitere Anpassungen wäre eher kontraproduktiv.
Als Hersteller muß man auf eine gewisse Reglementsstabilität bauen können. Das ist der Grund warum Peugeot sich für den Einstig in die LM-Szene mit dem nun gewählten Konzept eines geschlossenen Diesel-LMP eingelassen hat. Man kann nicht Unsummen ausgeben, die durch regelmäßige Reglementsänderungen wieder zunichte gemacht werden, noch bevor man die ersten Rennkilometer gefahren hat.“
Bezüglich des Motors und der Chassisentwicklung bestätigte Saulnier dass man im Plan sei: „Wir haben bereits mit dem V12 HDI FAP die Leistungskennzahlen erreicht, die wir in Le Mans vorgestellt hatten (=700PS), nun werden gerade die Leistungsspitzen ausgelotet und dann die Zuverlässigkeit mit Langstreckensimulationen überprüft und gesteigert. Der Motor hat bereits etliche Stunden auf unseren beiden Prüfständen gelaufen, die für das gewaltige Drehmoment umfangreich modifiziert werden mussten. Auf einem weiteren Prüfstand läuft eine Motor/Getriebe/Antriebsstrang-Kombination. Und die Aufhängung wird auf einer externen Testrig weiterentwickelt.“ Eine erster Testlauf des Wagens soll gemäß Saulnier zwischen dem 15.12 und dem 5.1 bei Paris erfolgen. Dann sollen schnell mehrere 24h-Simulationen stattfinden, bevor es im Sommer nächsten Jahres zum ersten Duell mit Audi an der Sarthe kommt.