Lamborghini in Le Mans - Hintergründe

JLOC 2006Auch in diesem Jahr wird es zum dritten Mal in Folge wieder den Auftritt eines Lamborghinis an der Sarthe geben. Der ACO hatte dabei die Qual der Wahl denn drei Teams hatten eine Nennung mit einem GT1-Murcielago abgegeben: Reiter Engineering, Kaneko Racing und JLOC. Die Entscheidung fiel dabei anfangs der Woche für die beiden Reiter-Chassis (eines mit fester Nennung, eines an Rang 2 der Reserveliste) und gegen die Autos der Privatiers, die allerdings noch nicht ganz aus dem Rennen sind.

Während über zumindest ein Chassis des Reiter Teams Gewissheit besteht (der 14.te GT1-Murcielago den das Team derzeit aufbaut) gibt es noch Klärungsbedarf bezüglich der anderen beiden Wagen. Angeblich wird Kaneko Racing in der LMS nicht das 2007 in Le Mans verunglücke Chassis mit der Chassisnummer LA01063 einsetzen. Allerdings soll laut Ietoshi Kaneko der Wagen schon mal in Le Mans gelaufen sein – und 2006 und 2007 hatte JLOC das selbe Chassis eingesetzt. 2006 fiel der Wagen aufgrund eines Kurbelwellenschadens nach 22h aus. 2007 überstand das Chassis das freie Training nicht und wurde nach einem Aufhängungsschaden mit anschliessendem Einschlag und Feuer für das Rennen nach Genehmigung durch den ACO durch eines der ehemaligen DAMS-Chassis ausgetauscht. Da man allerdings in einem Schnellschuss die verbliebene Technik des LA01063 einbaute, verwunderte es am Ende keinen, dass der  Wagen im Rennen nach nur einer Runde die Segel strich. Zuverlässigen Quellen zu Folge war der Unfall im freien Training die Folge einer sehr bescheidenen Vorbereitung des Vorjahreschassis, die der ACO nun für 2008 mit der Ablehnung der Nennung quittierte. JLOC-Teambesitzer Isao Noritake besitzt als einer der größten Lamborghini-Sammler weltweit insgesamt vier der GT1-Lamborghini. Das er daher eines der Chassis an ein anderes Team verleast und selber noch die Wahl hat, ein weiteres Auto einzusetzen, dürfte für ihn ohne Probleme zu stemmen sein. Welche Auto nun an die Sarthe mitgebracht worden wäre, wird nun allerdings vorläufig sein Geheimnis bleiben.

 JLOC 2007 Für und gegen die drei Teams sprachen verschiedene Argumente. Reiter ist quasi der Hersteller der Wagen und am ehesten fähig diesen ins Ziel zu tragen und sein wahres Potential offen zu legen. Das überzeugte schliesslich wohl auch den ACO. Da die Truppe von Hans Reiter sich objektiv nur auf einen Top-Wagen beim Rennen konzentrieren würde, schaffte man für die Privatiers die Hintertür eines zweiten Reiter-Entrys, der nun von Kaneko oder JLOC oder einem anderen interessierten Lamborghini-Kunden aufgekauft werden kann. Freilich nur wenn mindestens zwei Teams aus dem Feld vorher schon ihren Rückzug erklären und dann vermutlich zu den Konditionen von Hans Reiter, der auf eine Top-Vorbereitung des Wagens pochen wird. Immerhin wurde der zweite Reiter-Lamborghini gegenüber dem (französischen!) zweiten Larbre-Saleen auf der Reserveliste vorgezogen. Ein Indiz dafür, welch eine hohe Meinung auch der ACO von der Truppe aus St. Agatha in Südbayern hat.

KS-Motorsport mit GT4-Ginettas in der Belcar

ksginetta Das aus der Belgian Touring Car Series und Belcar bekannte KS Motorsport Team rund um Koen Leyssens und Steve Vanbellingen hat sich mit dem Britischen Kleinsthersteller Ginetta auf den Einsatz von zwei Ginetta G50 GT4 geeinigt. Ginetta und KS Motorsport machten auf der Motorshow in Liegé alles für die Saison 2008 klar. Da man das erste Belgische Team ist, ist man gleichzeitig auch Werksteam. Man erhält von Ginetta bzw. LNT sowie den Belgischen Importeuren Carsons Motors und Benny Smets sowohl technische als auch logistische Unterstützung.

„KS Motorsport war auf der Suche nach etwas Ähnlichem in Anlehnung an die erfolgreiche BTCS Geschichte - welche eine große Zukunft erfahren wird - aus diesem Grund haben wir uns für den Ginetta G50 entschieden.“ Koen Leyssens weiter: „In der GT4 liegt die Zukunft, definitiv vor allem in den nationalen Meisterschaften. Die GT4 bietet guten Motorsport zu vernünftigen Kosten, das ist es, was vor allem die Fahrer in den nationalen Meisterschaften wollen.“

KS Motorsport wird die komplette Mediagroep van Dyck Belcar Saison inklusive des Zolder 24 Hours mit den beiden Ginetta G50 bestreiten. Steve Vanbellingen: „Die Fahrer der zwei Ginetta stehen zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, aber aller Wahrscheinlichkeit nach werde ich selbst an einem der Steuer sitzen. Im Hinblick auf die Internationale GT4 Meisterschaft ist ebenfalls noch nichts definitiv entschieden, wir tun aber alles, um in Silverstone beim Saisonauftakt der GT4 am Start zu stehen!“

Australische GT – Adelaide – Trainings am Donnerstag

08agtc101bDas Clipsal 500 findet als vier Tage dauernde Motorsport-Großveranstaltung auf den Straßen von Adelaide statt - "Headliner" des Events sind die V8 Supercars. Zu den Donnertags-Trainings der Australischen GT traten auf dem Adelaide Parklands Circuit 17 Teilnehmer an.

Titelverteidiger Allan Simonsen (Ferrari F430 GT3, Bild) war eine Klasse für sich und erzielte zwei Bestzeiten, jeweils vor John Kaias (Aston Martin DBRS9) und dem überraschend starken Scott Bargwanna (Lotus Elise). Mark Eddy fuhr bei seinem ersten Auftritt mit dem vor kurzen erworbenen Lamborghini Gallardo GT3 die viertbeste Rundenzeit des Tages. Immerhin konnte er sich damit vor Hector Lester (Ferrari F430GT3) und Ross Lilley (Lamborghini Gallardo GT3) halten. Von den beiden weiteren Gallardos auf der Entry-Liste - dem Wagen von Ian Palmer sowie dem angeblich neuen Fahrzeug des Natrad-Teams - war vorerst noch nichts zu sehen.

Am Freitag steht für die GT lediglich das 20-minütige Qualifying auf dem Programm, samstags folgen zwei Sprintläufe, das dritte 12-Runden-Rennen ist für Sonntag angesetzt.

Lavaggi LS1 nun mit AER-Motor

LS1 Mit einem deutlich verbesserten Gesamtpaket und einem Auftreten bei ausgewählten Rennen will Giovanni Lavaggi mit seinem LS1-Prototypen 2008 einen neuen Anlauf wagen. Wie vermeldet war der italienische Fahrer/Konstrukteur auf der Suche nach einem Ersatz für den PME-Ford-Motor, dessen Technik sich als ein Quell steter Unzuverlässigkeiten erwies. Nun hat man auf AER als Motorenlieferant gewechselt. Mit dem AER V8 Biturbo-Motor steht im Gegensatz zum Ford nun ein ausgetestetes Aggregat im Heck der unter monegassischer Nennung antretenden Konstruktion bereit.

2008 will Lavaggi zumindest in Spa und am Nürburgring Gastauftritte in der LMS geben. Über die Teilnahme an weiteren Rennen wird fallweise entschieden. Auf eine permanente Nennung hat man zugunsten anderer Teams und eines auf die Weiterentwicklung des Wagens ausgelegten Programmes verzichtet.

In der Vergangenheit zählten schon die Teams von Courage, Dyson, Cytosport und Chamberlain Synnergy zu den Kunden die den 3,6l V8 von AER in der LMP1-Klasse eingesetzt hatten. Somit dürften auf Motorenseite alle Hemmnisse für die avantgardistische Konstruktion Lavaggis beseitigt sein.

Apex-Jaguar testet

Apex Das Team Apex Motorsport, welches für den Einsatz und die Entwicklungen des Jaguar XKR GT3 verantwortlich sind, hat gestern den ersten wichtigen Test in 2008 in Silverstone absolviert. Der GT3-Bolide fuhr problemlos eine Distanz von 150 Kilometern.

Der Sportwagenveteran und erfahrene Testpilot David Leslie saß die komplette Session am Steuer des Jaguars und kommentierte: "Der Test verlief in der Tat sehr gut und Apex hat mit dem Fahrzeug, seit dem ich es in 2007 das letzte Mal steuerte, einen großen Schritt nach vorne gemacht. Eine Menge harte Arbeit seitens des Teams hat den Wagen in ein konkurrenzfähiges Paket verwandelt. Es ist gut abgestimmt, nicht zu schwer und vor allem einfach zu fahren."

Das Team hat seine Arbeit auf die Bereiche, die vom Aufsichtsrat der FIA GT3 European Championship vorgeschrieben wurden, konzentriert. Des Weiteren leistet der 4,2-Liter-V8-Motor nun mehr und das Gewicht des GT3-Fahrzeugs wurde reduziert. Darüber hinaus werden in naher Zukunft noch einige Modifikationen an der Aufhängung vorgenommen. Teamchef von Apex Motorsport Richard Lloyd kommentierte: "Mit den gestern erzielten Zeiten, können wir in dieser Saison bestimmt an der Spitze der GT3 mithalten. Natürlich können wir dies erst nach dem ersten Rennen mit absoluter Sicherheit sagen, aber die gestrigen Resultate sind sehr motivierend und ein perfektes Geburtstagsgeschenk für mich."

Gruppe C Kalender und Neuerungen

Traditionell präsentierten die Organisatoren der „Group C Racing“ Mitte Februar den Rennkalender für die kommende Saison - dieser ist heuer etwas kurz ausgefallen. Lediglich vier Veranstaltungen stehen auf dem Programm. Den Anfang macht am 17. Mai das „RMU Classic“ im belgischen Spa-Francorchamps, wo die Serie eine der Hauptattraktionen sein wird. Einen Monat später folgt der unumstrittene Höhepunkt: Wie schon 2004 starten die von den Fans geliebten Sportprototypen aus den 1980’er Jahren als Vorprogramm zum 24h Rennen in Le Mans. Damals brachten die Veranstalter mit 34 Wagen ein stattliches Feld an den Start. Nach diesen beiden Ausflügen auf den Kontinent kehren die Wagen auf die britischen Inseln zurück. Ende Juli sind sie beim „Silverstone Classic“ zu bewundern, ehe nach einer langen Sommerpause in Donington der Abschluss der Saison begangen wird. Leider fanden so traditionsreiche Events/Strecken wie das ‚Oldtimer Festival’ auf dem Nürburgring oder Brands Hatch keine Aufnahme in den Kalender.

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Neues gibt es auch in Sachen Rennformat zu berichten. Wie gewohnt werden pro Veranstaltung zwei Rennläufe ausgetragen. Am Samstag steht ein 30-minütiger Sprint auf dem Programm. Diesem folgt dann am Sonntag ein Endurancelauf über 90 Minuten. Bei diesem steht es den Teams bzw. Fahrzeugeigentümern offen einen zweiten Fahrer einzusetzen.

Der Kalender im Detail:

14. April  Snetterton  Testtag 
30. April  Silverstone  Testtag und Medienpräsentation 
16.-18. Mai  Spa-Francorchamps     RMU Classic 
15.-17. Juni  Le Mans  24h Rennen 
24.-27. Juli  Silverstone  Silverstone Classic 
3.-5. Oktober   
Donington Park  Donington Speed Festival 

Brasil GT3 – doppelt so grosses Starterfeld als im Vorjahr?

07bras200eIn einer Presseaussendung wird für die kommende, zweite Saison der Brasil GT3 ein Feld von 23 Autos aus 19 Teams angekündigt. Über den Einstieg von Nelson Piquet in die Meisterschaft wurde bereits berichtet. Neu ist hingegen die Information, dass zwei Aston Martin DBRS9 des portugiesischen Teams Simonelson Motorsport genannt wurden. Auch ein weiterer Pilot mit Formel-1-Erfahrung wird in die Serie kommen: Ricardo Rosset, der in den späten 90er-Jahren für Footwork, Lola und Tyrrell 33 GPs absolvierte, soll einen Ford GT fahren. Die Saisoneröffnung der Brasil GT3 dürfte nunmehr am 20.04. (und nicht wie zuletzt vermeldet am 06.04.) in Curitiba stattfinden.

Das sind die 63 Wagen für Le Mans 2008

Der ACO hat früher als noch im vergangenen Jahr die Liste der 55 Teams und 8 Reservenennungen bekannt gegeben die für die 24h an der Sarthe in diesem Jahr bereit stehen werden. 20 LMP1 (+3 Reserveteams), 12 LMP2, 10 GT1 (+2) und 13 (+3) GT2 werden in diesem Jahr aufeinandertreffen. Damit trägt man dem Trend der LMS Rechnung, das Feld nicht mehr paritätisch zwischen LMP & GT aufzuteilen, sondern einen Schwerpunkt auf die Prototypen zu legen. Zu den Nennungen liegen folgende Informationen vor:

LMP1:
1; Audi Sport North America, Audi R10
2; Audi Sport North America, Audi R10
3; Audi Sport Team Joest, Audi R10
5; Team ORECA-Matmut, Courage-ORECA Judd
6; Team ORECA-Matmut, Courage-ORECA Judd
7; Team Peugeot Total, 908 HDi FAP
8; Team Peugeot Total, 908 HDi FAP   
9; Team Peugeot Sport, 908 HDi FAP
10; Charouz Racing System, Lola B08/60 Aston Martin
11; Dome Racing Team, Dome S102 Judd
12; Charouz Racing System, Lola B07/10 Judd
14; Creation Autosportif, Creation C07 AIM
16; Pescarolo Sport, Pescarolo Judd
17; Pescarolo Sport, Pescarolo Judd
18; Rollcentre Racing, Pescarolo Judd
19; Chamberlain - Synergy Motorsport, Lola B06/10 AER
20; Epsilon-Euskadi, EE 01-Judd
22; Tokaï University YGK, Courage-ORECA YGK
23; Autocon, Creation C07 Judd
24; Terramas, Courage Mugen

 

race_peugeot

20 (+3) von 26 Bewerbungen wurden letztendlich vom ACO akzeptiert, ein Beleg dafür wie solide die Klasse aufgestellt ist. Unter den Nennungen befinden sich nur zwei schwer einzuschätzende Kandidaten: die beiden japanischen Newcomer-Teams von Tokaï University und Terramas. Hinter Terramas verbirgt sich das Team Cars Tokaï Dream 28, das in der japanischen Super-GT den Shiden GT300 einsetzt und den aus der letztjährigen JLMC bekannten Courage an den Start  bringen will. Das Team von Tokai University will dagegen einen aktuellen Kunden-Oreca-Courage einsetzen.
Drei Werkswagen von Peugeot und Audi sowie je zwei der französischen Hersteller Pescarolo und Oreca-Courage versprechen einen spannenden Kampf um das Podium. „Dark Horses“ sind der Dome und der Lola-Aston Martin des Charouz-Teams. 

RML

12 von 15 LMP2-Nennungen wurden akzeptiert. Aus deutschsprachiger Sicht bieten die Bestätigung des Antretens der beiden Porsche RS Spyder und des neuen Kruse-Schiller-Lola-Mazdas Unterhaltung für das Rennen. 2007 fiel die Klasse mit einem Prototypensterben wieder in alte Gewohnheiten zurück – nur zwei Autos erreichten das Ziel. 2008 treten sechs Neuwagen und sechs mindestens ein Jahr alte Chassis an. In der salopp „Bastelbudenklasse“ genannten Kategorie darf wieder mit einem Ausdauerrennen gerechnet werden. 

 LMP2:
 25; RML, Lola MG B05/40
 26; Team Bruichladdich Radical, Radical SR9 AER
 30; Racing Box, Lucchini Judd
 31; Team Essex, Porsche RS Spyder
 32; Barazi Epsilon, Zytek 07S
 33; Speedy Racing Team Sebah, Lola B08/80 Judd
 34; Van Merksteijn Motorsport, Porsche RS Spyder
 35; Saulnier Racing, Pescarolo Judd
 40; Quifel ASM Team, Lola B05/40
 41; Trading Performance, Zytek 07S
 44; Kruse Schiller Motorsport, Lola Mazda
 45; Embassy Racing, Embassy WF01 Zytek

 

GT1:
007; Aston Martin Racing, Aston Martin DBR9
009; Aston Martin Racing, Aston Martin DBR9   
50; Larbre Compétition, Saleen S7R
53; Vitaphone Racing Team, Aston Martin DBR9
55; Interprogressbank Spartak Racing, Lamborghini Murcielago
59; Team Modena, Aston Martin DBR9
63; Corvette Racing, Corvette C6.R
64; Corvette Racing, Corvette C6.R
72; Luc Alphand Aventures, Corvette C6.R
73; Luc Alphand Aventures, Corvette C6.R

LM morgens

10 GT1 sind aus 22 Bewerbungen ausgewählt worden. Anders noch als 2007 als 15 GT1 sich ein Rennen par Excellence lieferten wird 2008 ein exklusiveres Feld aus je vier Aston Martin und Corvettes sowie je einem Saleen und Lamborghini um die GT1-Krone rennen. Überraschend befindet sich ein Aston des Teams Vitaphone auf der Liste der akzeptierten Teams. Das FIA-GT-Team von Michael Bartels hat vom Maserati auf das Konkurrenzprodukt aus britischem Hause umgesattelt, um eine Zulassung zu erhalten und den Traum vom Rennen aller Rennen für den FIA-GT-Meisterteam wahr werden zu lassen. Mit der Zulassung des von Reiter Engineering eingesetzten Lamborghini beweisst der ACO ein kluges Händchen und lässt jenes Team antreten, das am ehesten eine Chance besitzt, den Murcielago über die Distanz zu bringen. Um den Sieg werden sich aber wieder die beiden Werksteams von Aston und Corvette streiten.

8 Ferrari, 3 Porsche und zwei Spyker sind in der kleinsten Kategorie zugelassen worden. Will man Ferrari eine Chance zum 2. GT2-Sieg nach 2006 geben?

 

In der GT2 sind von Porsche fast nur Autoentrys vorhanden. Selbst das  LMS-Team von Farnbacher Racing hat nicht seinen Porsche sondern nur den von Pierre Ehret frisch bestellten F430 zugelassen bekommen. Insofern hat sich der mutige Schritt des in Florida arbeitenden Deutschen für die deutsche Truppe schon mal gelohnt. Auch das deutsche Team Proton hat sich durch die guten LMS-Ergebnisse den Le Mans-Startplatz zurecht erarbeitet. Auf Seiten der Porsche-Teams kann der Einsatz einiger deutschsprachiger Piloten des Werksfahrerkaders vorausgesetzt werden. Und auch in den Ferraris wird der ein oder andere deutsche Pilot erwartet werden können.

Zwar stehen unter den acht Teams der Reserveliste drei weitere GT2, allerdings gilt es angesichts der Qualität des Feldes als unwahrscheinlich das mehr als fünf Teams vor den 24h 2008 ihren Rückzug erklären werden.

 GT2:
 76; IMSA Performance MATMUT, Porsche 911 GT3 RSR (997)
 77; Team Felbermayr-Proton; Porsche 911 GT3 RSR (997)
 78; AF Corse; Ferrari F430 GT
 80; Flying Lizard Motorsports; Porsche 911 GT3 RSR (997)
 81; Tafel Racing; Ferrari F430 GT
 82; Risi Competizione, Ferrari F430 GT
 83; Risi Competizione, Ferrari F430 GT
 85; Spyker Squadron b.v., Spyker C8 Laviolette
 90; Farnbacher Racing, Ferrari F430 GT
 94; Speedy Racing Team, Spyker C8 Laviolette
 96; Virgo Motorsport, Ferrari F430 GT
 97; BMS Scuderis Italia, Ferrari F430 GT
 99; JMB Racing, Ferrari F430 GT

Reserve:
R1; Saulnier Racing, Pescarolo Judd (LMP1)
R2; Interprogressbank Spartak Racing; Lamborghini Murcielago (GT1)
R3; Epsilon-Euskadi, EE01-Judd (LMP1)
R4; IMSA Performance-Matmut, Porsche 997 GT3-RSR (GT2)
R5; Creation Autosportif, Creation CA07 AIM (LMP1)
R6; Spyker Squadron, Spyker C8 Laviolette (GT2)
R7; Team Felbermayr-Proton, Porsche 997 GT3-RSR (GT2)
R8; Larbre Compétition, Saleen S7-R (GT1)

 

Somit dürften die Teams die unten in der Liste stehenden Wagen, so der 2. Spyker, der 2. Proton-Porsche und der 2. Larbre-Saleen wohl vergebens auf einen Einsatz hoffen. Erste Profiteure von Rückzügen werden  die LMP1 von Saulnier und der 2. Epsilon Euskadi sowie der 2. Reiter-Lamborghini sein. Sobald dieser sticht, wird es wahrscheinlich bei den Kunden von Hans Reiter zu einem Rennen um diesen Entry kommen. Vermutlich will man seitens des  ACO sicherstellen, dass es nicht wieder zu einem Spareinsatz mit zweifelhafter Aussenwirkung wie 2007 kommt.

Andrea Bertolini kehrt zurück zu Vitaphone

vitaphone_2007Der Italiener Andrea Bertolini kehrt, nachdem er in der vergangenen Saison für die Scuderia Playteam Sarafree an den Start ging, zum deutschen Vitaphone Racing Team zurück. Zusammen mit dem Vitaphone Racing Gründer Michael Bartels gewann er schon 2006 den Meistertitel in der FIA-GT, bevor er in der vergangenen Saison von Pirelli zur Scuderia Playteam beordert wurde. Die Verpflichtung von Andrea Bertolini bedeutet auch das der amtierende FIA-GT Meister Thomas Biagi, nicht mehr für Vitaphone starten wird, vielmehr wird er aller Voraussicht nach einen Ferrari F430 GT2 für das GT2-Meisterteam AF Corse steuern. Für den zweiten MC12 hat man Miguel Ramos und Alexandre Negrão verpflichtet. Wie schon in der vergangenen Saison werden die italienischen Sportwagen des Herbroner Teams auf dem schwarzen Gold von Michelin rollen. Momentan befindet man sich im portugiesischen Estoril für Reifentests.

Die Kombination aus MC12 mit den französischen Reifen ist für Andrea Bertolini aber keine unbekannte - beim Petit Le Mans 2007 steuerte er einen von Doran Racing eingesetzten, Michelin-bereiften MC12. Bei dem 1000 Meilen Rennen in Georgia konnte der Italiener die beiden Corvetten von Pratt&Miller im Qualifying hinter sich halten, ehe man im Rennen verunfallte.

Team Modena mit Garcia und Enge

teammodenaDas britische Team Modena, derzeit einziges verbliebenes permanentes Aston-Martin Einsatzteam in der LMS, wird 2008 das Fahrerduo Tomas Enge und Antonio Garcia in der 1000km-Rennserie einsetzen. Garcia hatte schon im vergangenen Jahr den schwarz-rot-silbernen Aston zusammen mit dem Brasilianer Christian Fittipaldi und zeitweise der Rennamazone Liz Halliday gesteuert. Allerdings wird Enge die 24h von Le Mans im LMP1-Aston-Lola des Teams Charouz bestreiten, weshalb sich das Team Modena im Falle einer Akzeptanz durch den ACO beim 24h-Marathon nach anderen Partnern für Garcia umsehen müsste.

Tomas Enge ist als Aston-Werkspilot bestens vertraut mit dem DBR9 des Teams. In Le Mans trat er als Werkspilot bereits dreimal auf dem GT1-Aston Martin an und stand dort 2006 als Klassenzweiter mit auf dem GT1-Podium. In der LMS fehlt Enge noch ein Sieg in den Meriten. Dagegen konnte Garcia sich schon mit dem Aston des Teams Modena 2006 beim Lauf in Donington Park in den Siegerlisten zusammen mit seinen damaligen Co-Piloten Peter Hardman verewigen. Der Ex-BMW-Tourenwagen Werks-Pilot peilt mit seinem neuen tschechischen Partner weitere Siege 2008 gegen die favorisierten Teams von Alphand Adventures (Corvettes) und Larbre (Saleen S7R) an.

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