Bioracing Series – Dijon - Vorschau

Einen relativ späten Saisonauftakt gibt es heuer für die Teilnehmer der Bioracing Series: Im Rahmen der Super Serie FFSA-Veranstaltung von 07.-09.05. in Dijon sollen insgesamt 16 BRS-Silhouettenprototypen an den Start gehen. Die Teams BPR Geoscan Competition und AB Sport Auto stellen je sechs Wagen, drei kommen von CD Sport, einer von Mazars Racing.

Starkes FIA-GT3-Debüt von Argo Racing

argo_25_silvDie Premiere des Argo Racing-Teams in der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft darf als gelungen bezeichnet werden. Das einzige Einsatzteam des neuen, von Lambo-Haustuner Reiter Engineering im letzten Jahr entwickelten Lamborghini Gallardo LP560-4 GT3 endete im ersten Lauf in Silverstone mit einem Podiumsplatz im 27 Wagen starken Feld der europäischen GT3-Top-Serie. Die Paarung Philip Geipel und ex-DTM-Pilotin Ellen Lohr erzielte im ersten Lauf einen feinen dritten Platz, dem am Sonntag im Lauf 2 ein stark erkämpfter vierter Platz folgte. Im zweiten Argo Racing-Lamborgini erkämpften sich Fürst Albert von Thurn und Taxis sowie Lamborghini-Entwicklungsfahrer Giorgio Sanna im ersten Lauf einen hart erfahrenen siebten Rang. Ein Ausrutscher von Sanna auf regennasser Piste im von vielen Zwischenfällen geprägten zweiten Rennen beendete leider eine weitere gute Vorstellung des zweiten Wagens.

Vielversprechend war für das Team insbesonders die Leistung von Phillip Geipel. Der neu zum Team hinzugestossene 24-jährige Plauener rechtfertigte seine Berufung in die Argo Racing-Fahrercrew gleich in der ersten Qualifying-Sitzung mit der Pole-Position. Im Rennen erkämpfte er sich einen Vorsprung von bis zu 20s gegen die teils mit arrivierten GT3-Piloten besetzte Konkurrenz. Teamkollegin Ellen Lohr musste bei ihrem ersten Antreten mit einem GT3-Boliden in ihrem Stint einen Dreher verzeichnen, rettete aber am Ende noch den dritten Rang über die Ziellinie. Im am Folgetag auf regennasser Strecke ausgetragenen Lauf 2 war Lohr lange in Mittelfeldkämpfe verstrickt. Geipel bewies einmal mehr seine Klasse und kämpfte sich mit einer Rekordrunde nach der anderen in seinem Durchgang von Rang 22 bis auf Platz 4 nach vorne.

Philip Geipel nach Lauf 1: “Ich hatte ein perfektes Auto. Argo Racing und die Mannschaft um Wolfgang Schroeder haben da einen perfekten Job abgeliefert. Ich konnte mit dem Wagen im Rennen bis an das Limit gehen und dabei trotzedem noch die Reifen schonen. lauf1startDas war nicht so einfach, wie es vielleicht ausgesehen hat. Ich musste etwas tricksen, um einen Mittelweg zu finden, schnell zu sein, den Wagen aber so zu schonen, dass Ellen noch einen guten Grip vorfindet, wenn sie einsteigt. ” Auch Ellen Lohr war froh über ihren Teamkollegen: “Ich bin froh das Phillip so unglaublich schnell war. Er hat im Grunde genommen die gesamte Arbeit geleistet, um den Wagen auf das Podium zu bringen. Ich hab es fast verloren, weil ich mich Mitte meines Rennens gedreht habe. Ich bin beim Linksbremsen etwas zu spät auf das Kupplungspedal gegangen. Dadurch hab ich eine Menge Zeit und im Endeffekt Rang 2 verschenkt. Platz 2 wäre schön gewesen, aber ich bin auch so froh, bei meinem Comeback gleich auf dem Podium zu stehen."

Argo Racing schaut nach den beiden Vorstellungen in Silverstone, das man nun auf Rang 2 in der Mannschaftspunktewertung der Meisterschaft verlässt, mit Vorfreude auf den nächsten Lauf der Serie im tschechischen Brünn am 22. und 23. Mai. Das im belgischen Malmedy stationierte Team ist in der Saison 2010 sowohl in der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft als auch in der Belgischen GT-Serie Belcar mit dem neuen Lamborghini Gallardo LP560-4 GT3 engagiert.

Mitch Mitländer gewinnt SCC-Saisonauftakt

scc_start_r1Für Mitch Mitländer (Norma-Nissan) war der Auftakt der Sportscar Challenge 2010 in der Eifel ein voller Erfolg. Mit RWT Racing von Vorjahres-Champ Gerd Beisel scheint er die perfekte Liason eingegangen zu sein. Nicht nur Mitchländer setzte auf dem Nürburgring ein Ausrufezeichen. Bei der ersten Standortbestimmung machte Sven Barth im Division-2-Ligier-Honda mit der Polezeit auf sich aufmerksam. In den Rennen knüpfte der Formel VW-Meister von 2002 an die starken Qualileistungen nahtlos an und belegte im Gesamtklassement zweimal den zweiten Platz. Den verbliebenen Platz auf dem Stockerl sicherte sich Wolfgang Payr im PRC-BMW.

Im ersten Qualifying knackte Sven Barth als Einziger die Zweiminuten-Marken. Bruno Küng im letztjährigen Hungerbühler PRC-BMW hatte mit 2.00,068 das Nachsehen. Nach Startposition drei im ersten Quali, legte Mitchländer während des zweiten Durchgangs nach. Eine Zeit von 1.59,048 bedeutete eine Verbesserung von fast zwei Sekunden. „Ich bin die letzten Jahre immer ältere Autos gefahren. Jetzt fahre ich endlich ein konkurrenzfähiges Fahrzeug“, so der Polesitter für das zweite Rennen. Thorsten Rüffer behielt diesmal mit Startposition 2 gegenüber Barth die Oberhand.

mitlaenderDer Start zum ersten Rennen am Freitagnachmittag brachte gleich eine Vorentscheidungen für den Rennausgang. Während PRC-Pilot Siegmar Pfeifer mit gebrochener Antriebswelle erst gar nicht loskam, erwischte es Bruno Küng mit dem selben Defekt wenige hundert Meter weiter in der Einführungsrunde. Dementsprechend betrübt war Walter Pedrazza über den Saisonauftakt. Da man mit den neuen Autos, die zuvor in Hockenheim erste Tests absolviert hatten, nichts riskieren wollte, blieb für Payr vorerst nur das Vorjahresauto. „Es war für uns eigentlich nur ein Testlauf, da das neue Auto noch nicht fertig war“, erklärte Payr. Im weiteren Startprozedere berührte Payr beim Anbremsen Markenkollege Andreas Fiedler am Heck. Dessen linke Heckpartie verflüchtigte sich spektakulär in einem hohen Bogen (siehe Bild oben). Mitch Mitländer hielt sich dagegen schadlos und bog als Erster in die Mercedesarena ein. Das Leistungsmanko auf der langen Startgeraden konnte Sven Barth nicht kompensieren und musste gegenüber dem Norma-Nissan zurückstecken. Den weiteren Rennverlauf kontrollierte Mitchländer bis ins Ziel souverän. In gleicher Manier holte sich Sven Barth Gesamtrang 2 und den Sieg in der stark besetzten Division 2. Wolfgang Payr gab die dritte Position ebenfalls nicht aus der Hand, so dass beim Comeback gleich der Sprung aufs Podium gelang.

scc_valentin_hummelViel Spannung bot der Kampf um den zweiten Platz in der Division 2. Der 19jährige Valentin Hummel (Foto rechts) setzte sich im PRC-Honda gegen Gerhard Münch im Norma Honda und Mirco Schultis im PRC Honda durch. Valentin Hummel, der in der ersten Runde hinter dem beschädigten PRC von Fiedler fest hing, war da schon weit zufriedener. Zwar blieben Münch und Schultis zunächst am Youngster dran, doch mit zunehmender Renndauer riss der Kontakt ab. Hinter Münch und Schultis lief der neue PRC-WPR 60 BMW von Peter Kormann als Gesamtsiebter ins Ziel ein. Das bedeutet für Kormann beim ersten Auftritt im neuen Einsatzgefährt gleich Rang drei in der Division 1. Bei den GT-Fahrzeugen musste sich Jürgen Bender im Porsche 997 GT3 Cup knapp dem leistungsstärkeren GT2 von Jens Hochköpper geschlagen geben. Andy Feigenwinter (Bild unten)  behielt bei den Crosslé-Piloten die Oberhand. Spannung bot hier vor allem der Kampf zwischen Heinz Grau und Kaspar Huggenberg um Platz 2 in der Klasse.

Das zweite Rennen war zumindest an der Spitze ein Abziehbild vom vorherigen. Mitchländer und Barth fuhren souverän vorneweg und liefen in der selben Reihenfolge wie am Freitag im Ziel ein. Wolfgang Payr, zunächst hinter Küng, beendete das Rennen ebenfalls wieder unter den ersten Drei. Küng hatte in der sechsten Runde den PRC-BMW frühzeitig abgestellt. Davon profitierte Andreas Fiedler, der genau wie Payr kampflos aufrückte und Platz 4 im Gesamt belegte.

scc_andy_feigenwinterFür Thorsten Rüffer war nach dem etwas verpatzten Auftakt Wiedergutmachung angesagt. Beim Start zum ersten Rennen war das Auto ausgegangen, so dass er dem Feld hinterher jagen musste. Dass das Paket, dennoch stimmt, bewies er mit der schnellsten Rundenzeit der Division 2-Fahrzeuge. In einem spannenden Duell mit Valentin Hummel holte sich Rüffer letztlich Rang 2 in der Klasse, auch weil sich bei Hummel der Endschalldämpfer auf Nimmerwiedersehen verabschiedet hatte. Genau wie Hummel hatte auch Rüffer mit einem Manko zu kämpfen. „Ich fuhr im Rennen mit geplatzter Batterie, wodurch mir rund 50 PS fehlten und ich besonders nach den Kurven nicht richtig herauskam“, so Rüffer. Platz 3 in der Klasse ging diesmal an Gerhard Münch. Das selbe Bild herrschte bei den GT-Fahrzeugen und Crosslés. Sowohl Jens Hochköpper, als auch Andy Feigenwinter wiederholten ihre Klassensiege vom Vortag.

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