Pescarolo nicht in Le Mans - Reservelisten leeren sich

KSM-Lola3 weitere Änderungen im Feld für das 24 Stunden Rennen von Le Mans wurden am gestrigen Freitag vom ACO in Spa-Francorchamps am Rande der 1000km publik gemacht. Die 3 Teams die das Handtuch werfen mussten sind die bereits erwarteten beiden LMP1-Pescarolo-Teams Sora und Pescarolo Sport sowie das PeKa-Racing Team mit seiner Corvette. In allen 3 Fällen sind finanzielle Gründe ausschlaggebend für den Rückzug.

In das Feld nachgerückt sind hingegen der Kruse-Schiller Motorsport-Lola-Judd (Foto vom Auftritt an der Sarthe 2009) sowie die zweiten Autos von AF Corse und Matech. Besonders der Ferrari von AF Corse dürfte die Fans freuen – denn dies ist das Auto auf dem die beiden (ex-)F1-Piloten Fisicella und Alesi das Rennen 2010 bestreiten sollen.

Damit ist die Reserveliste der Prototypen – heuer gab es 2 Listen für Protos & GT´s – aufgezehrt. Einziges verbliebenes Auto auf der Reserveliste der GT ist der zweite Spyker, der nun auch im Falle des Rückzugs eines Prototypen in das Feld nachnominiert werden würde.

Bender / Dechent gelingt "Last Minute"-Sieg bei AvD 100 Meilen

avd100bendernrBuchstäblich in letzter Minute gelang Jürgen Bender und Martin Dechent beim Saisonauftakt der AvD 100 Meilen auf dem Nürburgring der große Coup. Im Porsche 997 Cup (Bild links: Racerspics.de) holte das Duo den überraschenden Gesamtsieg, auch weil der bis dato Führende Thomas Probst im Porsche 993 GT2 sich schon im Ziel gewähnte hatte. Der im letzten Renndrittel einsetzende Regen spülte so manchen Favoriten von den vorderen Rängen. Das Podest komplettierten Andreas Senn (Porsche 997 Cup) und Jens Hochköpper (Porsche 911 GT2).

Im verregneten Zeittraining am Sonntagmorgen diktierten zunächst die Fahrzeuge der ins Feld integrierten Spezial Tourenwagen Trophy das Tempo. Jürgen Alzen legte im Porsche 997 Turbo die schnellste Zeit vor. Das Feld der AvD 100 Meilen wurde von Sven Barth und Thomas Rudel im Ligier JS51 angeführt, die mit einer Zeit von 2:22,378 den fünften Startplatz einnahmen. Für den offenen Sportwagen, der schon bei den zwei Sprintrennen der Sportscar Challenge eine hervorragende Figur abgegeben hatte, war das Rennen jedoch gleich beim Start beendet. In einer großen Qualmwolke strandete der Ligier am Ende der Startgeraden.

Bei trockenen Bedingungen bestimmte in der Anfangsphase Michael Funke, der gemeinsam mit Gerhard Ludwig am Volant des BMW GTR E92 kurbelte, das Geschehen. Der erfahrene Motorsportler hielt Thomas Probst und Mirco Schultis auf dem PRC-Honda zunächst auf Distanz. Dazu drängten Gerd Beisel (Norma-Nissan) und Jens Hochköpper (Porsche 911 GT2) von den hinteren Rängen nach vorne. Da Jürgen Bender die klasseninterne Konkurrenz im Griff hatte, musste der Neckarsulmer das Tempo an der Spitze nicht mitgehen. In Runde 21 fuhr Bender zum Stopp an die Box. Die Übergabe an Martin Dechent klappte reibungslos, doch schon in der Outlap änderte sich das Wetter dramatisch. „Nach dem Fahrerwechsel mussten wir wegen des einsetzenden Regens gleich noch einmal rein. Das warf uns vom zweiten auf den siebten Platz zurück. Doch auf der nassen Strecke haben wir dann wieder Zeit aufgeholt“, erklärte Jürgen Bender. Am Ende war es sogar soviel Zeit, dass die beiden zum ersten Mal im Gesamtklassement bei den AvD 100 Meilen ganz oben auf dem Siegertreppchen standen.

Weit weniger zufrieden war Thomas Probst, der bis in die vorletzte Rennrunde führte, sich dann aber in der Renndistanz vertan hatte. Zu allem Überfluss wurde er auch noch in der letzten Runde von einem Konkurrenten ins Aus befördert. Da konnte Aleidus Bosman (Porsche 997 Cup) bei seiner AvD 100 Meilen Premiere weitaus zufriedener sein. Er belegte in der am heftigsten umkämpften Division 3.5 noch vor Markenkollege Thomas Langer den dritten Platz. Durch das Missgeschick von Probst rückten Michael Funke und Gerhard Ludwig, der in der 23. Runde übernommen hatte, auf die dritte Position bei den Fahrzeugen der Division 3.7 nach vorne.

avd100beiselnrDa Andreas Senn im Porsche 997 GT3 Cup mit einer starken Leistung auf den zweiten Gesamtplatz gefahren war und Jens Hochköpper im Regen sowieso eine Klasse für sich ist, bestand das Podium nur aus Fahrern der GT- und Tourenwagen Division. Die Sportwagenfraktion hatte bei den widrigen Wetterverhältnissen weit mehr Schwierigkeiten. Gerd Beisel gewann zwar die Sportwagenwertung, war aber dennoch nicht ganz zufrieden mit dem Wochenende. Ebenfalls nicht wirklich glücklich war Division 2 Sieger Mirco Schultis, der sich mit Patrick Simon ebenfalls einen starken Partner mit in seinen PRC-Honda geholt hatte. Da der PRC aber seit der fünften Runde mit defekter Kupplung unterwegs war, stellte der Division 2 Sieg aber sicherlich mehr als nur ein respektables Ergebnis dar.

Nach einem turbulenten und spannenden Rennen bleibt den Fahrern und Teams nun erst einmal Zeit zum Durchatmen. In Hockenheim findet dann vom 19.-20. Juni der zweite Saisonlauf statt.

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