Audi TT-RS mit starkem Debüt

Audi TT-RSAngesichts der ersten Gesamtsieges eines Mercedes seit zwölf Jahren bei der VLN Langstreckenmeisterschaft bei den DMV-250 Meilen (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten) ging das nicht minder erfolgreiche Debüt einer weiteren signifikanten Neukonstruktion ein wenig unter: Der Audi TT-RS der vom Einsatzteam von Raeder Motorsport in Zusammenarbeit mit der Technischen Entwicklung sowie der Produktion der Audi AG & der quattro GmbH sein Renndebüt erlebte, konnte von den drei Piloten Christoph Breuer, Marc Hennerici und Christopher Mies beim Rennen gleich auf dem schten Gesamtrang ins Ziel gebracht werden. Damit kam man nur 40s hinter dem schnellsten Audi R8 LMS GT3 ins Ziel.

Marc Hennerici fand im Nachhinein lobende Worte für die Neuentwicklung „Das Debüt ist wirklich super gelaufen. Zusätzlich kam uns die Witterung entgegen, die die Motorenleistung gegenüber den schnelleren GT3 egalisierte. Zwar hatte ich im Auftaktstint noch etwas Gewöhnungsprobleme mit dem Reifensetup, doch das darf bei einem Debüt mit einem brandneuen Wagen schon mal passieren. Wenn die Entwicklung des SP4T-Modells weiter so gute Schritte wie am Wochenende macht, halte ich bei trockenen Bedingungen mit dem Auto Zeiten im 8:40´er Bereich für möglich.“ Im Rennen bei nassen bis feuchten Bedingungen musste man sich beim Debüt mit einer 9:52,44 als schnellster Runde begnügen, damit lag man nur 12s oberhalb der schnellsten Runde des Schwestermodells Audi R8 LMS GT3.

Dennoch wird die GT3-Klasse nicht das Ziel des neuen Wagens sein, wie vergangenen Woche von uns bereits spekuliert wurde. Dies stellte Entwicklungsingenieur Peter Oberndorfer in einem kurzen Telefoninterview klar: „Wir wollten mit dem Einsatz ein mögliches modulares Kundensportmodell unterhalb des R8 LMS testen. Geplant ist dabei, ein Modell anzubieten, das aufgrund der modularen Bauteil- und Motorenpalette für die SP4T-, die SP3T- und die GT4-Klasse hergerichtet werden könnte. An einen GT3 ist dabei nicht gedacht, weil diese Klasse weiter dem R8 LMS vorbehalten sein soll. Aber der neue Wagen soll deutlich preiswerter als der R8 werden. Unsere Zielvorstellung ist dabei, dass der SP4T, den wir am Wochenende auch getestet haben, in etwa in der Preisregion eines gut ausgestatteten Cup-Porsches angesiedelt werden soll. Audi TT-RSIn der stark besetzten SP3T könnte man mit diesem Auto sogar um den Titel mitfahren. Ob daraus auch ein GT4-Modell wird, bleibt erst mal abzuwarten, weil es das erste Modell dieser Art mit Frontantrieb wäre. Das ist natürlich gewöhnungsbedürftig, bringt aber im Gegenzug eine leichtere Fahrbarkeit für die Kunden mit sich.

Wir haben mit der Entwicklung des höchst entwickelten Modells - also des SP4 - angefangen, um den Wagen quasi Top-down zu entwickeln, da dies eventuelle Haltbarkeitsprobleme sofort offenlegen könnte. Allerdings hatten wir am Wochenende keinerlei Probleme zu beklagen. Somit werden wir die Tests bis über den Winter ausweiten und auch eventuelle Langstreckeneinsätze über 12 oder 24h simulieren. Im Vordergrund werden dabei die Haltbarkeit und Festigkeit aller Komponenten stehen, da wir diesbezüglich bei Audi hohe Ansprüche gegenüber den Kunden erfüllen wollen.“

Auch wenn bei Audi noch keinerlei offizieller Beschluss bezüglich eines TT-RS-Kundenprogramms vorliegt, hat der Einsatz doch genügend Interesse bei den VLN-Teams generiert, wie Oberndorfer erläuterte. „Wir hatten sogar Kaufanfragen und die gingen so weit, dass wir am Wochenende mehrere Autos hätten an den Mann bringen können. Das ist natürlich schön, weil es ein wenig Fahrt in das Programm bringt. Aber bevor das Kundenprogramm offiziell startet, brauchen wir natürlich einen entsprechenden Beschluss des Vorstands in diese Richtung.“

V de V – Magny-Cours - Entries

Palmyr-Norma M20F - www.vdev.frDie VdeV Endurance Proto tritt am Abend des 23.10. in Magny-Cours zu einem sechs-Stunden-Rennen an, für das 32 CN-Fahrzeuge genannt wurden. Wie üblich sind die Norma-Chassis mit 18 Stück am stärksten vertreten, hinzu kommen zehn Ligier, drei Juno und ein Radical.

Ebenfalls über sechs Stunden wird der am Sonntag, 24.10. stattfindende Lauf der Endurance GT/Tourisme führen. Deren Entry umfasst 31 Wagen, darunter den Ferrari F430 der Tabellenführer Pagny / Perrier, zwei Lamborghini Gallardo, drei Mosler, drei Silhouetten-Fahrzeuge sowie 21 Porsche. Für beide Serien ist es die vorletzte Runde dieses Jahres, auf dem weiteren Programm steht in November noch Estoril.

Die VdeV Historic Endurance wird in Magny-Cours am späten Vormittag des 23.10. in ein vier-Stunden-Rennen starten, welches bereits das Saisonfinale dieser Serie darstellt. Gemeldet sind 22 Autos (sieben Prototypen und 15 GT), die vorwiegend aus den 60er- und 70er-Jahren stammen.

Keine weiteren GT4-Corvettes mehr?

VLN-CorvetteFünf Corvette GT4 hat Callaway Competition bislang aufgebaut. Doch die Chance dass weitere Wagen des Modells in Zukunft folgen werden ist, laut Callaway-Teamchef Ernst Wöhr – mit seiner Mannschaft verantwortlich für den Aufbau der Boliden – relativ klein. Wöhr sieht sich gegenüber anderen Konstruktionen von der FIA benachteiligt.

„Man sieht es zum Beispiel in der niederländischen Meisterschaft. Dort dürfen zum Beispiel alle BMW M3 GT4 mittlerweile mit einem nachhomologierten Heckflügel fahren, während wir wie die meisten GT4-Autos auf Aerodynamik-Teile verzichten müssen und dafür massig Zusatzgewicht und kleinere Restriktoren verschrieben bekommen haben. Die Corvette sind dort gegen die dominierenden BMW chancenlos geworden. In der VLN Langstreckenmeisterschaft haben wir Vergleichbares erlebt. Unter diesen Umständen ist das Kundeninteresse an den Autos gesunken. Wir haben bislang fünf GT4 Corvettes aufgebaut. Davon war eine ein Auto für die GTB-Klasse der GT-Meisterschaft im mittleren Osten. Das ist in etwa ein Mittelding zwischen einem GT3 und einem GT4 gewesen.“

In der VLN Langstreckenmeisterschaft konnte die Guttroff-Corvette gegen Anfang des Jahres zwei Klassensiege erzielen. Seit den BoP-Anpassungen stiegen die Rundenzeiten in der Tat um 15s, womit man bei den letzten vier Rennen gegen die Aston Martin Vantage GT4 von Mathol Racing ins Hintertreffen geriet. In der Niederländischen GT4-Meisterschaft hielt sich dagegen die Performance der Corvettes und der BMW M3-GT4 über die Saison die Waage. Insofern wird man die kommenden BoP-Einstufungen der GT4 sicher aufmerksam bei Callaway Competition betrachten. Bis dahin konzentriert sich die Mannschaft von Ernst Wöhr im kommenden Jahr auf die GT3-Corvettes, von denen man bislang 18 Autos aufgebaut hat.

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