V de V – Estoril - Ergebnis Endurance Proto

In der vergangenen Saison startete Pierre Ehret in der Le Mans Serie auf einem GT2-Ferrari des CR Scuderia Ferrari-Teams. Doch der 53-jährige Tegernseer hat auch Ambitionen im Prototypenbereich. Daher testete er vergangene Woche in Südfrankreich ein potentielles Einsatzgerät für die Saison 2011. Beim französischen Team JMB-Racing absolvierte Ehret seine ersten Runden in einem Formula Le Mans Boliden auf dem HTTT bei Marseilles. „Die Kosteneffizienz hat mich bei diesen Autos schon einige Zeit gereizt. Eine Saison ist recht preiswert zu realisieren. Gleichzeitig sind es echte Rennautos die einen richtigen Speed haben“, so Ehret.
Der Deutsche absolvierte seinen Test zusammen mit dem Schweizer Maurice Basso – seit einigen Jahren Stammpilot bei JMB - und einem weiteren italienischen Piloten. „Der Wagen hat richtig Spass gemacht. Die Zeiten waren ok und das Auto machte einen zuverlässigen Eindruck. Ein paar kleine Kritikpunkte gibt es, etwa an der etwas indirekten Lenkung. Das Steuer ist zu leicht und gibt dir wenig Feedback. Auch ist die Schaltung etwas langsam beim Herunterschalten. Das war mir aber im Voraus bekannt und konnte meinen Fahrspass nicht trüben. Das Team ist direkt am Kurs stationiert und hat dort eine sehr tolle Location zur Verfügung. Zudem kann die Strecke sehr schnell auf eine von über 20 möglichen Konfigurationen umgerüstet werden. Per Flug wäre die Strecke sehr schnell von München aus zu erreichen – die Testmöglichkeiten wären also ideal.“
Ob Ehret nun für 2011 in die Prototypenklasse umsteigt ist allerdings noch nicht entschieden. „Ich habe ja noch bei CRS-Racing meinen GT2-Ferrari als Option. Nun kommt es auf das Budget an, das ich 2011 aufwenden kann. Die Entscheidung wird zwischen der neuen Privatfahrerkategorie GTE-Am bei den GT2 und dem Formula Le Mans fallen, wobei im letzteren Fall aus meiner Sicht JMB die erste Adresse wäre, wenn es um das Einsatzteam geht.“ Möglicherweise könnte dann sogar ein zweiter deutscher Pilot an der Seite von Ehret ins Steuer des Prototypen greifen.
Das Highcroft-Team hat einen ersten Test des neuen HPD-LMP2-Motors unternommen. Der neue 2,8l Bi-Turbo V6-Treibsatz war von HPD im vergangenen Sommer als Nachfolger des jetzigen 3,4l HPD-LM-V8 Motors angekündigt worden, der 2011 nach der Reformation des Motorenreglements nur noch in der LMP1-Klasse erlaubt ist. Schon vor sieben Wochen war dem Team ein Modell des neuen Motors zwecks Neuinstallation der Antriebstechnik zugesandt worden. Nun konnte mit dem ersten funktionsfähigen Modell ein erster Streckentest unternommen werden. Der lief vergleichsweise rund ab. Nach einem kurzen Funktionstest auf dem Carolina Motorsports Park spulte Pilot Simon Pagenaud 700km auf dem Kurs ab. Dabei wurde das Team an keiner Stelle durch ernsthafte Motorenprobleme gebremst.
Zwar musste sich Pagenaud an den niedrigeren Poweroutput - die Triebwerke der neuen Generation leisten etwa 100PS weniger als die alten - gewöhnen, jedoch zeigte sich der Franzose ebenso wie das Team beeindruckt von der Charakteristik des neuen Motors. “Der Motor zeigt sich sehr fahrbar und hat für sein Leistungslevel wirklich eine Menge Schub. Auch haben wir im Vergleich zum atmosphärischen V8 aus dem Vorjahr weniger Vibrationen. Unser Chassis hat eine ganze Menge Abtrieb – mit dem schwächeren Motor im Vergleich zur Vorsaison musst du nur irgendwie die Geschwindigkeit halten. Aber HPD hat uns die Erarbeitung weiterer Motorenmappings angekündigt, wobei man sicher noch etwas Leistung finden wird. Das Auto fühlt sich auch durch den kleineren Motor etwas agiler an. Aber ich musste nicht viel an meinem Fahrstil ändern.“
Damit hat HPD als Motorenlieferant auch in der neuen LMP2 wieder ein Eisen im Feuer. Weitere Triebwerke für die Klasse werden bislang von Judd (BMW), Zytek (Nissan) und Roush-Yates (Ford) angeboten.
12.07.2025 (10 days ago)
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