LMP1-Vorschau auf den LMS-Saisonauftakt
In einer Woche startet die Le Mans Serie in Le Castellet in ihre 8.Saison. So langsam muss man sich von dem Titel beste/bedeudenste Sportwagenserie weltweit verabschieden, denn mit dem Intercontinental Le Mans Cup ist der Le Mans Serie eine starke hausinterne Konkurrenz erwachsen, die in Zukunft das Gros der professionellen Teams in die weltweit betriebene Serie abziehen wird. Dennoch ist die Nennliste mit über 35 Autos nicht zu unterschätzen. Jedoch kommt man so bei den 3 gemeinsamen Rennen mit dem Intercontinental Le Mans Cup auf potentielle Felder von an die 60 Autos – für die Fans ein Grund leuchtende Augen zu kriegen. Für Veranstalter, Teams und Fahrer droht allerings ein logistischer und renntaktischer Horror. Daher hat man schon angekündigt beide Serien 2012 trennen zu wollen. Ob die Le Mans Serie dann in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, bleibt abzuwarten. Doch solche vorweggenommenen Bedenken sollen uns nun nicht den Blick auf eine Saison verstellen, die im Nachhinein historisch vielleicht als absoluter Höhepunkt der Serie bewertet werden wird.
Am HTTT werden 6 LMP1 gegeneinander antreten. Just hinzugekommen ist der neue AMR-One von Aston Martin Racing. Das von Prodrive unterstützte Werksteam wird das vielbeachtete Renndebüt des neuen, offenen 2l-6Zylinder-Boliden absolvieren. Der von Stefan Mücke, Darren Turner und Harold Primat pilotierte Wagen ist der einzige echte Werkswagen der in der Top-Klasse um den Sieg fahren wird, vorausgesetzt das Debüt läuft reibungslos.
Als heimliches Semi-Werksteam von Toyota sind die Rebellion Racing Lolas zu werten. Ein Auto absolvierte vor 2 Wochen bereits die ILMC-Runde in Sebring und fuhr dort ein unspektakuläres aber zuverlässiges Rennen.
Gegen die Toyota-Mannschaft stemmt sich ein alter und willkommener Bekannter. Henri Pescarolo beendet seine Zwangspause in die ihn ein ehemaliger Teampartner getrieben hat und taucht mit seinen nach alten LMP1-Reglement gestrickten Eigenkostruktionen mit dem 5-Judd-Motor wieder in der Serie auf. Er und das portugiesische Quifel-ASM Team sind alte Bekannte aus vergangenen LMS-Saisons. Die iberische Mannschaft wird einen Vergleich ermöglichen wie sich die LMP1-neu (letztes Jahr noch war deren Zytek als LMP2 eingestuft) gegen die LMP1-alt (Pescarolo) schlagen können. Quifel-ASM Team stellt übrigens in der Top-Klasse den einzigen Zytek am HTTT. Die italiensche Rangoni-Mannschaft fehlt dagegen mit ihrem Hybrid-Auto. Letztlich kommt das neue Guess Racing Europe-Team mit einem Lola und dem deutschen Sportwagenpiloten Wolfgang Kaufmann als 6. Team hinzu. Beim Debüt mit dem neuen Wagen, bei dem es sich nach letzten Informationen nun doch um ein Coupé handelt soll, sollten noch keine übertrieben hohe Erwartungen an die belgische Mannschaft gestellt werden.
Somit startet mit 6 LMP1 ein übersichtliches Top-Feld an der Cote d´Azur, das aber interessante Facetten hat.