Verfasst von Harald Gallinnis. Veröffentlicht in Le Mans ( WEC )
Das amerikansche Highcroft-Team hat das vorzeitige Ende der Zusammenarbeit mit Honda bekannt gegeben. Die mehrfache amerikanische Meistermannschaft aus der ALMS hatte in diesem Jahr mit den Japanern das Auslaufen der langjährigen Kooperation mit Acura/HPD vereinbart und wollte noch ein letztes Mal in Le Mans zu einem Angriff in der LMP1-Klasse ausrücken. Dazu hatte man sich exklusiv ein aktuelles LMP1-Triebwerk konstruieren lassen, das bei den diesjährigen 12h in Sebring sogar das Potential offenlegte mit den Dieseln von Peugeot und Audi auf Augenhöhe mitzukämpfen. Dann kam das Erdbeben in Japan und Honda musste seine Unterstützung für das Projekt aus naheliegenden Gründen einstellen. Da die Truppe von Teambesitzer Duncan Dayton keine Möglichkeit sah, den Einsatz aus eigener Tasche zu finanzieren, erfolgte nun der Rückzug vom Klassiker an der Sarthe, der eigentlich den Endpunkt des 5-Jahresprogramms von Dayton und Honda darstellen sollte.
Highcroft war von Anfang an in das LMP-Programm der Japaner involviert, das über den amerikanischen Arm Acura initiiert wurde. 2007 startete man als Entwicklungsteam mit einem Courage-Chassis, das später als Acura von Wirth Research umgearbeitet wurde. Die Motoren waren von Anfang an aus der eigenen Schmiede und wurden von Honda immer auf einem konkurrenzfähigen Stand gehalten. In der ALMS konnte man gegen Porsche und Audi angehen und errang 2009 und 2010 jeweils die Meisterschaftstitel. In 42 absolvierten Meisterschaftsrennen in der ALMS gelangen der Mannschaft 28 Podien, 9 Poles und 11 Siege. 2011 wollte man sich mit dem neuen LMP1 auf Le Mans konzentrieren. Doch nun wird der gefeierte 2. Platz in Sebring wohl der einzige Auftritt des vielversprechenden neuen Autos sein.
Mit Highcroft verliert Le Mans das vermutlich beste Benziner-Auto, das in diesem Jahr gegen die Werksdiesel hätte mitkämpfen können.
Anstelle der Amerikaner, die nun in der Indycar- und LMP-Szene in Ruhe nach neuen Partnern suchen wollen, rückt nun der belgische Kronos-Lola-Aston in das Feld. Dieses Auto könnte ungewollt zu „Astons Speerspitze“ an der Sarthe avancieren, da die neue eigene Konstruktion AMR-One sich nach wie vor aufgrund von gravierenden Kinderkrankheiten technisch indisponiert gebärdet. Zumindest bekommt so Vanina Ickx mit ihren Co-Piloten Bas Leinders und Maxim Martin Gelegenheit, ihre Bilanz als erfahrenste weibliche Le Mans Starterin der Gegenwart weiter auszubauen. Auf der Reserveliste der 24h verbleiben nach dem Tausch für Kronos nur noch der 2. Ford GT des Doran-Teams und der Young Driver AMR Aston Martin Vantage GT2 als letzte Reservenennungen über.
Verfasst von Porsche Pressetext. Veröffentlicht in Porsche Carrera Cup
Der Niederländer Jeroen Beekemolen vom Team Deutsche Post by tolimit fuhr beim 2. Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland in Zandvoort einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg nach Hause. Zweiter mit 3,3 Sekunden Rückstand wurde Martin Ragginger auf seinem von Schnabl Engineering eingesetzten 911´er. Der absolute Held nach 19 Rennrunden auf dem 4,307 Kilometer langen Dünenkurs war jedoch Nick Tandy. Vom letzten Startplatz aus ins Rennen gegangen, kämpfte sich der Brite von Konrad Motorsport bis auf Rang 3 nach vorne. Der Vorjahressieger holte im Qualifying lediglich Rang 12 und wurde ganz ans Ende des Starterfeldes versetzt, weil er im Freitagstraining gelbe Flaggen missachtet hatte. Nach einem fulminanten Start und einer ebensolchen ersten Rennrunde hatte der Brite bereits sechs Rivalen überholt und lag auf Position 10. Auf einer Rennstrecke, von der Fahrer sagen, sie eigne sich nicht für Überholmanöver, zog der entfesselt fahrende Briten nach vorne bis auf Platz 3. Nur beim Versuch, auch noch Ragginger zu passieren, scheiterte er mit einem Verbremser wegen stark strapazierter Reifen. Damit behält der Auftaktsieger auch nach dem Zandvoort-Lauf die Tabellenführung inne.
Dem Trainingsschnellsten Bleekemolen, zweimaliger Meister des Porsche Mobil 1 Supercup, spielte bei seinem Heimsieg alles in die Hände. Nach einem blitzsauberen Start fuhr er als Erster in die erste Kurve und davon, während sich das Starterfeld zunächst hinter Meister Nicolas Armindo wie an einer Perlenschnur aufgereiht staute. Der konnte seine gute Trainingsleistung im Rennen nicht umsetzen, hielt sich zwar einige Runden auf dem zweiten Rang, wurde dann aber förmlich nach hinten durchgereicht und schließlich von einem Konkurrenten im Kampfgetümmel umgedreht. Damit ist der Meister des Vorjahres in dieser Saison noch ohne Punkte und tief enttäuscht.
Jeroen Bleekemolen : „Daheim zu gewinnen, ist perfekt. Das Rennen war fast ein wenig langweilig für mich. Ich bin beim Start gut losgekommen und konnte vorne wegfahren, weil die Jungs hinter mir in Zweikämpfe verstrickt waren. Zum Ende hin habe ich dann Tempo rausgenommen, um meinen Sieg nicht zu gefährden.“
Der 3. Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland findet am 5. Juni auf dem neuen Red Bull Ring in Österreich statt.
Verfasst von Harald Musileck. Veröffentlicht in Australische GT
Zwei Monate Pause gab es für die Teilnehmer der Australischen GT nach dem Saisonauftakt in Adelaide. Nun sieht der Meisterschafts-Kalender an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden Rennen vor: Am 21./22.05. tritt man auf dem in unseren Breiten eher weniger bekannten, 3km langen Winton Motor Raceway im Bundesstaat Victoria an. Eine Woche später steht dann das nahe der Hauptstadt Sydney gelegene Eastern Creek auf dem Programm der Serie.