Christian Hohenadel: Heimsieg in der GT1-WM

hohenadel_sieg.jpgDer Sachsenring scheint für Christian Hohenadel (Bild: 2. v.r.)und seine Hexis Racing-Truppe ein perfektes Pflaster zu sein. Schon beim ADAC-Masters-Finale 2008 gelang der Truppe ein Sieg mit Aston Martin. Nun – drei Jahre später triumphierte man bei der ersten Vorstellung der FIA-GT1 Weltmeisterschaft auf dem Kurs bei Hohenstein-Ernstthal (der Link führt zum Rennbericht auf unseren Seiten). Durch den WM-Premierensieg vor offiziell 45.000 Zuschauern übernahm Hohenadel gemeinsam mit Teamkollege Andrea Piccini nach vier Rennen auch die Tabellenführung in der WM.

Der Weg zum ersten WM-Triumph von Hohenadel musste dabei hart erarbeitet werden. Nach einem Unfall von Piccini im Qualifying mussten Hohenadel / Piccini vom letzten Startplatz in das Qualifying-Rennen am Samstag starten. Mit einer tadellosen Leistung arbeiteten sich beide durch das Feld und beendeten das Rennen auf Platz 5. Im Championship-Rennen entgang der Saarländer Hohenadel dann knapp den Gerangeln in der ersten Kurve und setzte sich an die zweite Position. Hohenadel startete Attacken auf den führenden Young Driver AMR-Aston Martin von Stefan Mücke. Bereits der zweite Angriff war von Erfolg gekrönt und die französische Mannschaft gab die Führung danach nicht mehr preis. hexisastonsring.jpgNach einem perfekten Boxenstopp brachte Teamkollege Andrea Piccini den Aston Martin nach fehlerloser Fahrt als Erster ins Ziel.

„Unglaublich! Ich hätte nie erwartet das wir hier an diesem Wochenende gewinnen können“, so ein überglücklicher Hohenadel nach dem Rennen. „Nach dem Start konnte ich Platz 2 übernehmen und habe den Führenden unter Druck gesetzte. Ich war klar schneller, der zweite Angriff dann erfolgreich und ich konnte die Führung übernehmen. In der zweiten Rennhälfte war ich dann sehr nervös und habe gehofft, dass bis zum Ende noch alles gut geht. Aber Andrea ist toll gefahren und hat keine Fehler gemacht. Der erste WM-Sieg ist einfach fantastisch!“

Französische GT - aktueller Zwischenstand

Nach drei Runden der Französischen GT-Meisterschaft bleibt es im Gesamtklassement unverändert spannend: Anthony Beltoise / Laurent Pasquali (Pro GT by Almeras-Porsche 911 GT3 R; 76,5 Punkte) schafften auch in Dijon wieder zwei Podiumsplätze und konnten damit ihre Führung behalten. Auf Platz 2 vorgerückt sind Stephane Ortelli / David Hallyday (Team Audi France-Audi R8 LMS; 72), auf den Rängen 3 bis 5 folgen Renaud Derlot / Gerard Tonelli (Graff Racing-Mercedes SLS, 68,5), Patrick Bornhauser / Laurent Groppi (Larbre Competition-Porsche 911 GT3 R; 67) und Olivier Pla / Gabriel Balthazard (Sofrev ASP-Ferrari F458 GT; 37).

Aus für Highcroft-HPD - der beste Benziner fehlt in Le Mans

HighcroftDas amerikansche Highcroft-Team hat das vorzeitige Ende der Zusammenarbeit mit Honda bekannt gegeben. Die mehrfache amerikanische Meistermannschaft aus der ALMS hatte in diesem Jahr mit den Japanern das Auslaufen der langjährigen Kooperation mit Acura/HPD vereinbart und wollte noch ein letztes Mal in Le Mans zu einem Angriff in der LMP1-Klasse ausrücken. Dazu hatte man sich exklusiv ein aktuelles LMP1-Triebwerk konstruieren lassen, das bei den diesjährigen 12h in Sebring sogar das Potential offenlegte mit den Dieseln von Peugeot und Audi auf Augenhöhe mitzukämpfen. Dann kam das Erdbeben in Japan und Honda musste seine Unterstützung für das Projekt aus naheliegenden Gründen einstellen. Da die Truppe von Teambesitzer Duncan Dayton keine Möglichkeit sah, den Einsatz aus eigener Tasche zu finanzieren, erfolgte nun der Rückzug vom Klassiker an der Sarthe, der eigentlich den Endpunkt des 5-Jahresprogramms von Dayton und Honda darstellen sollte.

Highcroft war von Anfang an in das LMP-Programm der Japaner involviert, das über den amerikanischen Arm Acura initiiert wurde. 2007 startete man als Entwicklungsteam mit einem Courage-Chassis, das später als Acura von Wirth Research umgearbeitet wurde. Die Motoren waren von Anfang an aus der eigenen Schmiede und wurden von Honda immer auf einem konkurrenzfähigen Stand gehalten. In der ALMS konnte man gegen Porsche und Audi angehen und errang 2009 und 2010 jeweils die Meisterschaftstitel. In 42 absolvierten Meisterschaftsrennen in der ALMS gelangen der Mannschaft 28 Podien, 9 Poles und 11 Siege. 2011 wollte man sich mit dem neuen LMP1 auf Le Mans konzentrieren. Doch nun wird der gefeierte 2. Platz in Sebring wohl der einzige Auftritt des vielversprechenden neuen Autos sein. Mit Highcroft verliert Le Mans das vermutlich beste Benziner-Auto, das in diesem Jahr gegen die Werksdiesel hätte mitkämpfen können.

kronosaston.jpgAnstelle der Amerikaner, die nun in der Indycar- und LMP-Szene in Ruhe nach neuen Partnern suchen wollen, rückt nun der belgische Kronos-Lola-Aston in das Feld. Dieses Auto könnte ungewollt zu „Astons Speerspitze“ an der Sarthe avancieren, da die neue eigene Konstruktion AMR-One sich nach wie vor aufgrund von gravierenden Kinderkrankheiten technisch indisponiert gebärdet. Zumindest bekommt so Vanina Ickx mit ihren Co-Piloten Bas Leinders und Maxim Martin Gelegenheit,  ihre Bilanz als erfahrenste weibliche Le Mans Starterin der Gegenwart weiter auszubauen. Auf der Reserveliste der 24h verbleiben nach dem Tausch für Kronos nur noch der 2. Ford GT des Doran-Teams und der Young Driver AMR Aston Martin Vantage GT2 als letzte Reservenennungen über.

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