FIA-GT4-Finale Zandvoort: Titel geht an BMW-Team & -Pilot

vanderende.jpgNeben der FIA-GT3 Europa-Meisterschaft hielt auch der FIA-GT4 Europacup am vergangenen Wochenende in Zandvoort sein Finale 2011 ab. Dabei gelang es BMW M3-GT4-Pilot Ricardo van der Ende, den Titel am Ende für sich zu entscheiden. Mit zwei Siegen in Lauf 2 bzw. im - gemeinsam mit Co-Pilot Duncan Huisman gewonnenen - Hauptrennen am Sonntag hatte van der Ende mit seinem Ekris-BMW-Team den Fahrertitel und den Teamtitel fixieren können.

14 Autos hatten sich zum Saisonfinale an der niederländischen Nordseeküste eingefunden. Im ersten Lauf siegte noch Corvette-Pilot Jeroen Bleekemolen vor Dick Freebird auf einem Lotus Evora und Dennis Retera auf dem Aston Martin Vantage GT4 des Vorjahres-Meisterteams Rhesus Racing. In Rennen 2 siegte van der Ende vor den beiden Lotus-Piloten Stefano D´Aste und Cor Euser. Lauf 3 gewann das Ekris-BMW-Duo vor der Datahouse-Corvette und dem Rhesus Racing-Aston Martin. zandvoort.jpgDa in Zandvoort das Renauer Motorsport-Team fehlte, ging das Finale ohne deutschsprachige Beteiligung über die Bühne.

Mit durchschnittlich 18 startenden Teams (20 in Silverstone) brachte man zumindest in diesem Jahr ein halbwegs passables Feld auf die Beine, was auch der Kooperation mit den Niederländischen GT4-Meisterschaft geschuldet sein dürfte. Dennoch blieb auch heuer der grosse Durchbruch in der eigentlich kostengünstigsten GT-Kategorie (Basispreis der Autos: zwischen 60-130T€) aus. Die Supersport-Kategorie mit nur einem regulär startenden Teilnehmer versank gar ganz in der Bedeutungslosigkeit - hier fuhr Gianni Giudici den Titel im Alleingang ein. Für die GT4-Fahrzeugkategorie gibt es mittlerweile auch im Langstreckenbereich einige attraktive Alternativen (Blancpain Endurance Serie, VLN Langstreckenmeisterschaft). Inwieweit die Serie 2012 fortgeführt wird, harrt derzeit noch der Verkündung.

Frank Schreiner gewinnt DMV-TCC-Gesamtwertung 2011

dmvfinale.jpgVier Fahrer im Feld der 44 Starter hatten in Hockenheim beim DMV-Touringcar Championship-Finale noch Titelchancen. Frank Schreiner (Porsche GT3) und Christof Langer (BMW M3) lagen sehr nahe zusammen, dahinter dann die beiden Porsche-Piloten Jürgen Bender und Jürg Aeberhard.

Letzterer hätte zwei Gesamtsiege und Ausfälle der Wettbewerber benötigt, um das Blatt zu seinen Gunsten beim Finale doch noch zu wenden. Er gewann auch beide Rennen vor den beiden Novidem-Swissracing-Piloten Markus Winkelhock und Pierre von Mentlen in ihren beiden Audi R8 LMS GT3, die hier mit dem Team Rosberg zusammen erstmals beide eingesetzt wurden. Viele Szene-Kenner vor Ort hatten Winkelhock nach der Pole für R2 und der schnellsten Runde in R1 auch einen Gesamtsieg in Hockenheim zugetraut. Mit seinen beiden Erfolgen fuhr Jörg Aeberhard sich in der Ewigensiegerliste der Meisterschaft auf Platz 3 hinter Rolf Rummel und Klaus Horn (b. Porsche 993 GT2) nach vorne.

Der Meistertitel jedoch hier war nicht mehr in Griffnähe. Die favorisierten Mitbewerber um den Titel vor ihm errangen als Klassenzweite ebenfalls Topresultate in beiden Rennen. So waren es beim 2. Rennen des Tages, dem allerletzten Lauf der Serie, nur noch Frank Schreiner und Christof Langer, die um den Titel kämpften. Frank Schreiner geriet beim Start durch Ralf Eisenreich im Toyota MR2 in Bedrängnis. Auch der Schweizer Adrian Maeder schlüpfte vorbei. Dazu lief der Melkus GT mit Konstrukteur Sepp Melkus am Steuer wie ein Uhrwerk. Schreiner fuhr an Maeder vorbei auf Klassenrang 2. Im Mittelfeld spitzte sich der Kampf in der Klasse bis 3,25L zwischen dem Führenden Tobias Paul und Christof Langer immer mehr zu. Langer schloss Runde um Runde auf. Beim Überholmanöver Langer kontra Paul berührten sich beide im Drift scfrankschreiner.jpghließlich kräftig im Bereich der Hinterachsen. Ein Achslenkerbruch bei Paul und ein abgefangenen Ausritt bei Langer nutzte Pergande im Z4 zum Klassensieg. Der dringend nötige Klassensieg für Langer kam nicht mehr zustande. 

Mit der Winzigkeit von 0,2 Zählern gewann so am Ende Frank Schreiner den 22. DMV-Touringcar Championship-Titel vor Christof Langer, Jürgen Bender und Jürg Aeberhard. Er beendete damit vorerst die vierjährige Schweizer Meisterschaftsdominanz.

Beim Finale in Hockenheim wurde ebenfalls der aus acht Rennen bestehende DMV-Hockenheim-Pokal entschieden. Frank Schreiner hatte in der Wertung die Nase ebenfalls klar vorne - und zwar vor seinen Kollegen Christof Langer, Tobias Paul, Jürgen Bender und dem Schweizer Adrian Maeder.

SCC - Thorsten Rüffer ist Champion 2011

sccchamp11.jpgAm Ende war es dann doch eine souveräne Angelegenheit: Beim Finale der Sportscar Challenge holte Norma-Pilot Thorsten Rüffer die maximale Punktausbeute. Da Meisterschaftskonkurrent Sven Barth bereits im Quali Federn gelassen hatte, stand der Titelgewinn in der Sportscar Challenge  bereits nach dem ersten Rennen fest. Mit Gesamtrang 4 und dem zwölften Sieg in der Division 2 im zweiten Rennen schloss Thorsten Rüffer die Saison erfolgreich ab. „Die letzte Runde war einfach nur geil. Es war ein tolles Gefühl. Alles hat gepasst, jetzt bin ich überglücklich“, freute sich Rüffer.

Im ersten Durchgang war der Norma-Pilot beim Start hinter Klassenkonkurrent Sandro Bickel auf die siebte Position zurückgefallen. Mitten im Pulk ging es so durch die Spitzkehre, die immer ein kritischer Punkt im Rennen ist. Nachdem alles glatt gegangen war, zog sich das Feld etwa auseinander. In der vierten Runde nutzte Thorsten Rüffer Tommy Tulpes Überholmanöver gegen Bickel und schlüpfte mit durch. „Wichtig war natürlich, die Division 2 zu gewinnen, was mir dann auch gelungen ist“, so der neue Meister. 

flmschulties.jpgSven Barth pflügte indes von der vorletzten Startreihe aus durchs gesamte Feld. Nur zwei gezeitete Runden im Quali und ein Antriebswellenschaden hatten den PRC-Turbo auf die 26. Startposition verschlagen. In der zweiten Runde lag der neue Vizemeister bereits an dritter Stelle. Zwei Umläufe lang wehrte sich PRC-BMW-Pilot Siegmar Pfeifer. Dann zog Barth vorbei und setzte dem etwas enteilten Mirco Schultis nach. Der war als frischgebackener Champion der Formula Le Mans in der Le Mans Serie von der Pole aus ins Rennen gegangen und hatte sich mit seinem Oreca FLM V8 nach einer Runde hinter Pfeifer in Front gesetzt. Sven Barth drückte nun mächtig aufs Tempo. Bis zum Beginn des zehnten Umlaufs konnte Schultis den PRC-Turbo hinter sich halten. Dann schnappte Barth sich den Führenden. Kurz vor Schluss riskierte Schultis an der Spitzkehre auf der Bremse noch einmal Alles, doch Barth kam besser aus der engen Kehre heraus. Mit 1,414s Vorsprung holte sich der PRC-Turbo den engsten Erfolg in dieser Saison. Der knapp geschlagene Schultis haderte vor allem mit der Anfangsphase. „Ich bin mit dem ersten Rennen nicht so zufrieden. In den ersten vier Runden hätte ich mehr Gas geben müssen. Den PRC-Turbo bekommst du nur auf der Bremse. Auf den Geraden ist er schneller. Daher habe ich es kurz vor Schluss beim Anbremsen versucht, noch einmal vorbeizukommen“. 

finalebarthschuties.jpgIm zweiten Rennen war die Sachen dann etwas klarer. In gewohnter Barth-Manier zog der PRC-Turbo vorneweg. Nachdem sich Mirco Schultis noch einen Dreher ausgangs Motodrom geleistet hatte, war das Rennen vorzeitig entschieden. „Thorsten hat die ganze Saison super gekämpft und sein Team einen sehr guten Job geleistet“, fand der neue Vizemeister und Division 1-Gewinner lobende Worte für Thorsten Rüffer.

Andreas Fiedler (PRC-BMW) sicherte sich mit seinen beiden dritten Plätzen endgültig den Vizetitel in der Division 1. Nach dem Quali schien zunächst mehr für Siegmar Pfeifer (PRC-BMW) zu sprechen. Im ersten Rennen hielt der Monza-Sieger sogar eine Runde lang die Spitze, musste dann aber sowohl Mirco Schultis, als auch Sven Barth passieren lassen. Vier Runden vor dem Ende schnappte sich Fiedler seinen Division 1-Konkurrenten. Als dieser im zweiten Rennen kurz vor Schluss langsam in die Box rollte, war der zweite Platz in der großen Division für Fiedler endgültig perfekt.

seibold.jpgMit zwölf Fahrzeugen bot die Division 1 ein starkes Bild zum Saisonabschluss. Dabei gab der 2001er Meister Alexander Seibold im mittlerweile eher betagten PRC-BMW im New-Man-Design ein starkes Comeback. Im ersten Rennen holte sich Seibold den fünften Platz vor Georg Hallau auf Pilbeam-Nissan und Tommy Tulpe (PRC-Ford). Tulpe hatte lange mit dem schwarz-gelben PRC von Seibold gerungen und war auch vorbei, als er sich im Motodrom drehte. Im zweiten Heat holte sich Tulpe diesmal den vierten Rang in der Division 1 gefolgt von Jürgen Güllert (Powertec-Suzuki) und Hubert Jouhsen. Der war erstmals im PRC-Turbo unterwegs und verwies dabei Prinz / Boyd (PRC-BMW) und Heinz Lange (Radical SR8) auf die Plätze. Erstmals in der SCC war der dänische Sportwagen Aquila CR-1 zu sehen. Beim diesem ersten Auftritt hatte aber Pilot Claus Christensen gleich zwei Ausfälle zu beklagen.

aquilacr1.jpgDie Division 2 war bereits in Monza entschieden worden. Neben Rüffer als neuem Titelträger stand schon Sandro Bickel als Vizemeister vorzeitig fest. Der junge Österreicher benötigte zudem nur noch zwei Zähler für den dritten Gesamtrang in der Endabrechnung. Die holte sich der PRC-Honda-Pilot gleich im ersten Durchgang, wobei er zunächst sogar Thorsten Rüffer in Schach hielt. Nachdem Rüffer vorbei war, schien ein erneuter zweiter Platz in der Division 2 zu winken. Doch nach Rennende bekam der Youngster eine 30s-Strafe aufgebrummt. Durch die Zeitstrafe fiel er hinter Ligier-Pilot Uwe Burk und Gerhard Münch auf Norma-Honda auf Rang 4 zurück.

Im zweiten Heat stellte der PRC-Pilot die alte Ordnung wieder her und sicherte sich vor Burk und Münch Rang 2. Gerhard Münch konnte nach eine Zwangspause wegen eines Motorschadens endlich wieder ins Renngeschehen eingreifen. Da aber der frisch eingebaute Ersatzmotor nicht hoch genug drehte, fehlte dem Norma-Honda einiges an Leistung. Dennoch setzte er im zweiten Durchgang Uwe Burk lange unter Druck. Gegen Rennende kam ihm aber Roman Hoffmann im PRC-Honda gefährlich nahe. Nicht einmal eine halbe Sekunde wurde der Österreicher hinter Münch als Klassenfünfter abgewinkt. Diesen Platz hatte sich im ersten Rennen noch Henry Uhlig vor Evi Eizenhammer sowie den beiden Radical von Hans Beher und John Shepard geholt.

Die Division 2 CR ging im ersten Rennen an Markus Kläy (PRC-Opel) vor Andy Feigenwinter und Beat Eggimman (beide Crossle-Ford). Im zweiten Heat behielt Andy Feigenwinter vor Eggimann und Kaspar Huggenberg die Oberhand.

Mit einem bärenstarken Teilnehmerfeld von 28 Fahrzeugen ging eine spannende Saison für die Piloten der Sportscar Challenge zu Ende. Mit Thorsten Rüffer gewann nach 2007 erstmals wieder ein Division 2-Fahrer den Meistertitel. Sven Barth musste sich indes wie schon im letzten Jahr mit Platz 2 in der Meisterschaft begnügen.

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