Übergangslösung für Lola-Kunden in Sicht?

Wie unsere Kollegen vom Motorsport-Guide melden, gibt es derzeit eine kleine Chance, dass der Name Lola zumindest im kommenden Jahr doch nicht von der Motorsport-Bühne verschwinden wird.

Das kanadische Unternehmen Multimatic, welches sich seit 1992 im Motorsport engagiert und verschiedene Komponenten und Rennwagen-Konstruktionen herstellt, plant demnach in Lizenz diverse Lola-Ersatzteile für Kunden zu bauen. Der Vertrieb dieser Teile soll von Carl Haas-Automotive übernommen werden. Carl Haas war seit 1967 der Lola-Importeur für Amerika und setzte auch eigene Lola-Teams erfolgreich in der CANAM- und IndyCar/ChampCar-Serie ein, bevor er Ende letzten Jahres aufgrund von Sponsorenmangel den eigenen Rennbetrieb einstellen musste.

Damit wäre zumindest eine Übergangslösung für die Lola-Kundenteams in Sicht, welche die Ersatzteilversorgung ihrer Autos zumindest bis 2013 sicher stellen würde. Die aufgrund geänderter Steuerabschreibungsregeln in England in Schieflage gekommene Rennwagen-Division wurde schon seit Jahren nur vom angeschlossenene Betrieb Lola-Composites subventioniert, der unter anderem umfangreiche Aufträge aus der britischen Rüstungsindustrie aquirierte. Der Zuschussbetrieb Lola-Cars von Firmenbesitzer Martin Birrane, der den traditionellen Rennwagenhersteller nach dessen Pleite aufgrund des fehlgeschlagenen F1-Abenteuers 1997 gerettet hatte, war durch die Steueränderungen und ausbleibende Aufträge für Lola-Composites Anfang des Jahres in die Insolvenz getrieben worden.

Birrane hatte allerdings just in einer offiziellen Mitteilungen seinen Kundenteams Rebellion Racing, Dyson Racing, Kodewa, Status Grand Prix, Gulf-Racing, Dempsey-Racing und Black Swan Racing für ihre Bemühungen und Erfolge gedankt und dabei besonders die jüngsten Siege von Rebellion Racing in der Privatteamwertung der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft und beim Petit Le Mans lobend erwähnt. Dabei kündigte er auch Pläne für die Fortsetzung des Engagements von Lola in der Sportwagenszene 2013 an.

Auch wenn zumindest der Einsatz der Chassis ein weiteres Jahr erfolgen kann, würde das Abkommen mit Multimatic das Verschwinden der Lola aus dem aktuellen Motorsport derzeit wohl nur verzögern. Da keine wesentliche Entwicklung mehr stattfinden wird, dürften Erfolge wie in diesem Jahr gegen die weiterentwickelte Konkurrenz 2013 nur schwerlich zu wiederholen sein, ganz abgesehen davon, dass 2014 in der LMP1 ein völlig neues Reglement zum Zuge kommen wird. Daher dürften sich die oben genannten Teams langfristig hin zu anderen Anbietern von entsprechenden Renngeräten orientieren.

Supercar Challenge - Assen - Rennen 1

Das Saisonfinale der Supercar Challenge fand wie schon in den letzten Jahren in Assen statt.

Nachdem Jeroen den Boer im BMW Z4 im Qualifying die Bestzeit gefahren hatte, gewann er das erste Rennen mit einem Start-Ziel-Sieg. Die Plätze 2 und 3 gingen an de Graaff / Ribbens (Viper) sowie Roger Grouwels (Mosler). Peter Versluis (Ferrari) wurde Vierter vor Diederick Sijthoff (Corvette), dem Platz 5 reichte, um den Titel in der Super GT-Klasse vorzeitig zu gewinnen.

dsczoldersuperprixr1.jpg

Barry Maessen siegte mit seiner Viper in der GT-Klasse vor den beiden BMW M3 von Steve Vanbellingen und Thuis / van Riet. Mit diesem Sieg ist Barry Maessen Meister in der GT-Division. Die GTB-Wertung gewannen Van der Ende / Van der Pol im Ford Mondeo.

Das Rennen war von Anfang an turbulent. Nach einem Unfall in der ersten Kurve, an dem Jan Versluis, Berry van Elk und Rob Kamphues beteiligt waren, trat am beschädigten Ferrari von Versluis Öl aus und verteilte sich auf der Strecke. Der Lauf musste abgebrochen und neu gestartet werden.

Peter Hoevenaars siegte mit seinem BMW in der Supersport-Klasse vor den Markenkollegen Bogaerts / van Soelen und der Speedtec-Silhouette von van der Eijk / Schouten. Sieg und Titelgewinn gab es für van der Voort / Speelman (BMW 130I) in der S1-Klasse, in der S2 gewann Nico Been im Renault Clio das Rennen. Der dritte Platz von Rob Nieman (ebenfalls im Clio) reichte diesem zum vorzeitigen Titelgewinn.

Bathurst 12hr und Australische GT kooperieren ab 2013

Der Saisonauftakt der nächstjährigen Australischen GT-Meisterschaft wird in das 12-Stunden-Rennen von Bathurst integriert: In der ersten Stunde des am 10. Februar 2013 stattfindenden "Liqui Moly Bathurst 12 Hour" werden demnach auch die Teilnehmer des nationalen GT-Championnats auf dem Mount Panorama Raceway unterwegs sein und ihr 60-Minuten-Rennen austragen. Die Australische GT soll dafür Balance-of-Performance-Regeln übernehmen, welche jenen der Blancpain Endurance Series entsprechen.

Meistgelesene Einzel-Artikel der letzten 2 Wochen