6h von Rom - Qualifying: AF-Corse mit Dreifach-Pole

vallelungapole.jpgDas Qualifying zu den 6h von Rom in  Vallelunga hat die AF Corse-Mannschaft dominiert. Gleich 3 der GT2-Ferrari-Boliden der italienischen Truppe führten nach dem gestrigen Qualifying die Zeitenlisten an: Der F458 von Bruni / Popov / Ardagna erzielte die Pole mit einer 1:32,490 vor dem unter der Nennung von AT Racing startenden Wagen von Vilander / Talkanitsa / Talkanitsa und dem AF Corse-GT2 von Fisichella / Cioci / Gerber. Auf P4 folgte mit dem Audi Sport Italia-Audi R8 LMS der erste Nicht-Ferrari. In den Top-15 des Qualifyings platzierten sich nicht weniger als 10 Ferrari, hinzu kommen 3 Audi, ein BMW und ein Maserati.

Die österreichische G Private-Mannschaft fand sich erst auf den unteren Positionen der Startaufstellung wieder, wobei die beiden Mercedes SLS des Teams sogar noch teamintern von deren beiden KTM X-Bow geschlagen wurden.

Das Rennen startet heute um 09:15 Uhr. Ein Live-Timing ist unter diesem Link verfügbar.

V de V Endurance GT/Tourisme - Estoril - Ergebnis

In den Top-8 des finalen Laufs der VdeV Endurance GT/Tourisme in Estoril platzierten sich ausschließlich Porsche-Mannschaften. Die Podiumsränge belegten nach sechs Stunden Renndauer Patrice Milesi / Raymond Narac (IMSA Performance-Porsche 997 RSR, Bild; 162 Runden), Lonni Martins / Mario Martins (Team Sport 5-Porsche 997 GT3 Cup; -2 R.) und Jean-Louis Alloin / Jeremy Alloin / Philippe Almeras (Almeras-Porsche 997 GT3 Cup; -3 R.).

Patrice Milesi (193 Punkte) holte sich mit diesem Erfolg den Gesamtsieg in der Challenge GT/Tourisme, zumal seine bis dahin in der Punktetabelle führenden Konkurrenten Jean-Paul Pagny / Thierry Perrier / Jean-Bernard Bouvet (182,5) wegen eines Defekts am Motor ihres Visiom-Ferrari F458 GT2 nicht zum Rennen starten konnten.

DMSB unter massiver Kritik der Veranstalter

sttzoldera.jpgErst in diesem Jahr ist Pilotenlegende Hans Joachim Stuck nach dem Abschied von seiner aktiven Karriere auf den Posten des DMSB-Präsidenten berufen worden. Nun sieht sich der mehrfache Champion massiver Kritik seitens der Breitensportveranstalter ausgesetzt. Denen hat der DMSB im November mitgeteilt, dass man die neue Gebührenordnung der FIA einzuführen gedenkt, die für alle Serien, welche mehr als ein Rennen im Ausland anbieten, die Umstufung als internationale Serie und damit deutlich erhöhte Gebühren beinhalten.

Die FIA hat diese neue Gebührenstruktur auf dem FIA World Motor Sport Council am 28. September 2012 beschlossen. Demnach fallen je betroffener Serie angeblich Mehrkosten bis zu 50.000 Euro an – ohne dafür einen entsprechenden Gegenwert zu erhalten. Bislang zahlte z.B. der ATS F3-Cup 2.500 Euro Gebühren an den DMSB, die nun auf 52.000 Euro ansteigen sollen. Doch neben den Kosten betrifft die neue Regelung auch den Nachwuchs: Weil die entsprechenden Serien ab 2013 den Status „Internationale Serie“ erhalten, dürfen Fahrer mit nationalen Lizenzen und Einsteigerlizenzen nicht mehr teilnehmen - ganze Nachwuchsprogramme sind über Nacht hinfällig geworden. Auch nationale EU-Lizenzen von ausländischen Gaststartern werden nach der neuen Reglung angeblich nicht mehr akzeptiert.

Die Veranstalter zahlricher deutscher Serien und Einzelrennen - betroffen sind z.B. die DMV-Touringcar Championship, die Spezial Tourenwagen Trophy, der Supersports-Cup und zahlreiche vom Nürburgring und Hockenheimring her bekannte Veranstalter - haben sich daher in der vergangenen Woche getroffen und einen offenen Brief an DMSB-Präsident Stuck verfasst, in dem man um Aussetzung der von der FIA getroffenen Regelungen bat. Derzeit können nämlich weder der DMSB noch seine Mitarbeiter Fragen beantworten, warum in Europa lediglich der DMSB seinen Breitensportserien um bis zu 2000% höhere Gebühren und die Existenzgefährung der Nachwuchsprogramme zumutet. Die meisten europäischen Motorsportverbände haben die Beschlüsse der FIA noch nicht umgesetzt - und diejenigen, die dies getan haben, sind von den Gebühren her bis zu 40% günstiger, als dies die Tabelle des DMSB vorsieht. Breitensportförderung sehe irgendwie anders aus.

Der DMSB hat scheinbar mit der pflichteiligen und unreflektierten Umsetzung der neuen FIA-Gebührenordnung der Förderung des Motorsports in Deutschland einen Bärendienst erwiesen. Angesichts der Kosteneskalationen am Nürburgring und am Hockenheimring sowie der Beschränkung der Veranstaltungstage auf den restlichen deutschen Rennstrecken ist es kein Wunder, dass die deutschen Rennserien zuhauf ins umliegende Ausland abgewandert sind, um überhaupt noch bezahlbaren Motorsport anbieten zu können. Den unter dermassen Sachzwängen stehenden Veranstaltern und Nachwuchsfahrern nun in die Geldbörse zu greifen, treibt diese zu Recht auf die Barrikaden. Da die Verhandlungen zwischen Rennserien, Veranstaltern und Sponsoren für die 2013 zum großen Teil schon abgeschlossen sind und auch zum Teil bereits Verträge geschlossen wurden, greift diese Maßnahme zudem in bestehende Vereinbarungen ein. Man darf gespannt darauf sein, wie sich DMSB und die Veranstalter in diesem Punkt einigen werden.

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