10.te 25h von Thunderhill - Sieg für 2 VLN-Piloten

25hthund_winners.jpgZwei deutsche Piloten haben am vergangenen Wochenende das längste Langstreckenrennen Nordamerikas mit gewinnen können. Die zehnten 25h von Thunderhill wurden nach 679 Runden vom Motorsport Solutions / Ehret Winery-Porsche 997 Cup von Pierre Ehret (Bild: 2.v.r.), Christian Bollrath (1.v.l.), Memo Gidley, Tyler McQuarrie und Anthony Ward gewonnen. Die fünf Piloten setzten sich auf der 4828m langen kalifornischen Strecke gegen 68 Konkurrenten, darunter auch einige Radical- und CN-Prototypen, durch und gewannen am Ende mit 9 Runden Vorsprung auf den Davidson Racing RCR-Eagle, der in der Verfolgung des Porsches 30 Minuten vor dem Rennende nach Kontakt mit einem überrundeten Fahrzeug vorübergehend auf einem Curb strandete, und den Factory 48 Motorsports-Radical.

Pierre Ehret 25hthunderhill2012.jpgwar am Ende groggy, aber glücklich über den Sieg der eine eher verharzte Saison in der FIA Langstrecken Weltmeisterschaft abrundete. „Unser Team hat am Ende hervorragende Arbeit geleistet. Kurz vor dem Ende ist unser Porsche noch mal mit einem Antriebswellenschaden an die Box gerollt und die Crew hat den Wagen schnell in nur 10 Minuten wieder hergerichtet. Allerdings stecken hinter Motorsport Solutions auch einige sehr erfahrene Leute aus der Flying Lizard Motorsport-Mannschaft aus der ALMS. Für mich ist der Sieg hier das zweite Podium nach dem 2. Platz vor drei Jahren. Seitdem hatte ich allerdings nicht mehr teilgenommen und erst in diesem Jahr hat sich im Team von Motorsport Solutions und Memo Gidley, der hier auf dem Kurs so etwas wie der Local Hero ist, wieder ein Ride ergeben.“

Der Sieg kam nicht ganz so einfach, auch wenn Motorsport Solutions mit den beiden Cup-Porsche das beste Langstrecken-Material zur Verfügung hatte. Der zweite Wagen des Teams erreichte nach technischen Problemen nur als Gesamt-17. das Ziel. Und auch Bollraths und Ehrets Wagen hatte zu Beginn des Rennens 15 Minuten an Zeitstrafen, einen Unfall und am Ende noch den Antriebswellenschaden zu überstehen, wie Ehret erläuterte: 

„Das Rennen ist schon eine Geschichte für sich. Es ist eines der grössten Events für Amateurfahrer, das aber im Kommen ist. Das zeigt der grosse Zuspruch mit fast 70 teilnehmenden Teams. Das Feld könnte in Zukunft vielleicht ein paar mehr Porsche gebrauchen, denn das Gros besteht doch aus Tourenwagen, vornehmlich von BMW und Mazda.  Und auf dem nur knapp 5km langen Kurs sind 70 Autos eine Riesen Herausforderung. Speziell nachts war der massive Verkehr auf der unbeleuchtete Strecke mit ihren vielen blinden Kurven eine riesige Konzentrationsaufgabe. Christian ist ja von der Nordschleife her einiges gewohnt, aber das Rennen hier war auch für ihn eine neue Erfahrung.“

Der Sieg der beiden VLN Langstreckenmeisterschafts-Piloten bei der Jubiläumsausgabe – ein weiteres Langstreckenrennen das in diesem Jahr neben Le Mans, Sebring, Daytona, Bathurst und dem Kassiker am Ring eine runde Ausgabe feiern konnte - war nicht der einzige VLN-Beitrag, wie Ehret erläuterte. „Hier ist unter anderem auch ein Audi TT-RS eines amerikanischen Kunden gestartet, der in der nächsten Saison auf der Nordschleife antreten will. Zwar ist der leider schon nach 4h und 126 Runden ausgefallen, aber vielleicht finden ja im kommenden Jahr noch mehr Teams von der Nordschleife Gefallen an diesem Event.“

Endurance Champions Cup - Endstand

Nachzutragen ist der nunmehr veröffentlichte Endstand des Endurance Champions Cup, der sich heuer aus vier von der Peroni-Gruppe veranstalteten Läufen (4h von Monza, 4h von Imola, 6h von Misano, 6h von Rom/Vallelunga) zusammensetzte: Luca Rangoni / Daniele Mulacchie (Vita4One Racing Team Italy-Ferrari 458 GT3; Bild) konnten in allen Rennen der Serie punkten und holten mit 27 Zählern den ECC-Gesamtsieg vor Andrea Invernizzi / Tommaso Maino / Mirko Venturi (Black Bull Racing-Ferrari F458 GT3; 19) sowie Alessandro Balzan / Alexander Skryabin (Estamotorsport-Ferrari F458 GT3; 15).

Bis zu 26 Wagen bei den zweiten Gulf 12 Hours

startgulf12h.jpg3 Tage vor dem Beginn der Gulf 12 hours ist nun eine aktuelle Nennliste vom Veranstalter veröffentlicht worden die 26 Wagen enthält. Damit wird die 2. Ausgabe des in zwei 6h-Langstreckenrennen aufgeteilten Events am Golf ein fast doppelt so starkes Feld anziehen wie die Anfang diesen Jahres in Abu Dhabi abgehaltene Premiere dieses Rennens. Auf der Nennliste haben sich einige Neuerungen ergeben, die auch Teams und Fahrer aus dem deutschsprachigen Raum betreffen. Im Unterschied zum letzten Stand der Nennungen (wir berichteten) ist das Feld insbesonders bei den GT-Klassen gewachsen - 14 GT3, 7 GTX (=GT4 & Cup-Porsche) und 5 CN werden nun erwartet. 21 der Wagen sind auch namentlich vollständig besetzt. Ein ansehnliches Rennen auf der aussergewöhnlichen F1-Anlage am persischen Golf kann daher vorausgesetzt werden.

Bei den GT3 startet nun 9 Ferrari (4* AF Corse, 3* Kessel Racing, 2* AT-Racing), 2 McLaren MP4-12C GT3 (ASM-Team und MRS Molitor-Racing) und je ein Porsche (Autorlando), ein Audi (United Autosports) und ein Mercedes SLS AMG GT3 des Black Falcon Teams. Neu hinzugekommen ist u.a. die ADAC GT-Masters Mannschaft von Carsten Molitor, die mit Philipp Eng auch den zweiten österreichischen Piloten neben Phillip Peter auf einem der Kessel-Ferraris stellt. Auf einem der AF Corse-Ferraris unter der Nennung von Waltrip Racing ist zudem Pierre Kaffer als Teamkollege von Ryan Dalziel und Alex Popov nominiert.

gulf12ha.jpgIn der GTX-Klasse heisst der Dreikampf Aston Martin gegen Ginetta und Porsche. Die italienische Ebimotors-Mannschaft hat 2 Cup-Porsche genannt, die auf 2 Ginetta der ebenfalls italienischen Nova Race Mannschaft und 3 GT4-Vantages (Barwell, Gulf Racing und das lokale Yas Marina Circuit-Team) treffen sollen. Ausgedünnt hat sich hingegen das Feld bei den CN, wo nur die beiden Avelon Racing Wolf GB08 namentlich besetzt sind. Alle 5 gemeldeten Wagen sind nun als Wolf-Chassis angegeben. Das eines der Teams die belgische Guess Racing-Mannschaft ist – die anderen sind BF Motorsport und Ibanez Racing – nährt den Verdacht das hier nicht alle CN auch ins Rennen gehen könnten.

Die Rennaction am Golf beginnt am morgigen Mittwoch mit den beiden ersten einstündigen Testsessions. Am Freitag beginnt der erste Rennabschnitt um 09:30 lokaler Zeit, was etwa 06:30 MEZ entsprechen dürfte. Infos zum Rennen sollten auf der Gulf 12 hours-Website zu finden sein.

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